Persönliche Vorstellung mit Erfahrungsbericht!

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ingo62
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Persönliche Vorstellung mit Erfahrungsbericht!

Beitrag von ingo62 »

Nach diversen Wochen als "Nur-Leser" habe ich mich so weitgehend in diesem Forum "wiedergefunden", dass ich mich jetzt angemeldet habe und auch einmal "artig" vorstellen möchte:
Ich heiße Ingo, bin 40 Jahre alt und bei mir wurde vor sieben Jahren (also sehr spät!) eine - glücklicherweise nicht sehr ausgeprägte- Skoliose festgestellt.
Auf schlau hieß es : "idiopatisch linkskonvex-thorakale Skoliose mit rechtskonvex-lumbal-skoliotischem Gegenschwung, Torsion. Normale Form und Struktur der WK (WirbelKörper), normalweite ZWR (soweit ich mich erinnere: ZwischenWirbelRäume). Cobb-Werte sind leider nicht angegeben, die Skoliose ist aber für Laien nicht sichtbar.
Damals Krankengynastik (nicht Schroth, half schmerzmäßig aber trotzdem), Fitness-Studio. Nach zwei, drei "beschwerdearmen" Jahren ließ ich das Ganze leider einschlafen..
Letztes Jahr im Sommer Panik: Schwindel, Kopfschmerzen und Empfindungsstörungen linke Schulter, bis runter in Ellenbogen und Hand. Dazu Herzrasen, Herzrhytmusstörungen. Erst einmal das Schlimmste befürchtet (Herzinfarkt, Schlaganfall..), EKG im Krankenhaus unauffällig. "An den Extrasystolen werden Sie nicht sterben, damit müssen Sie leben". Toller Tip. Mein Hausarzt, glücklicherweise auch ein recht begehrter Chirotherapeut, gräbt den alten Skoliosebefund wieder aus. Er tippt auf Blockierungen und kann tatsächlich in BWS und HWS einiges beheben. Daraufhin ein halbes Jahr Ruhe. Im Dezember 2001 bin ich durch zwei Infektionen gleichzeitig (Kieferhöhlen- und Blasenentzündung) sehr "angeschlagen", das gleiche Elend wie im Sommer meldet sich wieder. Ende Januar diesen Jahres klappe ich zusammen (kurze "Systole", einige Sekunden bewußtlos). Diesmal bestehe ich (und vor allem meine Frau ;) )auf einem gründlicheren Check: Belastungs- und 24h-EKG, Herzultraschall. Der Kardiologe findet bis auf einen leichten - und nicht seltenen- Mitralklappenprolaps nichts. Den Spruch mit den Extrasystolen wiederholt er fast wörtlich.. Als ich von der Skoliose berichte, wird auch noch ein Bauchultraschall gemacht, um ein "Marfan"-Syndrom auszuschließen (eine Erbkrankheit, die Leute haben oft eine Skoliose, einen Mitralklappenprolaps sowie eine krankhaft erweiterte Baucharterie, die platzen kann!) Zum Glück ein negativer Befund. Das Einzige, was ich von der Woche Krankenhaus mitbringe, ist eine Bronchitis, die ich mir da auch noch eingefangen habe, mein Hausarzt ist "begeistert". Durch das 'rumliegen bin ich von oben bis unten blockiert, also einrenken, KG, später wieder Fitness-Studio. Diesmal werde ich (hoffentlich) durchhalten. Die Schwindelzustände kommen laut Hausarzt vom Nacken (knallharte Verspannungen, manchmal "Knirschen und Knurpseln"). Bei Kälte wird es schlimmer (Schal tragen ist stets angesagt), zu viel Rauchen und Koffein "hilft auch mit", beides habe ich stark eingeschränkt. Grundübel ist sicherlich (da sind sich alle Ärzte einig) die Computerarbeit (bei mir Beruf UND Hobby..) Die "scheinbare Herzproblematik" scheint von der BWS herzurühren (das ist neben dem Schwindel eigentlich das Schlimmste!), ich habe schon Brennen und Stechen wie bei einer Angina pectoris mit einem kurzen "Knack" (manchmal durch tiefes Einatmen, manchmal durch einige Übungen aus der KG) wegbekommen.
Ich hoffe, ihr seid nicht alle eingeschlafen bei meinem langen Bericht. Ich habe nur so ausführlich berichtet, weil Schwindel und Herzrasen- bzw Rhythmusstörungen (Extrasystolen) hier im Forum schon so oft erwähnt wurden. Fazit: Natürlich die "Pumpe" gründlich durchchecken lassen, falls aber nichts gefunden wird, die Skoliose samt den daraus resultierenden Verspannungen als Ursache unbedingt in Betracht ziehen. Betroffen sind angeblich häufig (laut Internet-Sucherei meinerseits ;) ) große, dünne Menschen mit eher niedrigem Blutdruck. Trifft auf mich (1,92m, 80kg, Blutdruck < 120/80) voll zu. Es wäre interessant, ob das wirklich die "Hauptzielgruppe" für diese Art Beschwerden ist. Vielleicht können sich ja andere Betroffene oder Herr Dr. Steffan als Profi dazu äußern.

Lieben Gruß an alle und noch mal Entschuldigung für das ausführliche "Einstandsgeschreibsel".

Ingo
_______________________________
Tialine

Pers. Geschichte

Beitrag von Tialine »

Hallo Ingo, ich bin per Zufall auf das Skoliose-Forum gestoßen und versuche nun, mich durchzulesen. So kam ich zu Deiner Geschichte. Es ist für mich sehr interessant. Ich habe eine angeborene recht starke Skoliose mit der ich aber gut auskomme, da ich wenig Schmerzen habe. Mein Problem ist der Nacken und der Kopf, sprich Migräne. Ausserdem bekam ich 1996 plötzlich -nach einer Kur in Bad Gandersheim, wo man mir eine ganz komische Wirbelgymnastik verabreicht hat- Herz-Rhythmusstörungen mit allem drum und dran, genau wie bei Dir. Ich fing dann an, die Professoren der Reihe nach zu besuchen. Uni Bonn, Uni Köln, Herzklinik Siegburg und zum Schluß ein MRT in der Uniklinik Frankfurt. Alles o.B. Man schob es auf die Psysche. Immer habe ich meine Skoliose erwähnt, aber alle meinten, das ist nicht die Ursache. Nun nehme ich schon viele Jahre Betablocker und brauchte sie vielleicht gar nicht, aber welcher Arzt kann feststellen, ob es die Wirbelsäule ist?
Hast Du vielleicht einen Tip? Wo kann ich denn in diesem Forum noch mehr darüber lesen? Ich muss noch sagen, dass ich nicht gross und schlank bin, sondern 1,60 cm gross und ein paar Pfund zu viel habe.

Es wäre nett, wenn Du mir nochmal schreiben könntest.
Herzliche Grüsse Karin Zock aus Köln
ULLI

Beitrag von ULLI »

hALLO Ingo,
ich hoffe, sie haben deine Aortenwurzel vermessen. Beim Marfan Syndrom weitet sich diese zuerst. Die Bauchaorta kommtz erst viel später dran.
Ulli
daggybert

Beitrag von daggybert »

Hallo, Ulli,
leider kann ich deine Fragen auch nicht beantworten. Allerdings ärgere ich mich in der Zwischenzeit unglaublich darüber, dass Ärzte (Orthopäden u.a. Fachrichtungen) mit unseren Beschwerden so leichtfertig umgehen. Mittlerweile wünsche ich diesen Leuten, dass sie das was du, andere Rückenleidende und ich erleben, nur mal eine Woche am eigenen Leib erfahren müssten.

Ich wünsche dir alles Gute und halte die Ohren steif.

Gruss Daggybert
netkitty
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Beitrag von netkitty »

Es gibt zu diesem Thema sehr viel zu lesen hier in diesem Forum. Ich glaube fast jeder von uns hat schon mit dieser Art von Ärzten zu tun gehabt. Das einzige was wir als Patienten in so einem Fall tun können ist, nicht mehr hingehn und hoffen das es andere nachmachen, damit er es vielleicht einsieht.
Wenn sie plötzlich immer wenige Patienten haben, stellen sie ja vielleicht fest, das sie irrgendwas falsch gemacht haben.
Klar, das Ziel ist warscheinlich etwas hochgesteckt und bis der wirklich was merkt müssen schon sehr viele Patienten so denken (tun aber leider die wenigsten). Leider ist die hohe Meinung vom "Halbgott in weiß" doch noch sehr verbreitet.
Sorry Dr. Steffan, aber ich denke sie verstehen mich. ;)
Nicole
[size=100][i]Ever tried. Ever failed.
No matter.
Try again. Fail again.
Fail better.[/i]
Samuel Becket[/size]
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

netkitty hat geschrieben:Leider ist die hohe Meinung vom "Halbgott in weiß" doch noch sehr verbreitet.
Sorry Dr. Steffan, aber ich denke sie verstehen mich. ;)
Nicole
Ganz Ihrer Meinung.
Dr. K. Steffan
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