Schulranzen

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Raven
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Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Schulranzen

Beitrag von Raven »

Hallo Força,
Força hat geschrieben:Es ist wirklich schwer, denn selbst wenn man Atteste hat - die Mitschüler verstehen es oft nicht oder sind wie du schreibst neidisch auf die Vorzüge. Auch wenn meine Skoliose immer sehr sichtbar war.
bzgl. Mitschüler, mich schämen etc. hatte ich keine Probleme - eher bzgl. Lehrern, die mich für jemanden hielten, der sich ncht anstrengen mag, die argumentierten mit "das hat bei uns noch kein Schüler gehabt, also gibt's das nicht" und mit "wenn du nicht mal eine Schultasche tragen kannst, wie willst du dann im Leben zurecht kommen"? Es gab dann auch so "nette" Lehrer, für die meine Sportbefreiung (nach OP!) kein Grund dafür war, nicht auf die Idee zu kommen, ich solle beim Schüler-Fußballturnier mitmachen oder ich solle "mich mal nicht so anstellen" und mit zum Skiausflug :rolleyes: Manche Lehrer, hatte ich den Eindruck, können es mangels Erfahrung - typische Lehrererfahrungen an Regelschulen sind eben: jemand fehlt mal wegen einer Erkältung, Mandel-OP und dergleichen, kommt zurück, ist noch etwas angeschlagen, und nach 'ner Woche ist wieder alles okay - nicht verstehen, dass ein Schüler, der auf den ersten Blick gesund wirkt, eine dauerhafte Einschränkung hat, oder ein Schüler nach einer OP eben nicht nach kurzer Zeit wieder voll fit ist.
Força hat geschrieben: Ich denke hier ist das wichtige das man selbst versteht dass man das nicht kann.
Das finde ich auch wichtig. Aus diesem Grund habe ich es auch vehement nach außen vertreten und nicht locker gelassen - egal, ob es um Schulbücher, Schulmöbel die Treppe runtertragen oder um sportlich zu heftige Schulausflüge ging.
Dann kann man das auch gut nach außen vertreten. Und dann hören die Sprüche meist schnell auf. Als Kind/Jugentlicher will man halt keine extra Würste mit denen man nur auffällt.
Das mag für manche wirklich auch ein Punkt sein, gerade, wenn man es noch irgendwie schafft, die Sachen, die man nicht tun sollte, zu machen. Dass das bei mir nicht so die Rolle spielte, hat wohl zwei Gründe:
- vor Op: Sportbefreiung und keine Bücher tragen müssen sah ich deutlich als Erleichterung, da ich eine sehr zierliche Schülerin war - hatte mit der Schultasche sowieso zu kämpfen, auch wenn moderat bepackt - und im Sport grottenschlecht (war ein agiles, bewegungsfreudiges Kind, habe aber Koordinationsschwierigkeiten, die sich nicht einfach wegüben ließen da durch ein Syndrom bedingt). Für mich war das gefühlt mein kleiner Ausgleich zum Korsetttragenmüssen.
- Durch die OP (das war noch die nichtprimärstabile OP-Technik von 1997, Ergebnis super geworden, aber man ist im Vergleich zu heutigen OPs wesentlich länger nur minimal belastbar, bedeutete z.B., dass ich ein halbes Jahr lang nicht sitzen konnte und im ersten Jahr eine Behinderung auf den ersten Blick erkennbar war) gingen einfach viele Dinge absolut nicht. Ich konnte mich, mal so gesagt, nicht hinter Scham verstecken, da ich viele "Extrawürste" absolut brauchte (Schulbücher doppelt, Sportbefreiung, aber auch: Hausunterricht, Stehtisch, habe oft aufgrund von Nachuntersuchungen gefehlt etc.).
Man muss wirklich eisern sein,und sehr kreativ. Und das ist in dem Alter oft echt schwer, besonders wenn man noch gar keine Rückenschmerzen hat...dass man selbst versteht dass sich so die Skoliose massivst verschlechtern kann. 5 kg find ich schon viel.
Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung, wennauch von der Korsetttherapie. Rückenschmerzen hatte ich keine, mich störte die Optik meines Rückens nicht - für mich war es vom Gefühl her rein das Korsett, das mich krank machte, gefühlt war ich gesund, sobald ich es abschnallte. Ich erinnere mich, dass ich (10 Jahre alt) meine Mutter anflehte, ob wir nicht einfach uns beim Orthopäden abmelden könnten und das Korsett wegschmeißen, wäre doch ein guter Deal, dann könnte ich mich wieder besser bewegen und sie müsste weniger bei Ärzten und Physio rumtelefonieren und hinfahren :rolleyes: Kind eben...
Da ich keinen Locher mitschleifen wollte hatte ich noch eine dicke Fächermappe http://www.conrad.de/ce/de/overview/039 ... chermappen .
Gab's wahrscheinlich früher noch nicht: Extrem dünne, sehr leichte Locher für je nur 1 Blatt.
Sicher ist das nicht immer möglich. Aber wenn erstmal die Einsicht da ist und das Gefühl für die Gesundheit wird man bestimmt schnell kreativ um das alles etwas abzuändern. Zumindest wünsche ich das jedem der aktuell in die Schule muss, und soviel schleppen soll.
:ja:
Ich habe mir da auch eine entsprechende Kreativität angeeignet. Minimal packen, das war und ist (ist = Uni- und Arbeitszeug) für mich auch wichtig.
Die Lehrer heute scheinen manchmal, sorry, echt nen Vogel zu haben von wegen was alles gemacht werden soll in der ersten, zweiten Klasse. Wenn ich zb nen Arzttermin hatte und ewig warten musste, dann hab ich eben die Hausaufgaben nicht gehabt, fertig. Das ginge heute ja gar nich mehr.. Gesundheit geht vor, aber leider nicht in unserer Gesellschaft. Das rächt sich oft erst sehr spät...ich denke hier sind dann halt die Eltern gefragt, denn eigentlich sollte kein Kind soviel schleppen!!!! Das gehört im Wachstum wie ich finde echt verboten. Aber ein zweiter Satz Bücher ist halt teuer...
Ich denke, da geht's nicht um den Kostenfaktor, sondern, dass viele Lehrer das Organisatorische scheuen.
Bücher - außer Formelsammlung, Atlas und Wörterbuch, selbst zu kaufen - waren bei uns stets auszuleihen. Es waren auch reichlich Exemplare vorhanden, nie mussten für mich neue angeschafft werden. Dennoch gab es Lehrer, die das irgendwie umständlich fanden...

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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_Alex_
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Re: Schulranzen

Beitrag von _Alex_ »

Hi,
auf gar keinem Fall eine Schultertasche nehmen, denn da ist das Gewicht nicht richtig verteilt und drückt nur die Schulter runter.

Lg Alex
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Sandy_96
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Re: Schulranzen

Beitrag von Sandy_96 »

Also die Schule, die einen 2. Satz Bücher einfach so bereit stellt will ich sehen:D ich hab sie jedenfalls nicht gefunden. Außerdem muss man in der Oberstufe eh fast jedes Buch selber kaufen und das dann doppelt UND zusätzlich ein Schließfach, könnte ich mir nicht leisten.

Wenns weh tut (ob mit oder ohne Korsett) Augen zu und durch. Man trägt den T
Ranzen nicht jeden Tag.

Ich geh seit Jahren nur noch mit Stift und Block in die Schule. Ein Buch mehr hat immer jemand übrig:D
Grüßle
Sandra
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Tammi
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Re: Schulranzen

Beitrag von Tammi »

Ich hatte in der 5./6. einen doppelten Büchersatz, danach waren keine mehr für mich übrig. An meiner Schule kann man die Bücher aber alle leihen und die Schließfächer sind nicht so teuer. Nur in Chemie haben wir alle die Bücher doppelt, weil unser Lehrer nicht will, dass wir die immer mit rum schleppen müssen.
Wenn ich schleppen muss, stecke ich die Bücher in ein Fach möglichst nah am Rücken und bin sehr froh über den Bauch- und Brustgurt meines Schulranzens, das entlastet den Rücken merklich.
Meine Generation hat aber generell ein Problem mit rückengerechtem Tragen von Schulzeug. Bei uns benutzen die Mädchen, ab ca. 9. Klasse nur noch Taschen (es gibt einige wenige Ausnahmen) -> einseitige Belastung und die Ranzen der Jungs besitzen unendlich lange Gurte, weil es cool ist. Da kann ich nur den Kopf schütteln und verzichte, meinem Rücken zu liebe, lieber darauf.

LG
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
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Raven
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Re: Schulranzen

Beitrag von Raven »

Hallo Sandy,
Sandy_96 hat geschrieben:Also die Schule, die einen 2. Satz Bücher einfach so bereit stellt will ich sehen:D ich hab sie jedenfalls nicht gefunden. Außerdem muss man in der Oberstufe eh fast jedes Buch selber kaufen und das dann doppelt UND zusätzlich ein Schließfach, könnte ich mir nicht leisten.
damit hatte ich keine Probleme; auch von anderen Skoliosepatienten weiß ich, dass es fast immer möglich ist. Die Schulen, die ich besuchte, und an denen ich einen zweiten Satz Bücher erhielt, waren:
- Hauptschule
- Realschule
- Berufsschule
- Berufsoberschule (Oberstufe).
Es handelte sich durchgängig um staatliche Schulen. Jeweils habe ich ein ärztliches Attest vorgelegt, meine Eltern und/oder ich hatten bei den betreffenden Lehrern vernünftig (!) die Thematik angesprochen, und so die Schulbücher, die von der Schule ausgegeben wurden, doppelt erhalten. Ohne Attest wird es aber kaum funktionieren; da kommen schnell Lehreraussagen wie "mit mehr Tragen trainierst du deine Rückenprobleme weg" und "du bist verweichlicht".
Sehr schwere selbst anzuschaffende Bücher, z.B. Longman's Dictionary und einen Weltatlas, hatte ich mir doppelt gekauft und später ein Exemplar wieder verkauft, manchmal auch gebraucht ganz neu günstiger von Leuten übernommen, die die Oberstufe abgebrochen hatten und daher die Bücher vorzeitig verkauften. Nutzbare Schließfächer waren leider an keiner dieser Schulen verfügbar; nur meine Berufsschule hatte solche, allerdings nur zur Kurzzeitnutzung (kein eigenes Schließfach, eher vergleichbar einer Gepäckaufbewahrung - man konnte dort nur seine Tasche einsperren, wenn sie in bestimmten technischen Fachunterricht aus Sicherheitsgründen nicht mit hineingenommen werden durfte).
Sandy_96 hat geschrieben:Ich geh seit Jahren nur noch mit Stift und Block in die Schule. Ein Buch mehr hat immer jemand übrig:D
Das wiederum war bei uns nicht erlaubt. Man musste seine eigenen Bücher dabei haben. Begründet wurde das mit: "Und was, wenn deine Banknachbarin krank ist/ das Buch vergessen hat?" Falls man es so handhaben möchte, sollte das auch mit den Lehrern im Vorfeld abgeklärt werden - außer, es gilt "Jeder ist für seine Bücher selbst verantwortlich, wir Lehrer achten da nicht drauf" und man bekommt keine Probleme (Probleme = schlechte Mitarbeitsnote, verweisähnliche Eintragungen) bei Nichtmitnahme der Bücher.

Viele Grüße
Raven
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Sandy_96
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Re: Schulranzen

Beitrag von Sandy_96 »

Hallo Raven :)

Ich besuchte 2 Gymnasien. Bzw eins verweigerte es und das andere auf dem ich bin, meinte dass ich es selber kaufen muss. Ärztliche Bescheinigung lag vor.
Sie sagten, es könne ja jeder daher kommen und irgendwas haben... "warte bis du 50 bist, dann weißt du was Rückenschmerzen sind. In dem Alter ist das alles noch halb so wild", lauteten die meisten Kommentare.

Ach sobald es Kurse gibt juckt die Lehrer am Gymnasium eh nichts mehr. Das Buch kann ja auch von 3 Reihen weiter hinten stammen :D
Grüßle
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Re: Schulranzen

Beitrag von Nanu »

also bei mir ist das alles kein Problem. Letztes Jahr wurden mir die benötigten Seiten einfach von den Lehrern kopiert, da gegen Ende des Jahres keiner mehr die Bücher suchen gehen wollte, und nun wurde ich gefragt, ob ich nen 2. Satz Bücher haben will :), ohne ein Attest. Nun hab ich immer nen fast leren Rucksack dabei (Block und ein paar Stifte) Es haben natürlich auch so ziemlich alle mitbekommen, das ich Rückenprobleme hab und mit einigen habe ich darüber ausführlichere Gespräche geführt, als mir lieb ist. Allerdings bin ich an ner Privatschule, und die machen echt (fast) alles Möglich und sind auch mit Nachteilsausgleichen relativ großzügig, hab ich zumindest den Eindruck.

Sandy, ich glaub solche Kommis kennt wirklich jeder. Musste ich mir auch schon anhören...in eurem Alter kann das ja überhaupt nicht sein... Bis ich 5 Wochen wegen nem kleinen Eingriff ausgefallen bin. Seither hat die Dame ein ziemlich schlechtes Gewissen, ich bin mir nun ziemlich sicher, die sagt sowas nie wieder^^.
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Raven
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Re: Schulranzen

Beitrag von Raven »

Hallo Sandy,

ja, so gewisse Kommentare kenne ich auch... es darauf schieben, ich sei wehleidig und wolle mich nur nicht anstrengen. Schon immer wieder traurig, wie Leute mit tatsächlich vorliegenden Erkrankungen und Einschränkungen es ausbaden müssen, dass "krank" eine beliebte Ausrede unter Kindern und Jugendlichen ist und öfter auch erfolgreich versucht wird, ungerechtfertigte Atteste zu erhalten :nein:

Betraf zwar nicht Bücher (da ich zu der Zeit jeweils auch ein Korsett trug, und sowas schon als ungewöhnlich auffiel, haben zumindest die Klassenlehrer doch eingesehen, dass bei mir was Ernsthaftes vorliegt), aber z.B. die Zeit nach der OP. Da gab es Lehrer, die der Überzeugung waren, ich sei wenige Tage bis Wochen nach Entlassung aus der Klinik voll fit da "Kinder nie so lange krank sind" und "der Rücken doch gesund operiert wird" (sie verglichen das eher mit Blinddarm- oder Mandel-OP), und das Attest für zunächst ein Jahr Sportbefreiung (inkl.: auch im Schulalltag keine schweren Gegenstände tragen, keine Teilnahme an bestimmten Ausflügen und Schulveranstaltungen) sei ein Gefälligkeitsattest... Mit dem - sehr vernünftigen - Direktor reden half aber in dem Fall :ja:

Viele Grüße
Raven
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Sandy_96
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Re: Schulranzen

Beitrag von Sandy_96 »

Aber ich muss auch ehrlich sagen, ich darf von Haus aus nicht sagen, dass ich krank bin. Ich brauch ja keine Medikamente und kann mich ganz normal bewegen - soweit es halt für mich geht. Rückenschmerzen ist ja ne "Volkskrankheit" und wenn es mir ein bisschen mehr weh tut, dann kann man da auch nichts machen. ..

Meine Mutter sagt auch immer wieder, ich solle das nicht so raus hängen lassen, dass ich Rückenprobleme hab.
Meine Schwester hat bsplw. Idiopathische Hypotonie in nem leichten Stadium oder so, und sie hätte eine "echte" Krankheit..
Ich soll mich bitte nicht in den Mittelpunkt stellen. Deswegen ja auch nur Block und Stift:D
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Re: Schulranzen

Beitrag von Raven »

Hallo Sandy,

es klingt mir so, als wenn deine Eltern das nicht ernst nehmen würden?
Für mich ist es kein "in den Mittelpunkt stellen", ggf. benötigte und sinnvolle Nachteilsausgleiche in Anspruch zu nehmen. "Raushängen lassen" ist für mich auch was anderes. Das wäre z.B., es an jeder Stelle, wo es nur ein klein wenig dazu passt, groß und breit zu erwähnen, und ebenso, Mitleid zu schinden oder sich dadurch als etwas Besonderes hervortun, mit der Schwere einer Erkrankung übertreiben o.ä. (alles etwas, das ich gar nicht mag). Selber halte ich das bis heute so, dass ich es, wenn notwendig, erwähne (mich überlasten, nur um als gesund zu gelten, kommt für mich nicht in Frage), damit aber auch nicht "auf Mitleidstour hausieren" gehe. Eher ist es so, dass ich als übertrieben empfundenes Mitleid eines Gegenübers abzuwehren versuche ("Nö, ich lebe damit schon gut. Ich kann bloß nicht so schwer tragen, darum habe ich um Hilfe beim Tischtragen gefragt.").
Wie siehst du das für dich?

Viele Grüße
Raven
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