Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Schreibe deinen Erfahrungsbericht zur Skoliose, Schmerzbekämpfung etc. oder tausche Erfahrungen mit Leidensgenossen aus
carina0502
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 30.07.2014 - 11:36
Geschlecht: weiblich
Wohnort: NÖ, Österreich

Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von carina0502 »

Hallo!

Ich bin neu hier und in einer ziemlichen Zwickmühle...
Seit meinem 7. Lebensjahr reite ich, seitdem ich 9 bin auch erfolgreich auf Turnieren und seit 2 Jahren habe ich jetzt mein eigenes Pferd und bin auch mit ihm ziemlich erfolgreich, liegt vielleicht auch daran das Pferde mein Lebensmittelpunkt sind und sich alles nur nach ihnen richtet. :D
Mit 10 Jahren ist Ärzten bei einer Routineuntersuchung aufgefallen das meine Wirbelsäule schief ist, anfangs hat es geheißen es ist noch im Normbereich und das Reiten ist auch gut da es meine Rückenmuskulatur stärkt, so mit 12 hatte ich dann meine erste Physiotherapie da meine Verkrümmung immer stärker geworden ist, hat leider nicht viel gebracht außer viel Geld gefressen..
Mit 13 Jahren war ich dann das erste Mal auf anraten meines Orthopäden in Speising (meine damalige genaue Gradanzahl weiß ich nicht, das muss ich alles erst wieder raussuchen) und habe dort ein Korsett verschrieben bekommen, welches ich dann auch anfertigen lassen habe und im ersten Jahr wirklich konsequent trotz schmerzen und meinem ersten Freund getragen habe. Doch nach einem Jahr kam dann die Ernüchterung bei der Kontrolluntersuchung... es ist nur um 2 Grad besser geworden, von da an hab ich mir gesagt ich sch*** auf das weil ich mir den ar*** aufgerissen habe und trotzdem ist nicht viel dabei herausgekommen. So mit 15 war ich dann wieder in Speising da ich einmal jährlich Kontrolluntersuchung dort habe und sie haben meine Wachstumsfuge auch geröngt und mir dann erklärt das ich mich gar nicht mehr weiter mit meinem Korsett plagen muss (welches ich zu der zeit nur noch beim schlafen trug) da ich jetzt ausgewachsen bin und wenn ich weiter meine übungen von der physiotherapeutin mache ist das kein Problem und ich kann in Ruhe mein Leben weiter leben. ACH ein traum ging in Erfüllung!!
DOCH zu früh gefreut....
Mit 16 war ich dann wieder bei der Kontrolluntersuchung und ich hab schon in der Zeit davor gemerkt das bei mir etwas nicht stimmt.. Ich war bei einer Schmerztherapie namens BOWEN, natürlich habe ich mir das selber zahlen müsssen, doch wenn ich dort nicht jede Woche war habe ich mich gefühlt wie ein Brett und konnte mich nicht mehr bewegen vor Schmerzen, also im Spital in Speising ist nach 4 stündiger Wartezeit ein Röntgen gemacht worden, nachher war ich bei der Besprechung beim Arzt und dieser hat mir dann offenbart das ich innerhalb eines Jahres von 51° auf 64° zugelegt habe und das es sehr wahrscheinlich ist das ich deswegen so starke Schmerzen habe und das ich wohl an einer OP nicht mehr vorbeikommen würde, sodann hatte ich nach wieder 1 Stunde warten ein Gespräch mit dem Chirurgen der mich operieren würde. Dieses Gespräch fand in einem kleinen "Kammerl" statt in dem ich mich von Anfang an unwohl fühlte, er zeigte mir die Röntgenbilder von letztem und diesem Jahr und sagte mit halb verkniffenem Grinsen das ich mich wohl operieren lassen müsse und das ich bei ihm in guten Händen wäre und er sich schon auf die OP freue, meine Antwort auf diese "Empfehlung" war ein schlichtes NEIN! Ein OP kam bzw. kommt auch jetzt nicht wirklich in Frage für mich, weil ich meinen Sport weiter machen will und nicht mein ganzes Leben nach einer Krankheit richten will, ich weiß es klingt komisch und ja ich komme eh nicht drum herum, weil es im Alter noch schlimmer werden wird usw. aber ich will es eigentlich hinauszögern.
Jetzt bin ich 17 und diskutiere jeden Tag mit mir selber aufs Neue was ich nun machen soll, zusätzlich zu BOWEN welches ich alle 2 Wochen habe gehe ich jetzt zu einem Osteopathen und das mindestens einmal im Monat, denn nach 2 Wochen kann ich nicht mal mehr sitzen in der Arbeit, weil ich solche Schmerzen habe. :(

Mir stellt sich immer wieder die Frage, welche ich euch jetzt stelle:
Gibt es unter euch Reiter, die nach einer OP wieder geritten sind? Wenn ja, wie lange hat es gedauert und ist es so wie früher?

Bitte beachtet meine Rechtschreibfehler nicht, wollte jetzt nicht so viel denken beim schreiben :P

Liebe Grüße und vielen Dank schonmal im Voraus!
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Raven »

Hallo Carina,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum :ja:

Zu deiner Frage: schau mal ins andere Forum unter www.skoliose-op.info. Dort gibt es sehr viele bzw. fast nur operierte Skoliosepatienten, und meines Wissens nach auch welche, die reiten. Hier im Skoliose-Info-Forum hingegen sind nur sehr wenige Leute vertreten, die eine solche OP hinter sich haben, und darunter ausgerechnet jemanden zu finden, der reitet, dürfte schwierig sein. (Beispielsweise wurde ich mit 13 Jahren operiert, das ist nun 17 Jahre her - verlief alles gut, aber geritten bin ich weder davor noch danach jemals ;D )

Deine Verkrümmung von jetzt 64 Grad Cobb: Ist die in der BWS oder LWS? Bei einer BWS-Krümmung ließe sich noch eher was mit einem guten Korsett (z.B. von cctec oder Rahmouni) ausrichten. Ein Korsett könnte auch zur Schmerzreduktion beitragen. Wärst du dazu grundsätzlich bereit?

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
carina0502
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 30.07.2014 - 11:36
Geschlecht: weiblich
Wohnort: NÖ, Österreich

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von carina0502 »

Dankeschön! :)

Dort habe ich mich eh auch schon angemeldet, ich habe mir nur gedacht ich schreibe in beide Foren denn doppelt hält immer besser.. ;)

BWS ich habe aber auch in der LWS eine Verkrümmung, muss die Röntgen wieder ausgraben aus irgendeinem Eck in die ich sie geschmissen habe und eigentlich nie wieder was davon hören und sehen wollte... dann kann ich dir die genauen Grade sagen! Ich hatte schon ein Korsett und ich habe mich 2 Jahre gequält damit, hatte meinen ersten Freund in der Zeit, in der Schule bin ich ausgelacht worden weil ich ein Panzer bin usw. und gebracht hat es mir auch nicht viel bzw. wurde mir ja damals mit 16 dann gesagt das ich ausgewachsen bin und keines mehr benötige, durch diesen Irrtum ist das alles noch erheblich schlechter bei mir geworden und ich habe eigentlich die Sympathie und das Vertrauen zu den Ärzten in Speising verloren. :< :nein:
Mir wurde auch von dem Chirurgen damals bei dem OP Besprechungsgespräch gesagt das mir jetzt kein Korsett mehr hilft sondern nur noch die OP.
Ich habe mir schon sooo viele Dinge in Speising und auch bei der Krankenkasse anhören können, weil ich nicht dazu bereit bin mich von irgendwem der darauf geil ist mich aufzuschlitzen und an mir herum zu basteln (entschuldige den Ausdruck aber so fühle ich mich) operieren zu lassen, das ich mittlerweile eigentlich auch denke das mir wirklich nichts mehr helfen kann.

Liebe Grüße
carina0502
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Raven »

Hallo Carina,
carina0502 hat geschrieben:BWS ich habe aber auch in der LWS eine Verkrümmung, muss die Röntgen wieder ausgraben aus irgendeinem Eck in die ich sie geschmissen habe und eigentlich nie wieder was davon hören und sehen wollte... dann kann ich dir die genauen Grade sagen! Ich hatte schon ein Korsett und ich habe mich 2 Jahre gequält damit, hatte meinen ersten Freund in der Zeit, in der Schule bin ich ausgelacht worden weil ich ein Panzer bin usw. und gebracht hat es mir auch nicht viel bzw. wurde mir ja damals mit 16 dann gesagt das ich ausgewachsen bin und keines mehr benötige, durch diesen Irrtum ist das alles noch erheblich schlechter bei mir geworden und ich habe eigentlich die Sympathie und das Vertrauen zu den Ärzten in Speising verloren. :< :nein:
Mir wurde auch von dem Chirurgen damals bei dem OP Besprechungsgespräch gesagt das mir jetzt kein Korsett mehr hilft sondern nur noch die OP.
diese Erfahrungen - jene von Ärzten, jene aus dem Umfeld wie du es von z.B. deinen Mitschülern berichtest, und auch das nicht gut korrigierende Korsett - haben ganz viele gemacht. Mir ging es damals übrigens auch so. Nur leider gab es noch nicht die Möglichkeit, sich im Internet zu informieren.
Mit Speising würde ich nach solchen Erfahrungen auch nicht mehr weitermachen.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
carina0502
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 30.07.2014 - 11:36
Geschlecht: weiblich
Wohnort: NÖ, Österreich

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von carina0502 »

Hallo Raven!

Mir ist bewusst das ich nicht die einzige bin die diese Erfahrungen gemacht hat, deswegen suche ich jetzt ja nach Gleichgesinnten... :(

Außer Speising ist halt nichts bei uns in der Nähe :/ auch bei der Kontrolluntersuchung wo festgestellt wurde das ich operiert werden muss, ist erstmal ein raunen durch die Runde gegangen denn in diesem Untersuchungszimmer stehen immer um die 5 Personen und ich fühle mich dort immer wie auf dem Präsentierteller und eher sehr unangenehm, es kommt mir so vor als wäre die Klinik in Speising noch eher "unerfahren" mit solchen Eingriffen und viele Berichte über Leute die in Speising operiert worden sind gibt es ja auch nicht wirklich zu finden..

Wenn ich lese wie viele OP´s bei euch in Deutschland in Neustadt durchgeführt wurden und die Erfahrungsberichte der Patienten dazu lesen kann fühle ich mich in Sicht auf diese Klinik jetzt schon wohler...

Aber wir Österreicher können uns in Deutschland nur auf Eigenkosten operieren lassen und das Geld habe ich wirklich nicht....
Auch betreffend einer Reha, wie man das bei euch nennt, bin ich nie informiert worden

Liebe Grüße
carina 0502
Mic28
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 85
Registriert: Di, 06.05.2014 - 20:37
Geschlecht: männlich
Diagnose: Sohn Lukas, jetzt 16. Schwere Skoliose, BWS im Korsett 50°, LWS 57°
Therapie: In Behandlung bei Dr. Wilke. Seit 07/2014 Korsett von CCtec, Schroth, Spiraldynamik
Wohnort: Nähe Dresden

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Mic28 »

Hallo Carina,

unser Sohn (15) hat eine ähnlich starke Doppelkrümmung wie Du und sollte deshalb sofort in Dresden operiert werden. Der Umgang dort war/ist mit "Deiner" Klinik vergleichbar - also würde ich mich an Deiner Stelle dort keinesfalls operieren lassen! Schließlich ist das eine schwere OP, bei der Komplikationen nicht auszuschließen sind. Da sollten Vertrauen und Einfühlungsvermögen an erster Stelle stehen.
Glücklicherweise sind wir bei einem sehr guten Arzt (Dr. Wilke, Berlin) und einem wirklich guten Korsettbauer (CCtec), so dass eine OP für unseren Sohn hoffentlich kein Thema mehr sein sollte ... Leider bist Du offensichtlich an keinen guten Korsetthersteller geraten, sonst wären Deine Werte heute mit Sicherheit deutlich besser. Ich kann Dir nur empfehlen, nochmals eine Korsetttherapie zu versuchen, wobei Du natürlich einen wirklich kompetenten Arzt + Korsetthersteller brauchst ...
In der Broschüre der Uniklinik Dresden zur OP wird darauf hingewiesen, dass nach einer Operation Fahradfahren erst nach einem Jahr wieder möglich sein soll - so lange könntest Du dann bestimmt auch nicht reiten ... (vielleicht ist diese lange Zeitdauer auch abhängig von der Operationsmethode - schon deshalb solltest Du Dir - wenn es denn sein muss - die beste Klinik suchen). Aber vielleicht hat Du noch die Chance, Deine Skoliose konservativ zu behandeln. Neben Schroth ist aus eigener Erfahrung auch die Spiraldynamik hierfür gut geeignet. Beides macht unser Sohn regelmäßig.

Dir alles Gute!
Mic28
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Raven »

Hallo Mic,

kurz dazu:
Mic28 hat geschrieben:In der Broschüre der Uniklinik Dresden zur OP wird darauf hingewiesen, dass nach einer Operation Fahradfahren erst nach einem Jahr wieder möglich sein soll - so lange könntest Du dann bestimmt auch nicht reiten ... (vielleicht ist diese lange Zeitdauer auch abhängig von der Operationsmethode - schon deshalb solltest Du Dir - wenn es denn sein muss - die beste Klinik suchen).
Die Bewegungen des Fahrradfahrens kann man bereits wesentlich früher durchführen. Viele Patienten benutzen z.B. einen Ergometer im Fitnessstudio.
Warum das Fahrradfahren bis zu einem Jahr (manchen Patienten wird es schon früher erlaubt, mit 6 Monaten sollte man aber rechnen) verboten wird: erhöhte Sturzgefahr durch das ungewohnte Gefühl und geringere Kompensationsfähigkeit bei einer Versteifung - stell dir mal vor, du fährst Rad, ohne dich vernünftig umdrehen zu können, ohne den Körper beim Ausweichen mitzubewegen etc. -, sowie höheres Risiko für einen Implantatbruch, solange das Implantat noch nicht fest eingewachsen ist. Desweiteren sind zusätzliche auch "leichtere" Sportverletzungen, während man noch an der Genesung nach der Versteifungs-OP zu knabbern hat, eine ganz schön heftige Belastung... (man stelle sich mal vor, in den ersten Wochen und Monaten zusätzlich noch eine verknackste Hand, ein verstauchtes Bein :eek: )

Ich weiß von Patienten, die bereits nach weniger als einem Jahr geritten sind - Schritt, geführt, und auf einem Pferd, das sie als sehr zuverlässig einschätzen. Ob man das riskieren will, und inwieweit das Körpergefühl das zulässt, muss man schon selbst wissen; empfohlen wird es eben nicht! Ich selbst habe jedenfalls nach der OP gar nichts riskiert. Die Mühe die betrieben wurde, die aufwendige OP - das wollte ich keinesfalls gefährden.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
Zebrastreifen
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 406
Registriert: So, 08.07.2012 - 00:25
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Kyphose 73°,
Skoliose LWS 11°

Hashimoto Thyreoiditis
Therapie: KG nach Schroth, Dehnen

Reha Sobernheim 2012, Salzungen 2016
Wohnort: Oberbayern

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Zebrastreifen »

Ich würde nach einer solchen Operation gar nicht mehr reiten auch dem Pferd zu liebe. Schon wenn man eine Skoliose hat muss das Pferd es gut ausgleichen und es sollte öfters Korrektur geritten werden.

Bevor man sich operieren lässt würde ich nochmal alle Register ziehen und einen guten Schroth-Therapeuten suchen und weitere Therapierichtungen versuchen, evtl. eine Reha machen, als ich zur Reha war waren einige aus Österreich da. Erkunde dich mal, wie das für dich aussehen würde. Und evtl. einen guten Korsettbauer suchen.

Für mich gibt es noch mehr Gründe ausser der Bewegungseinschränkung mich nicht operieren zu lassen. Man weiss nicht wie das Ergebnis endet, davor hätte ich einfach zuviel Angst.
carina0502
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 30.07.2014 - 11:36
Geschlecht: weiblich
Wohnort: NÖ, Österreich

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von carina0502 »

Hallo Zebrastreifen!

Gar nicht mehr reiten ist glaub ich etwas was mich in eine tiefe Depression stürzen würde... Ich hatte lange Zeit nichts außer meinem Pferd, da ich auch viele Probleme mit meinen Eltern habe und könnte mir nicht vorstellen es jemals ganz abzustellen.
Ich habe mein Pferd selber ausgebildet, er kennt es seit Tag 1 wo ich das erste Mal oben gesessen bin das es bei mir halt so ist das ich links mehr im Steigbügel stehe und er trotzdem gerade geht, deswegen reitet ihn auch kein anderer weil er es für "richtig" empfindet wenn man links mehr belastet als rechts und das hilft mir auch sehr viel. Ich kann einfach nicht so reiten wie ein gerader, normaler Mensch und das wird auch nie so sein, deshalb braucht ihn auch gar nicht so jemand reiten, weil das dann nur für Verwirrung bei ihm herrscht....

Diese ganzen Therapien haben bei mir alle nichts gebracht außer mehr Schmerzen und Verspannungen, laut Orthopäden (was mich wundert) habe ich sogar eine sehr gute Rückenmuskulatur, durch das Reiten und Schwimmen und Fitnesscenter, also an den Muskeln liegt es nicht, die sind super, nur die Muskeln sind halt genauso an meine Wirbelsäule schief angepasst und deswegen können sie nicht wirklich "tragen".
Eine Reha würde mich auch sehr interessieren, da werde ich mich jetzt auch näher erkundigen, aber damals bei der Krankenkassa waren die nicht so nett zu mir :nein: meinten nur wenn ich mich nicht operieren lasse bin ich mit 30 ein Pflegefall und liege dem Staat auf der Geldtasche :(
Korsett... nochmal sowas für nichts tragen? Das ich davon kein Ergebnis habe? ich weiß nicht... :/

Ja es ist umheimlich, wenn man nicht weiß was dabei raus kommt, ob die Lebensqualität sinkt oder steigt usw. Aber man kann auch nicht im vorhinein wissen ob man mit 70 unerträgliche Schmerzen hat und es bereut es nicht getan zu haben...

Liebe Grüße
carina 0502
charlihatflockelieb
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 118
Registriert: Mi, 11.06.2014 - 20:19
Geschlecht: weiblich
Diagnose: linksbogige Skoliose
Am Anfang:
Links : 32º
Rechts: 23º
Im Korsett beide 15º
(Linker Bogen wahrscheinlich noch geringer)
Therapie: Cheneau-Korsett, KG nsch Schroth,
08/14 Kur in Bad Salzungen

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von charlihatflockelieb »

Wenn dad Korsett von einem guten Korsettbauer ist dann trägst du es nicht für nichts, sondern es hilft wirklich. Ramonie in Stuttgart und Cctec in Berlin sind sehr gute Hersteller. Das mag zwar beides sehr weit weg sein es ist aber wichtig wenn du dich nicht Operieren lassen willst.
Lg Charli
Lg Charli
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Raven »

charlihatflockelieb hat geschrieben:Wenn dad Korsett von einem guten Korsettbauer ist dann trägst du es nicht für nichts, sondern es hilft wirklich. Ramonie in Stuttgart und Cctec in Berlin sind sehr gute Hersteller. Das mag zwar beides sehr weit weg sein es ist aber wichtig wenn du dich nicht Operieren lassen willst.
Lg Charli
... da kann ich dir nur zustimmen! :ja:
Tendenziell bzw. fast immer sind übrigens die wirksameren Korsette auch jene, die unter der Kleidung weniger auffällig sind :top: und nur so viel einschränken wie unbedingt nötig.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
Zebrastreifen
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 406
Registriert: So, 08.07.2012 - 00:25
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Kyphose 73°,
Skoliose LWS 11°

Hashimoto Thyreoiditis
Therapie: KG nach Schroth, Dehnen

Reha Sobernheim 2012, Salzungen 2016
Wohnort: Oberbayern

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Zebrastreifen »

Du tust deinem Pferd damit nichts gutes, dass wird sich iwann rächen mit hoher Wahrscheinlichkeit rächen ;). Eine mir bekannte Westernreiterin gibt ihre Pferde regelmässig zur Korrektur damit sie fit dastehen.

Sie geht auch viel auf Tuniere. Sie selbst hat nichts an der Wirbelsäule, aber durch einen Sturz ist das linke Knie schwächer geworden.

Es kann sogar sein, weil dein Pferd dich trägt, dass du dich in dein Krümmungsmuster reinarbeitest und deine Muskulatur passt sich dem an, dein Pferd genauso. Also für euch beide schlecht.
Ich habe einige Zeit im Pferdestall gearbeitet und mich mit misten in meinen Rundrücken reingearbeitet. Und ja ich hatte oft Schmerzen, um da wieder rauszukommen bei meinen Übungen. Da sich dadurch die Muskeln neu ausbilden müssen ;) Klar zu dolle sollte es nicht werden, dennoch wenn man seinen Körper gut kennt, weiss man wie weit man gehen kann.

Von Pferden habe ich ein bisschen Ahnung, welche Richtung reitest du? Und reitest du auch andere Pferde immer wieder und merkst du da Unterschiede bei dir in der Haltung?

Ich kann dir auch nur raten einen Arzt, der konservativ arbeitet aufzusuchen. Und dir Physiotherapeuten, die dich unterstützen. Erkundige dich doch inwieweit reha-Aufenthalte im Ausland bei dir übernommen werden, auch Hilfsmittel wie ein Korsett. Vielleicht bekommst du Zuzahlungen und musst damit nicht alles alleine tragen. Ich kenn das österreichische Gesundheitssystem leider nicht. Aber vielleicht hast du Input für Ideen und Anregungen bekommen.
Saphira
Profi
Profi
Beiträge: 1510
Registriert: Mo, 07.06.2010 - 13:49
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: hochthorakal 15°, thorakolumbal 19°;
Hüftdysplasie bds.
Therapie: "normale" KG; Schroth-Reha in Sobi 04.2011 und 12.2013; seit 11.2013 Korsett von CCtec -> Mitte 2014 wg. Hüft- und Knieproblemen samt OPs abgebrochen

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Saphira »

Hallo Carina,

vllt. kannst du dich ja mal mit ramona99 in Verbindung setzen. Sie kommt auch aus Österreich und ihre Tochter ist hier in D bei Dr. Hoffmann in Behandlung und trägt ein Korsett von Rahmouni und war schon in Bad Sobernheim in Reha. Sie kann dir da bestimmt weiterhelfen, wie das mit der Kostenübernahme bei Behandlungen in D ist, wie das abläuft und unter welchen Bedingungen das möglich ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Grüßle,

Saphira
Wer immer nur vom großen Glücke träumt, der findet nichts, weil er das kleine Glück versäumt.
Annikalol
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Mi, 22.01.2014 - 09:17
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Rechts-konvexe thorakale Skoliose 66° n.C. (Typ 1B+n.Lenke)

Nach Op:

Dorsal instrumentierte Korrekturspondylodese Th3-L1
Therapie: Zuerst: intensive Physiotherapie zur Kräftigung der Rückenmuskulatur
Anschließend: Op
Jetzt: Weiter Krankengymnastik zur Haltungskorrektur und Muskelaufbau

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Annikalol »

Hallo:) Und erstmal willkommen.
Ich kann dich beruhigen, da man spätestens nach einem Jahr wieder reiten darf.
Ich wurde im Januar operiert und darf im septemper wieder reiten. Also ging es bei mir schon schneller( 8 Monaten postoperativ)
das Jahr ist zwar hart, aber das geht vorbei.
Vom Rücken her geht eigentlich alles wieder nach einem Jahr.
Ich kann dir sagen, die OP ist eine schwere Entscheidung, allerdings kann sie sehr sehr viel bringen und sie haben zu mir gesagt, wenn ich es nicht mache, wird es immer schlimmer und irgendwann würde man dann im Rollstuhl landen.
Das Problem finde ich ist auch das viele nicht richtig informiert werden, ich hätte z.B. 3 jahre früher schon operirt werden müssen, aber mir wurde es nicht gesagt, daraufhin bin ich zu einem anderen Arzt gegangen, da meine Krümmung um 20Grad schlimmer wurde.
Wie gesagt ein shwerer Schritt aber es lohnt sich und ich freue mich auch schon sehr darauf, dass ich wieder reiten darf.

LG Annika
*PS. wenn du noch fragen hast können wir ja mal irgendwie schreiben.
Benutzeravatar
Schnecke007
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 1987
Registriert: Mi, 21.02.2007 - 22:41
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose 4-bogig rechts
Therapie: ambulantes Schroth
Wohnort: Landkreis KA

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Schnecke007 »

Also wenn Reiten Dein höchstes Lebensziel ist, würde ich auf jeden Fall alles (alles!) versuchen, um einer OP zu entgehen. Dazu gehört vor allem ein gutes Korsett von Rahmouni oder CCtec. Ein solches Korsett ist bestimmt kein Vergleich zu Deinem alten, das klobig war und nicht korrigiert hat.
sie haben zu mir gesagt, wenn ich es nicht mache, wird es immer schlimmer und irgendwann würde man dann im Rollstuhl landen.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Das mit dem Rollstuhl ist doch Quatsch.

Viele Grüße,
Schnecke
marieschen
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 781
Registriert: Di, 10.11.2009 - 14:44
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Rechtskonvexe BWS Skoliose 60°
Linkskonvexe LWS Skoliose 30°
Coxa valga et antetorta
Therapie: Erwachsenen Korsett seit 2011
Sanomed Korsett seit 2015
Kg nach Schroth
Rehas in Bad Sobernheim
Wohnort: Hamburg

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von marieschen »

Hallo Corina,

Ich schließe mich mal Schnecke Wort an. Wenn du noch weiterhin richtig reiten können willst, würde ich alles versuchen eine Op zu vermeiden. Je nach länge deiner Versteifungstrecke wird deine Beweglichkeit eingeschränkt sein. Und grade beim Reiten, ist ja auch das mitschwingen und weich sitzen können sehr wichtig. Je weiter runter die Versteifung geht, desto schwieriger wird es vor allem mit dem aussitzen werden.

Ich selber reite auch und kann deine Situation gut nachvollziehen. Danach in ähnlicher Situation bin, probiere es nochmal mit dem Korsett. Und Kg nach Schroth, mir hilft dass beides sehr auch beim reiten für eine gerader Körperhaltung und eine bessere Körperwahrnehmung.

Liebe Grüße
Marieschen
carina0502
Newbie
Newbie
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 30.07.2014 - 11:36
Geschlecht: weiblich
Wohnort: NÖ, Österreich

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von carina0502 »

Guten Morgen!

Puuh da hat sich ja einiges getan übers Wochenende... ich versuche mal allen nach der Reihe zu antworten, mit dieser Zitat-Funktion kenn ich mich noch nicht aus, also wirds ne Liste werden ! :D

Zu charlihatflockelieb:
Wir Österreicher bekommen aber, soweit ich weiß, keine Auslandsbehandlungen bezahlt von der Krankenkasse, und nach Stuttgart oder Berlin fahren und dazu noch auf eigene Kosten eine Korsett herstellen lasssen ist schon sehr sehr viel Geld....

Zu Raven:
Eingeschränkt habe ich mich damals nicht so gefühlt, ich bin auch mit dem Korsett geritten, es waren eher die starken Schmerzen die mir zu schaffen gemacht haben, wenn ich das Korsett auch nur zum duschen ausgezogen habe, konnte ich nicht wirklich beim Duschen aufrecht stehen, ich hatte überhaupt keine Rückenmuskulatur mehr und mein Rücken fühlte sich an wie ein nasses Handtuch, völlig instabil ... :/

Zu Zebrastreifen:
Inwiefern sollte es sich rächen? Meiner ist topfit, muskulös und kerngesund!
Ich habe 2 mal die Woche Stunde bei meinem Trainer, der auch über meinen Rücken bescheid weiß, somit auch schaut das ich in der Hüfte gerade bin und beide Beine gleichmäßig belaste, als ich das Korsett hatte ich bin ich mit Korsett geritten, war auch kein Problem. Als Ausgleichsarbeit für meine "schiefe" Belastung longiere ich ihn regelmäßig um auch seine Muskeln locker und gleichmäßig stark aufgebaut zu halten. Ich habe auch viel mit Tierärzten darüber gesprochen, mehrere Meinungen von Osteopathen, Chirurgen usw. eingeholt und alle sind zu dem gleichen Entschluss gekommen: Solange es mir bewusst ist, das ich schief bin und somit das Pferd ungleichmäßig belaste und selber aber immer darauf schaue diese einseitige Belastung selber zu korrigieren (was ich tue), er seine Ausgleichsarbeit bekommt wo er ohne Gewichtsbelastung lockernde Übungen macht und ich nicht radikal 50kg zu nehme (ich reite einen Haflinger, also eigentlich einen Gewichtsträger und wiege derzeit 50kg) ist es kein Problem, niemanden anderen auf mein Pferd zu lassen.

Englisch, ich reite Vielseitigkeitsturniere auch in schon schwerern Klassen. Ja ich reite öfters verschiedene andere Pferde und da ich es mir angewöhnt habe meine Schiefe auszugleichen habe ich keine auch keine Probleme bei meiner Haltung und die Pferde gehen auch gerade und nicht schief ;D

Erkundet habe ich mich noch nicht betreffend einer Reha, alle Leute mit denen ich darüber geredet habe, haben nur gelacht da man mit 17 noch nicht auf Reha fahren braucht.. Ich weiß auch gar nicht wie das funktioniert mit meiner Ausbildungsstelle, ist ja doch ne etwas längere Zeit in der ich dann fehle..

Vielen Dank auf jeden Fall!

Zu Saphira:
Vielen Dank! Ich werde ihr mal schreiben! :) :top:

Zu Annikalol:
Danke :)
So richtig reiten? Wie schon erwähnt ich bin Vielseitigkeitsreiterin, das heißt Springen und alles darf man dann wieder?
Ja, wie geht es dir nach der OP? Warst du schon mal Pferd besuchen?
Ja das mit dem Rollstuhl haben sie mir auch schon gesagt...

Dankeschön, auf das werde ich sicher noch zurückkommen ;D

Zu Schnecke007:
Ja aber so ein Korsett ist aus Deutschland, ich weiß nicht ob das gezahlt wird und selber habe ich das Geld allemal nicht... :/
Außerdem hab ich ja schon so "schlechte" Erfahrungen mit dem Korsett gemacht und schon von vielen Ärzten Meinungen eingeholt und es gibt viele Befürworter aber auch viele die dagegen sind, da die Rückenmuskulatur dadurch, dass sie den ganzen Tag nichts tun muss durch das Korsett, und eine halbe Stunde beim Duschen und noch eine halbe Stunde bei den Schrothübungen verwendet wird, verkümmert was mir irgendwie logisch vorkommt.

Zu marieschen:
Glaubst du das es irgendwann gar nicht mehr möglich sein wird reiten zu gehen wegen den Schmerzen? Hast du da vielleicht irgendwelche Erfahrungen dazu? :|
Es würde nur oben zwischen den Schulterblättern versteift werden, ich muss endlich die ganzen Röntgenbilder ausgraben dann kann ich genau nachschauen welche Wirbel!
Ich bin mit dem Korsett auch geritten, machst du das auch?
Vielen Dank!

So ich hoffe ich habe ein bisschen Übersicht halten können und irgendwann werde ich hoffentlich auch zitieren können :D

Liebe Grüße und vielen Dank für die zahlreichen Antworten :top:
carina0502
Benutzeravatar
Tammi
Profi
Profi
Beiträge: 1336
Registriert: Fr, 01.02.2008 - 16:57
Geschlecht: weiblich
Diagnose: juvenile idiopathische Skoliose
01/08: lumbal 34°, thorakal 17°
02/15: lumbal 32° mit 12° Rotation, thorakal 28°
01/17: lumbal 32° mit 6-7° Rotation, thorakal 28°
11/18: Rotation lumbal 5°
Therapie: Korsett 2/08-5/16:
2/08-2/15 Rahmouni
03/15-5/16 CCtec
KG
8 Schroth-Rehas (Bad Salzungen)
Barfußschuhe
Wohnort: Südthüringen

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Tammi »

Hallo carina,

mit Versteifung reiten, wäre schon wegen der hohen Belastung nicht gut. Beim Springen wird die Wirbelsäule ja auch gestaucht. Bei einer unversteiften Wirbelsäule verteilt sich der Druck gleichmäßig und die Bandscheiben federn ab. Wenn du versteift bist, haben die Bandscheiben im versteiften Bereich keine Funktion mehr und alles darunter wird mehr belastet als normal, wodurch erhöhter Verschleiß entsteht. Springreiten würde den Verschleiß noch fördern.
Ich habe gelesen, dass bei manchen Österreichern die Kosten für ein Korsett aus Deutschland übernommen werden. Falls das bei dir nicht klappen sollte, könntest du Relota in Wien ausprobieren, die arbeiten mit Cctec zusammen.
In einem guten Korsett verkümmern die Rückenmuskeln übrigens nicht, da man sich aktiv aufrichten und vom Druck weg bewegen muss. Meine Rückenmuskukatur ist nach 6 1/2 Jahren Korsett eher besser als vorher.
Wegen der Reha kann ramona99 dir bestimmt helfen. Ich bin auch im Moment wieder in Bad Salzungen und es sind wieder viele Österreicher da.
Ich bin übrigens auch mal geritten. Das Korsett hatte ich dabei immer aus. Mit wäre die Verletzungsgefahr viel größer und ich hätte überhaupt kein Feingefühl, das könnte ich nicht.

LG
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
Rehatagebuch 2015: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=30726
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Raven »

Hallo carina,
carina0502 hat geschrieben:}
Zu Raven:
Eingeschränkt habe ich mich damals nicht so gefühlt, ich bin auch mit dem Korsett geritten, es waren eher die starken Schmerzen die mir zu schaffen gemacht haben, wenn ich das Korsett auch nur zum duschen ausgezogen habe, konnte ich nicht wirklich beim Duschen aufrecht stehen, ich hatte überhaupt keine Rückenmuskulatur mehr und mein Rücken fühlte sich an wie ein nasses Handtuch, völlig instabil ... :/
das ist bei schlechten Korsetten leider der Fall :/

Bei gut korrigierenden Korsetten wird nicht - wie es bei deinem wohl war - "der Rücken passiv wie in einem Gips geschient", sondern der Muskelaufbau gefördert. So ein gutes Korsett gibt anfangs auch richtig Muskelkater, da tut sich was - das zieht sozusagen am Rücken, ein bisschen wie eine Zahnspange. Zusätzlich sollte Physiotherapie durchgeführt werden. Unter solchen schlechten Korsetten, wie du eines hattest, schrumpft die Rückenmuskulatur zusammen, weil es einen voll abstützt wie ein Gips, da passiert dann das gleiche wie unter einem Gipsbein - kein Wunder, wie sich das bei dir angefühlt hat.
Daher ist es, wenn du an ein gutes Korsett wie z.B. cctec oder Rahmouni aus Deutschland kommst, schon noch einen Versuch wert, da es nicht mit der Korsettherapie, wie du sie hattest, vergleichbar ist.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
Annikalol
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Mi, 22.01.2014 - 09:17
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Rechts-konvexe thorakale Skoliose 66° n.C. (Typ 1B+n.Lenke)

Nach Op:

Dorsal instrumentierte Korrekturspondylodese Th3-L1
Therapie: Zuerst: intensive Physiotherapie zur Kräftigung der Rückenmuskulatur
Anschließend: Op
Jetzt: Weiter Krankengymnastik zur Haltungskorrektur und Muskelaufbau

Re: Lebensinhalt Reiten trotz OP?!

Beitrag von Annikalol »

Ja also so richtig reiten:)
Springen kann es sein, dass du etwas länger warten musst, aber das Risiko das etwas passiert wenn man runterfällt ist wenn alles verheilt ist nicht höher als bei anderen.
Ich fange in fünf Wochen wieder an, wenn du willst kann ich dann nochmal schreiben wie das vom Gefühl her ist, also ob es sich verändert hat.
Am Anfang muss ich auch noch mit Sicherheitsweste reiten.

Nach der Op geht es mir echt super. Der anfang war nicht so schön. Da ich bei der Op zu viel Blut verloren hatte konnte ich erst am dritten Tag aufstehen. Und hatte auch immer Kreislaufprobleme. so konnte ich immer nur kurz stehen. Aber nachdem ich eine Bluttransfosion bekommen habe war alles besser. Ich habe mir das ganze ehrlich gesagt viel schlimmer vorgestellt und bin bei der Op immerhin 6cm gewachsen.
Aber jetzt geht es mir gut. Ich war dann aber schon nach 9 Tagen wieder Zuhause und eine Woche nach der Entlassung im Stall.
Ich bin regelmäßig da.
Die Pferde sind echt sanft mit mir umgegangen. Und das tun sie jetzt immernoch.

Lg Annika
Antworten