Skoliose und Hüftprobleme?

Alles zu Schwangerschaft und Geburt mit Skoliose oder einer anderen Wirbelsäulenverkrümmung
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krabbe

Skoliose und Hüftprobleme?

Beitrag von krabbe »

Hallo zusammen,

falls dieses Thema schon mal behandelt wurde, verzeiht mir bitte, bin erst seit heute registriert.

Also ich habe (genauso wie meine jüngere Schwester) eine leichte Skoliose. Bei mir ist es im Halswirbel- und im Lendenwirbelbereich am schlimmsten, aber nicht so schlimm, dass ich ein Korsett oder ähnliches tragen musste. Inzwischen bin ich 34 und habe 3 Kinder geboren. Bei den ersten zwei war ich 20 bzw. fast 22, da hatte ich gar keine Probleme. Beim letzten Mal war es aber mit fast 33 Jahren ganz schlimm. Besonders hatte ich Probleme mit der Hüfte. Erst dachte ich, es würde nach der Geburt langsam wieder besser werden (auch mit der Gewichtsabnahme) aber inzwischen scheint mir, dass es nur eine vorübergehende Besserung war. Darum meine Frage, gibt es da vielleicht einen Zusammenhang zwischen der Skoliose und meinen Hüftproblemen? Mein früherer Orthopäde war leider nicht so toll und auch nicht sehr hilfsbereit. Wir sind vor einem Jahr umgezogen und ich habe noch keinen neuen gesucht.

Bin schon sehr gespannt auf die Antworten, zumal wir eigentlich gerne noch ein Kind hätten ich mir jetzt aber doch Sorgen mache, dass die Probleme noch größer werden.
thunerfee
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Beitrag von thunerfee »

Um deine Frage zu beantworten, wäre es gut, zu wissen, ob du Probleme in der Lendenwirbelsäule hattest, die in die Hüftregion ausgestrahlt haben, oder ob du ausdrücklich das Hüftgelenk meinst. Was verstehst du unter "Probleme mit der Hüfte"?
Grundsätzlich hängt natürlich beides zusammen, wenn ein Hüftgelenksschaden besteht, könnte eine skoliotische Haltung der Lendenwirbelsäule daraus entstehen, und umgekehrt ist es denkbar, dass bei Skoliose die Hüftgelenke unsymmetrisch belastet werden und Schmerzen entstehen. Aber wahrscheinlich wäre hilfreich, zu wissen, was Ursache und was Folge ist...
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Krabbe,

eine Skoliose kann sich sehr wohl auf die Hüftgelenke bzw. auf die daran beteiligten Bänder, Sehnen und Schleimbeutel auswirken.

Ob Beschwerden auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind hägt von der Form der Skoliose ab und davon, ob Du man dem Lot steht.

Lauf- und Sprungsportarten können die Schmerzen zusätzlich verstärken.

Die Schmerzen entstehen meist dadurch, dass die Gelenke nicht in der vorgesehenen Weise belastet werden, wodurch es an Strukturen des Bewegungsapparates zu Überlastungs- oder sogar Abnutzungserscheinungen kommt.

Meist hilft dagegen dann nur Ruhigstellung und gezielte Physiotherapie. Da man das als Berufstätige meist nicht hinbekommt, kann es monatelang dauern, bis man die Hüfte wieder halbwegs belasten kann. In diesem Jahr konnte ich fast 3 Monate nur mit Gehhilfen laufen...

Von den Ärzten bekommt man dann meistens eine Mischung aus Lidocain und Kortison gespritzt, was oft nicht hilft und den tollen Hinweis: schauen sie sich Ihren Rücken an, da können wir nicht viel tun...

Viele Grüße
Silas
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hatte unter "krabbe" geschrieben

Beitrag von petzi »

... weil ich irgendwie noch nicht mit dem Anmelden klar kam.

ALso, meine Skoliose wurde bisher nur mit Krankengymnastik und Massagen behandelt. Das aber auch nur "nach Bedarf". Einmal wurde mir die Halswirbelsäule wieder eingerenkt. (Kein Unfall oder so!) Die Skoliose wurde viele Jahre bevor mein Hüftgelenk anfing zu schmerzen festgestellt. Also war zuerst die Deformation der Lendenwirbelsäule da. Mit "Schmerzen in der Hüfte" meinte ich schon das Gelenk. Insbesondere auf einer Seite. Mein früherer Hausarzt meinte von Anfang an, es wäre eine Überbelastung und man könnte da so nicht viel machen. Da ich zusätzlich noch Rheumaschübe habe, habe ich im Prinzip schon vor Jahren gelernt, mit Schmerzen zu leben. Ich nehme darum auch nur Schmerzmittel, wenn es gar nicht mehr geht und dann auch möglichst wenig.

Nun war die letzte Schwangerschaft aber alles andere als leicht. Ich habe auch ein Riesenbaby zur Welt gebracht (60cm bei 4770g), was auch noch ein Sternengucker war. Und hinterher hatte ich auch das Gefühl, mein Becken hätte sich irgendwie verschoben. (Das kannte ich von den vorherigen Geburten nicht) Als ich danach beim Orthopäden war, behauptete der nur "Da ist nichts gebrochen" und damit war die Sache für ihn erledigt. Die Hebamme meinte, das würde sich von alleine alles wieder geben, also habe ich gewartet. Aber meine jüngste Tochter ist nun schon zwei Jahre alt und ich kann mit Stock besser laufen als ohne. Wir hätten gerne noch ein Kind, vor der Geburt habe ich da auch keine Bedenken, denn mir wurde schon empfohlen einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose machen zu lassen (die anderen Geburten waren normal). Aber wegen der Schwangerschaft habe ich eben doch Bedenken. Meine Kinder waren alle groß und schwer (die anderen 54cm bei 4050g und 55cm bei 4150g). Und da frage ich mich natürlich, ob eine erneute Gewichtszunahme (eben wegen der Schwangerschaft) nicht vielleicht zu viel für meine Knochen wäre.
petzi
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Nachtrag

Beitrag von petzi »

Mein letzter Untersuchungsbefund ist jetzt schon ca. 1 1/2 Jahre alt (schäm). Lauf- und Sprungsportarten mache ich schon länger nicht mehr. Die Hüftprobleme sind komischerweise beim Brustschwimmen am schlimmsten. Da ich aber auch gerne walke, merke ich es da auch. Mehr als eine Stunde zu Fuß unterwegs sein ist einfach nicht mehr drin. Berufstätig bin ich zwar nicht direkt, aber als Hausfrau und Mutter kann man sich leider auch nicht so schonen, wie es vielleicht hilfreich wäre.
Gast

Beitrag von Gast »

Willkommen im Klub!!!

Meine Skoliose wurde überhaupt erst durch ein nicht vollständige überdachtes Hüftgelenk entdeckt. Ich habe lange die Skoliose bekämpft, weil mir gesagt wurde, durch die krumme WS wird alles krumm (ist natürlich etwas salopp ausgedrückt, stimmt aber sinngemäß). Ich war in der Reha, ich habe geschrothet und am Ende bin ich mit schlimmeren Rückenschmerzen von der KG gegangen. Oft hört man dann ja: "Ist normal, amAnfang wird schlimmer...". Ich habe lange mit meinem Arzt gesprochen und ihm gesagt, dass ich nach der KG mehr Rückenschmerzen habe. Da hat er mir "erlaubt" und mich auch darin bestärkt, die KG erst mal auszusetzen. Der Fokus sollte eher auf "Kräftigung aus dem Becken/ der Hüfte" liegen. Und dann habe ich gemacht, was ich konnte - viel Crosstrainer-Training (das belastet die Gelenke nicht so und ist ein super Ganz-Körper-Training) und anfangs GEräte, später dann freie Übungen zur Kräftigung.

Zu Ich glaube (Laie!!!), wenn man sowohl Skoliose als auch "Hüftprobleme" und nicht weiß, was zuerst da war, muß man probieren, was einem besser tut: Schroth und Aufrichtung der WS oder "Training aus der Mitte". Übrigens: Die Aufrichtung der BWS kam am Ende auch "von selbst". Fürs "Trainig aus der Mitte" (Bauch, Po & Beine) ist wichtig Übungen zu machen, die mehrere Muskelpruppen arbeiten lassen.

Grüße
*Knatterliesl*
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Beitrag von Silas »

Hallo Petzi,

das mit dem Brustschwimmen hört sich ein wenig nach ISG-Beschwerden an, d. h. es wäre einen Versuch wert, Dich von einem manuellen Therapeuten behandeln zu lassen, der mit schonenen Griffen und Bewegungen entsprechende Blockaden des Ileosakralgelenks lösen kann.
Lass Dir einfach mal von Deinem Orthopäden oder Hausarzt neben dem Rezept für Krankengymnastik eins für manuelle Therapie geben, das hat mir bei Blockaden in der Halswirbelsäule sehr geholfen.

Viele Grüße
Silas
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Beitrag von rejoy »

Petzi
Ich hatte nach der Geburt eine der schwersten Formen Hüftdysplasie(= Hüftreifungsstörung) und luxation (= Ausrenken des Hüftgelenks), wenn man sie nicht behandelt hätte säße ich seit geburt im rollstuhl oder läge im Gibsbett. Man hat es damals rechtseitig behandeln können sodass mir dies ersparrt blieb aber nun 15 1/2 jahre später kommt der nächste Hammer. Skoliose! nun kommt natürlich der Verdacht wieder auf die Dysplasie und die Luxation seien doch nie ausgeheilt und haben ihre Auswircklungen auf Wirbelsäule und somit die skoliose verursacht.
Dieser Verdacht wird bei mir nächsten Mittwoch bei Dr Hoffmann erörtert Für den Fall , das er sich bestätigen sollte , werde ich beides Behandeln lassen müssen.
.
Was ich damit sagen will, dies ist ein sehr gutes Beispiel dafür ,das die Hüfte eng mit der Wirbelsäule in Verbindung steht.

Ich an deiner Stelle würde das von einem Fähigen Arzt untersuchen lassen, sowie ich das nächste woche tun werde.

Gruß rejoy
No Body is perfekt

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Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo Petzi,

Du hast Rheumaschübe und schmerzen im ISG? Hast Du den Morbus Bechterew auschließen lassen? Dieser beginnt oft im ISG.
Vor 10 Jahren fing es bei mir so an, mit einer akuten (wahrscheinlich) Entzündung im ISG.
Seit dieser Zeit kann ich den Brustbeinschlag nicht mehr durchführen: Die Bewegung, die die beiden Beine wieder zusammenführt, kann ich aufgrund von Schmerzen nicht mehr machen.
Schau Dir meine Beiträge an, ich habe einiges zum Morbus Bechterew geschrieben, vielleicht hilft es Dir bei der Orientierung.

Viele Grüße,

Karlson
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