Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

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minimine
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von minimine »

Hallo Dr. Trobisch,
Die Wahrscheinlichkeit einer Skoliose zuzunehmen, wenn sie weniger als 30 Grad nach Wachstumsabschluss betraegt ist nahezu 0%
gilt das auch für die Zeit der Wechseljahre? Es heißt ja immer, dass dann die Krümmung nochmal stark zunehmen kann und man das auch nicht unbedingt beeinflussen kann.
Skoliosen koennen zwar z.T. optisch entstellend sein, fuehren aber nicht automatische zu Schmerzen. Abweichungen des sagittalen Profils (insbesondere der lumbalen Lordose) haben eine direkte Korrelation zu Schmerzen.
Meinen Sie hier die Abflachung der lumbalen Lordose oder eher das Gegenteil, also das Hohlkreuz? Oder beides?
Korsett?: Die Datenlage ist nicht eindeutig. Eventuell kann ein geringer Teil der Patienten von einem Korsett profitieren.
Hier denke ich wie Raven, dass es wohl sehr auf die verwendete Korsettqualität ankommt. Leider ist davon in solchen Studien fast nie die Rede. Genauso wie die Tragezeit, meist wird schon mit 15/16 abgeschult mit dem Ergebnis, dass die Skoliose wieder zurückrutscht oder noch so instabil ist, dass sie sich sogar noch verschlechtert.
Kann man verhindern, dass schwere Skoliosen (>50 Grad) weiter zunehmen?

Korsett?: nein! Keine gueltige Datenlage
Nur weil es keine Studie gibt kann man ja nicht sagen, dass es nicht funktionieren wird. Erstens gibt es auch Fälle >50°, die nicht nur nicht weiter zugenommen haben, sondern auch korrigiert wurden. Die kann man nicht einfach unter den Tisch kehren und einfach sagen, ne gibts nicht.
OP?: ja! eindeutige Datenlage (einschl. Langzeitstudien), dass eine Skoliose nach einer Versteifung nicht zunimmt.
Und was ist mit dem Rest? Höhere Abnutzung, Schmerzen etc.??
Ist die Lebensqualitaet mit oder ohne OP bei schweren (!) Skoliosen besser?: Keine eindeutige Datenlage
Das wird eh schwer zu messen sein. Lebensqualität ist, wie ich finde, immer etwas individuelles und das ist auch gut so.

LG
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Dalia
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dalia »

Ich habe die letzten Beiträge nur überflogen, aber ich finde es ärgerlich, wenn wir jetzt vom Thema abdriften. Liebe Admins, muss hier wieder abgespalten werden? Mir fehlt die Zeit, alles mitzuverfolgen. Ich fände es schon wichtig, wenn hier klar gemacht wird, dass von Prof. Harms fatale Aussagen publiziert wurden.
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sloopy
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von sloopy »

Dalia hat geschrieben:Liebe Admins, muss hier wieder abgespalten werden?
Nein!
Dalia hat geschrieben:Ich fände es schon wichtig, wenn hier klar gemacht wird, dass von Prof. Harms fatale Aussagen publiziert wurden.
Nicht nur von Prof. Harms, auch von Dr. Trobisch, der die Aussagen von Harms hier auch noch unterstützt. Er ist sich vermutlich gar nicht im Klaren darüber, was er mit solchen Aussagen alles anrichten kann.

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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dr. Trobisch »

@Sloopy,

das hat nichts damit zu tun, ob ich etwas anrichten will oder nicht. Ich unterstuetze die Aussagen (wenn auch nicht die Ausdrucksweise) von Prof. Harms, weil sie dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens entspricht. Und ich tu dies auch in diesem Forum - trotz des grossen Widerstandes -, da ich die hier stattfindende Fehlleitung der Skoliosebetroffenen nicht akzeptieren kann. Umso schlimmer ist es, wenn ich manchmal sogar aerztliche Beitraege auf Vorstellungen von Patienten lese, dass dringenst eine Schroththerapie eingeleitet werden sollte. Das stimmt einfach nicht. Das ist reines Marketing.

Ich moechte auch nochmal den stillen Lesern klarmachen, dass die Auesserungen in diesem Forum bei weitem nicht repraesentativ fuer die typische Gruppe der Skoliosepatienten ist.

Ich gebe mal einfach ein paar Fragen wieder, die mir nahezu jeden Tag in der Sprechstunde gestellt werden und die ganz klar nicht von den Schroth-Anhaengern widerlegt werden koennen:

- Ist es moeglich, dass durch Physiotherapie (sprich Schroth bzw. Clear in den USA) die Wirbelsaeule flexibler und somit anfaelliger fuer eine Verschlechterung wird?

- Mir wurde eine OP empfohlen. Was, wenn ich erst ein Jahr Physiotherapie machen moechte - Kann es sein, dass durch die Wartezeit, die Skoliose schwierieger zu operieren ist, da sie z.B. laenger wird oder eine kompensatorische Kurve strukturell wird?

- Kann mir jemand garantieren, dass man durch Schroth / Korsett um eine OP herum kommt?

- Ist es fuer die Zukunft besser, lieber nicht versteifte aber dafuer schraege Bandscheiben zu haben, oder lieber nur drei unversteifte (unterhalb einer Fusion), die dafuer aber parallel sind und damit eine bessere Druckverteilung haben?

- Ich moechte einfach nur, dass mein Kind seine Kindheit unbeschwert erlebt. Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich meinem Kind nicht eine mehrwoechige Reha und jahrelanges "Schrothen" aufzwinge?

- Mein Kind wird in der Schule wegen seines Korsetts sehr gemobbt und die schulischen Leistungen leiden drunter. Wenn mir das Korsett aber garantiert, um eine OP herumzukommen, dann nehmen wir das in Kauf. Kann mir das Korsett das garantieren?

@ Sloopy: Manchmal muss man halt akzeptieren, dass die Aerzte einfach nichts gegen eine Krankheit bzw. Deformitaet entgegenzuwirken haben. Der eine glaubt an Schrothgymnastik, der andere kann mit drei Purzelbaeumen rueckwaerts heilen. Heutzutage gelten halt nicht mehr Ueberzeugungskraft sondern Beweise. Wir haben in der Orthopaedie uebrigens auch keine wirksamen nichtoperativen Therapien gegen X-Beine, Krallenzehen, Klumpfuesse, Hueftluxationen, und vieles mehr.
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Hanti »

*kopfschüttel*

Zum Glück kann momentan noch jeder nach allen Seiten gut informierte (Internet sei Dank) Erziehungsberechtigte selbst entscheiden, wie er die Skoliose seines Kindes behandeln lassen möchte.
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Dalia
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dalia »

Dr. Trobisch, es tut mir sehr leid, das sagen zu müssen, aber aus Ihnen spricht ganz klar der Laie auf dem Gebiet der konservativen Skoliosenbehandlung mittels Korsetttherapie und Schroth.

Mir fehlt derzeit leider die Zeit, um mich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Ebenfalls kopfschüttelnde Grüße,
Dalia
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von sloopy »

Dalia hat geschrieben:Dr. Trobisch, es tut mir sehr leid, das sagen zu müssen, aber aus Ihnen spricht ganz klar der Laie auf dem Gebiet der konservativen Skoliosenbehandlung mittels Korsetttherapie und Schroth.
Ach was, Dr. Trobisch ist doch der konservativste Chirurg überhaupt. :rolleyes: Ich frage mich, wie Sie Skoliosen konservativ behandeln, wenn nicht mit Korsett und KG. Abwarten bis die OP-Indikation erreicht ist, ist für mein Verständnis keine Therapie.

Dr. Trobisch hat geschrieben:das hat nichts damit zu tun, ob ich etwas anrichten will oder nicht.
Ich wollte auch nicht unterstellen, dass Sie das bewusst tun. Ihnen ist offensichtlich nicht klar, was solche Aussagen wie Ihre oder die von Prof. Harms z.b. für einen Jugendlichen, der grad mitten in der Therapie steckt, bedeuten können. Als Patient hat man eine völlig andere Sichtweise auf solche Aussagen- wir sind nämlich nicht nur potentielle Studienobjekte, sondern auch Menschen mit Gefühlen, Empfindungen und Erfahrungen. ;)


Ich möchte minimines Aussage nochmal unterstützen- nur weil es keine Studien gibt, kann man nicht einfach behaupten, dass eine Therapie nicht funktioniert. Die Patienten, denen geholfen wurde, deren Verkrümmung sich durch das Korsett nicht weiter verschlechtert hat, die durch ein Korsett eine langfristige Aufrichtung ihrer Wirbelsäule erreichen konnten oder die durch ihr Korsett schmerzfrei sind, existieren ja. Man kann nicht so tun als hätte es sie nie gegeben. Ich bin überzeugt, dass erfahrene OTs hier erfolgreiche Ergebnisse von Korsett-Therapien präsentieren könnten, wenn sie das wollten.

Ich moechte auch nochmal den stillen Lesern klarmachen, dass die Auesserungen in diesem Forum bei weitem nicht repraesentativ fuer die typische Gruppe der Skoliosepatienten ist.
Was ist denn die typische Gruppe der Skoliosepatienten?

- Mir wurde eine OP empfohlen. Was, wenn ich erst ein Jahr Physiotherapie machen moechte - Kann es sein, dass durch die Wartezeit, die Skoliose schwierieger zu operieren ist, da sie z.B. laenger wird oder eine kompensatorische Kurve strukturell wird?
Wenn ein Patient sich schon in der OP-Indikation befindet, rät ihm kein kompetenter Arzt dazu, es ein Jahr ausschließlich mit Physiotherapie zu versuchen. Wenn dann nur in Verbindung mit einem hochkorrigierenden Korsett, das ist ein entscheidender Unterschied!

- Kann mir jemand garantieren, dass man durch Schroth / Korsett um eine OP herum kommt?
Natürlich kann das niemand garantieren, es hat aber auch niemand behauptet, dass er es kann. Wir weisen hier im Forum regelmässig darauf hin, dass eine Korsett-Therapie (bestenfalls in Kombination mit Schroth) eine Chance ist, keine Garantie.

- Ist es fuer die Zukunft besser, lieber nicht versteifte aber dafuer schraege Bandscheiben zu haben, oder lieber nur drei unversteifte (unterhalb einer Fusion), die dafuer aber parallel sind und damit eine bessere Druckverteilung haben?
Ist es für die Zukunft besser, als Jugendlicher ein paar Jahre ein Korsett getragen zu haben und dann regelmässig KG zu machen oder lieber ein Leben lang versteift zu sein ohne die langfristigen Folgen/Risiken/Nebenwirkungen zu kennen?

- Ich moechte einfach nur, dass mein Kind seine Kindheit unbeschwert erlebt. Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich meinem Kind nicht eine mehrwoechige Reha und jahrelanges "Schrothen" aufzwinge?
Ich hatte trotz reglmässigen Rehas eine unbeschwerte Kindheit. Vor meiner ersten Reha hab ich geweint, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Als ich erstmal drei Tage dort war, wollte ich verlängern und bin von da an jedes Jahr gerne (und freiwillig) hingefahren. Eltern sind durchaus in der Lage zu entscheiden, was sie ihrem Kind zumuten können und was nicht.

- Mein Kind wird in der Schule wegen seines Korsetts sehr gemobbt und die schulischen Leistungen leiden drunter. Wenn mir das Korsett aber garantiert, um eine OP herumzukommen, dann nehmen wir das in Kauf. Kann mir das Korsett das garantieren?
Siehe oben-niemand garantiert irgendwas. Weder wir hier im Forum noch irgendein konservativ tätiger Arzt in Deutschland.

sloopy
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dr. Steffan »

Dr. Trobisch hat geschrieben: Ich unterstuetze die Aussagen (wenn auch nicht die Ausdrucksweise) von Prof. Harms, weil sie dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens entspricht. Und ich tu dies auch in diesem Forum - trotz des grossen Widerstandes -, da ich die hier stattfindende Fehlleitung der Skoliosebetroffenen nicht akzeptieren kann.
Womit wir wieder bei meinem obigen "schockierenden" Resümee sind.

Da die aktuelle operative Therapie auch keinen wissenschaftlichen Nachweis vorweisen kann folgt daraus.....keine Therapie für Skoliosepatienten.

Zum Glück ist das nur eine Schlußfolgerung auf die Aussagen des Kollegen, keine vorherrschende Meinung bei den Skoliosespezialisten in Deutschland.
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dolphingirl94 »

- Ich moechte einfach nur, dass mein Kind seine Kindheit unbeschwert erlebt. Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich meinem Kind nicht eine mehrwoechige Reha und jahrelanges "Schrothen" aufzwinge?
1. Wie viele Kinder haben heute, im Zeitalter v. Scheidungen etc., noch eine sog. "unbeschwerte" Kindheit?
2. Meistens tritt Skoliose erst ab der Pubertät auf, man kann also nicht mehr von Kindern sprechen.
3. Ich habe in den Jahren, in denen ich mein Korsett 23h getragen habe, trotz KG&Korsett alles gemacht, wie meine Freundinnen. Das Korsett schränkt nur den ein, der es zulässt oder der es sich einredet.
4. Aufzwingen? Siehe 2.: In diesem Alter kann man durchaus erwarten, dass der Jugendliche versteht, warum er KG etc. machen soll. Lesen sie sich doch vllt. entsprechende Berichte im Forum durch.
5. Schlechtes Gewissen? Ich tue doch etwas für die Gesundheit meines Kindes! Und ehrlich gesagt: Aufschneiden lässt sich auch kein Kind freiwillig.
LG, Dolphingirl
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Raven
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Raven »

@Dolphingirl

Das sehe ich genauso :ja:
(Mein Korsett fand ich zwar deutlich einschränkend, und es würde mich schon wundern, wenn sich jemand von dem damaligen (!) "Ding" nicht hätte sehr eingeschränkt gefühlt - aber wenn ich mir die heutigen Korsetts so ansehe, auch von Bauform und Optik her... die lassen viel mehr an Bewegung und an vernünftigem Aussehen zu.)

Und die KG, "anders sein" etc., hat man mit OP ganz genauso - vielleicht noch ein Stück mehr, denn das Korsett kann man mal ausziehen, wenn etwas mit gar nicht geht.

Ich würde, wenn ich mal Kind(er) habe und sie Skoliose haben, auf jeden Fall vor einer etwaigen OP ihnen die Möglichkeit geben, es mit Korsett und entsprechender Physiotherapie zu versuchen.

@sloopy
Natürlich kann das niemand garantieren, es hat aber auch niemand behauptet, dass er es kann. Wir weisen hier im Forum regelmässig darauf hin, dass eine Korsett-Therapie (bestenfalls in Kombination mit Schroth) eine Chance ist, keine Garantie.
Da stimme ich dir voll und ganz zu :ja:
Auch bei einer OP kann niemand einem die Garantie geben, dass
- die OP gut verläuft (keine Lähmungen, keine bleibenden neuen Schmerzen, kein unypisch langer Klinikaufenthalt etc.)
- die Implantate halten
- der Patient es psychisch gut verkraftet
- die Alltagseinschränkungen für den Patienten tolerierbar sind (es empfindet einfach jeder anders, je nachdem, was man von seinem Körper verlangt)
- Verschleißerscheinungen nicht schon früh eintreten (ich kenne Leute, die mit Anfang 20 oder 30 massive Verschleißerscheinungen haben - teils, obwohl die OP erst unter fünf Jahre her ist, teils ist die OP zwar schon ihre 10 - 15 Jahre her, aber man ist ja immer noch jung...)

Man kann, rundum, einfach bei keiner Therapie garantieren, dass sie bei jedem Patienten hilft - man muss die Chancen und Risiken gegeneinander abwägen.

Viele Grüße,
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dr. Trobisch »

Und es werden wieder Aepfel mit Birnen verglichen. Es geht doch nicht darum, ob OP besser oder das Korsett oder Schroth besser ist. Es geht darum (Thema), ob die Korsett-Therapie schwachsinnig und teuer ist.

Gibt es irgendeinen Weg, eine Skoliose nicht so stark werden zu lassen, dass eventuell eine OP droht? Laut medizisischem Wissen nicht/kaum!

Und ich habe nie gesagt, dass ich ein Gegner der kons. Moeglichkeiten bin. Aber sie sind wahrscheinlich wirklich nutzlos und teuer! Und wie ich vorher erwaehnt habe: Wer dennoch will - gerne. Kostet ja nichts. Aber wer nicht will, sollte nicht verurteilt werden. Und es gibt sehr viele Kinder/Jugendliche, die ein Korsett partout ablehnen. Viele Patienten leiden unter ihren Skoliosen und wollen nicht auch noch taeglich durch irgendwelche Therapien (Korsett, Schroth) daran erinnert werden. Tun sich diese Patienten nun was schlechtes an? Nein! Denn die Wirksamkeit des Korsett bzw. Schroth wurde nie bewiesen.

Und ich habe auch erwaehnt, dass eine OP bei niemandem (!) sein muss. Man kann bei schweren Skoliosen wahrscheinlich das entstehen von Lungenproblemen verhindern waehren kleinere symptomlose Skoliosen (40 bis 60 Grad oder so aehnlich) oft nur kosmetische OPs sind.

Wenn hier nun alle um moegliche Komplikationen bei OPs diskutieren moechten, bin ich gerne dabei - aber eben nicht in diesem Thema, wo es um Sinn und Unsinn des Korsetts geht.
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von njmartens »

hallo dr. trobisch,

ich kann ihrer argumentation soweit folgen.
nur eine sache verstehe ich, als laie, einfach nicht:

es gibt doch genug beweise, dass die korsett-therapie sehr wohl was bringt.
gerade wenn man die erfolgsgeschichten in diesem forum liest.

an meinem konkreten beispiel:

ich habe z. b. als 8jährige mit einer 25grad verkrümmung 2 jahre ein korsett getragen.
und war danach (bis heute) auf unter 10grad.
wenn ich sie recht verstehe, sind sie der meinung, dass meine skoliose auch ohne tragen des korsetts besser geworden wäre? quasi als natürliche "wachstumsbegradigung"?

meine 4jährige tochter (23grad) hat gerade ein korsett bekommen.
wenn sie ihre tochter wäre, würden sie ihrer tochter kein korsett geben (weil nutzlos und teuer)?
würden sie einfach abwarten und gar nichts tun bzw. beobachten?

bitte verstehen sie das nicht provokativ.
als mutter, die jeden abend mit einem in plastik eingepackten kind kuschelt, würde ich das tatsächlich gerne wissen.

vielen dank & grüße,
njmartens
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Saphira »

Ich verfolge diese Diskussion hier nun schon eine Weile sehr interessiert und habe lange überlegt, ob ich etwas dazu schreiben soll oder nicht.

Wie hoch die jeweiligen Kosten der einzelnen Therapiemaßnahmen, sprich Korsett, Schroth-KG bzw. OP liegen, kann ich nicht beurteilen. Ich selbst trage auch kein Korsett und habe auch nie eins getragen und hatte "Glück", dass sich meine Skoliose in all den Jahren kaum verschlechtert hat, was bei mir aber definitiv an der geringen Ausgangskrümmung liegt. Daher kann ich die einzelnen Therapiemaßnahmen schlecht miteinander vergleichen. Ich denke, so etwas muss in jedem einzelnen Fall individuell entschieden werden. Fakt ist nur, dass sowohl eine Korsetttherapie als auch Schroth-KG eine mehrjährige Therapie darstellen, die viel Konsequenz und Durchhaltevermögen von den Patienten verlangen. Dahingegen ist eine OP ein "schnellerer Weg", bei dem auch nach wesentlich kürzerer Zeit ein Erfolg feststellbar ist. Und ich denke, genau da hinkt der Vergleich.

Man kann nun also nicht die eine Therapiemöglichkeit als "besser" und die andere als "schlechter" oder "nutzloser" darstellen. Meiner Meinung nach haben alle drei Theapiemöglichkeiten ihre jeweilige Berechtigung. Diese sollten den Patienten auch jeweils angeboten werden, sodass diese die Möglichkeit erhalten, selbst entscheiden zu können. Und auch eine OP ist nur primär der "schnellere Weg", denn die Rekonvaleszenzzeit ist durchaus sehr lange und damit wäre der scheinbare "Zeitgewinn" wieder zunichte gemacht. Skoliose ist leider eine Erkrankung, die nicht schnell vollständig heilbar ist. Die Frage ist doch immer, was ist das beste für den jeweiligen Patienten? Und da vorschnell die Korsetttherapie als "nutzlos und zu teuer" darzustellen spricht nicht gerade von Kompetenz. Denn es gibt andersrum auch keine Beweise dafür, dass die Korsetttherapie tatsächlich nutzlos ist.

Grüßle,

Saphira
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dr. Trobisch »

Hallo NJmartens,

ich habe tatsaechlich eine Tochter (und eine Nichte mit Skoliose ueber 40 Grad) und ich wuerde immer ein Korsett empfehlen. Besonders, wenn die Patientin erst vier Jahre alt ist. Ich habe hier in Philadelphia sehr viele infantile Skoliosen und haeufig legen wir sogar einen Rumpfgips an, der nach unserer Erfahrung noch bessere Aussichten als ein Korsett hat.

Es ist wichtig zu wissen, dass Skoliose nicht gleich Skoliose ist. Patienten, die eine Skoliose entwickeln, bevor sie ca. 10 Jahre alt sind haben haeufig die Chance auf Begradigung. Wahrscheinlich oder moeglicherweise ist es der natuerliche Verlauf, man kann es aber nach heutigem Wissen nicht genau sagen. Infantile Skoliosen (unter 3 Jahre) begradigen sich sogar in 80% der Faelle.

Warum nun meine Einstellung zur Korsetttherapie? Es geht ja nicht darum, ob ich gegen ein Korsett bin. Es geht mir in erster Linie darum, dass man niemanden in ein Korsett zwingen sollte, der es strikt ablehnt. Es geht mir auch in Zeiten der zunehmenden Oekonomisierung um Wissenschaft, denn darauf basiert nun mal die Schulmedizin. Vielleicht funktioniert ein Korsett und Schroth. Vielleicht haben wir noch nicht die richtigen Kandidaten bzw. Indikationen identifiziert. Vielleicht sind Korsett und Schroth jedoch auch kontraproduktiv. Wenn aber kein Bestreben besteht, diese Antworten zu finden (und dieses Bestreben sehe ich nicht), dann kann man auch nichts verbessern. Und mit der Zeit wird die Finanzierung verstaendlicherweise auch nicht mehr uebernommen werden.

Sloopy: Vielleicht gibt es ja irgendwann mal ein SIF Treffen, bei dem Herr Steffan und ich eine direkte Diskussion fuehren und Wege besprechen, wie man etwas verbessern kann. Es ist schwierig, eine Meinung ueber das Internet zu vertreten.
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von sloopy »

Dr. Trobisch hat geschrieben:Sloopy: Vielleicht gibt es ja irgendwann mal ein SIF Treffen, bei dem Herr Steffan und ich eine direkte Diskussion fuehren und Wege besprechen, wie man etwas verbessern kann. Es ist schwierig, eine Meinung ueber das Internet zu vertreten.
Bedarf es dazu wirklich einem SIF Treffen? Machen Sie doch Ihre Ankündigung wahr und schauen sich mal eine Schroth-Klinik an, wenn Sie in Deutschland sind. Schadet bestimmt nicht ;) und ich habe Dr. Steffan als einen Menschen kennengelernt, mit dem man durchaus reden kann.

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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Radiator »

Also die Bilder die von US Skolioseorthesen im WWW rumgeistern sind quasi sämtlich katastrophal.
Symetrischer Ausfbau, keine Pelotten, keine erkennbare Entdrehung.
Alles was eine moderne Skoliosenorthese ausmacht fehlt.
Mit diesen schon häufig hier zitierten "Plastikmülleimern" kann sicher keine brauchbare Studie herauskommen.
Dazu müsste es mal eine verbindliche Leitlinie mit prüfbaren Qualitätsrichtlinien für die Rumpforthesen geben.
(Für Operateure wäre so was auch nicht schlecht :cool: )
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von minimine »

Hallo Dr. Trobisch,
Es geht ja nicht darum, ob ich gegen ein Korsett bin. Es geht mir in erster Linie darum, dass man niemanden in ein Korsett zwingen sollte, der es strikt ablehnt.
es geht aber nicht darum, ob es nun sinnvoll ist, jemanden zwangsweise ein Korsett tragen zu lassen. Sondern darum, dass Prof. Harms betont, die gesamte Therapie sei schwachsinnig. Und das stimmt einfach nicht. Selbst wenn es nur diese 10% Erfolgsquote wäre (was ich sehr bezweifle, aus den bereits genannten Gründen Korsettqualität, Tragedauer, Compliance), dann wären 10%, die ohne eine OP auskommen doch auch ein Gewinn.

Man kann nun Studien vorschieben bzw. einfach behaupten, es gäbe keine. Aber ich denke man macht es sich damit schon sehr einfach. Besser wäre es doch, endlich mal vernünftige Qualitätsstandards aufzustellen. Wieso darf jeder Orthopäde ne Skoliose "behandeln", der dieses Thema vielleicht mal 15 min. im Rahmen einer Vorlesung hatte. Und wieso darf jedes 0815-Sanitätshaus ein Korsett herstellen. Das sind doch Ansatzpunkte, wo man endlich mal tätig werden sollte, anstatt einfach zu sagen, es ist eh schwachsinnig.
Dass die Korsetttherapie zu teuer sein soll , DAS ist absolut schwachsinnig. Jede Therapie kostet nunmal Geld und der ethische Faktor muss ebenfalls berücksichtigt werden. Wenn man das als Arzt nicht verstehen kann, dann hat dieser meiner Meinung nach den Beruf verfehlt.

Es steht außer Frage, dass man niemanden ins Korsett oder zur Reha zwingen sollte. Aber es spielt schon eine Rolle, wie man den Patienten diesbezüglich motiviert. Ich kann mir schon bildhaft vorstellen, wie das so manches mal abläuft, es kommt eben darauf an, wie man es empfiehlt. Vielleicht sollten manche Ärzte aber ganz einfach mal ein paar Weiterbildungspunkte im Bereich Patientenpsychologie sammeln, manche haben das bitter nötig.

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Sarah
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Sarah »

Hanti hat geschrieben:*kopfschüttel*

Zum Glück kann momentan noch jeder nach allen Seiten gut informierte (Internet sei Dank) Erziehungsberechtigte selbst entscheiden, wie er die Skoliose seines Kindes behandeln lassen möchte.
Da gebe ich dir Recht :top: . Ich bin beruhigt bei Dr. Hoffmann in Behandlung zu sein,
der alle Therapiemöglichkeiten unterstützt und auch voll dahinter steht.
Von Dr. Steffan hört man ja auch nur gutes :)
Aber was können wir froh sein, dass wir bei diesen Ärzten in Behandlung sind.
Manche Ärzte kann man einfach nicht verstehen :rolleyes:
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Lady S »

Dr. Trobisch hat geschrieben:In der Tat gibt es ausser anekdotischer Erzaehlungen kaum einen Hinweis darauf, dass die konservative Therapie erfolgreich ist.
Dr. Trobisch hat geschrieben: Ich unterstuetze die Aussagen (wenn auch nicht die Ausdrucksweise) von Prof. Harms, weil sie dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens entspricht. Und ich tu dies auch in diesem Forum - trotz des grossen Widerstandes -, da ich die hier stattfindende Fehlleitung der Skoliosebetroffenen nicht akzeptieren kann
Dr. Trobisch hat geschrieben: ich habe tatsaechlich eine Tochter (und eine Nichte mit Skoliose ueber 40 Grad) und ich wuerde immer ein Korsett empfehlen. Besonders, wenn die Patientin erst vier Jahre alt ist. Ich habe hier in Philadelphia sehr viele infantile Skoliosen und haeufig legen wir sogar einen Rumpfgips an, der nach unserer Erfahrung noch bessere Aussichten als ein Korsett hat.
Ah ja.
Sie würden immer ein Korsett empfehlen, können aber die "hier stattfindende Fehlleitung" nicht akzeptieren, weil der Stand des medizinischen Wissens ist, dass Korsetttherapie schwachsinnig, teuer und nutzlos ist?
Ehrlich gesagt, ich weiss nicht so recht, worauf Sie eigentlich hinauswollen.
Grüsse, Lady S
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Dolphingirl94
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Therapie: 5 Jahre lang Korsett, jetzt nur noch KG nach Schroth
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Re: Korsett-Therapie schwachsinnig, teuer und nutzlos???

Beitrag von Dolphingirl94 »

[ironie]

Hallo,
also wenn eine erfolgreiche Korsetttherapie so selten ist, dann bin ich ja was ganz besonderes, genauso wie viele andere Mitglieder hier. Warum lassen wir jene Normalsterbliche eigentlich hier mitschreiben, wenn wir doch so ein besonderer Ausnahmenclub sind?

[/ironie]

Lady S, ich stimme dir voll zu, ebenso minime.
Das hier wird leider so langsam lächerlich.
LG, Dolphingirl
Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (Laozi)
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