spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Schreibe deinen Erfahrungsbericht zur Skoliose, Schmerzbekämpfung etc. oder tausche Erfahrungen mit Leidensgenossen aus
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Pseudonym71
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spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von Pseudonym71 »

Hallo,

ich war lange nicht mehr aktiv hier.

2015 hatte ich bei Dr. Hoffmann begonnen etwas gegen die Schmerzen und für die Haltung zu unternehmen (hatte starke Verschlechterung nach Schwangerschaft und Hausbau).
Ich bekam ein Korsett, dass sich aber kaum tragen liess (diese Schmerzen! und die Einschränkungen die nicht Alltagskompatibel waren - nicht mit Kleinkind und Hausbau und Job).

Dann war ich auf Reha in Bad Salzungen, was mir sehr gut tat. Leider wurde der Reha Erfolg schnell aufgefressen dadurch, dass mein Mann mich während der Reha verliess und ich mich erstmal um Kind und Scheidung statt um den Rücken kümmern musste.

Ich bekam von Dr. Hoffmann ein Tübinger Korsett verschrieben in der Hoffnung, dass ich das wenigstens Nachts tragen könne, leider auch da: Schmerzen, ein Gefühl als würde die Wirbelsäule durchbrechen nach geringer Tragezeit schon.

Ich hatte mich so durchgewurstelt und als das Kind in der Schule war habe ich nochmal einen Start versucht und war 2019 in Bad Sobernheim. Nicht gar so effektiv wie Salzungen, aber es war ein Anfang. Für die immer mehr zunehmenden Schmerzen im HWS-Bereich unternahmen wir auch nochmal einen Versuch mit einem Rahmouni mit Halsteil. (In das kam ich aber kaum rein und die Schmerzen....wie immer). Immerhin schien es aufwärts zu gehen mit dem Schrothen und anderen Aktivitäten (Wandern mit großem Rucksack war schmerzhaft aber sehr effektiv).

Dann kam aber gleich Corona, und weil ich in der Forschung arbeitete hiess das Überstunden plus Homeschooling und keine KG und nichts. Dann gab es Probleme auf Arbeit und jetzt bin ich schon einige Monate AU wegen Burnout, bzw Neurasthenie.
Mir hat es letztes Jahr komplett den Stecker gezogen und seither versuche ich mich wieder aufzurappeln.

Immerhin konnte ich gegen deutliche Widerstände eine erneute Reha durchsetzen (ein dafür vom Orthopäden erstelltes Röntgenbild zeigt einen Kyphosewinkel von >80°, laut Ortho 88°), vor 2 Wochen bin ich aus Salzungen zurück.
Ich kann mich jetzt wieder besser aufrichten (angeblich 4cm grösser) und auch die Übungen wieder einigermassen machen. Das ging davor nicht mehr. Aber: die Alltagsschmerzen sind nicht besser geworden. Auch das Schrothen ist mit vielen Schmerzen verbunden (max 5 Wiederholungen gehen, dann halte ich es nicht mehr aus und muss Pause machen).
Ich hatte so sehr auf eine Verbesserung gehofft auf die ich aufbauen kann.

Nun habe ich noch das Problem dazu, dass durch meinen Burnout jeder Schmerz erst einmal psychosomatisch gewertet wird. Psychotherapie (ich war auch in einer Tagesklinik, was echt toll war, wie Urlaub auf der Insel der Glückseeligen) hat aber an den Schmerzen nichts verändert.
Frustrierend ist, dass im Entlassungsbericht aus Salzungen die Schmerzen kaum erwähnt werden, mir aber eine normale Tätigkeit wie zuvor (über 6h, kaum einschränkungen) attestiert wird.
Ok, da habe ich nochmal schriftlich angefragt ob da nicht ein Fehler vorliegt und meine Situation noch einmal geschildert. Da bin ich gespannt auf die Antwort.

Nun scheint mir noch die einzige Hoffnung ein spezieller Schmerzarzt zu sein. Da habe ich in einigen Wochen einen Termin, aber der einzige Arzt mit dem Leistungsspektrum, den es hier im Umfeld gibt ist sicher auch kein Wirbelsäulen-Spezialist.

Und ich wollte nach euren Erfahrungen fragen! Wer hat bei einem Schmerzarzt Hilfe erhalten? Was war wichtig dort? Auf was muss ich achten? Auf was darf ich vielleicht hoffen?

Ich - ja, sorry, das Gejammer geht noch weiter - habe zu meinem Scheuermann- Rücken auch noch Narkolepsie, und vermute, dass es damit zusammen hängt, dass die normalen Schmerzmittel bei mir nicht wirken. Ibu nicht, Novaminsulfon nicht, Diclofenac manchmal und Tramadol mal überhaupt nicht. Ich habe auch nicht den einen Schmerz an einer Stelle, sondern div unterschiedliche Schmerzformen (stechend, brennend, dumpf, strahlend) an unterschiedlichen Stellen, als wäre ich auf Shuffle Modus. Kennt das noch jemand? In den Fragebögen lässt sich das kaum darstellen.

Natürlich gibt es Stellen da ist es fast immer und am stärksten (HWS links oft massiv mit Kopfschmerzfolgen, BWS links im unteren Rippenbereich, unter Schulterblattern...), aber andere Schmerzen scheinen fast willkürlich zu erscheinen bei den harmlosesten Tätigkeiten (Haare waschen beim Duschen, Kleider Anprobieren, sitzen, stehen...).

Ich lese hier immer dass euch das Rahmouni die Schmerzen genommen hat - mir nicht. Schroth hat es gebessert - bei mir nur minimal. Medikamente helfen - mir nicht. Ja, ich meditiere auch, habe mir eine Sauna gebaut und ein Tauchbecken (Kälte und Wärme helfen zumindest kurzfristig).
Und "mit den Schmerzen leben" habe ich ja lange genug gehabt und das hat mit dazu beigetragen dass ich AU wurde. Immer drüber weg gehen, ignorieren, akzeptieren, trotzdem schuften, das schaffe ich einfach nicht mehr in dem Maß. Und ich weiss noch nicht was ich mache, wenn man mich wirklich zwingen sollte wieder zur Arbeit wie zuvor zurückzukehren.

Respekt, wer sich bis hier alles durchgelesen hat. Und wer jetzt noch seine Erfahrungen mit mir teilen mag oder mir gute Tipps hat, dem schicke ich direkt ein paar "Karmapunkte".

Viele Grüße
Andrea
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uhu
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von uhu »

Durchgehalten :D … aber mühelos, da flüssig geschrieben. :top:

Nur mal einige Stichpunkte:

Von Neurasthenie habe ich noch nichts gehört. Vielleicht magst Du aus Deiner Erfahrung etwas dazu schreiben.

Klar gibt es Menschen, denen eine Psychotherapie oder eine psychosomatische Therapie helfen. Keine Frage. Aber nach meinem Gefühl wird beides zu gießkannenartig verteilt. Auch mit dem Unterton „das muß jetzt helfen, schließlich ist das der neue heiße sch***“. Finde ich ganz gefährlich, auch weil dann von teilweise sehr komplizierten orthopädischen Baustellen abgelenkt wird. Aus sehr verschiedenen Gründen auf Seiten der Ärzteschaft.

Bitte berichte, wie es bei dem Reha-Entlassungsbericht weitergegangen ist.

Mein Orthopäde hat eine Schmerztherapiezusatzausbildung/-bezeichnung. Ehrlicherweise hatte ich mir davon viel versprochen.
Ergebnis waren Buprenorphin-Pflaster, die bei mir heftigste Nebenwirkungen ausgelöst aber null zur Schmerzlinderung beigetragen haben, und eine Weiterüberweisung, die mich weiterüberwiesen hat.
Ich wünsche Dir einen kompetenten Arzt. Hänge Deine Erwartungen tief und freue Dich anschließend über jede Hilfe. Ansonsten wirst Du nur enttäuscht. (Gilt inzwischen bei mir für alle Arzttermine unabhängig von der Fachrichtung!)
Überlege Dir vorher, was genau Du willst und was Du fragen willst (ggf. mit Notizzettel).
Im Vorfeld und für Deine eigene Vorbereitung würde ich alles zum Thema Schmerz (was, wann, wo, wodurch, Gegenmittel, usw.) aufschreiben.
Kann sein, dass Du beim Antrittsbesuch einen 10seitigen Fragebogen mitbekommst. Als Hausaufgabe. So ähnlich:https://www.drk-schmerz-zentrum.de/mz-w ... 020-01.pdf

Beim Schmerzmittel hilft meiner Meinung nach nur selber ausprobieren. Das ist bei jedem anders.
Tramadol hilft mir, finden weder besagter Orthopäde noch die 1. Weiterüberweisung toll, boten aber nichts besseres/anderes an. (Ibu macht mich müde und Nova. hat die Wirkung von Leitungswasser.)
Meine Schmerzverteilung ist teilweise ein Zufallsergebnis, teilweise kann ich bei manchen Situationen genau vorhersagen, was passieren wird.

Ich finde es interessant zu lesen, dass das hier stets angeführte Allheilmittel „Schroth“ bei einzelnen nicht zum Erfolg führt.

Deine Karmapunkte nehme ich gerne. :ja:

Alles Gute, viel Kraft und schnelle, kompetente Hilfe wünsche ich Dir!
Bitte berichte weiter.
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Klaus
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von Klaus »

Hallo Andrea,
Immerhin konnte ich gegen deutliche Widerstände eine erneute Reha durchsetzen (ein dafür vom Orthopäden erstelltes Röntgenbild zeigt einen Kyphosewinkel von >80°, laut Ortho 88°), vor 2 Wochen bin ich aus Salzungen zurück.
Welche Begründung gab es denn zunächst von der Krankenkasse?
Bei Dir geht es ja um eine deutliche Verschlechterung von 69° in 2018 auf jetzt 88°.
Auch das Schrothen ist mit vielen Schmerzen verbunden (max 5 Wiederholungen gehen, dann halte ich es nicht mehr aus und muss Pause machen). ......Frustrierend ist, dass im Entlassungsbericht aus Salzungen die Schmerzen kaum erwähnt werden,
Gab es dazu keine Kommentare seitens der Therapeuten? Oder hast Du das nicht ausreichend hinterfragt?
Bei meiner REHA gab es eine Patientin, bei der man sehr schmerzhafte Übungen durch allmähliche Anpassungen trickreich in den Griff bekommen hatte. Ich war damals übrigens einer der wenigen, die ausgiebig nachgefragt hatten. Die Therapeuten können ja nicht alles sehen, insbesondere in Rückenlage.
Nun scheint mir noch die einzige Hoffnung ein spezieller Schmerzarzt zu sein.
Also ich habe Erfahrungen mit einem Arzt für Schmerztherapie, der zusätzlich auch die Bezeichnung Sportmedizin hat. Das bedeutet, er ist auch für Rückenschmerzen zuständig, aber nicht ein Spezialist im Sinn dieses Forums. Mir geht es allerdings weniger um die Bekämpfung des Schmerzes mit Schmerzmitteln, sondern mehr um eine ausreichende langfristige physiotherapeutische Behandlung zusätzlich zu meinem angepassten Fitnesstraining 3x in der Woche.
1x im Quartal muss ich online vor dem Besuch einen umfangreichen Schmerzbogen ausfüllen, der bei mir immer ähnlich aussieht (Erhaltung des status quo), aber schon sehr gezlelt auf die Art des Schmerzes, die Psyche, den Alltag und die zeitliche Zusammenhänge eingeht.
Fortlaufend bin ich bei einer Physiotherapeutin, die je nach Bedarf auch unterschiedliche Mittel einsetzt.

Wir hatten das Thema schon 2018 in Deinem Thread "Kyphosegrad und Langzeitgenehmigung", wo es um eine Verordnung mit 24x KG für 1-2x in der Woche bei der "Nachfolgerin von Dr. Hoffmann" (Dr. von Richthofen) ging. Was ist denn daraus geworden?
Das ist der besondere Verordnungsbedarf (Kyphose >60°), der beliebig oft genutzt werden und von jedem Arzt (bevorzugt Orthopäde) ausgestellt werden kann. Mit einem guten Therapeuten könnten damit evtl. mögliche (weitere) Ursachen für die Schmerzen ermittelt und behandelt werden.
Ferner könnte Dr. von Richthofen auch weiterhelfen, sie hat den Berichten zufolge auch sehr unterschiedliche Behandlungsoptionen bezüglich Schmerzen und kann auch auf Deine aktuelle Situation eingehen.

Gruß
Klaus
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von Pseudonym71 »

Hallo,

vielen lieben Dank für eure Antworten.
Ich hatte mich nach meinem gejammer einige Tage nicht getraut die Reaktionen darauf nachzusehen....

Ich versuche mal die Fragen zu beantworten. Klaus: Die Rentenversicherung wollte mich trotz klarem Antrag samt ausführlicher Begründung für Bad Salzungen an eine andere Reha Einrichtung schicken, vermutlich, weil ich dorthin meine Tochter hätte mitnehmen können (was ich auch begründet hatte, warum ich das nicht möchte). :rolleyes:

Meine Schmerzen waren natürlich dauernd Thema. Über "machen Sie halt so wie es für Sie geht" und dann doch 3x Physiotherapie nachdem ich beim Doc insistierte, hinaus gab es keine extra Hinweise. Zumindest keine die ich nicht schon kannte.

Uhu:

Neurasthenie ist glaub das altmodische Wort für Depression und Burnout. Mein Landarzt ist ü70.....

Der Entlassbericht wurde jetzt nur dahingehend geändert, dass nicht mehr da steht dass ich damit einverstanden sei, sondern dass ich "damit nicht einverstanden" sei. Die Chefärztin schrieb dazu in eher schroffem Ton, dass aus orthopädischer Sicht das mit dem Arbeitspensum und den Bedingungen alles genau so gesehen wird wie dargestellt, verwies eben auf die AU wegen Psyche.

Inzwischen hatte ich auch einen Termin beim Orthopäden und muss mir wohl einen Neuen suchen. Das war ein Termin der noch schlimmer war als befürchtet. Ich zeigte den Bericht, sagte wie zufrieden ich mit der Verbesserung sei, dass ich es aber nicht nachvollziehen könne, warum die Schmerzen keine Rolle gespielt hätten. Dann schilderte ich die Verbesserungen und wo diese eben nicht weit genug gingen, dass ich noch hofffe langfristig durch Schroth doch noch etwas mehr zu bewirken und schilderte, was ich über die Langfristverordnung heraus gefunden hatte (ich hatte auch die Liste ausgedruckt dabei wegen des Diagnoseschlüssels).
Darauf folgte ein böser Vortrag darüber, dass es ja nicht nur um die prinzipielle Möglichkeit ginge, sondern auch um die Wirtschaftlichkeit (das Wort fiel mindestens 8 Mal), dass ich nicht erwarten könne dass ich jahrelang zweimal die Woche zur Physio gehen könne. Ich müsse selbst die Übungen machen. Und ich bräuchte ja nicht erwarten, dass bei 88 Grad das nochmal besser wird und es deshalb auch nicht Wirschaftlich(!!!) sei. Irgendwann hab ich nur noch "Wirtschaftlich" gehört und alles was ich beschwichtigend sagen wollte (dass ich das ja verstanden hätte, dass ich ja täglich übe, dass es mir nur wichtig ist, dass ich jetzt nicht wieder in den Schmerzstrudel gerate der verhindert dass ich effektiv übe....) schien ihn noch mehr zu nerven, so dass er mit "Ich verstehe Sie wollen das jetzt nicht kapie...akzeptieren" abbrach, und meinte er würde mir ja jetzt ein Rezept geben aber ich solle nicht erwarten, dass das nun ewig so ginge.... Wie gesagt, das ist das ERSTE Physio Rezept das ich von ihm bekam.
Erst Zuhause habe ich realisiert, dass er mir eben nicht 12x aufgeschrieben hatte, sondern nur 6x inkl 6x Wärme (braucht kein Mensch). Das freut halt ganz besonders bei 30 km Anfahrt.
Er hat auch als Therapieziel "Übungen nach Schroth anleiten - erlernte Übungen der Reha kontrollieren" eingetragen, was für mich nach diesem Gespräch natürlich so klingt als wolle er sicher gehen, dass ich nicht etwa mal eine Massage gegen Verspannungen oder Schmerzpunkte bekomme, sonder gefälligst ordentlich Üben soll, was er mir wohl nicht glaubt, dass ich das ohnehin tue.
Was als Leitsymptomatik "Schädigung der Bewegungssegmente" bedeutet, google ich lieber erst gar nicht.

Bei Fr Dr Richthofen hatte ich damals die Diskussion, dass mein Physio meinte ich bräuchte Doppeltermine, weil er in der kurzen Zeit nicht richtig an die Probleme ran käme. Sie wollte nur 2xpro Woche Einzeltermine aufschreiben. Es gab wohl große Differenzen zwischen dem was die kassenärztliche Vereinigung mir sagte was verschreibbar sei und dem was die KV den Ärzten zugesteht ohne ihnen Ärger zu machen. Ich hab den Zorn dann halt abbekommen, als ich sagte was man mir bei der KV sagte. Zwei Mal die Woche konnte ich nicht zur Physio, weil ich alleinerziehend und berufstätig war und auch noch fast 20km Anfahrt zur Physio hatte - es war schon das eine Mal sehr sehr schwierig zu Organisieren.
Tatsächlich überlege ich, ob ich nicht doch noch einmal dort hin gehen soll, auch wenn das fast 80km sind. Das dann alle 3 Monate wäre halt auch heftig...ich bin ja im Krankengeldbezug und es droht EM oder Bürgergeld nach Ablauf.

Nun ist es schon wieder ein Jammer-Roman.

Dazu kommt noch, dass ich gestern beim Schrothen (!) plötzlich einen heftigen Schmerz unter dem linken Schulterblatt bekam (richtig bohrend, stechend, also noch ärger als sonst), den ich mit Wärme, Bewegung, Dehnen und Igelball nicht reduziert kriege. Jetzt gerade scheint die 100er Diclo ein bisschen was zu bringen, aber es ist immernoch das Gefühl als würde mir jemand den linken Arm raus schrauben wollen da. Über so einen Schmerz drüber zu schrothen kriege ich irgendwie noch nicht hin.

Ich schaue jetzt erst einmal, dass ich mit meinem tollen Rezept einen Termin in der einzigen Praxis mit Schroth Kenntnissen hier einen Termin bekomme und höre mal was die sagen, wie ich mit den örtlichen Docs vielleicht besser fahren kann.

Schmerzfragebögen habe ich in div Versionen ausgedruckt. Horror! Wie macht man das? Ich habe nicht den einen Hauptschmerz, nicht eine Schmerzart, nichts regelmässiges. Manchmal hilft was, dann wieder nicht...das ist so NULL Formularkompatibel. Ich krieg das nicht sinnvoll angekreuzt.

Klar berichte ich weiter, kann halt sein ich muss mich erst ein Weilchen sammeln. Und ich brauch auch die Ruhe um Worte zu finden, was ich hier selten habe.

VG
Andrea
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von Klaus »

Hallo Andrea,
Meine Schmerzen waren natürlich dauernd Thema. Über "machen Sie halt so wie es für Sie geht"...
Damit meinst Du die REHA? Die hat Dir ja nach Deinen Worten auch gut getan. Es muss also eine Verbesserung gegeben haben, die sich auch auf die Schmerzen bezog oder?
Da Psyche und Schmerzen ja im engen Zusammenhang stehen, hat die Trennung während der REHA eine Verschlechterung bei der REHA zur Folge gehabt?
...und dann doch 3x Physiotherapie nachdem ich beim Doc insistierte, hinaus gab es keine extra Hinweise. Zumindest keine die ich nicht schon kannte.
Das war nach der REHA?
Und ich bräuchte ja nicht erwarten, dass bei 88 Grad das nochmal besser wird und es deshalb auch nicht Wirschaftlich(!!!) sei.
Also der "besondere Verordnungsbedarf" bei >60° Kyphose belastet das Budget des Arztes nicht, aber nicht sofort! Er muss damit rechnen, dass 1x im Jahr eine Wirtschaftlichkeitsprüfung der Krankenkasse wegen Überschreitung des Budgets (durch diese Verordungen) stattfinden kann. Das muss er dann mit diesem "besonderen Verordnungsbedarf" begründen. Das ist ein kleiner Zusatzaufwand, den manche Ärzte nicht leisten möchten. Insbesondere, wenn sie keine orthopädische Notwendigkeit sehen.

Wenn Du 30 km Anfahrt zum Therapeuten hast, rate ich Dir zur Fahrt nach Stuttgart mit 80km. Dort kannst Du auch klären, wie das mit den Verordnungen organisiert werden kann.
.....dass mein Physio meinte ich bräuchte Doppeltermine, weil er in der kurzen Zeit nicht richtig an die Probleme ran käme. Sie wollte nur 2xpro Woche Einzeltermine aufschreiben.
Also die Verordnung hat in der Regel eine Frequenz von 1-3x wöchentlich. Damit konnte man früher inoffiziell auch einen Doppeltermin buchen, sofern der Therapeut mitgespielt hat. Jetzt ist das ganz legal!
...Termin in der einzigen Praxis mit Schroth Kenntnissen hier einen Termin bekomme und höre mal was die sagen, wie ich mit den örtlichen Docs vielleicht besser fahren kann.
Ja, wenn es örtliche "willige" Ärzte geben sollte, wäre das natürlich gut.
Schmerzfragebögen habe ich in div Versionen ausgedruckt. Horror! Wie macht man das?
Bei mir ging es damals am Anfang nicht um einen Schmerzfragebogen, sondern erst einmal um ein klärendes ausführliches ärztliches Gespräch.
Dann bekommt man auch ein Gefühl dafür, was in der Beschreibung des Schmerzes wichtig ist. Z. Bsp. dumpfe (Muskel)schmerzen oder stechende (Nerven)schmerzen.
Ich habe nicht den einen Hauptschmerz, nicht eine Schmerzart, nichts regelmässiges. Manchmal hilft was, dann wieder nicht...das ist so NULL Formularkompatibel. Ich krieg das nicht sinnvoll angekreuzt.
Genau diese wichtigen Details incl. Beeinträchtigungen im Alltag, Freizeit, Beruf sowie entsprechende Stimmungen werden in meinem Formular berücksichtigt! Deswegen lass das mit Formularen aus dem Internet.

Mein Online-Formular für meine Praxis (zertifiziert von meiner Krankenkasse) hat (nicht erschrecken) 34 Seiten ;)

Gruß
Klaus
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von uhu »

Pseudonym71 hat geschrieben: Do, 04.04.2024 - 08:54 Schmerzfragebögen habe ich in div Versionen ausgedruckt. Horror! Wie macht man das? Ich habe nicht den einen Hauptschmerz, nicht eine Schmerzart, nichts regelmässiges. Manchmal hilft was, dann wieder nicht...das ist so NULL Formularkompatibel. Ich krieg das nicht sinnvoll angekreuzt.
Sieh' das Ausfüllen der Bögen als Möglichkeit, Deine gesamten !!! Schmerzen/Einschränkungen/wasauchimmer zu strukturieren. Klappt manchmal im dritten Anlauf, manchmal gar nicht.
Wenn zu wenig Zeilen für zu viel Text, dann Zusatzblatt als Anlage nutzen. Da kannst Du Dich so richtig "austoben" und ausführlich die Situation(en) beschreiben.
Auf Papierfragebögen besteht immer die Möglichkeit, was in die Felder mit rein zu schreiben. Das klappt bei digitalen Bögen überhaupt nicht, daher finde ich die unmöglich und realitätsfern.
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Klaus
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von Klaus »

uhu hat geschrieben:Das klappt bei digitalen Bögen überhaupt nicht, daher finde ich die unmöglich und realitätsfern.
Na ja, das hängt doch ganz von dem jeweiligen Schmerzarzt ab, wie er das in welcher Form handhabt. Nicht nur beim ersten Gespräch, sondern auch bei jeder weiteren Vorstellung (mindestens 1x im Quartal) sollte schon persönlich über die aktuelle Situation gesprochen werden. Da kann man dann ja weitere Details angeben.
Bei meinem Arzt bekomme ich 1 Woche vor dem Termin eine E-Mail mit dem LINK zum Schmerzfragebogen, den ich dann bequem ausfüllen und abschicken kann. Da gibt es auch Stellen mit eigenen Anmerkungen, aber im Gespräch wird das immer noch am besten geklärt.

Gruß
Klaus
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von uhu »

Dann halte Dir Deinen Arzt mal warm. (ernst gemeint)
Es gibt auch andere und deutlich andere.
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Re: spezieller Schmerzarzt bei Hyperkyphose >80°

Beitrag von Klaus »

Ja, es gibt bei meiner Krankenkasse nur 30 zertifizierte Schmerzzentren in Deutschland, die sich auf die Behandlung von Rücken- und Gelenkerkrankungen spezialisiert haben.

Gruß
Klaus
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