Katadolon - Wer hat Erfahrungen?

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Klaus
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Katadolon - Wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Klaus »

Hallo zusammen,

im Rahmen einer Myogelosentherapie (siehe Post Myogelosen-Was tun?)
versuche ich auch das Medikament Katadolon.

Dazu folgende Fragen:

1. Genügt eine kurz- bis mittelfristige Therapie, um das Schmerzgedächtnis weitgehend zu löschen? Das scheint ja der Hauptansatz zu sein, durch wieder erlebte Entspannung und Schmerzreduzierung auf einen "alten Level" zukommen oder?
Die Dauer der Einnahme wird ja mit "individuell nach ärztlicher Anordnung" angegeben, aus der man nichts entnehmen kann.

2. Gibt es ein Suchtpotential beim Absetzen?

3. Wie sind die Erfahrungen mit den erhöhten Leberwerten ab Woche 2?

4. Ist eine Einnahme vor dem Schlafen nötig, wenn nachts keine Beschwerden da sind?

5. Muss man, ableitend aus Punkt 4, eine Mindestdosis von 3 x täglich einhalten? Oder ist das durchaus individuell zu sehen?

Bei mir hatte sich bei der ersten Einahme ein "Flash" eingestellt, der ja nun ganz im Gegensatz zur Hauptnebenwirkung "Müdigkeit" steht.
Er hat inzwischen zwar etwas nachgelassen, aber es könnte sich deswegen schon ein Suchtpotential entwickeln.

Gruss
Klaus
Juliane
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Beitrag von Juliane »

Hallo...

ich bekomme Katadolon seit fast einem Monat, eben um den Schmerzkreislauf zu unterbrechen. Da meine Orthopädin aber wohl meint, so schlimm seien meine Schmerzen nicht, soll ich nur abends eine nehmen. Zu den Leberwerten etc. kann ich nichts sagen.
Die ersten 3-4 Tage mit den Tabletten ging es mir auch wirklich gut, dann kamen meine Schmerzen schleichend wieder und inzwischen gobt es keinen Unterschied mehr, ob ich die Tabletten nehme oder nicht
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Silas
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Re: Katadolon - Wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Silas »

Hallo Klaus,

ich habe selbst bereits vor einigen Jahren Katadolon genommen und kenne viele Patienten mit unterschiedlichen Beschwerdebildern und Erfahrungswerten, so dass ich Deine Fragen nicht nur gemäß Pharmakologielehrbuch, sondern anhand der Erfahrungswerte zu beantworten versuche.
Klaus hat geschrieben: im Rahmen einer Myogelosentherapie (siehe Post Myogelosen-Was tun?)
versuche ich auch das Medikament Katadolon.
Gleich voraus:
um eine analgetisch und muskelrelaxierende Wirkung mit einem einzigen Medikament zu erreichen, ist für mich Katadolon das Medikament der Wahl, wenn es sich bereits um stärkere Schmerzen handelt, die sich allein durch andere Muskelrelaxantien wie z. B. Mydocalm, Orthoton, Dolovisano nicht beheben lassen.

Ich würde Katadolon auf jeden Fall einer Behandlung mit z. B. Tetrazepam (oder einem anderen Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine) vorziehen).
Klaus hat geschrieben: 1. Genügt eine kurz- bis mittelfristige Therapie, um das Schmerzgedächtnis weitgehend zu löschen? Das scheint ja der Hauptansatz zu sein, durch wieder erlebte Entspannung und Schmerzreduzierung auf einen "alten Level" zukommen oder?
Die Dauer der Einnahme wird ja mit "individuell nach ärztlicher Anordnung" angegeben, aus der man nichts entnehmen kann.
Das kommt darauf an, wodurch die Verspannungen bei Dir ausgelöst werden. Hast Du Dich schon mal neurologisch durchchecken lassen, ob eine Dystonie in Frage kommt? Im Falle einer Dystonie, wäre eine langfristige Behandlung notwendig, falls es sich tatsächlich um einen Schmerzkreislauf aus Verspannung, Schmerzen, noch mehr Verspannung und noch mehr Schmerzen handelt, sollte eine mittelfristige Therpie ausreichend sein, die jedoch durch physikalische Maßnahmen zu unterstützen ist (aber das weisst Du natürlich auch).
Klaus hat geschrieben: 2. Gibt es ein Suchtpotential beim Absetzen?
Darüber streiten sich die Gelehrten. In allen mir bekannten Pharmakologiebüchern steht nein. Ich kenne aber Patienten, die durchaus Entzugserscheinungen hatten und von einem Psychiater weiss ich sogar, dass er einen Patienten stationär einweisen musste.

Die meisten Patienten haben aber kaum Probleme nach dem absetzen, es empfielt sich aber dennoch die ausschleichende Variante.
Klaus hat geschrieben: 3. Wie sind die Erfahrungen mit den erhöhten Leberwerten ab Woche 2?
Die sind sehr unterschiedlich, Du solltest diese auf jeden Fall kontrollieren lassen, die meisten Patienten haben aber keine Probleme.
Klaus hat geschrieben: 4. Ist eine Einnahme vor dem Schlafen nötig, wenn nachts keine Beschwerden da sind?
Das kann man leider nicht verallgemeinern, ich würde es Dir aber auf jeden Fall raten, um den Therapieerfolg insgesamt nicht zu gefährden. Auf diese Weise hast Du immer den notwendigen Wirstoffspiegel und die Muskulatur ist schön entspannt.
Klaus hat geschrieben: 5. Muss man, ableitend aus Punkt 4, eine Mindestdosis von 3 x täglich einhalten? Oder ist das durchaus individuell zu sehen?
Die Dosis sollte immer individuell gesehen werden, da nicht jeder gleich gut auf jeden Wirkstoff anspricht.
Generell würde ich empfehlen, langsam aufzudosieren, d. h. mit 1 x abends zu beginnen und dann je nach Verträglichkeit zu steigern, da oftmals Nebenwirkungen wie Schwindel dann nicht so stark auftreten - das ist v. a. für Autofahrer relevant.
Da Du aber eh schon angefangen hat, ist das ja jetz nicht mehr gegeben.

Es gibt Patienten, die mit 2x gut auskommen, andere benötigen zumindest am Anfang eine höhere Dosierung (entweder mehrere Tabletten auf einmal oder öfter am Tag).
Bei manchen Patienten ist die Behandlung auch komplett erfolglos, das muss man eben ausprobieren und mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Bei mir war es übrigens auch so, dass ich eher fit als müde durch Katadolon wurde und anderen Patienten geht es da ähnlich, das ist sehr unterschiedlich.

Ich habe Katadolon ca. 9 Monate lang genommen und hatte v. a. das Problem der Toleranzentwicklung. Da ich dieser nicht nachgeben wollte, das Medikament aber dadurch zunehmend an analgetischer Wirkung verlor, habe ich es dann abgesetzt. Dabei hatte ich mit Entzugserscheinungen keine Probleme.

Viele Grüße
Silas
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Hallo Silas,

vielen Dank für diese ausführlichen INFO's.
Du bist eine wahre "Goldgrube". :)
Nicht nur hier, sondern im gesamten Forum. Das finde ich wirklich toll! Musste jetzt unbedingt mal gesagt werden.
:ja: ;D
Bei mir war es übrigens auch so, dass ich eher fit als müde durch Katadolon wurde
Bei mir macht sich das zur Zeit auch so bemerkbar, dass ich nach dem Essen keine Müdigkeit mehr verspüre und dementsprechend auch kein kleines Mittagsschläfchen brauche, wie sonst in letzter Zeit. Obwohl 4-5 Stunden nach der morgendlichen Einnahme vergangen sind.

Irgendwie denke ich, dass bei dieser positiven Nebenwirkung möglicherweise ein Eingriff in ein anderes Krankheitsbild stattfindet.
Also bei dieser offenbar sehr anregenden Wirkung kann ja vielleicht auch irgendein krankhafter Stoffwechsel / Hormonhaushalt beeinflusst werden.
Wenn dabei auch die Stimmung steigt, hat man vielleicht eine versteckte leichte Depression gehabt?................ :)

Gruss
Klaus
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Achilles
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Karadolon

Beitrag von Achilles »

Hallo Silas :hallo: und natürlich alle anderen :halloatall: ,
Ich würde Katadolon auf jeden Fall einer Behandlung mit z. B. Tetrazepam (oder einem anderen Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine) vorziehen).
Warum denn Silas, von den Nebenwirkungen her sind doch bei ziemlich gleich, ausser der Abhängigkeitgefahr bei zweitem, aber sowas nimmt man ja eh nicht lang, ich hab immer nur ne packung für ne Woche bekommen, also einmal täglich nachts eine Tetrazepam-Pille. Katadolon habe ich zusätzlich zu dem Tetrazepam verschrieben bekommen. Überhaupt sind Schmerzmittel dieser Art nur zur überbrückung einer gewissen Zeit um wieder "in die Gänge zu kommen". Warum würdest du also dem Katadolon den Vorzug geben und weist du zufällig welches unter den Muskelrelaxantien die geringsten Nebenwirkungen aufweist, meine Ärztin meinte zwar es wäre das Tetrazepam, aber ich hab auch schon anderes gelesen?
Heute morgen hatte ich was ziemlich ausführliches hier und in dem Myogelosenthread geschrieben, aber beide Male ist der Rechner hängen geblieben, mit obiger Aufschrift "Keine Rückmeldung", das ist vielleicht ärgerlich, naja es gibt schlimmeres, mit bestem Dank im voraus.

Liebe Grüsse: Achilles
Sandy
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Beitrag von Sandy »

Und hat es was gebracht, Achilles? Ich hab so was mal für 3 Nächte genommen und außer, dass ich etwas "duselig" wurde, hab ich nichts gemerkt. Die Muskeln waren noch genauso hart wie vorher.

Sandy

PS: Klaus hat recht, mit dem was er über Silas sagt. Hut ab! :tach:
Bist du im medizinischen Bereich tätig oder einfach eine sehr gut informierte Patientin? Wirklich toll, dass du uns alle so an deinem Wissen teilhaben läßt. Dabei hast du ja auch sicherlich viel zu tun, du bist ja glaub ich kürzlich erst ins Schwabenland gekommen. Herzlich Willkommen übrigens ;) !
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Klaus,

erstmal vielen Dank für die vielen :blume: :flower: :kleeblatt: da werde ich ja gleich rot, Du bist übrigens auch immer ganz prima informiert, Klaus und ich habe schon viel von Dir gelernt.

@ Achilles: Was ich an Tetrazepam und Co für bekenklich halte ich zum einen das Abhängigkeitspotential, welches nicht unerheblich ist und die Tatsache, dass es meist ziemlich sedierend wirkt. Letzteres kann natürlich auch ein Vorteil bei Durchschlafstörungen sein, für tagsüber ist diese Wirkung aber nicht wünschenswert und gerade im Straßenverkehr sogar gefährlich. Zudem wirkt es sich auf die Konzentrations- und geistige Leistungsfähigkeit aus.

Katadolon ist zwar jetzt auch schon seit einigen Jahren auf dem Markt, Tetrazepam ist den Ärzten aber als Stadardpräparat bekannt, weshalb sie dies ohne darüber weiter nachzudenken verordnen.

Erfahrungsgemäß ziehen sich Behandlungen mit solchen Medikamenten übrigens meist länger hin, als dies ursprünglich beabsichtigt war. Einwöchige Behandlungen sind die große Ausnahme und selten zielführend. Es gibt Patienten, die diese Medikamente über Monate und sogar Jahre schlucken, je nach Krankheitsbild kann sogar eine Dauerbehandlung notwendig werden.

Auch Katadolon wäre für mich nicht das erste Mittel der Wahl als reines Muskelrelaxans.
Katadolon ist nur dann das erte Mittel der Wahl, wenn gleichzeitig starke Schmerzen vorhanden sind, auch solche, die wahrscheinlich nicht allein von den Myogelosen kommen.
Als reines Muskelrelaxans würde ich zunächst Medikamente wie Ortoton, Mydocalm oder Dolovisano wählen.

Natürlich muss man die Behandlung immer sehr individuell sehen, gerade was Verträglichkeit, Wirkung und Nebenwirkungen angeht.

Viele Grüße
Silas
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Achilles
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Katadolon 1

Beitrag von Achilles »

Hallo Sandy, Silas, Klaus :hallo: und alle anderen :halloatall: ,

Und hat es was gebracht, Achilles? Ich hab so was mal für 3 Nächte genommen und außer, dass ich etwas "duselig" wurde, hab ich nichts gemerkt. Die Muskeln waren noch genauso hart wie vorher.
Eigentlich nicht viel, zumindest nicht langfristig, nach dem Absetzen kehrte schnell der alte Zustand wieder ein, naja ist ja auch kein Wunder schliesslich passierte ja sonst nichts, auch hatte ich ja noch keine "anständige" Diagnose, die ich hätte langfristig parallel angehen können z.B. mit KG, Massage usw. :nein: :( .

Achilles: Was ich an Tetrazepam und Co für bekenklich halte ich zum einen das Abhängigkeitspotential, welches nicht unerheblich ist und die Tatsache, dass es meist ziemlich sedierend wirkt. Letzteres kann natürlich auch ein Vorteil bei Durchschlafstörungen sein, für tagsüber ist diese Wirkung aber nicht wünschenswert und gerade im Straßenverkehr sogar gefährlich. Zudem wirkt es sich auf die Konzentrations- und geistige Leistungsfähigkeit aus.
Naja in meinem Fall und solange keine Spastik im Spiel ist, sollte man bzw. sollte ichs nur nachts einnehmen (1 Kapsel). Tagsüber wird ja davon abgeraten, solang es nicht um die Spastikbehanlungen geht. Das ich dabei Abends doch ziemlich müder als sonst vorher war hab ich auch gemerkt, aber bei mir war es nachts kein problem, ganz im Gegenteil wie du schon oben erwähnt hast.
Katadolon ist zwar jetzt auch schon seit einigen Jahren auf dem Markt, Tetrazepam ist den Ärzten aber als Stadardpräparat bekannt, weshalb sie dies ohne darüber weiter nachzudenken verordnen.
Katadolon soll ja angeblich dabei helfen das Schmerzgedächtnis zu löschen und der Chronifizierung der Schmerzen entgegenzuwirken bzw. diese wieder rückgängig zu machen, dabei besitzt es auch die muskelrelaxierende Wirkung, also ists beides Muskelrelaxant und Schmerzmittel. Tetrazepam hingegen ist ja ein reiner Muskelrelaxant. Also meine Hausärztin hat sich eher mit dem Tetrazepam schwer getan als mit dem Katadolon.
Erfahrungsgemäß ziehen sich Behandlungen mit solchen Medikamenten übrigens meist länger hin, als dies ursprünglich beabsichtigt war. Einwöchige Behandlungen sind die große Ausnahme und selten zielführend. Es gibt Patienten, die diese Medikamente über Monate und sogar Jahre schlucken, je nach Krankheitsbild kann sogar eine Dauerbehandlung notwendig werden.
Wie gesagt hab ich aufgrund der Suchtgefahr von meiner Ärztin nur eine 10-Packung Tetrazepam und eine 30-Packung Katadolon verschrieben bekommen, wobei sie nicht sehr verschreibungsfreudig ist, in meinem Interesse wie sie sagt. Heist es, dass ich mir dann eine einwöchige Tetrazepam-Behanlung auch getrost sparen kann? Was hälst Du von der Kombi Katadolon+Tetrazepam, wie mir auf Wunsch verschrieben wurde?

Auch Katadolon wäre für mich nicht das erste Mittel der Wahl als reines Muskelrelaxans.
Katadolon ist nur dann das erte Mittel der Wahl, wenn gleichzeitig starke Schmerzen vorhanden sind, auch solche, die wahrscheinlich nicht allein von den Myogelosen kommen.
Also entnehme ich Deiner Aussage, dass in meinem Fall aufgrund des BSV und der daraus resultierenden Fehl-/Schonhaltung wahrscheinlich über Jahre entwickelnden Myogelosen nun Katadolon das erste Mittel der Wahl zu sein scheint, da in meinem Fall nicht nur die Myogelosen schmerzen sondern auch eine Nervenreizung stattfindet? Sollte ich es Deiner Meinung nach erstmal bei Katadolon belassen oder gleich zusätzlich eine Woche lang Tetrazepam mitverwenden, die dosierung sah dann in der vergangenheit immer so aus, das ich täglich 2 Kapseln Katadolon und eine Kapsel Tetrazepam eingenommen habe, wenn das Tetrazepam dann aufgebraucht war, hab ich diese einfach durch eine Katadolon-Kapsel ersetzt also dreimal täglich Katadolon.
Als reines Muskelrelaxans würde ich zunächst Medikamente wie Ortoton, Mydocalm oder Dolovisano wählen.
Mit welcher Begründung wenn doch Tetrazepam die geringsten Nebenwirkungen nachgesagt wird, worin liegt der unterschied zu Tetrazepam?

Natürlich muss man die Behandlung immer sehr individuell sehen, gerade was Verträglichkeit, Wirkung und Nebenwirkungen angeht.
Das sowieso Silas, auch find ich sollte man sogar am besten sowas wie ein Schmerztagebuch führen auf das man später zurückgreifen kann, denn oft kann man es später gefühlsmässig nicht mehr so eifach differenzieren, besonders wenn man schon viel ausprobiert hat bzw. immer noch ausprobiert.
Hat jamand von Euch auch Erfahrungen mit Infiltrationen mit Procain, hab gerad nämlich was drüber gelesen, birgt sowas denn auch wie bei anderem bereits im Myogelosenthread von Dir Silas beschriebenem auch ähnliche (Einsppritzungs-)Gefahren (z.B. bei unsachmässigem Hanling des Doks)?

Was ich fast vergessen habe, diese spezielle Friktionsmassage, muss die extra so verschrieben werden oder gehts normal über ein massagerezept, ist das denn eine Standardleistung von Physiopraxen oder was ganz exotisches bzw. zu findes, wie erfolgt denn diese Massage, kann jemand das mal grob kurz beschreiben, mit bestem Dank im voraus.

Übrigens übeleg ich mir auch mir einen Schmeztherapeuten zu suchen, da mir meine Hausärztin, die es auch offen zugibt, nicht so das Feeling dafür hat, mit besonderem Augenmerk auf die Dosierung der Medis, naja mal schauen, vielleicht kanns sie mir ja einen in der Nähe empfehlen.

Liebe Grüsse: Achilles
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Beitrag von Klaus »

Hallo Achilles,

auf www.schmerzklinik.de kommst Du über Service auf http://www.schmerzzentrum-frankfurt.de/frameset.html

Über die Myogelosen lass uns im entsprechenden Thread weiterdiskutieren.

Bei den Nebenwirkungen von Tetrazepam hat Silas das Suchtpotential beschrieben, das sollte man immer ganz oben sehen, bevor man über die unterschiedlichen Wirkungen der einzelnen Medikamente spricht!

Ich habe neulich die unterschiedlichen chemischen Wirkprinzipe von Mydocalm und Katadolon im Internet gefunden, aber jetzt spontan nicht mehr. (Meine Firewall macht zur Zeit seltsame Probleme und sperrt den Internetzugang temporär :) .)

Gruss
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Ergänzung:

Ich habe aus einem Fibromyalgie Forum (2002) den Artikel
"Katadolon Dosierung"
http://forum.myphorum.de/read.php?f=2965&t=167&i=167

folgendes gefunden:

Wenn eine Nervenzelle gereizt wird (aua!), dann feuert sie aus den Natriumkanälen den Reiz weiter ins Nervensystem. Durch Tolperison (Mydocalm), aber auch durch Minimengen der trizyklischen Antidepressiva sollen diese Natriumkanäle blockiert werden. Das heißt vor allem, dass ein Schmerzreiz aus der Peripherie nicht ins Zentralnervensystem weitergeleitet wird. Es gibt dabei allerdings auch noch zentrale Wirkungen, die ich jetzt aber nicht mehr so aus dem Ärmel schütteln kann. Auf jeden Fall ist aber inzwischen nachgewiesen, dass Nervenzellen, die mal eine Weile geärgert worden sind, von sich aus weiterfeuern, obwohl überhaupt kein Schmerzauslöser mehr da ist bzw. können sie bei irgendwelchen ganz schwachen Reizen wieder anfangen zu feuern. Das ist sozusagen der Einstieg ins Schmerzgedächtnis, das dann im gesamten schmerzverarbeitenden System bis hin zur Großhirnrinde zu Veränderungen führt, wobei das "Schmerzempfangssystem" im Laufe der Zeit immer empfindlicher wird. Durch die Natriumkanalblocker sollen aber die Schmerzreize daran gehindert werden, aus der Zelle rauszuschießen.
Flupirtin (Katadolon) macht etwas anderes mit den gequälten Zellen. Indem es die Kaliumkanäle öffnet, läßt es Kalium, das die Zellkaktivität beruhigt, in die Zelle einströmen, so dass der die Lust am Toben und Feuern vergeht. Wenn man also diese zwei Wirkstoffe gleichzeitig nimmt, dann wird, so stelle ich mir das jedenfalls vor, der Schmerzreiz über zwei verschiedene Mechanismen daran gehindert, sich aus der Zelle davon zu machen und uns die Laune zu verderben. Doppelt gesichert, eben wie Gürtel und Hosenträger. ;-).......


Insgesamt zeigen die im LINK angebenen Posts, dass die Wirkungsweise individuell offenbar sehr unterschiedlich ist!

Gruss
Klaus
Luise

Katadolon

Beitrag von Luise »

Leute!...Katadolon hinund her...probiert es mal mit NOVALGIN....und der Schmerz ist weg!
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

...probiert es mal mit NOVALGIN....und der Schmerz ist weg!
Wie aus den Post ja hervorgeht, reagiert jeder anders!
Bei Dir mag das wirken, aber bei mir z.Bsp. nicht.

Nachdem ich den Versuch mit Katadolon wieder abgesetzt habe, weil die Wirkung in keinem Verhältnis zu der Nebenwirkung "Leberwerte Anstieg" stand, setze ich (selten) bei wirklich starken akuten Schmerzen Ibuprofen ein, dass in der Dosierung 1x400 +1/2 x400 =600 :) gut und zuverlässig (preiswert) wirkt.

Meine relativ geringen Dauerschmerzen behersche ich mittlerweile durch Fitness, Schroth und 1x in der Woche Friktionsbehandlung ganz gut.

Gruss
Klaus
aus aktuellem Anlass nachträglich rot markiert 1.8.07
Zuletzt geändert von Klaus am Mi, 01.08.2007 - 10:25, insgesamt 3-mal geändert.
Tanja22

Beitrag von Tanja22 »

Hallo Zusammen,

ich hatte im März 2006 einen etwas schlimmeren Autounfall. Ich habe jetzt Spätfolgen und hab Kataldon bekommen gegen die Schmerzen und gegen die Verspannungen im Wirbelbereich.
Ich weiß nur nicht genau wieviele man täglich nehmen soll und helfen die dinger? der Arzt hat gemeint ich könnte davon sehr müde werden...stimmt das?
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Beitrag von Klaus »

Ich weiß nur nicht genau wieviele man täglich nehmen soll und helfen die dinger? der Arzt hat gemeint ich könnte davon sehr müde werden...stimmt das?


Also zunächst mal weiß ich nicht, ob bei Dir eine Skoliose/Kyphose vorliegt. Du schreibst als Gast und ich kann das nicht recherchieren.

Wie schon aus den vorangegangenen Posts hervorgeht, reagiert jeder anders, von müde bis ganz wach, wie bei mir.
Nach einer Weile kann das aber ganz anders sein.

Oder es wirkt überhaupt nicht!

Die "übliche" Dosierung liegt bei 1x morgens, 1x abends.
Das muss Dir aber Dein Arzt sagen und Dich über die unterschiedliche Wirkung aufklären!
Nach meiner Meinung gehört das Mittel in die Hand eines speziellen Schmerztherapeuten!
Wenn es wirkt, dann liegt der Hauptmechanismus in der Löschung des Schmerzgedächtnisses, was man sich nach einem Unfall durchaus vorstellen kann.

Gruss
Klaus
Galadriel73
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Beitrag von Galadriel73 »

Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich dachte ich belebe ihn mal kurz wieder...
Habe mir Eure Erfahrungen durchgelesen und mir gedacht, ich möchte dieses Medikament auch mal probieren.
Mein Arzt hat es mir aufgrund meiner ganzen Vorgeschichte auch problemlos aufgeschrieben...
Er hat mir Katadolon S long verordnet, davon muß man täglich nur eine nehmen.
Da mein Schmerzhöhepunkt immer abends, nachts und morgens ist, habe ich gestern abend mit der Einnahme begonnen.
Ich reagiere allerdings sehr heftig auf Medikamente, daher habe ich mit einer halben Tablette begonnen.
Eine halbe Stunde nach der Einnahme war ich völlig weggeschossen und meine BWS-Muskulatur so entspannt wie schon ewig nicht mehr.... :rolleyes:
Ich bin völlig verzückt grinsend, entspannt und wesentlich schmerzärmer ins Bett gegangen, und heute morgen recht erholt aufgewacht, welch Wohltat !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gegen mittag ließ die Wirkung deutlich nach und ich habe mich total auf heute abend gefreut, habe vorhin die nächste halbe genommen und habe jetzt eine ziemliche Mühe, alle Buchstaben auf der Tastatur zu finden....*gggg* :D
Es herrscht angenehme Watte in meinem Gehirn und eine herrliche Gelassenheit im oberen Rücken, ganz große Klasse :P
Meine LWS allerdings bleibt völlig unbeeinflußt von dem Medikament, die schmerzt einfach dauerhaft weiter wie gehabt....aber oben ist eh schlimmer, darum bin ich bisher sehr zufrieden.
Wenns Euch interessiert, berichte ich gern wie es weitergeht....
Mit freundlichen Grüßen, Frau Scheuermann!
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Beitrag von Klaus »

Galadriel73 hat geschrieben:Meine LWS allerdings bleibt völlig unbeeinflußt von dem Medikament, die schmerzt einfach dauerhaft weiter wie gehabt....
So was ähnliches hatte ich auch beobachtet.
Es ist eben kein übliches Schmerzmittel, sondern setzt da an, wo man langfristig die meisten Schmerzen hat bzw. sie verspürt, obwohl es eigenlich "keinen Grund" für die Heftigkeit gibt.

Das ist eben das Schmerzgedächtnis.
Du solltest aber immer daran denken, dass die Wirkung sich im Laufe der Zeit verändern kann und sich so etwas wie Enttäuschung breit machen kann.

Wenn die Leberwerte ansteigen (unbedingt diese Kontrolle machen lassen!), dann ist das Absetzen dieses Mittels bei geringerer Wirkung vielleicht auch kein Problem.

Aber nutze die "schmerzfreie" Zeit für Muskelübungen.

Gruss
Klaus
aus aktuellem Anlass nachträglich rot markiert 1.8.07
Zuletzt geändert von Klaus am Mi, 01.08.2007 - 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
alienast

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Beitrag von alienast »

Hallo, ich soll heute anfangen, Katadolon einzunehmen.
In der ersten Woche 3 Kapseln pro tag.

Laut Packungsbeilage darf ich unter Katadolon nicht Auto fahren.

Wirkt sich Katadolon in irgendeiner Weise auch auf das Denkvermögen aus?
Ich bin derzeit etwas skeptisch, da ich am Dienstag einen Gerichtstermin hab und gern vorher wüsste, ob mich das Medikament "gaga" macht bzw. machen könnte.
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Beitrag von Galadriel73 »

Also, ICH persönlich würde es weder vorm Autofahren noch vor wichtigen Terminen einnehmen, denn mich hat es in den ersten Tagen absolut gaga gemacht.... :juggle:
Drum habe ich diese Retardtabletten auch erstmal halbiert und nur abends genommen, morgens beim aufwachen war ich zwar nicht mehr benebelt, aber noch seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr müde...

Nach einigen Tagen habe ich mich etwas dran gewöhnt und ich war nicht mehr benommen nach der Einnahme sondern nur noch müde.
Ich würde es an Deiner Stelle vor dem gerichtstermin auslassen, kannst ja abends wie gehabt mit der Einnahme fortfahren, aber es macht vielleicht keinen guten Eindruck, wenn Du im Gericht hockst und vor Dich hingrinst als hättest Du 3 Flaschen Bier getrunken...*ggg*
Oder merkst Du vielleicht gar nichts nach der Einnahme?
Mit freundlichen Grüßen, Frau Scheuermann!
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Beitrag von Silas »

Retard- bzw. Long-Tabletten sollten grundsätzlich nicht halbiert werden.

Sinn und Zweck ist nämlich eine langsame Wirkstofffreisetzung, was den langen Wirkungszeitraum ermöglicht.

Dazu sind die Tabletten mit entsprechenden Schichten überzogen, die beim Zerteilen zerstört werden, wodurch es zu einer sofortigen bzw. stark beschleunigten Wirkstofffreisetzung kommt.
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Beitrag von Galadriel73 »

Ja, das weiß ich schon, aaaaaaaaaaaaaber mich haut doch immer und alles direkt vom Hocker, so daß ich mich nicht getraut habe, eine ganze Tablette auf einmal zu nehmen.....*schäm*
Mit freundlichen Grüßen, Frau Scheuermann!
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