Skoliose und Hüfte

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minimine
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Skoliose und Hüfte

Beitrag von minimine »

Hallo zusammen,

nach einiger Zeit habe auch ich mal wieder eine Frage.
Zur Zeit habe ich ein paar Probleme mit meiner rechten Hüfte, d.h. ich habe bei bestimmten Bewegungen Schmerzen in der Leiste und im Oberschenkel. Ich weiß auch, dass ich von Geburt an eine leichte Hüftdysplasie habe/hatte, die damals, soweit ich weiß, nur mit KG behandelt wurde. Nun würde ich gerne mal meine Hüfte untersuchen lassen und ich stehe vor der Frage, gehe ich damit auch zu Dr. Hoffmann? Dort hätte ich im Mai eh einen Termin zum Röntgen ohne Korsett, allerdings weiß ich nicht, ob das so gut wäre, so lange mit einem Arztbesuch zu warten. Evtl. hängt das ja sogar mit der Skoliose zusammen?
Oder sollte ich besser zu einem "normalen" Orthopäden gehen? Hier habe ich allerdings Bedenken, dass sich dieser Arzt dann auch in die Skoliose-Behandlung mit reinhängt?!

Da es hier ja auch einige "Hüft-Betroffene" gibt, könnt ihr mir hier eine Vorgehensweise empfehlen? Wo seid ihr so in Behandlung?
LG
Minimine

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Saphira
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Saphira »

Hallo Minimine,

die Schmerzen in der Hüfte können durchaus von der Hüftdysplasie kommen. Die kann man ursächlich leider nicht durch Krankengymnastik behandeln. Und wenn du als Baby keine Spreizhose hattest, ist es unwahrscheinlich, dass die Hüftdysplasie großartig ausgewachsen ist, sondern sie besteht wahrscheinlich immer noch. Und auch geringe Hüftdysplasien können größere Probleme bereiten. Das habe ich leider am eigenen Leib erfahren :rolleyes: .

Ich war damit anfangs bei meinem normalen Orthopäden, der mich dann zur genaueren Abklärung in die Klinik überwiesen hatte. Auch hier muss man schauen, dass man an einen Arzt gerät, der sich damit auskennt. Hüftdysplasien sind zwar häufiger als Skoliosen, aber auch hiervon hat leider nicht jeder Orthopäde genug Ahnung, ähnlich wie bei Skoliose :rolleyes: . Inzwischen bin ich wegen meiner Hüften auch bei Dr. Hoffmann in Behandlung. Also Dr. Hoffmann kennt sich auf jeden Fall insoweit damit aus, dass er so etwas diagnostizieren kann. Allerdings ist Dr. Hoffmann ein ziemlicher Gegener von Umstellungs-OPs an Hüften, was momentan aber im Erwachsenenalter leider die einzige sinnvolle Behandlungsmöglichkeit ist, da KG lediglich die Schmerzen vorübergehend lindern kann. Dr. Hoffmann überweist meist zur Abklärung ins Olgahospital in Stuttgart. Die kennen sich damit zwar auch aus, aber es gibt erfahrenere Spezialisten. Zu mir hieß es lange, dass die Schmerzen in meiner Hüfte von der Skoliose kämen. Seit der Umstellungs-OP sind die Schmerzen in der Hüfte nun aber weg ;) . Das ist also nicht immer so einfach zu unterscheiden. Man könnte versuchsweise eine Infiltration mit einem lokalen Betäubungsmittel in das Hüftgelenk machen (bitte nur von einem Spezialisten unter Bildwandlerkontrolle und sterilen Bedingungen) um zu testen, ob die Schmerzen vom Gelenk kommen oder nicht.

Wenn du aber aus der Nähe von München kommst, so gibt es dort zwei relativ gute Spezialisten. Ich weiß grad nur nicht, ob man zu denen einfach so hingehen kann, oder ob man dafür eine Überweisung braucht. Zum einen wäre das Dr. Dienst im OCM in München und zum anderen Dr. Gollwitzer im Klinikum Rechts der Isar. Vllt. wäre das auch noch eine Anlaufstelle für dich. Ich weiß allerdings auch nicht, wie es dort mit den Wartezeiten auf einen Termin zur Abklärung aussieht. Ansonsten gibt es in Bayern in Traunstein (Chiemsee) noch Dr. Fraitzl im Kommedico (Praxisgemeinschaft mit Praxisklinik), der sich da auch sehr gut auskennt und nicht gleich zu einer OP rät.

Grüßle,

Saphira
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von minimine »

Hallo Saphira,

vielen lieben Dank für deine Antwort, auch wenn ich ganz schön schlucken musste. :eek: Also mit einer OP hätte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet und auch gar nicht gedacht...

Mein Gedanke war, erstmal ein normaler Orthopäde, da ich ja gar nicht weiß ob Hüfte oder Skoliose oder ganz was anderes. :/
Was sind denn so typische Schmerzen, wenn es die Hüfte an sich wäre? Also eher außen oder doch in der Leiste? Beim Googeln :D habe ich nämlich immer nur gefunden, dass der typische Schmerz außen am Bein wäre.

Wie war das dann bei dir mit den anderen Orthopäden, haben die sich in die Skoliose-Behandlung mit eingemischt?
LG
Minimine

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Dalia »

Ups, minimine, ich habe aktuell genau dieses Problem und will auch zu einem Orthopäden, ich muss mich nur dazu aufraffen, endlich einen Termin auszumachen. Bei längeren Fußmärschen, noch dazu mit schwerem Rucksack (der in Wirklichkeit klein und nicht schwer ist), kriege ich Höllenschmerzen. Ich wollte zu einem ganz allgemein orientierten Orthopäden gehen, denn gehe ich zu einem Skoliosenspezialisten, schiebt er das Problem vielleicht zu schnell auf die Skoliose. Ich habe ja auch noch Osteoporose, die kann auch mit ein Grund sein. Ich bin dabei, mich bei meinen Ärzten, zu denen ich Vertrauen habe, zu informieren, wen sie empfehlen. Eine Empfehlung habe ich schon (allerdings für Hamburg). Und dann informiere ich mich im Internet, soweit man da überhaupt Informationen über die Qualität der Behandlung bekommt. Eine OP - wenn mir eine empfohlen wird - kommt für mich eigentlich auch nicht in Frage, mir ist das Risiko zu groß...

Saphira, ganz vielen Dank für dein Posting, das auch für mich sehr informativ war. Zufällig ist in Bayern meine Heimat, so dass München für mich auch eine Option wäre.
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Saphira »

Hallo Minimine,

also mein normaler Orthopäde hat sich zum Glück nie großartig in die Skoliosebehandlung eingemischt ;) . Im Gegenteil, er hat eine Reha in Sobi sogar auch befürwortet, auch wenn er die Rehaeinrichtung nicht auf Anhieb kannte (ich glaube, wenn Dr. Hoffmann nicht den Rehaantrag ausgefüllt hätte, hätte er es auch getan) und hat mich immer mit KG-Rezepten unterstützt. Für alles andere hatte ich ja Dr. Hoffmann ;) .

Da eine Hüftdyplasie leider eine angeborene Fehlstellung ist, ist es schwierig, diese im ausgewachsenen Alter konservativ zu behandeln. Sie kann leider zu frühzeitiger Arthrose führen. Ich wusste ja schon länger von meiner Hüftdysplasie (vom ersten Orthopäden mit 17 Jahren als Zufallsbefund mit der Skoliose entdeckt -> die Skoliose stand damals aber erstmal im Vordergrund). Für mich kam eine OP damals auch jahrelang nicht in Frage. Aber irgendwann wurden die Schmerzen schlimmer und schlimmer und KG allein brachte gar nichts mehr. Ich hatte eher Schmerzen in der Leiste. Vor allem langes tiefes Sitzen und tiefe Beugung taten immer mehr weh und es fuhr mir regelrecht in die Hüfte rein. Langes Stehen und Laufen wurde auch immer mehr schmerzhaft, bis ich irgendwann fast nur noch humpelnd laufen konnte. Bei mir war es aber eigentlich auch nur eine leichte Hüftdysplasie, allerdings war bei mir weniger die schlechte seitliche Überdachung das Hauptproblem, sondern die zu geringe vordere Überdachung des Hüftkopfes (was auf einer normalen Beckenübersichtsröntgenaufnahme auf den ersten Blick nicht so leicht erkennbar ist wie die seitliche Überdachung). Die OP ist nicht ohne, keine Frage. Aber da gibt es große Unterschiede in den OP-Methoden und der Nachbehandlung. Das Risiko ist auch nicht ohne, weshalb man sowas wirklich nur von einem entsprechend erfahrenen Spezialisten durchführen lassen sollte. Bei mir ist rechts zum Glück alles gut verlaufen und ich bin dort seitdem in der Hüfte beschwerdefrei ;) . Aktuell habe ich auf der linken Seite massive Probleme und Schmerzen (was bei mir ja das Tragen des Korsetts unmöglich macht). Die ist bei mir aber fast normal, d.h. nur eine sehr minimale Hüftdyplasie (hatte dort aber ein gerissenes Labrum und ein Impingement, welches per Arthroskopie behoben wurde). Da drücke ich mich bislang auch um eine weitere Umstellungs-OP, weil es einfach sehr minimal ist und daher fraglich ist, ob eine Umstellungs-OP was bringt. Da werde ich jetzt auch erstmal eine Infiltration ins Gelenk durchführen lassen um zu schauen, ob es dann besser wird und dann muss ich das weiter besprechen, wie wir da weiter vorgehen sollen. Weil die Schmerzen sind dort nicht ohne und eben auch bereits stellenweise Arthrose vorhanden :( . Aber wie gesagt ist es eben nicht so einfach, herauszufinden, woher die Schmerzen genau kommen. Bei mir wurden sie eben lange Zeit auf die Skoliose geschoben, bis bei meiner ersten Reha Dr. Verres ziemlich sicher meinte, dass das zwei Baustellen unabhängig voneinander sind und ich die Sache mit der Hüfte extra nochmal abklären lassen solle.

Die klassischen Spezialisten für Hüftdysplasie sitzen in Dortmund, Unna und Wuppertal und noch in Berlin und in der Schweiz. Das sind die großen Spezialistenorte. Ansonsten sind sie einigermaßen über ganz Deutschland verteilt, sodass fast in jeder Ecke ein Spezialist zu finden sein sollte ;) . Ich bin damals im RKU in Ulm operiert worden, aber die damaligen Ärzte sind inzwischen nicht mehr dort. Dr. Nelitz ist inzwischen in Oberstdorf und Kempten und Dr. Fraitzl eben in Traunstein und der Ecke am Chiemsee (die haben mehrere Filialpraxen rund um den Chiemsee).

Grüßle,

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Sabona »

Hallo,

sehr interessant eure Probleme mit der Hüfte.
Auch ich habe immer wieder Leistenschmerzen. Dr. Hoffmann meinte schon vor Jahren, bei mir sei die Skoliose schuld.
Eine Ärztin in Bad Salzungen meinte mal, ich könnte mich in absehbarer Zeit auf ein neues Hüftgelenk einstellen. Schock!
Die nächste Ärztin untersuchte mich und meinte meine Hüfte sei voll in Ordnung, da ich noch sehr beweglich bin.

Ich hatte als Kleinkind eine Hüftluxation die mit Gips behandelt wurde. Ob da noch ein Zusammenhang besteht?

Mittlerweile hab ich mich an den Leistenschmerz gewöhnt, weil er Gott sei Dank nicht permanent ist. Eure Erfahrungen interessieren mich aber sehr.

LG
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Sabi
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Sabi »

Hallo minimine,

deine Beschwerden kommen mir bekannt vor.

Bei mir liegt die Ursache allerdings nicht in der Hüfte, sondern an den ISG.
Wenn diese entzündet sind, hab ich Schmerzen an der Leiste und der Hüfte, die über den trochanter Major bis zum Quadrizeps (insbesondere äußerer Schenkelstrecker).
Langes Stehen und langes Sitzen sind für mich dann wie bei Saphira auch echt unangenehm.

Dr. Hoffmann war in meinem Fall leider keine Unterstützung bei der Diagnosefindung.
Er hat alles auf die Skoliose und meine Einbildung geschoben...

Ich wünsche dir alles Gute.
Viele Grüße
Sabi
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Saphira »

Hallo Sabona,

eine überdurchschnittlich gute Beweglichkeit der Hüfte ist bei solchen angeborenen Hüftfehlstellungen keine Seltenheit. Ich bin auch in beiden Hüftgelenken überdurchschnittlich gut beweglich. Wobei mir die Innenrotation links gerade Schmerzen bereitet. Rechts war vor der OP die Außenrotation etwas schmerzhaft eingeschränkt, jetzt passt da alles wieder :D . Die Beweglickeit der Hüfte ist erst bei fortgeschrittener Arthrose stark eingeschränkt, weil es da dann zu einer Gelenkspaltverschmälerung kommt. So lange dies nicht der Fall ist, ist die Beweglickeit i.d.R. gut.

Ich habe bei Dr. Hoffmann auch die Erfahrung gemacht, dass er alles gerne sehr schnell auf die Skoliose schiebt :rolleyes: . Er hat leider einige wenige Patienten, bei denen eine solche Hüftumstellungs-OP gründlich schief ging und die seitdem mehr Beschwerden haben als vorher. Deshalb ist er da so skeptisch gegenüber eingestellt. Die OP ist natürlich auch nicht ohne und sollte daher gut abgewogen werden. Aber wenn man noch relativ jung ist und damit zu jung für ein künstliches Hüftgelenk, kann man damit viel erreichen, dass man u.U. kein künstliches Hüftgelenk braucht bzw. dessen Einsatz um viele Jahre hinauszögern kann. Jahrelange Hüftschmerzen schränken ein. Aber es muss natürlich geklärt werden, ob die Schmerzen tatsächlich von der Hüftdyplasie stammen oder doch woanders herkommen.

Probleme mit ISG-Blockaden habe ich auch immer wieder. Aber diese Schmerzen halten sich bei mir eher im unteren seitlichen Rücken auf mit einer Abspreizhemmung des Beines nach hinten seitlich. Aber genau mit Bewegungen des Beines in diese Richtung lassen sich bei mir die Blockaden meist wieder lösen ;) . Aber laut meinem Physio können die Beschwerden bei ISG-Blockaden tatsächlich bis in den Oberschenkel hinein reichen. Bei mir beschränken sie sich aber auf den unteren seitlichen Rückenbereich und ich merke deutliche Bewegungseinschränkungen, sodass ich Schmerzen durch ISG-Blockaden gut von anderen Schmerzen im Bereich des Rückens oder der Hüfte unterscheiden kann.

Grüßle,

Saphira
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von brownapple2017 »

Hallo miteinander,

Meine Beschwerden haben sich auch zuerst in der rechten und damit schlimmeren Hüfte, v.a. in der LWS/ISG Region und später dann bei einer Wandertour im Po geäußert...seit der Hüft + Oberschenkelumstellung (wegen der Steilstellung des OS-Kopfes) re sind sie verschwunden.

Links begann begann es durch langes Sitzen am Schreibtisch im Po und ein paar Monate später kam dann die Leiste sowohl beim Sitzen als auch beim Gehen dazu...diese sind teilweise seit der Hüft-Umstellung li verschwunden...meine, immernoch vorhandenen, Leistenschmerzen kommen von den nicht verknöcherten Schambeinstellen (Pseudoarthrose), was ich allerdings bei der OP-Aufklärung unterschrieben habe (Details: mein Thread)...

Mein Termin 26.03 in M ist bei Doc Gollwitzer im RdI, welchen ich Ende Januar vereinbarte. Der Grund liegt in der Sprechzeit, weil er nur Do Vormittag von 9-12 Uhr Kassenpatienten behandelt...

Das OCM hat mit bestimmten gesetzlichen Krankenkasse Sonderverträge (s. Homepage), wie sich das auswirkt, weiß ich nicht... :confused:

Weitere Hüftspezialisten habe ich aufgezählt.

In meinem Fall war ich wegen der Skoliose-Überprüfung 2008 im RKU, da haben sich die Herren in weiß, auf die Hüfte gestürzt...allerdings hatte ich da bereits an Tag, an denen ich viel unterwegs war, Schmerzen in der rechten Hüfte, die wieder zurückgingen. Dies kann passieren; leider kamen sie dafür Ende 2009/ Anfang 2010 um so heftiger und in kürzeren Abständen wieder... :<
*Melanie* :hallo:

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Sabona »

Danke Saphira,
für die Klarstellung. Da ich ja nicht mehr die Jüngste bin, werde ich wohl oder übel abwarten müssen bis gar nichts mehr geht und ich ans "Ersatzteillager" ran muß.
Dabei dachte ich immer, dass meine Skoliose die Hauptbaustelle ist.

LG
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von general-rammstein »

Hallo zusammen!

Also ich war auch vor 3-4 Jahren wegen Hüftschmerzen beim Orthopäden. Heraus kam ein Impingement und etwas am Labrum (beidseits) und ich sollte gleich zur Gelenkerhaltenden OP in die Uniklinik. Dies habe ich aufgrund ungenügender Aufklärung nicht getan und schiebe diese Sache vor mir her.

Was wird denn bei diesen OP`s eig. gemacht, wie sieht die Nachbehandlung aus?
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von brownapple2017 »

HI

Wenn das Labrum gerissen o.ä. ist und ein Impingment vorliegt, wird, v.a. beim im Impingement, je nach Operateur arthroskopisch oder offen operiert. Dabei wird das Labrum geglättet/entfernt oder genäht und das Impingement durch Kopf-Hals-Trimming abgeschliffen...

Wie die Nachbehandlung bei der Arthroskopie aussieht, kann Saphira besser erklären...

Bei der Triple-Osteotomie/PAO wird, so heftig wie sich das nun anhören wird, die Pfanne aus dem Becken herausgemeißelt/gesägt. Dazu müssen das Darm-, Schambein und das Sitzbein durchtrennt (Triple) oder angesägt (PAO) werden, damit sie geschwenkt und damit die physiologischen, biomechanischen Verhältnisse in der Hüfte verbessert werden können. Daraus resultiert eine bessere Druckverteilung des Körpergewichts auf den Oberschenkel-Kopf und der Verschleiß kann hinausgezögert werden, wodurch die Schmerzen bei nicht vorhandener Arthrose verschwinden...
Die Pfanne wird in der neuen Position mit Schrauben oder Drähten, je nach Methode und Operateur fixiert und dann heißt es abwarten/hoffen und bangen, dass der Körper die gewollten Brüche wieder zusammenbaut.
Wenn alles glatt läuft, dann erhält man bei der 12 Wochenkontrolle, die Volllast-Erlaubnis. Das bedeutet, allerdings noch lange nicht, dass das auch tatsächlich möglich ist...abhängig, ob man die kurze Nachbehandlung (Ravensburg/Weingarten), lange Nachbehandlung (Ruhrpott), Mittelding (Bremen) oder PAO (ähnlich wie RV) wählt.

Bei der langen Nachbehandlung darf man die ersten 6 Wochen keine 90° Sitzen, vermutlich weil dort zusätzlich zum Darmbein auch das Schambein verschraubt wird und bis zur 12 Woche das Bein nicht belasten...nach ca. weiteren 4 Wochen erreichen die meisten (s. Hüftdysplasie-Tipps Homepage oder Jankla Forum (Anmeldung erforderlich)) die Vollbelastung und gehen auf Reha.
Bei der kurzen Nachbehandlung darf man alles machen, was keine Schmerzen verursacht, darf von Anfang an, 20 kg Teilbelasten und nach 6 Wochen bis zu 10 kg/Woche aufbelasten, was mir aber nicht jede Woche möglich war.
Nach dem Krankenhaus Aufenthalt ca. 7-10 Tage, je nach Kreislauf und Fitness, geht man in die Anschluss-Heilbehandlung, in den meisten Fällen ins RKU Ulm zum Muskelaufbau/Schmerzreduktion/Verbesserung der Beweglichkeit und um nebenbei mit den Krücken fit für den Alltag zu werden...Treppen-Steigen, kleine Einkäufe (mit Rucksack), je nach sozialem Umfeld und Spaziergängen, falls die Fitness es zuläßt machen zu können...
Bei der 12 Wochenkontrolle erhält man, i.d.R. die Vollast-Erlaubnis...dann heißt es weitertrainieren um wieder ein normales Gangbild zu erreichen...und ganz wichtig um wieder Autofahren zu dürfen...Man muss im Extremfall eine Vollbremsung durchführen können und in der Lage sein, ohne Krücken ein Warndreieck aufstellen zu können...
In Bremen darf man auch sofort sitzen, allerdings nur mit einer Sitzerhöhung zur Unterschreitung der 90°, belastet die gesamten 12 Wochen mit 20 kg und geht, genau wie bei der PAO erst mit Erreichen der Volllast auf Reha.

Ich meine, dass man bei der PAO, ähnlich wie in RV, 6 Wochen ca. 20 kg belastet und dann mit 10 kg/Woche aufbelastet, oder Saphira?
*Melanie* :hallo:

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von minimine »

Hallo zusammen,

wow, so viele mit Hüftproblemen? :eek:
Und irgendwie haben nur Skoliosen geantwortet, vielleicht doch ein Zusammenhang?

Also Schmerzen beim Gehen oder Sitzen habe ich eigentlich nicht, eher bei bestimmten Bewegungen, wie z.B. Schneidersitz oder Abspreitzen vom Bein und dann auch nicht immer. Manchmal fühlt es sich auch richtig steif an und mir kommt es so vor, als ob ich etwas humpeln würde. Es kommt, bleibt für ein paar Tage und geht wieder für Wochen, dann dasselbe von Vorne.

Ich glaube auch nicht, dass es das ISG ist. Hatte bis vor 10 Jahren eine Dauer-Blockade im ISG und dabei eher tiefe Rückenschmerzen hinten, nicht vorne in der Leiste und im Oberschenkel. Aber wenn es das ISG ist, hängt das dann nicht tatsächlich mit der Skoliose zusammen? Mir wurde das damals zumindest so erklärt. Habe mich aber gefragt, ob ich nicht vielleicht wieder eine Schuherhöhung brauche, denn eigentlich ist mein rechtes Bein 1 cm kürzer... Das wäre natürlich am Schönsten, von diesen ganzen aufgezählten Diagnosen und Behandlungen. ;)

Diese OP´s hören sich ja wirklich heftig an, also das möchte ich auf jeden Fall vermeiden. :abgelehnt:
Finde ich ja komisch, dass man da soo lange außer Gefecht ist und gleichzeitig damit einen Gelenkersatz vermeiden will, wenn genau diese OP aber wesentlich weniger einschneidend ist... Muss man das verstehen?

@Dalia: Na dann schauen wir doch mal, wer sich von uns beiden früher aufrafft, um einen Orthopädentermin auszumachen. :)

Ich habe für mich auch beschlossen, erst einmal zu einem normalen Orthopäden zu gehen und danach evtl. zum Osteopathen.

Danke aber dennoch für die vielen Postings!
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von brownapple2017 »

Hi
minimine hat geschrieben: wow, so viele mit Hüftproblemen? :eek:
Und irgendwie haben nur Skoliosen geantwortet, vielleicht doch ein Zusammenhang?
Ja, das habe ich auch schon vermutet, da ich erst seit der 2ten Triple komplett aus dem Lot geraten bin...und sich meine Skoliose nach "oben" verschoben hat.
Also Schmerzen beim Gehen oder Sitzen habe ich eigentlich nicht, eher bei bestimmten Bewegungen, wie z.B. Schneidersitz oder Abspreitzen vom Bein und dann auch nicht immer. Manchmal fühlt es sich auch richtig steif an und mir kommt es so vor, als ob ich etwas humpeln würde. Es kommt, bleibt für ein paar Tage und geht wieder für Wochen, dann dasselbe von Vorne.
Bei jedem äußern sich die Hüftprobleme in anderen Schmerzen, je nach Position des Beckens, Stellung und Form der OS-Köpfe usw.
Ich glaube auch nicht, dass es das ISG ist. Hatte bis vor 10 Jahren eine Dauer-Blockade im ISG und dabei eher tiefe Rückenschmerzen hinten, nicht vorne in der Leiste und im Oberschenkel. Aber wenn es das ISG ist, hängt das dann nicht tatsächlich mit der Skoliose zusammen? Mir wurde das damals zumindest so erklärt. Habe mich aber gefragt, ob ich nicht vielleicht wieder eine Schuherhöhung brauche, denn eigentlich ist mein rechtes Bein 1 cm kürzer... Das wäre natürlich am Schönsten, von diesen ganzen aufgezählten Diagnosen und Behandlungen. ;)
Mein linkes Bein war vor der Oberschenkel-Umstellung re auch 1,5 cm kürzer, was im Liegen ausgemessen wurde und ich musste sämtliche Schuhe um 1,5 cm erhöhen lassen sonst habe ich sehr schnell LWS/ISG Beschwerden mit Zug bis in den seitlichen Oberschenkel bekommen.
Was hätte ich dafür gegeben, wenn die Schuherhöhung ausgereicht hätte... :juggle:
Leider half sie irgendwann auch nicht mehr...so das ich Mitte/Ende 20 keine Wahl hatte, da ich keinen Bock hatte, mit Mitte 30 bereits mit zwei künstlichen Hüften herumzulaufen und mit 60 oder 70 im Rollstuhl zu landen, weil ein Prothesen-Wechsel nicht mehr möglich gewesen wäre...
Diese OP´s hören sich ja wirklich heftig an, also das möchte ich auf jeden Fall vermeiden. :abgelehnt:
Finde ich ja komisch, dass man da soo lange außer Gefecht ist und gleichzeitig damit einen Gelenkersatz vermeiden will, wenn genau diese OP aber wesentlich weniger einschneidend ist... Muss man das verstehen?
Ja, der Weg um danach wieder laufen zu können war und ist sehr hart und lang: leider gehören die Beckenknochen zu der Art von Knochen, die, bei guter Knochenheilung/-wachstum, 6-9 Monate brauchen um wieder komplett zu verknöchern...
Dafür behält man sein Gelenk und kann nach Abheilung ohne Einschränkung wieder alles machen was man Lust hat und der Körper hergibt...
Ja, die Nachbehandlung der künstlichen Hüfte hört sich im Vergleich einfacher an: in der Reha hat mir einer erzählt, dass er 4 Wochen post-OP wieder vollbelasten konnte, nach 3 Monaten soll die Hüfte im Idealfall eingewachsen sein und ist auch schmerzfrei...dafür soll die Angst vor Luxationen und Entzündungen ständig mitschweben, wie ich gelesen habe...
Ich habe für mich auch beschlossen, erst einmal zu einem normalen Orthopäden zu gehen und danach evtl. zum Osteopathen.
Das muss natürlich jeder für sich abwägen, was an Therapie für ihn in Frage kommt: ich habe meine Beschwerden in der rechten Hüfte lange ignoriert, bis der Leidensdruck (eingeschränkte Lebensqualität) so groß war, dass der Drang etwas zu verändern größer wurde...Man kann ja auch zum Spezialisten gehen, um einfach nur eine fundierte Diagnose zu erhalten, wie du/ihr es bereits beim Rücken getan habt...heißt ja nicht, dass man sich gleich operieren lassen muss...die Ulmer haben mir 2008 auch geraten wieder zu kommen, wenn die Schmerzen in der Hüfte schlimmer werden, um dann über die Option Triple-Osteotomie zu reden...
Danke aber dennoch für die vielen Postings!
KEIN THEMA!
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Saphira »

Hallo nochmals,

also ich konnte am Ende auch keinen Schneidersitz mehr machen wegen meiner rechten Hüfte damals :nein: . Ich hatte wie Blackguy die Triple mit kurzer Nachbehandlung. Ich war somit nach 11 Wochen wieder ohne Krücken unterwegs (dank meines Fliegengewichtes :D ). Die OP ist echt schon nicht ohne und die Zeit danach lange. Aber der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes ist je nach Situation und OP-Methode auch langwieriger und kein so einfacher Weg, wie er auf den ersten Blick erscheint. Und die heutigen Prothesen halten im Durchschnitt 15-20 Jahre und müssten dann gewechselt werden. Und jeder neue Prothesenwechsel wird aufwendiger und schwieriger und kann zu mehr Problemen und Komplikationen führen, weshalb der Einsatz einer Hüftprothese so lange wie möglich hinausgezögert werden sollte. Und wenn man eben in jungen Jahren schon Schmerzen und Probleme hat, wird es daher schwierig. Außerdem ist das Einsetzen einer Hüftprothese in eine dysplastische Hüfte u.U. schwieriger, v.a. bei stärker dysplastischen Hüften, da dabei die Pfanne ja den Hüftkopf nicht genügend überdacht und somit der Pfannenteil der Prothese nicht so einfach befestigt werden kann. Aber es stimmt schon, dass man gut abwägen muss, ob man die OP machen lässt oder nicht. Da muss man voll hinter der Entscheidung stehen. Ich habe es auch einige Jahre erfolgreich verdrängt, bis eben die Schmerzen schlimmer und schlimmer wurden. Anfangs kamen und gingen sie und irgendwann blieben sie leider permanent da :( . Da ist irgendwann der Leidensdruck dann groß genug, weil ständig Schmerzmittel zu nehmen, bis man alt genug ist um eine Prothese einzusetzen, wäre auch keine gute Alternative gewesen. Aber klärt es erstmal ab, woher die Schmerzen wirklich kommen. Vllt. ist es ja doch auch "nur" ein Impingement, was verhältnismäßig einfacher zu beheben wäre. Hüftspezialisten können das eben besser beurteilen, woher die Schmerzen wirklich kommen.

Ich hatte an der linken Hüfte wegen Labrumriss und Impingement eine Arthroskopie. Ich sollte danach für 2 Wochen an Krücken laufen und dann aufbelasten und war insgesamt 4 Wochen krankgeschrieben und sollte 3 Monate lang Sprung- und Stoßbelastungen meiden. Aber auch hier variiert die Nachbehandlung von Operateur zu Operateur und von dem, was bei der Arthroskopie genau gemacht wird. Manche müssen auch hier bis zu 6 Wochen an Krücken gehen, wenn z.B. das Labrum wieder angenäht wird (war bei mir nicht mehr möglich).

Ich frage mich auch, ob es nicht doch einen Zusammenhang zwischen Skoliose und dem Auftreten von Hüftfehlstellungen gibt. Ich habe inzwischen auch einige Hüftpatienten kennengelernt, von denen auch einige zusätzlich eine Skoliose haben.

Grüßle,

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von minimine »

Hallo ihr zwei,

vielen Dank nochmal für eure Antworten. Ihr habt mich jetzt doch nochmal zum Nachdenken gebracht und ich habe jetzt mal sämtliche alte Orthopäden-Berichte rausgekramt. Vielleicht könnt ihr mir ja nach den Befunden einen Tipp oder Rat geben.

Also in einem Bericht steht (ich war damals 12 Jahre alt), dass ich beidseits eine sog. Coxa Antetorta hätte.
In einem späteren Bericht (da war ich 17) steht: Coxa Valga beidseits und unvollständige Überdachung des Hüftkopfes beidseits (ist das eine Hüftdysplasie?)

Also doch eher gleich Hüftspezialist? Könnt ihr mir evtl. sagen, was das genau bedeutet?
LG
Minimine

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von brownapple2017 »

HI,

Ja, die unzureichende Überdachung der Pfanne nach lateral=zur Seite und/oder ventral=nach vorne (verkleinerter CE und/oder VCA-Winkel) heißt Hüftdysplasie.
Die Coxa valga beschreibt die Steilstellung des Oberschenkel-Kopfes (vergrößerter CCD-Winkel) zum Schenkel. Die Antetorsion beschreibt den Winkel in dem der Oberschenkel in sich verdreht ist: Bei der Coxa Antetorta ist Antetorsion vergrößert.
Bilder dazu gibts bei Google genügend.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass in deinen Berichten keine Winkel erwähnt werden?
Eine Steilstellung oder Flachstellung wird erst bei Überschreiten oder Unterschreiten eines bestimmten Winkels operativ behandelt...gleiches gilt für die Coxa antetorta bzw. retrotorta... Möglich, dass die Coxa antetorta bzw. valga ausgewachsen ist...s. Wikepedia u.a. medizinische Info-Seiten
Was nun wie stark ausgeprägt ist, kann dir nur ein Hüftspezialist adequat beantworten und entsprechend wird dann auch die Therapie-Empfehlung ausfallen...

Wünsche dir und allen anderen viel Erfolg bei der Abklärung der Hüftschmerzen.
*Melanie* :hallo:

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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Saphira »

Hallo Minimine,

eine Coxa Antetorta ist eine vermehrte Innenrotation (= Antetorsion) des Oberschenkelhalses. Folglich müsste eigentlich deine Innenrotation im Verhältnis relativ gut ausgeprägt sein. Das Problem habe ich rechts auch, bin da vor der Triple regelrecht mit dem Fuß nach innen gelaufen und fast schon drübergestolpert. Das ist seit der Triple etwas besser geworden, aber ich habe dort nach wie vor eine vergrößerte Innenrotation, da die nur mit einer Triple allein nicht ganz korrigiert werden kann. Dazu bedürfte es einer derotierenden Oberschenkelumstellung. Aber mir bereitet diese vermehrte Innenrotation keine Beschwerden oder Probleme, weshalb das so belassen werden kann ;) .

Eine Coxa Valga ist eine Steilstellung des Oberschenkelhalses. Da spricht man ab einem CCD-Winkel von 140° von einer Coxa Valga. Ich habe links auch genau diesen Grenzwert an Coxa Valga, also leichte zu steile Stellung. Allerdings werden solche Steilstellungen i.d.R. nicht unbedingt behandelt. Früher hat man sowas großzügig operiert, was man heute nur noch bei extremen Fällen weit über 150° macht oder wenn kombinierte Fehlstellungen vorliegen. Dabei würde auch am Oberschenkel enstsprechend ein Keil des Knochens entnommen, um den Winkel anzupassen. Eine seitendifferente Stellung der Oberschenkel, also wenn bspw. nur auf einer Seite eine Coxa Valga vorliegt und auf der anderen Seite normale Werte, kann zu einer Beinlängendifferenz führen. Das ist bei mir laut Dr. Hoffmann wahrscheinlich die Ursache für meine Beinlängendifferenz.

Und ja, unvollständige Überdachung der Hüftköpfe ist eine Hüftdysplasie. Die gibt es in unterschiedlich starken Ausprägungen. Und wie Blackguy schon schrieb, interessieren hier die sog. CE- bzw. VCA-Winkel zur Bestimmung der Ausprägung einer Hüftdysplasie. Wobei die Höhe der Beschwerden auch hier nicht mit der Stärke der Hüftdysplasie korreliert (ähnlich wie bei Skoliose auch keine Aussgae darüber gemacht werden kann, dass jemand mit stärkerer Skoliose automatisch mehr Schmerzen hätte als jemand mit einer weniger stark ausgeprägten Skoliose).

Grüßle,

Saphira
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Re: Skoliose und Hüfte

Beitrag von Schnecke007 »

edit: Beiträge von Steefievand verschoben: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic ... 7#p1091017

Gruß, Schnecke
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