Lendenwirbelsäule-15 Jahre - brauche dringend Rat

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

minimine hat geschrieben:Warum das denn?? Nein, sie wird doch dadurch unterstützt. In einem Arztbrief von Dr. Hoffmann steht bei mir auch, dass damit eine Aufrichtung der Skoliose erreicht wird.
Na ja, die Diskussion über die Ursache und Behandlung des Beckenschiefstandes ist ja durchaus kontrovers.
Bei gleich langen Beinen kann man schon auf die Idee kommen, dass Einlagen allein genommen kontraproduktiv sind, wenn nicht gleichzeitig Schroth KG gemacht wird. Und mit Korsett ist doch die Korrekturwirkung noch grösser und anhaltender, da muss doch die Höhe der Einlage immer stimmig sein.
Und oft lese ich, "er hat mir Einlagen verordnet" und sonst nichts. Entspricht so der oben zitierten Aussage von Dr. Hoffmann, dass man damit eine Skoliose aufrichten kann.

Sind wahrscheinlich alles verkürzte Aussagen, die aber ganz schön irritieren.
Und zumindest nach Aussage von Dr. Steffan sind echte Beinlängendifferenzen sehr selten, bei denen ich Einlagen sofort verstehe.
Was heißt sie wird den aktuellen Gegebenheiten angepasst?! Bei jeder orthopädischen Untersuchung wird doch auch der Beckenschiefstand mit untersucht (Brettchenmethode), ob die Erhöhung eben noch so gelassen werden kann. Wobei mein Orthopäde auch mal meinte, dass das auch durchaus variieren kann.
Ist das keine Anpassung an den aktuellen Zustand?
Eichhörnchen hat geschrieben:es wurde alles Vermessen und festgestellt das Ihre Skoliose dadurch entstanden ist weil ein Bein kürzer ist. hinzu kommt noch eine Hüftdisplasie auf der gleichen Seite. Er verschrieb Ihr eine Schuheinlage (5mm) und KG
Wenn ein Bein wirklich kürzer ist, macht eine Einlage natürlich sofort Sinn.

Gruss
Klaus
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lisalein
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Beitrag von lisalein »

Also wenn man bei Dr. Hoffmann in Behandlung ist, wird wirklich immer kontrolliert, wie es mit der "Beinlängendifferenz" bzw halt der Hüftverschiebung aussieht.
Obwohl ich beides nicht habe, wird es bei mir jedes mal kontrolliert, weil das bei mir muskulär ist. Kann ja schon sein, dass das sich nochmal ändert. Das hat mich nämlich immer gewundert, weil ich ja merke, dass meine Hüfte verschoben ist, aber anscheinend nicht die Knochen betreffend sondern das wird halt vlt. durch die verkürzte Muskulatur verschoben.
Soweit ich weiß, gleichen die Einlagen auch die Belastung auf Knie und Becken aus, sodass die Seite die die ganze Zeit mehr belastet war nun mehr entlastet ist, bzw. das die Dysbalance einfach ausgeglichen wird. Mein Vater hat durch die Skoliose (er ist 46) nun eine Cox-Arthrose (da wo der Oberschenkelgelenkkopf in die Gelenkpfanne des Beckens trifft). Und es ist eine aktive Arthrose, sprich sie ist entzündlich, weil die Knorpelpartikel von Abwehrzellen versucht werden abzubauen, und dadurch halt bestimmte entzündliche Botenstoffe ausgeschüttet werden, Arthrosen sind meist nicht mehr zu heilen, da in dem Gelenksspalt die Gelenkflüssigkeit abnimmt und der Knorpel sich ohne diese nicht "ernähren" kann und er so noch poröser wird. Der kriegt in den nächsten Jahren wahrscheinlich sogar ne Prothese, und die OP ist echt nicht ohne, habe schon bei ner Hüft-TEP zugeschaut und kenne auch einige, die eine haben... :/

Also geb ich euch den Tipp, tragt lieber Einlagen ;)

hab auch immer Angst, dass zu meinen jetzigen Beschwerden dann auch noch Arthrosen hinzukommen...


lg
minimine
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Beitrag von minimine »

Bei gleich langen Beinen kann man schon auf die Idee kommen, dass Einlagen allein genommen kontraproduktiv sind, wenn nicht gleichzeitig Schroth KG gemacht wird.
Verstehe ich nicht, warum soll das ohne Schroth kontraproduktiv sein??
Und mit Korsett ist doch die Korrekturwirkung noch grösser und anhaltender, da muss doch die Höhe der Einlage immer stimmig sein.

Ähm du weißt aber schon, dass das bereits beim Gipsen berücksichtigt wird? Also man wird dann auch mit Erhöhung gegipst, so dass das die Ausgangssituation für die Korrekturwirkung des Korsetts ist und nicht umgekehrt.
Und zumindest nach Aussage von Dr. Steffan sind echte Beinlängendifferenzen sehr selten, bei denen ich Einlagen sofort verstehe.
Also mir wurde mal gesagt, dass Beinlängendifferenzen bis zu 1 cm sogar recht häufig sind, die aber bei einem normalen Rücken nichts schlimmes sind. Nur wenn eine Skoliose vorliegen würde, müsste diese auch behandelt werden. Aber ich weiß wirklich nicht mehr, welcher Arzt das mal gesagt hat (Dr. Hoffmann wars nicht).

Mir ist noch aufgefallen, dass hier immer von Einlagen die Rede ist. Man muss vielleicht noch festhalten, dass es hier Unterschiede gibt. Einlagen bekommt man doch eigentlich nur, wenn man auch eine Fußfehlstellung hat, ansonsten ist das doch lediglich ein Verkürzungsausgleich. Da ich beides habe, habe ich Einlagen mit einer eingearbeiteten Erhöhung. Wenn also hier jemand schreibt, dass er Einlagen bekommt, dann ist das vielleicht gar nicht zum Ausgleich einer Beinlängendifferenz.

LG
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Also ich hab ja neben meiner Hyper-Kyphose auch eine skoliotische Fehlhaltung von 8° nach Cobb. Und als ich vor vier Jahren das erste mal bei Dr. Hoffmann war hat er auch eine Beinlängen-Diferenz von 1,5 cm festgestellt und mir daraufhin eine Schuherhöhung von 0,8 cm verschrieben.

Ich trage die Schuherhöhung zusammen mit meinen Einlagen gegen Senk-/Spreizfüsse seit dieser Zeit, ich habe aber nicht festgestellt, dass sich dadurch irgendetwas geändert hätte. Ich hab allerdings auch inzwischen nie mehr kontrolliern lassen, ob sich dadurch etwas an der skoliotischen Fehlhaltung geändert hat (wurde seitdem nicht mehr von vorne geröngt, nur noch von der Seite).

Gruß Thomas
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Eichhörnchen
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Beitrag von Eichhörnchen »

Hallo Ihr Lieben,
Meine Tochter hat für die rechte Seite eine "Einlage" bekommen, es ist aber mehr wie ein Gehlkissen und auch nur für die Ferse, 5mm dick.
Eine Einlage wird ja auch richtig angepasst und diese bekommt man so beim Sanitätshaus, natürlich auf Rezept (5Euro Rezeptgebühren)
wenn man es selber kauft kostet es 16 Euro.
Meine Tochter muß die "Einlage" auch nicht ewig tragen sondern nur so lange bis sich Ihre Muskeln gelockert haben und ausreinend gedehnt wurden.
Bei Ihr ist es durch die Beinverkürzung zur ständigen "Fehlbelastung" gekommen.
Liebe Grüße
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Also ich rede hier eindeutig von Einlagen bei Beinlängendifferenz.

Ich glaube, die Diskussion müsste man mal direkt führen, online wird das schwierig, mißverständlich und anstrengend. :) :D

Ich habe bislang gedacht, dass die aktive Korrektur der Skoliose auch den Ausgleich des Beckenschiefstandes und damit auch der Beinlängendifferenz hervorruft. Und da wäre für mich eine nicht ständig angepasste Einlage sozusagen ein Hindernis, solange die Korrektur nicht das maximal mögliche erreicht hat.
Oder reden wir nur über den Beckenschiefstand, den man mit Einlagen korrigiert, damit auch für Entlastung in den Gelenken sorgt, unabhängig von der Skoliose, obwohl man dann unterschiedliche Beinlängen hat.
Oder reden wir über die Kombination, bei der man es sozusagen von beiden Seiten versucht.

minimine hat geschrieben:
Klaus hat geschrieben:Bei gleich langen Beinen kann man schon auf die Idee kommen, dass Einlagen allein genommen kontraproduktiv sind, wenn nicht gleichzeitig Schroth KG gemacht wird
.

Verstehe ich nicht, warum soll das ohne Schroth kontraproduktiv sein??
Kann ich tatsächlich nur mit Einlagen meine Skoliose aufrichten?
Also man wird dann auch mit Erhöhung gegipst, so dass das die Ausgangssituation für die Korrekturwirkung des Korsetts ist und nicht umgekehrt.
Meinst Du mit dieser Ausgangslage die Beseitigung des Beckenschiefstandes oder noch mehr?
Und dann gibt es eine Korrekturwirkung auf die Skoliose, die möglicherweise auch in Kauf nimmt, dass die Einlagenhöhe gleichbleibt, obwohl ein Bein länger ist? Sozusagen das kleinere Übel? :)

Also erst Becken mit Einlagen gerade stellen und dann korrigieren?

Gruss
Klaus
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Beitrag von minimine »

Hallo Klaus,
Ich habe bislang gedacht, dass die aktive Korrektur der Skoliose auch den Ausgleich des Beckenschiefstandes und damit auch der Beinlängendifferenz hervorruft.
da hast du sicherlich recht, aber es gibt anscheinend auch Ausnahmen. Zumal man ja auch nicht den ganzen Tag mit den Schroth-Korrekturen rumläuft ;)
Also erst Becken mit Einlagen gerade stellen und dann korrigieren?
Na Klaus, wie machst du denn deine Schroth-Übungen :D Da stellst du doch auch erst dein Becken ein, bevor du mit der eigentlichen Korrektur beginnst.

Ne, mal im Ernst. Ich weiß nicht, warum andere Einlagen verordnet bekommen, ich kann nur von mir sprechen. Ich weiß auch nicht, ob meine Beine gleich lang sind, nur stehe ich mit der Erhöhung nunmal besser im Lot und das überwiegt wohl in meinem Fall.
Ich denke aber schon, dass Dr. Hoffmann und auch Rahmouni wissen, was sie tun ;)

LG
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Beitrag von Klaus »

minimine hat geschrieben:Na Klaus, wie machst du denn deine Schroth-Übungen Da stellst du doch auch erst dein Becken ein, bevor du mit der eigentlichen Korrektur beginnst.
Dafür benutze ich aber keine Einlagen :) , sondern mache aktiv eine Korrektur. Ich denke, das ist schon ein Unterschied.
Ich denke aber schon, dass Dr. Hoffmann und auch Rahmouni wissen, was sie tun
Das hoffe ich mal, auch wenn es durchaus auch kontroverse Diskussionen gibt, insbesondere zu diesen nach meinem Empfinden manchmal überzogenen Erfolgsversprechen bei Erwachsenen, von denen wir allerdings nie so richtig wissen, was bei der Sprechstunde wirklich gesagt wurde.

Gruss
Klaus
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Beitrag von lisalein »

Also die Einlagen werden wohl für den alltäglichen Gebrauch sein, ich mein man kann zwar mit der Zeit seine Beckenkorrekturen ez. sich schon angewöhnen aber wenn man ka wieviele km läuft klappt das dann wohl nicht ;) hab ja jetzt keine schwierigen Korrekturen, da meine eher geringe Skoliose nicht behandelt wird.

Also die Einlagen sollen ja klar auch die Belastungen ausgleichen, da durch das verschobene Becken/verkürzte Bein eine Dysbalance besteht. Sieht man auch auf den 3D Bildern, dass die eine Seite um ka sagen wir mal 1kg mehr belastet ist. Das geht auf die Hüfte und auch aufs Knie. Mein Vater hat dadurch jetzt eine Arthrose, der kriegt die nächsten Jahre wohl ne Prothese, die OP ist wirklich nicht ohne, wenn man mal bei zugeschaut hat und ein paar Patienten kennt möchte man das wirklich so gut es geht verhindern ;) bei meinem Vater siehts auch schlecht aus, weils eine aktive Arthrose ist, sprich es besteht auch eine Entzündung...

Nunja man kann dagegen halt nicht viel tun außer vorbeugen durch Einlagen, die die Belastungen ausgleicht, natürlich auch Schroth die das Becken auf natürliche Art und weise wieder ins Lot bringen soll, regelmäßig aber keinen übermäßigen Sport, der so wenig wie möglich die Gelenke belastet...


lg
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