Erfahrungsbericht zu "Spiraldynamik für Skoliosepatienten"
Verfasst: Do, 07.09.2017 - 22:23
Hallo,
ich möchte gerne über meine Erfahrungen mit dem Spiraldynamik-Kurs für Skoliose-Patienten berichten.
Zunächst war ich Anfang diesen Jahres zu einer Einzelstunde bei der Dozentin, um festzustellen, ob der 3-Tages-Intensivkurs in Zürich ein guter Einstieg wäre. Im Ergebnis hieß es, es wäre für mich ein guter Einstieg.
Inhalt laut Kursbeschreibung:
Drei Tage Skoliose- Intensivtraining . Der Kursinhalt richtet sich nach dem Buch –Aufrecht durch Bewegung
- Einführung in die Anatomie der Skoliose und Erklärung der Grundprinzipien der Spiraldynamik
- Definition des individuellen Skoliosetyps
- die wichtigsten Übungen der Spiraldynamik und neue Bewegungsmuster
- Integration in den Alltag und individuelles Training
- Vermittlung von Körperbewusstsein und Koordination
Vorgehen laut Kursbeschreibung:
- Kurze, verständliche Theorieteile rund um das Thema Skoliose
- Intensive Wahrnehmungsschulung
- praktische Übungssequenzen in der Gruppe im Bikinioberteil, Schritt für Schritt angeleitet
- therapeutische Schulung und 1:1-Anwendung zusammen mit den Physiotherapeuten und Bewegungstrainer des Parallelkurses - Videogestützte Gangbildanalyse
Mein Beobachtungen im Kurs:
Am Freitag habe wir in den 6 Kursstunden vielleicht 1 Stunde trainiert, jedoch 6 Patienten mit 1 Trainerin. Die restliche Zeit wurde für eine Vorstellungsrunde und das Erlernen der Rückenanalyse für die lernenden Therapeuten genutzt.
Am Samstag waren von den 6 Kursstunden Patienten und lernende Therapeuten 2-2,5h in einem Raum. In dieser Zeit haben die Therapeuten gelernt, wie sie Patienten bei einzelnen Übungen anleiten. Alle haben dabei die gleichen Übungen gemacht, unabhängig davon, was bei der Analyse am Vortag rausgekommen ist. Ich hatte für mich nicht genügend Zeit, die Übungen ordentlich zu lernen. Es war sehr hektisch, eine Übung nach der anderen. Das eigentliche Lernen sollte unter Anleitung der Assistenz-Trainerin geschehen.
Dabei ist keine 1:1-Anleitung sondern eine 1:8-Anleitung vorgesehen – wir waren nur 6 Patienten. Da versucht man, sich an die Übungen aus der Zeit mit Anleitung zu erinnern und sie irgendwie zu machen. Bei Fragen hat es gedauert, bis man dran war und sie stellen konnte.
Am Sonntag war der Kurs 5 Stunden und hatte noch weniger Übungen als am Samstag, weil noch eine Schlussrunde Zeit brauchte.
Statt sich auf die Übungen zu konzentrieren („Intensivkurs Spiraldynamik“), wurde Sa und So noch einige Zeit auf Themen wie Sitzen am Tisch, tragen von Taschen, ….verwendet. Auch hier war das Hauptaugenmerk darauf, dass die Therapeuten lernen wie sie hinschauen sollen.
Ergebnis
Insgesamt hat sich für mich der Kurs absolut NICHT gelohnt. Es hat sich mir eher so dargestellt, dass sie für den Therapeutenkurs "Versuchskaninchen" brauchten - anders als bei normalen Spiraldynamikkursen können die Lernenden sich nicht gegenseitig als Versuchskaninchen nutzen, weil sie keine Skoliose haben.
Für die Kosten von gesamt ca. 900 Euro (Kursgebühr, Übernachtung, Essen, Fahrt) hätte ich vor Ort 9-10 Einzelstunden machen können. Dabei hätte ich wesentlich mehr gelernt und weniger Zeit / Urlaub investiert.
Von der Spiraldynamik selbst hatte ich den Eindruck, dass es als Ergänzung zu Schroth mir gegen die Skoliose helfen kann. Daher habe ich nun in einer anderen Praxis einen neuen Anlauf zum Lernen der Spiraldynamik begonnen.
VG, Kuddelmuddel
ich möchte gerne über meine Erfahrungen mit dem Spiraldynamik-Kurs für Skoliose-Patienten berichten.
Zunächst war ich Anfang diesen Jahres zu einer Einzelstunde bei der Dozentin, um festzustellen, ob der 3-Tages-Intensivkurs in Zürich ein guter Einstieg wäre. Im Ergebnis hieß es, es wäre für mich ein guter Einstieg.
Inhalt laut Kursbeschreibung:
Drei Tage Skoliose- Intensivtraining . Der Kursinhalt richtet sich nach dem Buch –Aufrecht durch Bewegung
- Einführung in die Anatomie der Skoliose und Erklärung der Grundprinzipien der Spiraldynamik
- Definition des individuellen Skoliosetyps
- die wichtigsten Übungen der Spiraldynamik und neue Bewegungsmuster
- Integration in den Alltag und individuelles Training
- Vermittlung von Körperbewusstsein und Koordination
Vorgehen laut Kursbeschreibung:
- Kurze, verständliche Theorieteile rund um das Thema Skoliose
- Intensive Wahrnehmungsschulung
- praktische Übungssequenzen in der Gruppe im Bikinioberteil, Schritt für Schritt angeleitet
- therapeutische Schulung und 1:1-Anwendung zusammen mit den Physiotherapeuten und Bewegungstrainer des Parallelkurses - Videogestützte Gangbildanalyse
Mein Beobachtungen im Kurs:
Am Freitag habe wir in den 6 Kursstunden vielleicht 1 Stunde trainiert, jedoch 6 Patienten mit 1 Trainerin. Die restliche Zeit wurde für eine Vorstellungsrunde und das Erlernen der Rückenanalyse für die lernenden Therapeuten genutzt.
Am Samstag waren von den 6 Kursstunden Patienten und lernende Therapeuten 2-2,5h in einem Raum. In dieser Zeit haben die Therapeuten gelernt, wie sie Patienten bei einzelnen Übungen anleiten. Alle haben dabei die gleichen Übungen gemacht, unabhängig davon, was bei der Analyse am Vortag rausgekommen ist. Ich hatte für mich nicht genügend Zeit, die Übungen ordentlich zu lernen. Es war sehr hektisch, eine Übung nach der anderen. Das eigentliche Lernen sollte unter Anleitung der Assistenz-Trainerin geschehen.
Dabei ist keine 1:1-Anleitung sondern eine 1:8-Anleitung vorgesehen – wir waren nur 6 Patienten. Da versucht man, sich an die Übungen aus der Zeit mit Anleitung zu erinnern und sie irgendwie zu machen. Bei Fragen hat es gedauert, bis man dran war und sie stellen konnte.
Am Sonntag war der Kurs 5 Stunden und hatte noch weniger Übungen als am Samstag, weil noch eine Schlussrunde Zeit brauchte.
Statt sich auf die Übungen zu konzentrieren („Intensivkurs Spiraldynamik“), wurde Sa und So noch einige Zeit auf Themen wie Sitzen am Tisch, tragen von Taschen, ….verwendet. Auch hier war das Hauptaugenmerk darauf, dass die Therapeuten lernen wie sie hinschauen sollen.
Ergebnis
Insgesamt hat sich für mich der Kurs absolut NICHT gelohnt. Es hat sich mir eher so dargestellt, dass sie für den Therapeutenkurs "Versuchskaninchen" brauchten - anders als bei normalen Spiraldynamikkursen können die Lernenden sich nicht gegenseitig als Versuchskaninchen nutzen, weil sie keine Skoliose haben.
Für die Kosten von gesamt ca. 900 Euro (Kursgebühr, Übernachtung, Essen, Fahrt) hätte ich vor Ort 9-10 Einzelstunden machen können. Dabei hätte ich wesentlich mehr gelernt und weniger Zeit / Urlaub investiert.
Von der Spiraldynamik selbst hatte ich den Eindruck, dass es als Ergänzung zu Schroth mir gegen die Skoliose helfen kann. Daher habe ich nun in einer anderen Praxis einen neuen Anlauf zum Lernen der Spiraldynamik begonnen.
VG, Kuddelmuddel