Skoliose 16° und Rückenschmerzen bei Erwachsenen

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Unsicher

Skoliose 16° und Rückenschmerzen bei Erwachsenen

Beitrag von Unsicher »

Hallo zusammen, ich versuche gerade mich in das Thema Skoliose einzuarbeiten und versuche abzuschätzen welche Maßnahmen, wie sinnvoll bzw. am effektivsten wären und mit der eigenen Lebenssituation vereinbar:

Ich habe schon länger Beschwerden im linken Lumbalbereich und auch im linken Gesäßbereich, teilweise mit leichten Ausstrahlungen in das linke Bein, da spielt mein piriformis auch etwas mit. Ich wurde diesbezüglich auch schon öfter mit KG behandelt. Mein Ostheopath stellt immer wieder eine leichte Beckenschiefstellung fest. Warum und wieso konnte mir bis dato keiner sagen. Mir viel selbst auf dass ich wenn ich sitze, ...ich sitze sehr viel in der Arbeit, und der Rücken im Lumbalbereich schwach wird (ist echt zu schwach) ich nach hinten kippe und dann nach links. Das habe ich mir so wohl angewöhnt wenn ich dann noch den linken Arm auf dem Schreibtisch abgestützt habe und den Kopf auf dem Handballen abgestützt habe. Ihr braucht es nicht auszuprobieren, der untere Rücken wandert nach hinten links wenn man die Spannung dort nicht mehr halten kann.

Auf Grund meiner obigen Schilderung meinem Orthopäden gegenüber wurde mir die LWS geröntgt. Sein Befund, Skoliose - linkskonvex, nach Cob 16 Grad. Er schlug mir eine Reha vor, vor allem weil ich wirklich oft Rückenschmerzen habe, zum Aufbau der Muskulatur um dann in der Folge konsequent mein Leben lang weiter zu trainieren....:) Er deutete schon an dass sich ansonsten die Wirbelsäule immer weiter verdrehen würde, meine Probleme im Alter richtig übel werden würden. Er merkte schon dass ich bei dem Thema nicht so zog und meinte dass man das auch ambulant machen könnte. Da ich aber vorher noch eine OP zu erledigen habe, muss ich das noch aufschieben. OP ist erledigt jetzt versuche ich zu planen und Entscheidungen zu treffen:

Ich bin 44 Jahre alt und habe Vorschäden an der WS. Bandscheibenvorfall L5/S1 den ich nie richtig merkte. Als junger Erwachsener habe ich mir zweimal so richtig böse das linke ISG blockiert und habe seitdem immer wieder Probleme mit dem linken ISG. Letztes Jahr kam leider eine Bandscheibenprotusion in der HWS hinzu, natürlich linksseitig. Seitdem habe ich auch immer wieder ein bißchen Probleme mit der BWS, was aber so langsam immer besser wird (Gymnastik, Blackroll, Yoga). Derzeit ist es so dass ich anscheinend schöne Trigger in der linken Lumbago habe und das gibt fieses Ziehen auch im linken Gesäß.

Ich bin schon eher der sportliche Typ und dass ich reagieren muss ist mir klar, ich möchte eben nur das richtige machen!

1. Ist das vielleicht eher keine ideopatische Skoliose sondern bedingt durch die Vorschäden und der zu schwachen Rückenmuskulatur? Die geraden Rückenstrecker sind links eh deutlich stärker als rechts! Oder ist es etwa ein skoliotische Fehlhaltung? Wie könnte man das unterscheiden?
2. Ist ein Skoliose in meinem Alter mit diesen Werten eher stabil und ich muss nicht damit rechnen dass ich plötzlich bei 30 Grad lande - Kopfkino:)


Ich bin hin und hergerissen. Aus familiären Gründen möchte ich keine staionäre Reha machen. Die abmulante bringt mir Ärger mit dem Arbeitgeber ein und wenn die nicht effektiv ist, wäre der umsonst. Zur Zeit würde ich am liebsten ein Physio ausprobieren die Schroth gelernt (habe mir von der Klinik die Liste geholt) hat und auch Erfahrung damit hat und zuletzt in der Fortbildung 2013 in Bad Sobernheim war um danach zu kucken ob ich mich aufrichten konnte bzw. wie es mit meinen Schmerzen aussieht. Reha könnte man dann ja immer noch machen.

Und noch zu Schluss: Vielleicht jammer ich auf hohem Niveau. Ich habe mir das! Buch besorgt von Frau Schroth in der achten Auflage und mich etwas in das Thema eingelesen und alle die meinen Post lesen und mit dem Thema täglich kämpfen dürfen sich von mir gedrückt fühlen. :)
Gast

Re: Aufruf an die Schwarmintelligenz

Beitrag von Gast »

Bin ich hier falsch?
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Dalia
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Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Re: Aufruf an die Schwarmintelligenz

Beitrag von Dalia »

OFF TOPIC:

Falsch nicht, aber der Titel deines Threads "Aufruf an die Schwarmintelligenz" klingt wie Spam. Hast du einen anderen Vorschlag für einen thematisch passenden und aussagekräftigen Titel? Dann ändere ich das für dich ab. Und längere Postings bekommen auch nicht so viele Antworten wie kürzere.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
Gast

Re: Aufruf an die Schwarmintelligenz

Beitrag von Gast »

Hallo, danke dass Du Dich meldest!

Das Thema ist ja eigentlich Skoliose bei Erwachsenen, es wäre nett wenn Du das ändern könntest. Wenn der Thread für den Gästebereich zu lange ist, kann ich mich auch gerne anmelden. Ich hätte noch mehr Fragen und wollte auch noch was zu dem Thema Operationen im Bauchbereich und Haltungsschäden loswerden:)

lg

Unsicher
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Matthias
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Re: Aufruf an die Schwarmintelligenz

Beitrag von Matthias »

Gegen Schmerzen in der LWS habe auch ich schon viele Dinge ausprobiert. Hier mal eine Liste was mir geholfen hat:
1. Barfußwandern
2. Ein Salli Sattelstuhl für die sitzende Tätigkeit im Büro
3. Mein Korsett
4. Als Übung, rückwärts über einen Gymnastikball legen um die Bauchseite zu dehnen oder auch sich im Stehen nach hinten zu beugen.
5. Eine andere Matratze/Sprungrahmen im Bett wegen morgendlichen Schmerzen
Ich hoffe dir ein wenig weitergeholfen zu haben.
Viele Grüße
Matthias
Meine Hyperkyphose-Korsettbehandlung bei CCtec: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=30414
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Klaus
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Re: Aufruf an die Schwarmintelligenz

Beitrag von Klaus »

Hallo Unsicher,
Das Thema ist ja eigentlich Skoliose bei Erwachsenen,
Das ist ein Hauptthema dieses Forums. ;) "Schmerzen bei Skoliose von 16 Grad" wäre z. Bsp. schon aussagekräftiger.
Wenn der Thread für den Gästebereich zu lange ist, kann ich mich auch gerne anmelden. Ich hätte noch mehr Fragen und wollte auch noch was zu dem Thema Operationen im Bauchbereich und Haltungsschäden loswerden:)
Das Anmelden würde ich Dir auch unbedingt empfehlen, denn wenn Du ein Mann bist, käme bei einer Skoliose von 16 Grad gleich die Frage nach einem möglichen Rundrücken/Hohlkreuz und generell auch der Tipp mit den Spezialisten, um eine wirklich kompetente, vollständige Diagnose zu haben.

Gruß
Klaus
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Dalia
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Re: Skoliose 16° und Rückenschmerzen bei Erwachsenen

Beitrag von Dalia »

OFF TOPIC:

Ich habe den Threadtitel abgeändert. "Skoliose bei Erwachsenen" ist viel zu allgemein, das trifft auf zu viele Threads zu. Wenn du hier schreibst, wäre es gut, immer bei einem Gastnamen wie "Unischer" zu bleiben oder noch besser, du registrierst dich. Dann bekommst du eine Mail mit einem Link, den du durch einen Klick bestätigen musst.
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mick
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Therapie: Korsett als Jugendliche, damals auch allg. KG; jetzt Schroth und Spiraldynamik;
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Korsett: 2011-2014 Sanomed
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Re: Skoliose 16° und Rückenschmerzen bei Erwachsenen

Beitrag von mick »

Hallo Unsicher,

um mal Klaus Hinweis aufzugreifen: Bei Männern mit einer geringen Skoliose ist häufig das Hauptproblem nicht die Skoliose, sondern ein Rundrücken/Hohlkreuz. Die Skoliose ist da nur eine Begleiterscheinung. Könnte das auch ein Problem von Dir sein? Wurde eine Röntgenaufnahme vom gesamten Rücken oder nur eines Teils des Rückens gemacht?
Unsicher hat geschrieben:1. Ist das vielleicht eher keine ideopatische Skoliose sondern bedingt durch die Vorschäden und der zu schwachen Rückenmuskulatur? Die geraden Rückenstrecker sind links eh deutlich stärker als rechts! Oder ist es etwa ein skoliotische Fehlhaltung? Wie könnte man das unterscheiden?
Keiner hier kann Dir per Ferndiagnose sagen, wo Deine Skoliose herkommt. Dass sich eine Skoliose aus einer Fehlhaltung entwickelt, ist typisch, auch dass die Muskulatur nicht gleichmäßig ausgeprägt ist. Dass das ISG blockiert, ist auch nicht ungewöhnlich, habe ich auch oft. Das spricht noch nicht gegen eine idiopathische Skoliose. Für die Therapie machen die Spekulationen aber auch keinen Unterschied.
Zur skoliotischen Fehlhaltung: Es ist eher eine Fehlhaltung, wenn Du Dich aus eigener Kraft korrigieren kannst.

Es gibt nur wenige Ärzte, die sich mit Skoliose wirklich gut auskennen und die wir hier empfehlen, siehe hier:
viewtopic.php?f=25&t=6472

Zur Stabilität der Skoliose:

Das kann individuell sehr unterschiedlich sein. Als Erfahrungswert gilt bei Erwachsenen, dass Skoliosen über 30° nach Cobb sich durchschnittlich um 1° pro Jahr verschlechtern und Skoliosen unter 30° eher stabil bleiben. Das kann aber im Einzelfall auch ganz anders sein. Die eigene Progredienz findet man heraus, wenn man röntgt und dann mit vorherigen Röntgenbildern vergleicht, was man allerdings aufgrund der Strahlenbelastung auch nicht so oft machen sollte. Was man zur Verlaufskontrolle noch machen kann, ist mit dem Skoliometer den Grad der Verdrehung messen zu lassen (das ist eine Art Wasserwaage, mit der der Arzt misst, um wieviel die eine Seite des Rückens stärker hervortritt als die andere), 3D-Wirbelsäulenaufnahmen machen lassen (ohne Strahlenbelastung, aber teuer und nicht so genau) oder selber Fotos vom Rücken zu machen. Das sind aber gröbere Anhaltspunkte, genau sehen kann man nur auf dem Röntgenbild.

Zur Reha:

Meiner Meinung nach läuft Dir die Reha nicht weg, auch wenn man Schroth besser in einer stationären Reha lernen kann, als ambulant mit einem Physiotherapeuten, den man ja in der Regel nur einmal in der Woche für ne knappe halbe Stunde sieht. Trotzdem kannst Du dir einen Schroth-Therapeuten suchen und es erst einmal ambulant ausprobieren.
Es gibt zwei Rehakliniken (Bad Sobernheim und Bad Salzungen), die auf Schroth spezialisiert sind und bei denen das im Vordergrund steht. Es wäre aber die Frage, ob die Skoliose der Hauptgrund Deiner Beschwerden ist, da die Skoliose recht gering ist und Du auch andere Faktoren nennst (schwache Rückenmuskulatur, Bandscheibenvorfall etc.). Vielleicht wäre da eine Rehaklinik für Dich besser geeignet, die nicht nur Schroth macht, sondern vielseitiger ist. Andererseits können auch geringe Skoliosen größere Beschwerden verursachen. Von daher würde ich mich an Deiner Stelle vor Einleitung einer Reha bei einem Spezialisten (s. oben) vorstellen.

Soforthilfe/Tipps:

Mir hilft im Büro ein Ballkissen (Sisselkissen) und möglichst viel die Sitzposition wechseln, ggf. zwischendurch aufstehen (zB beim Telefonieren o.ä.). Wenn du merkst, dass Du in Deine Fehlhaltung fällst, kannst Du ja bewusst die Position wechseln. Manchen hilft auch ein Keilkissen.
Blackroll finde ich gegen Verspannungen auch sehr gut, die kennst Du ja offenbar schon. Man kann z.B. auch einen kleinen Ball (gibt es von blackroll, aber ein Tennisball tut es auch) in die Schmerzpunkte legen und kleine Rollbewegungen machen oder mal an der schmerzenden Stelle einfach nur draufliegen.
Ansonsten hilft mir persönlich bei Verspannungen/Schmerzen Wärme in jeder Form (Wärmflasche, Kirschkernkissen, Thermacare,... ). Man kann gucken, ob man den Alltag rückenfreundlicher gestalten kann (mehr Bewegung, ordentliche Matratze, etc.).
Ich habe übrigens auch ein Korsett gegen Schmerzen (wie Matthias), aber das ist ein Hilfsmittel, dessen Einsatz gut überlegt sein sollte. Ob Dir das helfen könnte und Du bereit wärst, das in Kauf zu nehmen, müsstest Du auch mit einem Spezialisten abklären.
Gast hat geschrieben:Bin ich hier falsch?
Naja, Du kannst nicht über Nacht direkt Antworten erwarten...

Viele Grüße,
mick
Gast

Re: Skoliose 16° und Rückenschmerzen bei Erwachsenen

Beitrag von Gast »

Ich danke Euch schon mal für die Info und Eure Mühen. Rundrücken: Meine Schultern hängen nach vorne und ich war brutal in der BWS verspannt, meine geraden Bauchmuskeln sind verkürzt vor allem im unteren Bereich. Meine Illiopsoas sind verkürzt, ich kann manchmal regelrecht spüren wie es mich lumbal ins Hohlkreuz zieht.

Ich palpiere meine illiopsoas, dehnen geht nicht wegen aktueller Leistenop. Ich versuche sanft meine Bauchmuskulatur wieder auf Länge zu bekommen. ich dehne meine Brustmuskulatur und trainiere meine BWS mit theraband. Im sitzen merke ich recht deutlich wenn ich nach links wegknicke und halte mich gerade, das war anfangs sehr anstrengend und wird immer besser.

Im linken lumbalbereich habe ich triggerpunkte, die versuche ich aufzulösen. ich würde auch gerne dehnen bin aber nicht sicher in welche Richtung. Wenn ich es richtig verstanden habe dann müsste ich die rechte Seite dehnen?

Ihr habt recht, ich brauche eine richtige Diagnose! Da werde ich mich als nächstes drum kümmern, zwischenzeitlich will ich eben nix falsch machen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur betonen dass es nach einer op absolut wichtig ist sich wieder die volle Beweglichkeit zu verschaffen und sehr gut darauf zu achten dass sich keine Schon Haltung ein schleicht!!
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