"Größer werden" im Erwachsenenalter

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Gast

"Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von Gast »

Für die Moderation: Der Kommentar, der zur Sperrung des letzten Threads geführt hat, war keinesfalls eine Beleidung, sondern ist mit einem freundlichen Augenzwinkgern zu verstehen! Und damit keine Mißverständnisse entstehen. Dass der Ausdruck "Schluri" überhaupt beleidigend aufgefasst werden kann, war mir nicht bewußt.


Tach zusammen,

ich bin nicht besonders groß (Körpergröße) und meine, dass ich in den letzten Jahren sogar noch 1-2 cm verloren habe. Leider habe ich auch eine leichte Skoliose, mglw. besteht da ein Zusammenhang.

Kennt irgendjemand eine verlässliche Methode "ein bisschen was" rauszuholen? Und wenn es nur 1cm ist? Gute Übungen, die das Kreuz irgendwie strecken etc. pp.? Im Internet gibt es ja viel, abe ich fürchte, da ist viel Müll dabei.
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sloopy
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von sloopy »

Hallo Gast,

natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen Skoliose und Körpergröße- wenn du kleiner geworden bist, ist das ein Zeichen dafür, dass sich deine Krümmung verschlechtert haben könnte. Bei Skoliose ist KG nach Schroth die effektivste Behandlung, die erlernt man bestenfalls während einer mehrwöchigen stationären Reha in Bad Salzungen oder Bad Sobernheim. Ich bin während meiner letzten Reha 2cm (stehend) bzw 2,5 cm (sitzend) "gewachsen", ist aber fraglich, ob man diese Streckung im Alltag halten kann- da muss man schon was für tun!

Gruß, sloopy
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von starfighter »

Hallo,

wie Sloopy schon gesagt hat besteht ein Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Biegung der Wirbelsäule (z.B. Skoliose) und der Körpergröße. Stell dir einfach ein gerades Stück Schnur vor, wenn man da jetzt Kurven/Biegungen rein macht, nimmt auch der Abstand zwischen den beiden Enden ab.

Gibt es vielleicht einen besonderen Grund, dass du gerade so speziell nach einem oder zwei Zentimetern fragst :?:

Meines Wissens ist man am Morgen auch um bis zu einem Zentimeter größer als am Abend, da sich in der Nacht beim Schlafen die Wirbelsäule durch Entlastung und durch das Ausdehnen der Bandscheiben streckt und somit länger wird. Am Tag schrumpft man dann durch die meist aufrechte Haltung wieder …

Gruß
Starfighter
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von Raven »

Hallo,

den Infos der anderen möchte ich mich anschließen.
Gegebenenfalls noch interessant: Die Körpergröße eines ideal proportionierten Erwachsenen sollte der Armspanne (also die Spannweite der seitlich ausgestreckten Arme) entsprechen.
Damit kann man abschätzen (wohl gemerkt, nur abschätzen! nicht jeder ist ideal proportioniert), welche eigentliche Größe man hätte, und somit, wie viel an Größe die Skoliose "versteckt".

Viele Grüße,
Raven
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von robinho »

Das mit der Armspanne halte ich für Schwachsinn. Wer sagt das denn? Nur weil es daVinci so gemalt hat?
Lächerlich...
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sloopy
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von sloopy »

robinho hat geschrieben:Das mit der Armspanne halte ich für Schwachsinn. Wer sagt das denn? Nur weil es daVinci so gemalt hat?
Lächerlich...
robinho :rolleyes:
Das ist nicht lächerlich, das ist Tatsache. In Sobernheim wird daher seit eh und je während der Reha die Armspannweite gemessen- beim Lungenfunktionstest z.b. wird dort auch dieser Wert als Körpergröße in das Gerät eingetragen und nicht deine tatsächliche Körpergröße.

@Raven: danke für diesen wichtigen Hinweis!

Gruß,
sloopy
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von Raven »

Hallo robinho,
robinho hat geschrieben:Das mit der Armspanne halte ich für Schwachsinn. Wer sagt das denn? Nur weil es daVinci so gemalt hat?
Lächerlich...
... das ist nicht lächerlich.
Wie ich schrieb, dient dies eher der Abschätzung (!), da nicht jeder Mensch diesbezüglich ideal proportioniert ist.
Angewandt wird diese Methode zur Abschätzung einer zu erreichenden Größe nach Begradigung der Skoliose aber sehr wohl von Orthopäden, auch von guten. Desweiteren verwendet man diese Methode auch, um - sofern keine besseren Diagnosemethoden existieren - recht zuverlässig abschätzen zu können, ob eine Wachstumsstörung, Skeletterkrankung, Mangelernährung vorliegt bzw. in der Kindheit vorlag. Dies verwenden z.B. gut ausgebildete deutsche, französische, englische... Ärzte, die bei Einsätzen von "Ärzte ohne Grenzen" nicht übermäßig viel an Diagnosegeräten mitnehmen können, und wird so auch an dortiges medizinisches Personal weitergegeben.

Dass es häufig stimmt, kannst du durchaus auch mal mit Leuten aus deiner Umgebung testen (die keine Skoliose, krankheitsbedingt verkürzte Gliedmaßen o.ä. haben).
Bestimmte Proportionen tauchen beim menschlichen Körper einfach typischerweise auf; so ist z.B. die Hand zumeist so groß wie die Distanz zwischen Haaransatz (bevor Haarausfall einsetzt ;) ) und Kinn.

Viele Grüße,
Raven
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von robinho »

Wer sagt dann aber dass dies ideal ist, nur weil es gehäuft auftaucht? Dieses Wort ideal stört mich. Vielleicht ist es ja eine Krankheit, wenn die Spannweite so groß wie der Körper ist und nicht andersrum?
Wie groß ist denn der ideale Mensch? 1,6m, 1,8m oder doch 2m?
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von Raven »

Hallo robinho,

"ideal" heißt natürlich nicht, dass Menschen mit diesen Proportionen irgendwie "besser" sind - auch bei anderen Proportionen kann man natürlich beschwerdefrei leben :)
robinho hat geschrieben:Vielleicht ist es ja eine Krankheit, wenn die Spannweite so groß wie der Körper ist und nicht andersrum?
Weder das eine noch das andere ist eine Erkrankung - wie gesagt, es schadet ja nicht, wenn die Spannweite größer oder kleiner ist.
Jedoch ist es so, dass eine deutlich von der Körpergröße abweichende Armspannweite darauf hindeutet (also: es wahrscheinlicher macht), dass irgendeine Erkrankung
vorliegt. Nicht anders, wie es bei vielen anderen Abweichungen (Beispiel auch: verfärbter Zahn, untypische Veränderung der Hautfarbe, deutlich kleiner als beide Elternteile sein - teils harmlos, aber in etlichen Fällen doch auf was ernsthafteres hindeutend), die manchmal eine völlig harmlose Ursache haben, dennoch sinnvoll ist, sich an einen Arzt zu wenden, gerade, wenn ein gewisser Verdacht schon anderweitig besteht.
robinho hat geschrieben:Wie groß ist denn der ideale Mensch? 1,6m, 1,8m oder doch 2m?
Ich meinte mit "ideal" überhaupt keine Wertung, sondern eben nur, dass es relativ typisch ist und man bei zu großen Abweichungen, gerade, wenn eine Skoliose vermutet wird, mal genauer hinsehen sollte.
Ich bin beileibe niemand, der "fordert", dass alle Menschen irgendeinem Ideal zu entsprechen haben :nein: Guck mal auf meine Signatur ;)

Viele Grüße,
Raven
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von starfighter »

Hallo robinho,

Zuerst einmal hat die Größe nichts mit den Proportionen zu tun. Eine Proportionen gibt lediglich das Verhältnis zweier Dinge zu einander an. Es gibt in der Kunst und der Medizin bzw. beim Körperbau bestimmte Faktoren/Verhältnisse die immer wieder auftauchen, zum Beispiel der „goldene Schnitt“.
Diese Proportionen gelten als „Ideal“, da sie besonders harmonisch und ästhetisch sind. Dass lässt sich auch mathematisch erklären, da dies immer „besondere“ Zahlen (mit speziellen Eigenschaften) sind.

Ein „ideale“ Größe für Menschen gibt es in dem Sinn auch nicht wirklich. Aber es gibt so etwas wie eine Bandbreite von Größen die für Menschen (bei den normalen Proportionen) sinnvoll ist. Diese ergibt sich aus Naturgesetzen und Lebensbedingungen, man könnte es auch Evolution nennen …

Gruß
Starfighter
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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von minimine »

Hallo zusammen,

ich denke diese Armspannweite ist sicherlich nur ein Anhaltspunkt. Auf irgendwelche "Norm-Werte" muss man ja zurückgreifen, z.B. für die Lungenfunktion.
Bei mir ist es so, dass meine Körpergröße trotz Skoliose größer ist als meine Armspannweite. Anscheinend hab ich wohl verhältnismäßig kurze Arme erwischt. :D

Die Körpergröße ist aber im Erwachsenenalter tatsächlich ein gutes "Instrument" um Verschlechterungen festzustellen. Bei mir haben sich die Verschlechterungen immer über die Körpergröße bemerkbar gemacht.

Noch was zum "Wachstum" in Sobernheim. Es ist ja logisch, dass man am Anfang, wenn man mehrere Stunden krumm im Auto saß und dann gemessen wird, kleiner ist, als am Ende der Reha, wenn man frisch aus den Übungen raus kommt und man dann auch noch gesagt bekommt, man soll gerade stehen. ;) Nicht umsonst macht es ja schon viel aus, wenn man sich Morgens im Vergleich zu Abends misst.
Bei mir war es so, dass ich bei meiner ersten Reha mit 1,61 angereist bin, nach vier Wochen Reha war ich bei 1,63 und ich hab mich riesig gefreut (irgendwie verdrängt man dann selbst, dass es total logisch ist, wie dieses "Wachstum" zustande kommt). Vier Wochen nach der Reha warens 1,59 und 9° Cobb mehr.

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Re: "Größer werden" im Erwachsenenalter

Beitrag von Klaus »

minimine hat geschrieben:Bei mir war es so, dass ich bei meiner ersten Reha mit 1,61 angereist bin, nach vier Wochen Reha war ich bei 1,63 und ich hab mich riesig gefreut
Das ist offensichtlich fast schon Standard. :)

Gruss
Klaus
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