das leidige Korsett-problem

Schreibe deinen Erfahrungsbericht zur Skoliose, Schmerzbekämpfung etc. oder tausche Erfahrungen mit Leidensgenossen aus
Liam
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Liam »

Hallo Luciel,

zunächst einmal möchte ich ein paar Worte zu Deiner Aussage bezüglich der Firma Rahmouni verlieren. Ich persönlich hatte nie eine Orthese dieses Hauses und kenne auch Herrn Rahmouni nicht. Jedoch wurde er in diesem Forum sehr oft als einer der besten, wenn nicht sogar als der beste Fachmann in dem Bereich der Wirbelsäulen-Orthesen geschildert. Darüber hinaus wird ihm, wenn ich hier die Beiträge betrachte, eine sehr hohe Sozialkompetenz zugebilligt. Generell stoßen mir jedoch solche Aussagen wie "da er doch eher als recht streng hier erwähnt wurde" oder "hoffentlich wird der nicht gleich böse", etwas auf. Sollte es wirklich zu solchen Aussagen kommen, was ich mir allerdings bei den positiven Berichten hier nur schwerlich vorstellen kann, sollte man die handelnden Personen dort einmal darauf hinweisen, dass sie immer noch Dienstleister sind und auftretende Probleme mit ihrem Produkt auf Augenhöhe mit ihren Kunden zu besprechen haben und diese einvernehmlich zu lösen sind. Autoritätsgefälle empfinde ich hier als unangebracht und wären für mich auch nicht akzeptabel.

Bereits in meinem Vorstell-Thread habe ich mich als zwiespältig bezüglich der Orthesen-Versorgung bei Kindern und Jugendlichen geäußert. Wohlgemerkt geht es mir hierbei nicht um den grundsätzlichen Erfolg einer solchen Versorgung, der wohl unbestreitbar vorhanden ist.
Es gibt meines Wissens leider keine universelle Studie hierzu, aber alleine die Aussage vieler Betroffener in diesem Forum und vieler veröffentlicher Einzelstudien belegen den Erfolg dieser Therapieform. Jedoch gerade bei dieser Therapieform, die sich permanent weiterentwickelt und es sehr viele verschiedene zu behandelnde Arten von Krankheitsbildern gibt und sehr viele verschiedene Orthesen angeboten werden, eine vergleichende universelle Studie anzufertigen, ist eher nicht möglich.

Bei hoher Compliance sind die Erfolge sehr ansehnlich, was allerdings auch zu einem Kernproblem dieser Behandlungsform führt. Aufgrund der hohen Nebenwirkungen und massiven Beeinträchtigungen in physischer wie psychischer Hinsicht, ergibt sich eine eher mäßige Compliance.

Sicherlich ist es richtig, dass Erfolgserlebnisse die Compliance erhöhen, daher finde ich es sehr gut, die entsprechenden Korrekturen an der Orthese vonehmen zu lassen, um diese Erfolge möglichst zeitnah zu erzielen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass es mittelfristig schwer wird, die entsprechende Tragedauer einzuhalten.

Ohne hier auf die enormen Einschränkungen die deine Tochter aufgrund der Behandlung eingehen muss und die noch lange nachwirken können detailliert einzugehen, wird rein statistisch die Compliance mit zunehmenden Alter abnehmen.
(The present study showed higher compliance in the ages between 11 and 14 and less in older children. DiRaimondo and Green [9] demonstrated higher compliance among grade school patients than among those in high school.
Quelle : US National Library of Medicine ; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2229828/)

Eine andere Studie auf die im Rahmen der o.g. Studie verwiesen wird, geht im jugendlichen Alter von einer Compliance von unter 15 % aus.
(However, objective measurement with actual monitoring of brace wear showed that actual brace compliance is much less than claimed by patients or parents [16] so that some authors thought that <15% of their patients with scoliosis were fully compliant with a 23-h/day schedule [9]. The reported poor compliance during brace therapy for idiopathic scoliosis seems to be directly linked with psychological reactions that have been reported by several authors [14, 34, 40].
Quelle : US National Library of Medicine ; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2229828/)

Als Gegenargument wird von betroffenen Eltern, eventuell auch von Dir Luciel, die Aussage kommen, "meine Tochter ist motiviert und wird es auch bleiben, darauf werde ich schon achten". Solche Ansätze sind natürlich positiv, allerdings meiner Meinung nach etwas realtitätsfern. Zunächst kann ich Dir sagen, dass Dein Einfluss auf deine Tochter mit zunehmenden Alter abnehmen wird. Deshalb für eine Compliance zu sorgen bedeutet, absolute und uneingeschränkte Überzeugung des zu behandelnden Patienten für diese Behandlung. Compliance wirst Du niemals durch irgendwelchen Druck erreichen können. Einer fünfzehn oder sechzehnjährigen wirst du niemals irgend etwas anweisen können, was das Tragen einer Orthese angeht. Ich habe Situationen in meinem Bekanntenkreis erlebt, durchgängig durch alle sozialen und beruflichen Schichten und ich kann Dir sagen, dass ein Freund von mir es einmal plastisch auf den Punkt gebracht hat mit den Worten "in dem Alter machst Du gar gar nix mehr". Diese Situationen waren natürlich nicht in Verbindung mit einer Orthesen-Versorgung, sondern es ging um andere Machtspielchen. Es ließ mich jedoch erkennen, dass wenn es schon um solche Bagatellen des täglichen Lebens geht, eine solch massive Therapie wie eine Orthesen-Versorgung zwangsläufig nur mit aller Mitarbeit und Überzeugung des Patienten zu erreichen ist.

Inwieweit sich die o.g. Studie aus dem Jahre 2006, die sich mit dem klassischen Boston-Brace befasst, auf die von der der Firma Rahmouni hergestellten Orthesen übertragen lässt, ist natürlich nicht zu beantworten. Sicherlich trägt die höhere Erfolgsquote einer Rahmouni Orthese positiv zur Compliance bei, da sich hier nachweislich sichtbare Erfolge erzielen lassen und damit eine höhere Motivation, sprich Compliance, erreicht wird.

Um aber auch hier in Zahlen zu sprechen : sollte die Orthesen-Versorgung von Rahmouni in eine unterstellte doppelt so hohe Compliance münden wie in der o.g. Untersuchung würde das bedeuten, dass ca. 30 % der Patienten full compliant sind. Selbst bei einer hohen Compliance kommt es meines Wissens dennoch bei jedem dritten Patienten zu einer Verschlechterung (entsprechende Quellen werde ich gerne nachliefern, jedoch ist mir diese Zahl auch hier im Forum öfter begegnet).
Rechnen wir weiter : dies würde bedeuten, dass von den 30 % nur noch 20 % der gesamten Orthesen versorgten jugendlichen Patienten eine Besserung oder den Stillstand ihrer Erkrankung erreichen. Das bedeutet eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 1:5 !!

Vor diesem Hintergrund ist auch in eurem Fall, bei den doch gehörigen Anlaufschwierigkeiten, dem ungewissen weiteren Verlauf sowie der nicht einzuschätzenden Compliance im fortschreitenden Alter, zu hinterfragen, ob der Aufwand und die Qualen für deine Tochter gerechtfertigt sind.

Ob man hier nicht einfach auf Schroth und ansonsten eine Stillhalte- und Abwarteposition setzen sollte, um bei entsprechender Indikation die OP Alternative zu prüfen, ist meiner Meinung nach, selbstverständlich in Abstimmung mit Deiner Tochter, erneut zu prüfen.

Ich kenne zwar die Reife Deiner Tochter nicht, jedoch sollte sie meines Erachtens frühzeitig in Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden, da im weiteren Verlauf der Therapie, wie diese auch immer aussehen wird, irgendein Erfolg nur dann realisierbar ist, wenn ihr beide partnerschaftlich zusammenarbeitet um mit den individuell für Deine Tochter vertretbarsten Methoden das beste Ergebnis zu erzielen.

Viele Grüße
Liam
luciel
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

Hallo Liam,

ich habe dein Post recht genau gelesen.

Zum einen möchte ich zuerst bezgl. Hr. Rahmouni dessen Kompetenz keinesfalls in Frage stellen. Sicher wir es nie einfach sein,
DAS optimale Korsett sofort passend zu fertigen. Mehr oder wenigere Ungenauigkeiten kommen vor und sind es immer wert richtig gestellt zu werden.
(Ich wollte hierbei eher meine eigene Unsicherheit kundtun, sorry, falls das hier falsch angekommen sein sollte)

Wir fühlen uns bei Dr Hoffman und Hr. Rahmouni bestens aufgehoben.
(nicht so wie der regionale Arzt, der uns vor 1 Jahr mit der Empfehlung: wir sollen es beobachten und Sport treiben, nach Hause schickte -wohlgemerkt ohne ein Röntgenbild gemacht zu haben)-das ärgert uns heute noch mächtig.

Ebenso ist uns, speziell mir, durchaus klar, dass Lydia so langsam auch ihre pupertären Probleme bekommt und da werden Kinder teils schon schwierig.
Nicht desto trotz, begrüße ich es, wenn sie sich in Ihrer derzeitigen Motivation, etwas erreichen zu wollen, selbst einbringt.
Das sich dies auch einmal ändern kann, wird jedem klar sein.
Lydia weiss, dass das Korsett kein Allheilgrät ist. Momentan ist sie froh, dass es nicht schlimmer geworden ist. Wir werden Ihr auch diesen Gedanke nicht ausreden.
Sie macht ihre Schroth-Übungen und wenn das Korsett schmerzt, dann wird es halt abgemacht.
Neue Therapieformen sind es immer wert zu verfolgen. Das man da auch für Neues offen sein sollte ist, ist jedem verständlich.

Lydia hat Skoliose, ja, doch davon wird die Welt nicht untergehen. Fatal wäre es, wenn wir als Eltern sagen würden; nun das ist nu mal so, da kann man nix ändern.
Nö, nicht mit uns. Wir haben schon einiges durchgestanden und Lydia ist trotz ihrer erst 12 Jahre durchaus klar, was es bedeutet, einfach alles laufen zu lassen, wo man selbst etwas tun kann.
Kaputte Kniegelenke, Wirbelsäulenversteifung und überstandener Lungenkrebs und Darmkrebs Ihrer Großeltern zeigen auch Ihr: Einfach aufgeben, das gib´s bei uns nicht. So einfach lassen wir uns nicht unterkriegen.

Wir würden Lydia niemals mit Druck in diese Korsett-Therapie drängen.
Sie entscheidet, wie weit es geht und wir haben die Verantwortung, das sie diese Möglichkeit auch weiterhin hat.

Lydia war schon immer ein kleiner Dickkopf, na, halt ein Widder und sie hat schon immer einen starken Willen.
Sicher versucht man als Eltern, dies auch mit auszunutzen, um für Ihr späteres Leben Erleichterungen zu erreichen, wer würde das nicht machen.

[*Einer fünfzehn oder sechzehnjährigen wirst du niemals irgend etwas anweisen können, was das Tragen einer Orthese angeht. Ich habe Situationen in meinem Bekanntenkreis
erlebt, durchgängig durch alle sozialen und beruflichen Schichten und ich kann Dir sagen, dass ein Freund von mir es einmal plastisch auf den Punkt gebracht hat mit den
Worten "in dem Alter machst Du gar gar nix mehr".*]

Nun hierzu kann ich dann nur sagen: Unser Kind wird uns nie vorwerfen können, wir hätten uns nicht gekümmert. Wir ermöglichen Ihr, mit den uns zur Verfügung stehenden Mittel,
etwas gehen die Skoliose zu machen. Wie sich dies in den nächsten Jahren weiter entwickelt oder auch nicht, werden wir sehen.

Also sollte es hier irgendwie falsch reingekommen sein:
Alles, was wir bisher unternommen haben, haben wir grundsätzlich vorher mit Lydia besprochen und gemeinsam entschieden.
Lydia möchte einen geraden Rücken haben, doch weiss sie ganz genau, dass dies wohl nicht zu 100 % zu verwirklichen ist.
Ob und wie weit die Krümmung in den Griff zu bekommen ist, wird die Zeit und wohl auch der Durchhaltewillen einen Kindes bringen, dem wir alle Möglichkeiten offen lassen werden.


In diesem Sinne :top: :D

LG
luciel
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

@ Silas

ja, diese Sportbefreiung, da bin ich mir auch nicht so sicher.
Lydia macht gerne Sport.
Nur wenn ich sehe, wie sie sich im Grätschsitz abquält und den Ball nicht um die Füsse bekommt, da sie diese
Verkürzung der Sehnen hat (frag mich nicht, wie man das nennt), dann habe ich schon etwas Bedenken, wenn es um Boden-und Geräteturnen geht. Immerhin wird da ja auch benotet.

Ich werde darüber sowieso erst noch mit der Beratunglehrerin sprechen.
Lydia würde gern Sport weiterhin mitmachen. Vielleicht habe ich damit die Chance, dass der Sportlehrer etwas Verständnis aufbringt, wenn so manches nicht so klappen will. Lydia ist durchaus sportlich, z.b. reitet sie auch gern.


LG

luciel
Zuletzt geändert von luciel am Mi, 17.07.2013 - 21:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Thomas »

Die amerikanischen Compliance-Werte sind mit den deutschen nicht zu vergleichen. Da man in den USA allgemein der Ansicht ist, dass Korsette nichts nützen (was angesichts der dort hauptsächlich verwendeten Boston-Braces auch nicht falsch ist) und man den Jugendlichen von Vorneherein sagt, dass das Ganze höchstwahrscheinlich auf ne OP rausläuft ist es auch nicht verwunderlich, wenn die Jugendlichen keine Motivation haben, das Teil auch zu tragen.

Ich finde es auch schade, dass es ähnliche Studien wie in den USA zur Korsett-Compliance in Deutschland nicht gibt, aber ich halte es für sinnlos, aus den US-Amerkikanischen verhältnissen auf deutsche (niicht vergleichbare Verhältnisse) hochzurechnen.

Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von sloopy »

luciel hat geschrieben:ja, diese Sportbefreiung, da bin ich mir auch nicht so sicher.
Lydia macht gerne Sport.
Nur wenn ich sehe, wie sie sich im Grätschsitz abquält und den Ball nicht um die Füsse bekommt, da sie diese
Verkürzung der Sehnen hat (frag mich nicht, wie man das nennt), dann habe ich schon etwas Bedenken, wenn es um Boden-und Geräteturnen geht. Immerhin wird da ja auch benotet.
Ihr könntet einen Kompromiss mit dem Lehrer finden, dass Lydia weiter am Sportunterricht teilnimmt (was ich für richtig und wichtig halte), aber ihre Leistung (teilweise?) nicht bewertet wird.

Viele Grüße,
sloopy
Mein Thread: Mein CCtec (Erwachsenen)korsett und ich

"Bewahre mich vor dem naiven Glauben,es müsse im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen." (Antoine de Saint-Exupéry)
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Liam »

Hallo Thomas,
Schildkröterich hat geschrieben:Die amerikanischen Compliance-Werte sind mit den deutschen nicht zu vergleichen. Da man in den USA allgemein der Ansicht ist, dass Korsette nichts nützen (was angesichts der dort hauptsächlich verwendeten Boston-Braces auch nicht falsch ist) und man den Jugendlichen von Vorneherein sagt, dass das Ganze höchstwahrscheinlich auf ne OP rausläuft ist es auch nicht verwunderlich, wenn die Jugendlichen keine Motivation haben, das Teil auch zu tragen.
Bezüglich Deiner Aussage über die Hochrechnung der US-amerikanischen Werte wirst Du wahrscheinlich recht haben.

Diese Hochrechnung war jedoch meinerseits komplett willkürlich gewählt, ohne irgendwelche Quellen und ist somit natürlich nicht aussagekräftig.

Dennoch zeigt diese amerikanische Untersuchungen die Hauptptrobleme, nämliche die hohe psychische Belastung der Orthesen-Versorgung auf (hier genannt : emotional distress).
(It seems that besides spinal deformity, bracing itself induces emotional distress. Matsunaga et al. [31] compared three groups of patients with idiopathic scoliosis, who had undergone either brace therapy, or surgical treatment or non-treatment and showed that the use of braces had markedly greater psychologic effects than the other treatments [31].
Quelle : US National Library of Medicine ; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2229828/)

Ob die amerikanischen Ärzte von vornherein den Jugendlichen eine OP in Ausicht stellen, kann ich nicht beurteilen. Dies würde jedoch die Verordnung einer Orthese, welcher Form auch immer, generell ad absurdum führen.
Da jedoch diese Behandlungsform auch in den USA weiter betrieben wird, müssen ja zumindestens einige Ärzte auch von ihrem Erfolg überzeugt sein.

Zu diesem Thema möchte ich hier allerdings nicht weiter ins Detail gehen, da es sich um den Thread von Luciel bzw. ihrer Tochter handelt und ich mich damit von ihrem Thema entfernen würde.

Da ich gerne die Foren-Struktur einhalten möchte, werde ich eventuell einen eigenen Thread bezüglich der Compliance bei der Orthesen-Behandlung erstellen (soweit möglich unter Einbeziehung deutscher Daten und Quellen). Soweit es meine Zeit zulässt und ich entsprechendes Datenmaterial aus aussagekräftigen Quellen zusammengetragen habe, werde ich dieses angehen.

Allerdings muss ich hier um Verständnis werben, dass ich hierfür etwas mehr Zeit benötige und es somit noch etwas dauern wird, da einem solchen Thread auch vernünftiges und diskussionswürdiges Datenmaterial zugrunde liegen sollte.

Gruß
Liam
Zuletzt geändert von Liam am Do, 18.07.2013 - 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Liam »

Hallo Luciel,

da in eurem Fall ja sogar deine Tochter die treibende Kraft ist diese Therapieform weiter zu betreiben und ihr hier Hand in Hand arbeitet, kann man euch in dem ganzen Unglück den diese Krankheit und die anschließende Therapie verursachen dennoch nur beglückwünschen.

Wenn es ihr Wunsch ist, solltet ihr sie natürlich darin unterstützen.

Ich jedenfalls wünsche Euch weiterhin alles Gute und hoffe auf einen positiven Ausgang für Deine Tochter.

Gruß
Liam
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Silas »

Ich hab jetzt noch nicht die Mega-Beiträge gelesen, nur nochmal kurz zum Schulsport:

Gerade wenn verkürzte Sehnen da sind, sollte man diese Übungen mitmachen, dann wird sich das auch mit der Zeit bessern.
Ich empfinde es auch trotzdem angemessen, weiterhin zu benoten.

Außerdem könnte man mit genau Deiner Argumentation begründen, alle übergewichtigen Schüler zu befreien und nicht zu benoten...
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Força »

zu Sportbefreiung:

Früher in der Grundschule erzählte ich Lehrern immer was ich hatte und sie haben mich dann nicht benotet wenn ich gesagt hab das ich was nich machen konnte. Es gab Dinge die ich tatsächlich nicht machen durfte, weil es meinem Rücken schadete oder weil ich es aus anderen medizinischen Gründen nicht konnte. Das war aber sehr selten.

Später, ab Gymnasium, wollte ich Lehrern nicht ständig meine Diagnosen sagen, meine Skoliose war ja sowieso offensichtlich. Ich habe mir also teilweise Sportbefreiungen geholt falls verlangt. Die Lehrer kündigten die Übungen an, und ich bot entweder an in etwas anderem benotet zu werden oder nur in einem Teil oder - wenn man mal mehrere Wochen lang etwas übte worin ich nicht teilnehmen konnte dann holte ich mir so eine Sportbefreing und wenn es die beiden letzten Stunden waren dann durfte ich oft auch eher heim. Klar redeten manche Mitschüler doof, aber da muss man doch drüber stehen. Die ham auch gemeckert weil ich einen doppelten Satz Bücher hatte. Na und? Sollte ich jetz deshalb Bücher tragen? Ich liebe Sport und ich muss mich nicht rechtfertigen, nur verantwortlich mit meinen Einschränkungen umgehen. Und das kann man auch mit 16. Mit 12 oder 14 sieht das denk ich noch bissl anders aus, aber man wächst doch rein. The sky is my limit. So leb ich und wer mich näher kennt der merkt das auch und kritisiert mich nicht weil ich nich alles so machen kann wie Gesunde.

@ Liam

Deinen Beitrag in allen Ehren, aber etwas ungut finde ich den Ratschlag schon. Ich verstehe deine Besorgnis, aber was verliert man wenn man Korsetttherapie versucht? Entweder man gewöhnt sich dran oder eben nich. Dann hat man es wenigstens versucht. Abwarten und Tee trinken kann nich besser sein.
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

Vielen Dank für eure Antworten,

ja, das mit der Sportbefreiung wollte ich auch eher dazu nutzen, mit dem Sportlehrer ein Gespräch zu führen.
Ich bin auch der Meinung, das Sport nicht schadet (wenn man seine Grenzen bemerkt), jedoch sehe ich so ein bissel im Bodenturnen kleinere Probleme.
Lydia möchte auch lieber weiterhin am Sportunterricht teilnehmen.

@ Forca
Lydia wird nächstes Jahr auch einen 2. Schulbuchsatz bekommen, dass hat uns die Schule bereits angeboten.
Und wenn sie irgendwann mit Korsett zu Schule geht, werden wir dies vorher noch mit der Beratungslehrerin besprechen.
Da wird sicher auch der Klassenlehrer dann entsprechend informiert. Aber darüber machen wir uns derzeit noch nicht so den Kopf.

Lydia geht mit ihrem Korsett zum Glück recht offen um (sie hatte es sogar an, als wir vorgestern unser neues Auto abgeholt haben).
Sie hat es dann zwischenzeitlich dort ausgezogen, aber immerhin bekam sie sogar ein positives Feedback, dass es "stylisch" ausschaut ;)

--------------------
Die Therapie wird kein Zuckerschlecken werden, das ist uns klar. Es wird auch Tiefpunkte geben. Wir werden Lydia immer darin bestärken,
dass das alles nur ganz alleine für sie wichtig ist.
Und Menschen, die das nicht verstehen und sie komisch finden, was solls, auf solche Personen kann sie eh pfeifen.

LG
luciel
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von emely »

Hallo luciel,

sehr gut das lydia mit ihrem korsett so offen umgeht.
Wow einfach so ausziehen!
Was für ein stylisches muster hat sie den gewählt?

Klappt es mit den Änederungen jetzt besser mit dem Tragen?

glg emely
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Silas »

Was die Orthesenversorgung angeht, so ist das Problem, dass man noch nicht mal sagen kann, in den USA ist das so und in Deutschland so...

Leider sind auch in Deutschland die allermeisten Korsette totaler Müll und ein Korsett zu tragen, dass überhaupt nichts bringt, steigert nicht gerade die Motivation.
Da Dein Korsett auch von einem schlechten OT stammt, hast Du wahrscheinlich auch diese Erfahrung gemacht.

Ich kann das nicht mit Studien belegen, meines Wissens nach gibt es dahingehend auch nix, habe aber den Eindruck, dass bei Rahmouni und CCtec überdurchschnittlich gute Compliance erzielt wird.
Dort sehen die Patienten meist schon nach kurzer Zeit, dass das Korsett-Tragen etwas bewirkt.

In der Korsett-Modenschau kann man auch deutlich sehen, dass sich ein Korsett gut kaschieren lässt - und das nicht nur durch Schlabber-Look.

Bodenturnen halte ich für unproblematisch.

Ich habe früher sehr intensiv Kunstturnen betrieben, mit Flickflack, Salto, usw.
"Man kann nicht beweisen, dass Gott nicht existiert. Aber die Wissenschaft macht Gott überflüssig."
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

@ emely

Sie hat flowerpower genommen. Sieht nicht schlecht aus.
nunja, durch die Änderung drückt jetzt die untere Pilotte etwas anders, aber ansonsten macht sie es schon wieder
bis zum Strich zu und kann es über 1 Std. am Stück tragen, so dass sie eine Tragezeit von ca. 3 Std. hat, die sie in den nächsten Wochen
schrittweise verlängern wird. Der nächste Termin ist am 30.09.

Dann habe ich Ihr Blusen gekauft (gibt es recht hübsche bei C&A)
Sie zieht dann einfach eine Bluse drüber und lässt diese Offen!, geschlossen schaut es nicht so schön aus.
Du wirst staunen, die meisten Menschen übersehen das im ersten Moment. Erst beim zweiten Hinschauen
merken sie, das Lydia ein Korsett trägt.

Und mal ehrlich, wem´s nicht gefällt, der soll halt wegschauen. Ich sage zu Lydia, nur dumme Menschen sehen das als Makel an.
Fast immer kommt die Frage was Skoliose ist, weil die meisten noch nie davon was gehört haben. Im Bekanntenkreis erklärt man
dazu einfach einmal und die Sache hat sich erledigt.

Und Menschen, die dich einmal irgendwo im Geschäft sehen, hallo!... die siehste eh nie wieder,... und selbst wenn die mal irritiert schauen, was soll´s.
Unsere Nachbarn haben noch nicht mal bemerkt, das Lydia im Garten das Kosett an hat, da siehste mal, wie genau du von deinen
Mitmenschen tagtäglich betrachtet wird.
Umso mehr man ein Aufheben um das "Verstecken" des Korsettes macht, um so mehr fällt es eigentlich auf.

Das Korsett wird in den nächste Jahren zu Lydia gehören, wie zu anderen Menschn O- oder X-Beine, schiefe Nase oder Schielaugen.
Nur hat sie die Chance, wenn sie selbst den Willen auch weiterhin hat, dass sie, wenn Sie erwachsen ist, kein Korsett mehr braucht und keinen total verkrümmten Rücken mehr hat.
Für euch Kinder ist das, gerade in der Pupertät, nicht einfach, und ja, wir Erwachsenen haben leicht reden. Wir müssen uns ja nicht mit dem Teil abquälen.
Doch alles Jammern nützt nix. Wir können euch das Problem leider nicht abnehmen *schnüff*, aber dafür habt ihr unsere vollste Untertützung. :respekt: :bussi:

LG
luciel
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von emely »

Hallo luciel!

Cool partnerlook!
Hab auch flowerpower und bei mir sieht das voll toll aus!

Gut das lydia trotz den Änderungen auf über eine stunde kommt. :top:

Ja das mit "Versteckspiel"...das ist sowas....
Früher bei der alten korsettfirma wurde ich nie ermutigt einfach so rumzulaufen ...ohne was drüber oder so...
Immer kamen sätze wie:

Wenn du das korsett nicht trägst operieren wir halt!

Auch die stimmung dort und alles war nicht sehr fördernt für selbstbewusstsein.
Nie sah ich irgendjemand der auch wegem seinem korsett kam. :flop:

Jetzt bei rahmouni ist das ganz anders es wird zwar auch zum tragen animiert aber nicht mit "drohungen "wie davor.
Das wartezimmer ist voll mit korsettversorgten leuten und man weis sofort das es doch noch jemand gibt dem es genauso geht.

Sowas motiviert mich dann auch...offen getragen hab ich das korsett bis jetzt nur daheim ...aber im urlaub will ich es auch tun da wir an den strand nach italien fahren und ich bei fast 40°(hatte es letztes jahr) garantiert nicht noch en shirt anzieh!
Danke für den blusen tipp und :respekt: an lydia das sie gleich so gut mit allem umgeht.
"Vestecken" ist keine lösung das hab ich auch feststellen müssen.

Doch seit meinem wechsel zu rahmouni bin ich wieder motieviert und glaube auch dran das ich es schaffen kann.mit dem korsi kann ich auch schon besser umgehen.

Viele Grüse an euch beide und berrichtet doch bitte wie es so weitergeht.

lg emely
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

Hallo,

derzeit sitzen wir bei 36 Grad "gefühlte 40 Grad" -im Schatten- in Kroatien.
Das geänderte Korsett wird vormittags und abends im klimatisierten Appartment angelegt.
Tagsüber ist es schlichtweg zu heiß. So kommt Lydia trotzdem auf die ca. 3 Std. Tragezeit.

Leider kann sie es seit dem Versetzen der unteren Pilotte, nicht mehr alleine anziehen. Das verflixte Teil rutscht
vor dem Zumachen immer zu weit nach unten und drückt dann fürchterlich auf einen Nerv. Also muss ich immer vor den Zumachen das Korsett richtig kräftig hochschieben.
Ich habe zwar schon bei Rahmouni angerufen und werde nach den Urlaub nochmal Rat suchen. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir noch vor unserem eigentlichen
Termin 30.09. nach Stuttgart müssen (so wurde es uns angeboten).

Da Lydia vom 30.10. - 20.11 nach Sobernheim fährt, sollte das Korsett wohl so passen und sie bis dahin das Korsett auch alleine anlegen können.

Derzeit empfinde ich das nicht so toll, (dass das Korsett nicht optimal passt).


LG
Luciel
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von emely »

Hallo luciel,

schön das du wieder berrichtest.
Bei gefühlten 40° ist es natürlich echt schwer.
(so wird es mir nächste Woche wohl auch gehen wenn ich nach Italien fahre....)

Das Lydia im Appartment das Korsett trägt ist gut.(da hat man ja im Urlaub auch nicht immer soooo doll Lust ..)
Hat sie schon versucht mit Korsett zu schlafen?
Ich persönlich finde schlafen fast leichter.(hab schon durchgeschlafen als ich am Tag gerade 3h am Stück geschafft habe)Helfen kann zum Beispiel ein großes Kissen auf das man sich so drauflegt das man sich ein Stück vom Druck entfernt. ;) Auch kann man am Anfang das Korsi ganz offen lassen und erstmal so schlafen und dann langsam steigern...

Zum Anziehen: Bei mir funktioniert es am besten wenn ich mich mit Korsett hinlege und dann in der "Schale" runterrutsche und dann schließe.

Euch noch einen schönen Urlaub.

lg emely
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von Força »

luciel hat geschrieben:
Leider kann sie es seit dem Versetzen der unteren Pilotte, nicht mehr alleine anziehen. Das verflixte Teil rutscht
vor dem Zumachen immer zu weit nach unten und drückt dann fürchterlich auf einen Nerv. Also muss ich immer vor den Zumachen das Korsett richtig kräftig hochschieben.

Hallo liebe Luciel, ja genau, unbedingt im liegen anziehen und zumachen, dann sollte es klappen. Wie Emely ja auch bereits meinte.
Freut mich voll von euren Berichten zu lesen, und dass das Korsett auch im Urlaub mit is, ich hoffe der Urlaub war super schön!
Auch voll schön zu lesen wie du als Mutter ebenfalls zur Offenheit tendierst. Das färbt bestimmt auf deine Tochter ab und macht das Leben mit Korsett um vieles leichter. Bitte weiter hier berichten, ich hoffe das Korsett passt bald wieder super, und dass die Kur gut wird. Habt ihr das mit der Schule denn bereits geklärt, bekommt deine Tochter von der Klassenlehrerin den Stoff der Woche zugeschickt? Das is wirklich sehr sehr wichtig, selbst wenn sie nich alles versteht, dann hat sie es zumindest bereits gelesen und hat bessere Chancen die Fehlzeiten wieder aufzuholen. Oder ist sie gar nicht während der Schulzeit auf Kur? Sorry wenn das schon geschrieben wurde und ich es nich mehr weiss..

LG, Ju
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luciel
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

Hallo Forca,

dass das Korsett mit in den Urlaub geht, war klar.

Leider bekommt Lydia seit dem Ändern, das Korsett nicht mehr alleine ran.
Nur wenn ich Ihr helfe. Im Liegen klappt es überhaupt nicht, das ich echt zum verrückt werden. ;(
Da drückt die untere Pelotte immer auf einen Nerv.
Im Stehen klappt es, aber nur, wenn ich hinter ihr stehe und das Korsett richtig hochschiebe und festhalte.
Ich habe das Gefühl, dass diese untere Pelotte noch etwas höher müsste, so dass das Korsett vor dem Schließen nicht so kräftig hochgeschoben festgehalten werden muss.
Vorher ging das ja auch problemlos, doch nu werde ich wohl doch mit Hr. Hacker nach unserem Urlaub telefonieren müssen, um noch vor dem 30.09. einen Termin zu bekommen.
Dienstlich geht es bei mir wahrscheinlich nicht vor dem 19.09., da meine Kollegin bis dahin dann im Urlaub ist, einzig meine Chef könnte ich fragen, ob ich ich einen Montag davor frei bekommen könnte.

Das mit der Schule ist geklärt. Zum Glück ist die Beratungslehrerin sehr engagiert :) , so dass wir die Unterlagen der Hauptfächer bekommen werden.
Selbst wenn zu viele Kontrollarbeiten in den Zeitraum fallen sollte, findet sich dafür eine Lösung.
Leider sind nur 3 Tage von der Kur Ferientage, der Rest fällt in die Schulzeit.

Nächste Woche muss ich wieder arbeiten, so dass ich Lydia morgens nicht ins Korsett helfen kann und vor 16.00 Uhr bin ich auch nicht da.
So werde ich meinen Mann "anlernen" müssen, dass Lydia dann wenigstens Mittag das Korsett trägt, da ist er nämlich immer zu Hause.
Lydia nimmt es derzeit auch etwas die Motivation, da sie nun immer jemanden baucht, um das Korsett anzuziehen.
Ich weiß gar nicht, wie das wird, wenn sie vom 26.8. - 30.8. für ein Paar Tage in ein Reitercamp fährt.
Ist echt etwas dumm im Moment. :(

Bis Freitag sind wir noch in Kroatien und wollen uns mal nicht wegen dem Korsett vollends verrückt machen. Hier trägt Lydia es, wie bereits Emely geschrieben,
gut 3 Stunden am Tag. Am Strand wäre es wirklich derzeit zu viel verlangt, hier sind immer noch 32 Grad, im Schatten.

LG
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Re: das leidige Korsett-problem

Beitrag von luciel »

Hallo,

derzeit habe wohl ich ein Tief, obwohl ich nun wahrlich nicht die Korsettgeplagte bin.
Irgendwie geht es mit dem Korsett nicht weiter.
Nach wie vor kommt Lydia höchstens auf 3 Stunden, eher 2 Stunden, Tragezeit.

Ja, sie zieht es an, mit meiner Hilfe (im Liegen geht es z.b. überhaupt nicht).
Heute hat sie es vormittags alleine ranbekommen, wir sind ja arbeiten.
Sie hat wohl inzwischen rausbekommen, wie es auch alleine besser klappt und das Teil nicht wieder nach unten rutscht.
Doch sie hält es einfach nicht länger als 1 Std. am Stück aus.

Müssten die Schmerzen nicht langsam etwas nachlassen, so dass ein Tragen auch länger als 1 Std. möglich wird?

Inzwischen bin ich drauf und dran, doch das Angebot des Hr. Hacker (von Rahmouni) anzunehmen und
evtl. einen früheren Termin als den 30.09. auszumachen.


LG
luciel
(PS: sorry, dass ich hier meinen Frust ablade)
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