Diagnose: Skoliose und Bandscheibenvorfall mit 27. Hilfe!

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Sara_84

Diagnose: Skoliose und Bandscheibenvorfall mit 27. Hilfe!

Beitrag von Sara_84 »

Hallo zusammen,

auf der Suche nach Informationen über meine mir kürzlich gestellte Diagnose bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich bin sehr froh darüber, dass es solche Plattformen des Austausches unter Leidensgenossen gibt. Endlich gelingt es mir, mich mit der jetzt erst gestellten Diagnose ausführlicher zu beschäftigen und zu informieren.

Im alter von 16 Jahren absolvierte ich ein Jahrespraktikum in einer Museumswerkstatt. Dort habe ich viel stehen, laufen und heben müssen. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich schon, dass etwas nicht mit meinem Rücken stimmen kann. Ich litt Wochen lang unter starken Schmerzen im LW-Bereich und in der Hüfte. Als die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren, ging ich zum Orthopäden. Dieser war sehr unfreundlich, unterstellte mir sogar ich würde simulieren! Ich wurde weder geröngt noch wirklich genau untersucht, mir wurde lediglich zu Einlagen geraten - bekam aber weder ein Rezept noch eine KG verschrieben. Damals - so jung und naiv - habe ich mich stark von diesem Arzt einschüchtern lassen und bin mit meinen Beschwerden nicht mehr zum Arzt gegangen. Ich fing an Sport zu treiben und die Schmerzen legten sich in den darauf folgenden Monaten/Jahren.

Nun bin ich 27 und war nach all den Jahren vor 4 Wochen zum ersten Mal wieder bei einem Orthopäden. Vor 8 Wochen begannen wieder die Schmerzen im LW-Bereich, sowie in der Hüfte. Der Orthopäde machte Röntgenaufnahmen von meinem LW-Bereich - er schaute sich die Aufnahmen und meinen Rücken an und sagte, es sei nichts festzustellen. Daraufhin haute er mir zwei sehr schmerzhafte Spritzen in die LW und rat mir Sport zu treiben.

Als ich dann wieder anfangen wollte aktiv mit meiner Mama Sport zu treiben (Zumba, Pilates, Schwimmen) wurden die Schmerzen schlimmer. Sogar so schlimm, dass ich keine Nacht mehr durchschlafen könnte. Ich drehte mich gefühlte 200-300 mal in der Nacht vor Schmerzen im Bett hin und her. Daraufhin beschloss ich einen anderen Orthopäden aufzusuchen.

Der zweite Orthopäde schaute sich meinen Rücken an und ich bekam schon wieder KEINE Diagnose. Mir wurde lediglich einmal in der Woche für 10min Streckbank und ausreichend Schmerzmittel (Ibu 600) verschrieben. Die Chance der Streckbank-Therapie nutzte ich und probierte die Streckbank aus.

Letzte Woche waren meine Schmerzen dann so schlimm (zudem litt ich unter Atemnot), dass ich direkt von der Arbeit aus als Notfall in die Sportklinik Hellersen gefahren bin. Dort wurde ich leider auch nur sporadisch untersucht und es wurde ein Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Der behandelnde Arzt wollte mich direkt im KH behalten - ich bin allerdings wieder gefahren, da ich immer noch keine 100% Diagnose (weder vernünftige, aussagekräftige Röntgenaufnahmen, noch ein MRT) hatte.
Am nächsten Tag holte ich mir eine Überweisung zum MRT bei meinem Hausarzt. 3 Tage darauf hatte ich dann auch schon einen Termin zum MRT. Dieses MRT ergab nun:

- Mediosinistrolateraler Prolaps der 4. LW Bandscheibe mit deutlischer Pelottierung des Durasackes und der linken Nervenwurzel L5.
- Mediale Protrusio der 5. LW Bandscheibe
- Linkskonvexe Skoliose und Steilstellung. Multisegmentale Nucleus pulposus Impressionen.
- Spondylarthrosis deformans L 4/5 ohne Nachweis einer sekundären Spinalkanalstenose.


Als ich die Diagnose erhielt, googelte ich die Fachbegriffe und mich traf der Schlag!!
Wie kann ein Bandscheibenvorfall und dazu noch eine stark ausgeprägte Skoliose von 3 Orthopäden nicht erkannt werden?

Als ich den Schock halbwegs verdaut hatte, bin ich noch am selben Tag (gestern 30.04.12) mit dem Bericht und den Bildern des MRT zum "Streckbank"-Orthopäden gefahren. Dieser nahm sich grad mal 5 min. Zeit sich mit mir an einem Stehtisch im Wartebereich über die Diagnose zu unterhalten! Er ging lediglich auf den Bandscheibenvorfall ein und schrieb mir eine Überweisung zur Schmerztherapie im KH Herne. Als ich ihn auf die Skoliose und eine mögliche Therapie mit Korsett und Skoliose-Therapie ansprach, sagte er nur, das sei eine veraltete Therapie die heutzutage nicht mehr durchgeführt wird und erst recht nicht in meinem Alter!

Mittlerweile haben mich die Schmerzen, Schmerzmittel, Enttäuschungen von Orthopäden und die stetige Rennerei ohne Ergebnis so mürbe gemacht, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich bin am Ende meiner Kräfte, dabei möchte ich doch endlich etwas sinnvolles für meinen Körper tun, damit ich endlich unbeschwerter leben kann!

Ich wohne in Schwerte (NRW) und habe schon eine Schroth-Therapeutin per Internet in meiner Umgebung ausfindig machen können - Physiotherapeutin Haak aus Schwerte. Diese werde ich morgen als erstes anrufen und um ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch bitten. Jedoch habe ich auch schon gelesen, dass ich in NRW leider keine guten Chancen habe einen wirklich guten Orthopäden zu finden, der sich mit Skoliose auskennt!?

Nun die Fragen: Soll ich mich zunächst auf eine Schmerztherapie im KH einlassen?
Wo kann ich Aufnahmen meiner kompletten WS machen lassen, wo auch direkt der Winkel der Krümmung ermittelt wird?

Ich bin für jeden Ratschlag, wie ich nun weiter verfahren soll, sowie Meinungen oder Tipps von euch sehr dankbar.

Liebe Grüße, Sara
Gast

Re: Diagnose: Skoliose und Bandscheibenvorfall mit 27. Hilfe

Beitrag von Gast »

Hallo Sara,

google doch mal, ob es bei dir nicht einen Spezialisten für Skoliosen gibt?! Manchmal lohnt es sich, wenn man auch einen weiteren Weg in Kauf nimmt. Und sprech deinen Orthopäden darauf an, ob er dir eine Kur verschreiben kann. (z.B. nach Bad Sobernheim). Ich habe gerade auch einen Antrag auf Rehabilitation laufen und die Erfahrung gemacht, dass man die Ärzte einfach gezielt ansprechen und ein bisschen fordern muss. Die versuchen halt auch, von ihrem angeblichen "Budget" so wenig wie möglich raus zu lassen!! Hier ist auch von Vorteil, sich selbst über die Krankheit zu informieren, damit man nicht total unwissen vor dem Arzt steht und besser nachfragen kann.

Wünsche dir, dass du bald die Hilfe erhältst, die du benötigst!!!

(bin übrigens auch 27 und weiß seit meinem 12. Lebensjahr von der Skoliose)

Zilly
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Klaus
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Re: Diagnose: Skoliose und Bandscheibenvorfall mit 27. Hilfe

Beitrag von Klaus »

Sara_84 hat geschrieben:Ich bin sehr froh darüber, dass es solche Plattformen des Austausches unter Leidensgenossen gibt. Endlich gelingt es mir, mich mit der jetzt erst gestellten Diagnose ausführlicher zu beschäftigen und zu informieren.
Dazu macht es aber Sinn, sich hier anzumelden, denn hier in der Gästerubrik sollen nur kurze Fragen gestellt werden.

Gruß
Klaus
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