Knick in der Brustwirbelsäule

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Patrick
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Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von Patrick »

Hallo zusammen, ich habe jetzt seit gut einem halben Jahr schmerzen links neben der Brust Wbs und diese ziehen sich bis in die Mitte des Brustkorbes. Auch wenn ich im Bett liege drückt es auf den Brustkorb. Nach mehrfachen Massagen gab es keine Besserung. Mein MRT steht leider noch aus. Mein Arzt meinte das mein Röntgenbild aussagekräftig genug ist. Der Knick ist nicht so stark wie ich selber finde. Ich habe soweit alle Untersuchungen durch um organische Krankheiten ausschließen zu können.
Ich verzweifle langsam da ich ständig denke mein Herz macht bald schlapp.
Kann mir jemand solche Beschwerden bestätigen ?
Auch kribbeln im rechten Bein sind keine Seltenheit.
Hat jemand Rückentraining mit Erfolg Besserung der Symptome gemacht ?

ich habe Deinen Doppelpost (Zitat dieses Posts) gelöscht Gruß Klaus
Mohnblume
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Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von Mohnblume »

Hallo!
Auch ich habe einen Knick in der BWS und von dort gehen Schmerzen aus in die Schulter, Nacken, Kopf und bis vorne zur Brust, starke Wetterfühligkeit. Rö und MRT unauffällig, zumindest lt. Arzt. Allerdings halte ich eine Bandscheibenvorwölbung für nicht unauffällig, denn diese kann sehr wohl auf einen Nerv drücken und Probleme verursachen, weil sich der Nerv entzündet. Meine Beschwerden gehen von diesem Knick aus, dieser ist der Endpunkt der Skoliose.

Meine Physiotherapeutin sagt, dass in der BWS die Nerven ziemlich flach angeordnet sind und dass es zu Herzbeschwerden, Angstzuständen, Schwitzen... kommen kann und das nicht psychisch ist, sondern von den gereizten Nerven (Wirbelfehlstellung - drückt auf Bandscheibe und diese auf Nerv, der sich dadurch entzündet und dieser Prozess immer schlimmer wird) ausgelöst wird.

Ich bin auf der Suche nach einer guten Therapie, damit ich meine WS wieder gerade bekomme. Das erste Mal wurde meine Skoliose vor 15 Jahren diagnostiziert. Mir jedoch ist erst im vergangenen Jahr klar geworden, dass eine Skoliose, auch geringgradig, ernstzunehmen ist, meine Beschwerden von dort ausgehen und dass die Schulmedizin wenig von Ursachenbehebung hören will.

LG Mohnblume
general-rammstein
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Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von general-rammstein »

hallo zusammen!

also ganz so einfach alles auf die WS schieben zu können ist es nun auch nicht. protrusionen sind per se keine seltenheit, fast jeder hat sie. eine konkrete diagnose ist wichtiger als das, was mancher therapeut mal irgendwann gehört hat. dieses "hörensagen", vermischt mit den fliessenden übergängen aus vermutungen und realitäten ist häufiger die ursache für herzrasen und angstzustände, als man denkt!
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Lego66
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Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von Lego66 »

Hallo Patrick, Hallo Mohnblume,

auch ich kenne diese Symptome sehr gut. Allerdings schon seit mehr als zwanzig Jahren. Also hatte ich genügend Zeit alles genau untersuchen zu lassen (Kardiologen, Orthopäden und Neurologen).

Die unzähligen kardiologischen Untersuchungen zeigen immer wieder Herzrythmusstörungen, die sehr unterschiedlich stark/häufig sind. Das geht von unter 100 Extraschlägen am Tag bis fast 8000, und zwar je nachdem wie stark meine obere Brustwirbelsäule (BWK 2/3) gerade blockiert ist! Die Anzahl der Extraschläge wurde in etlichen 24-Stunden EKG`s gemessen, und zwar bewußt an Tagen, wo es meiner oberen BWS entweder besonders gut oder besonders schlecht ging. Der Zusammenhang ist für mehrere Kardiologen, unabhängig voneinander, absolut eindeutig. Es ist also nicht zwangsläufig immer die Psyche. Diesen Erklärungsansatz mit der Psyche halte ich für sehr einfach... Aber das nur so nebenbei...
Man kann Blockaden nicht auf Röntgenaufnahmen oder MRT sehen. Aber ein guter Physio fühlt sie wenn er die WS entlang tastet, und heftige Blockaden kann man oft als kleinen Bogen oder Knick sehen.

Übrigens ängstigen mich die Beschwerden auch nicht, da ich an sie absolut gewöhnt bin und weiß, dass es nicht gefährlich ist. Das kann also nicht der Grund sein!

Allerdings tun Herzrythmusstörungen selbst in aller Rgel nicht weh, und sie sind in meinem Fall nur ein Nebenprodukt der Blockaden der besagten oberen Brustwirbel. Diese Blockaden selbst fühlen sich auch nicht an wie Herzschmerzen. Sie sitzen deutlich höher.

Blockaden in den Gelenken zwischen Wirbeln und Rippen hingegen können in dem Bereich, den ihr beschreibt, sehr starke Schmerzen auslösen. Je nachdem auf welcher Höhe die Blockade sitzt, kann sie sich anfühlen wie ein Herzinfarkt! Als ich das zum ersten Mal hatte, dachte ich mein letztes Stündchen hat geschlagen, und das mit Mitte zwanzig.

Inzwischen weiß ich, dass ein guter Manualtherapeut dieses Problem beheben kann. Sicher nicht in einer Sitzung, vor Allem wenn das Problem schon länger besteht, aber nach und nach. Bei mir ist die schnellste Lösung, das Korsett anziehen, fest schließen und einige tiefe Atemzüge machen. So ähnlich ist die Herangehensweise beim Physiotherapeuten auch. Druck ausüben und reinatmen.

Also: Einen guten Orthopäden suchen (falls noch nicht geschehen), anständige Diagnose stellen und diese gut erklären lassen und dann damit zu einem guten Physiotherapeuten gehen. Die Physio kann auch der Hausarzt aufschreiben, falls der Orthopäde Budgetprobleme hat. Und wenn die Blockaden weg sind, aber auch erst dann, Schroth-Übungen erlernen und diese regelmäßig machen (falls ihr das nicht eh schon tut)! Die Adressenlisten für Ärzte, und Physios habt ihr ja bestimmt schon entdeckt.

Ärmel hoch und ran an das Problem :top: ;D

Liebe Grüße,
Gaby
general-rammstein
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Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von general-rammstein »

ich habe auch nicht gesagt, dass es immer die psyche ist, aber sie kann durch (unbewußte) triggerung und wenn man sensibler ist einen solchen prozess zusätzlich triggern.

sie sind in 99,9 % ungefährlich, die meisten (und die meisten haben extraschläge / extrasystolen) merken sie nicht einmal. selbst 8000 dieser vermutlich extraventrikulären extraschläge sind harmlos, allein wenn man schon bedenkt, wieviele minuten so ein tag hat ;-)

um auf "alles auf die psyche schieben hälst du für zu einfach" da hast du in der tat recht, so ist es nämlich nicht. es muß keine psychische erkrankungen hinter von der psyche ausgelöste symptomen stecken. vielmehr handelt es sich um irritierte regelkreisläufe des organismus bei empfindlicheren / labileren menschen. wenn du unruhig / ängstlich (z.B. ich denke ich bin doch krank aber man findet nix) schüttet der körper unterschiedliche stresshormone aus. ob das kortisol, adrenalin, noradrenalin u.a. auf der einen seite als zuviel stresshormone oder zuwenig von den guten hormonen, weil man nicht mehr runterkommt ist, ist erstmal zweitrangig. diese hormone regeln u.a. auch den herzrhytmus, was NORMAL und WICHTIG ist. fight or flight heißt die devise. wenn dein körper unter dauerstrom steht, passt sich auch atmung und herzrhytmus den gegenbenheiten an. wenn das zum ungleichgewicht zugunsten einer seite führt, ist das übel vorprogrammiert! soviel dazu!


also um zur frage zurückzukommen... ordentliche anamnese der entsprechenden fachrichtung (je nachdem zuerst kardiologe bei herzsachen, dann weiter...
Mohnblume
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Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von Mohnblume »

Liebe Gaby!
Lieber Patrick!

Vielen Dank für Eure Antworten. Liebe Gaby, es tut mir leid zu hören, dass Du zu uns Leidensgenossen gehörst. Auch mir ist mittlerweile bekannt, dass die Symptome per se ungefährlich sind und diese eine normale Reaktion des Nervensystems auf Reize sind und das Nervensystem leider mit Entzündungen reagiert.

Lieber General-Rammstein: also bitte: vom Hörensagen kennt meine PT die Symptome nicht. Sie ist eine erfahrene Therapeutin mit 35 Jahren Berufserfahrung und noch dazu mit einem Chirurgen, der in einer Privatklinit tätig ist, verheiratet. Es könnte am System liegen, Gesundheit müsste ein Geschäft sein! Egal ob sensibler Mensch oder unsensibler Mensch: wie geht es demjenigen, wenn er jahrelang Schmerzen hat, weil eine Bandscheibe auf einen Nerv/Nervenwurzel drückt? Oder wenn jemand Schmerzen hat (Durchsblutungsstörungen,..) und die Menge an erforderlichen Schmerzmitteln nicht nehmen kann? Da kann der beste Arzt nicht helfen, sondern es muss jeder selbst einen Weg finden, wie er halbwegs zurecht kommt oder nicht. Der gute Tip: geh zu einem guten Orthopäden ist sicherlich gut gemeint. Die Umsetzung ist aber nicht so einfach, denn es müsste dann nur gesunde Menschen geben und die Kosten unseres Gesundheitssystems sprechen eine andere Sprache.

Auch ich habe schon allerhand untersuchen lassen: alle Ergebnisse passen zusammen. PT: als die PT das Bindegewebe der BWS gedehnt hat, haben sich die Beschwerden wesentlich gebessert und dieser gute Zustand hat ein paar Tage angehalten. Damit war die Sache klar.

Patrick: wenn die Massage nicht hilft, muss das nichts aussagen. Ich mache keine Massage, sondern eine Dehnung des Bindegewebes dort, wo die Skoliose ist. Aber Vorsicht! Langsam anfangen.

Liebe Gaby: Du verwendest also ein Korsett und es hilft. Warst Du in Bad Sobernheim zur Schrothkur? Würde ein guter Schroth Therapeut auch Sinn machen - ohne Reha? Ich kann es nur probieren. Habe einen Beratungstermin im Skoliosezentrum in Wien und dann bei einer physikal. Ärztin. Dabei müsste sich herausstellen, wie ich weitermache.

Vielen Dank und freundliche Grüße, Mo
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Klaus
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Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von Klaus »

Hallo Mohnblume,
Lieber General-Rammstein: .......Der gute Tip: geh zu einem guten Orthopäden ist sicherlich gut gemeint. Die Umsetzung ist aber nicht so einfach, denn es müsste dann nur gesunde Menschen geben und die Kosten unseres Gesundheitssystems sprechen eine andere Sprache.
Also dieser Tipp war jetzt auch von Lego gekommen und ich kann mich dem nur anschließen, denn vor jeder Art von Behandlung muss eine konkrete kompetente Diagnose stehen. In Deutschland haben wir es da schon besser, weil es zumindest eine Auswahl von Spezialisten gibt, die man per Gesundheits- Karte aufsuchen kann. Meistens leider aber mit Fahrtkosten verbunden.
Habe einen Beratungstermin im Skoliosezentrum in Wien und dann bei einer physikal. Ärztin. Dabei müsste sich herausstellen, wie ich weitermache.
Dann solltest Du Dich gut darauf vorbereiten.
Das erste Mal wurde meine Skoliose vor 15 Jahren diagnostiziert. Mir jedoch ist erst im vergangenen Jahr klar geworden, dass eine Skoliose, auch geringgradig, ernstzunehmen ist, meine Beschwerden von dort ausgehen und dass die Schulmedizin wenig von Ursachenbehebung hören will.
In Deinem Profil steht auch "Lordose und Kyphose", was wohl Hyperkyphose (Rundrücken) und Hyperlordose (Hohlkreuz) heißen soll.
Möglicherweise ist das Dein Hauptproblem, denn typisch bei dieser Situation ist eine begleitende geringe Skoliose.

Gruß
Klaus
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Lego66
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Therapie: MT, KG, Osteo.
1.Korsett 5/12, Rahmouni
2.Kors. 8/13, Rahmouni
3.Kors. 12/14, mit Halsteil
4.Kors. 3/16, 2-Schaliges Rahmouni mit Halsteil

Re: Knick in der Brustwirbelsäule

Beitrag von Lego66 »

Liebe Mohnblume,
Mohnblume hat geschrieben: Warst Du in Bad Sobernheim zur Schrothkur? Würde ein guter Schroth Therapeut auch Sinn machen - ohne Reha?
Ich war gleich zu Anfang meiner Korsettzeit in Bd. Salzungen. Da schickt Dr. Hoffmann wohl eher meine Altersklasse hin. Wobei ich dazu sagen muss, dass er mir gleich gesagt hat, dass die mir da nicht helfen können. Das wollte ich allerdings nicht hören :nein:

Das war bei mir der totale Schuss in den Ofen. Ich bin mit genau den von dir beschriebenen Symptomen da angereist und war voll der Hoffnung, dass mir nun endlich geholfen wird. Meine Hinweise darauf, dass ich wegen der akuten Blockade erstmal manuelle Therapie bräuchte, hat man belächelt und viel zu spät (nach einer Woche) umgesetzt. Und davor habe ich eifrig in die Blockaden hineintrainiert. Nach dem Motto: Die wissen schon, was gut für mich ist.
Leider hat sich rausgestellt, dass die Kompetenz in einem so merkwürdigen Fall wie meinem gen Null ging. Man hat einfach die ganze Zeit meine Skoliose behandelt und das Problem, Flachrücken durch Übelst-Scheuermann, schlicht negiert. Die haben noch nie sowas gesehen. Und vor lauter Personalmangel und Hektik war weder die Zeit da, noch die Bereitschaft sich mit etwas Neuem zu befassen.

Das kann allerdings bei dir ganz anders laufen. Das Thema Hyperlordose/Hyperkyphose ist dort wohl gut abgedeckt. Und man hört hier oft, dass da schrothen wirklich hilft.
Wenn du einen Schroth-Therapeuten findest, der eng mit Salzugen zusammenarbeitet und auf dem neuseten Stand ist, kannst du sicher auch ambulant viel bewirken. Und eine Reha kannst du dann immernoch später machen, wenn du weißt dass du mit Schroth gut zurecht kommst.
Klaus hat geschrieben: vor jeder Art von Behandlung muss eine konkrete kompetente Diagnose stehen.
... das ist immer der erste Schritt! Und ich für meinen Teil wollte die Meinung eines Orthopäden hören, der im Bedarfsfall mit einem wirklich guten OT zusammenarbeitet. Da kann ich mir doch wenigstens sicher sein, dass er nicht sagt, ein Korsett bringt nichts, nur weil er keinen kompetenten OT kennt.
Und außerdem braucht auch der Physio eine qualifizierte, präzise Diagnose, um seine Therapie danach auszurichten.

Nicht aufgeben! :top: Auch wenn man hundert schlecht Erfahrungen mit Orthopäden gemacht hat, gibt es doch trotzdem einige wenige wirklich gute.

Liebe Grüße,
Gaby
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