Kaiserschnitt bei Skoliose

Alles zu Schwangerschaft und Geburt mit Skoliose oder einer anderen Wirbelsäulenverkrümmung
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Tata
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Kaiserschnitt bei Skoliose

Beitrag von Tata »

Hallo zusammen,

bin ganz Neu hier und hoffe, dass mir Eine helfen kann. Befinde mich in der 38. Schwangerschaftswoche und bin wegen der Skoliose (ursprünglich 77 °) operiert. Hatte heute einen Beratungsgespräch zur Entbindung gehabt. Dabei haben mich die Ärtze voll jäckig gemacht. Bin total durcheinander. Der Prof., der mich an der Wirbelsäule operiert hat, hat mich darauf hingewiesen, dass eine PDA riesikoreich in meinem Falle ist bzw. gar nicht gemacht werden darf. D.h. habe mich die ganze Schwangerschaft auf den Kaiserschnitt per Vollnarkose vorbereitet. Nun heißt es auf einmal anders. Die Ärtze in der Klinik wollen den Kaiserschnitt per Spinalanästesie (SPA) durchführen. Dies zu Folge wird die Spritze an der Wirbelsäule (unten) eingesetzt. Davon ist zwar die operierte Stelle der Wirbelsäule nicht betroffen, aber die Wirbelsäule selbst. Habe Panik, dass dabei Komplikationen bzw. schlimme Folgen ;( für den Rücken im Nachhinein entstehen können. Kann mir jemand dabei helfen?

Lieben Gruß
Tata
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chilli-pepper
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Beitrag von chilli-pepper »

Hallo Tata,

leider kenn ich mich mit SPA auch nicht aus, aber ich habe auf Grund meiner Skoliose auch eine PDA abgelehnt, aus Angst es könnte etwas schiefgehen.
Bei der PDA sagt man, dass die Wehen schwächer werden, zwar hat man keine großen Schmerzen, dafür dauert es länger.
Ich denke wenn du davor Angst hast, kannst du auf eine Vollnarkose bestehen...
LG chilli-pepper
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benipat
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Beitrag von benipat »

Ich hatte bei der Entbindung meines großen Sohnes die Spinale, da ich wach sein wollte und ihn sehen wollte, falls etwas ist und er in die Kinderklinik gemusst hätte. Die Spritze ist recht weit unten gesetzt worden und da die Stelle vorher schon betäubt war, habe ich nur einen Druck gespürt. Ich habe später in keinster Weise mehr die Stelle gespürt und meine Rückenbeschwerden sind auch im BWS Bereich, haben also mit dem unteren Teil der Lendenwirbelsäule nichts zu tun.

Mir wurde damals eigentlich eher zu einer Vollnarkose geraten, da diese Narkose wohl risikoärmer sei.

Bei meiner Tochter hatte ich dann eine Vollnarkose, weil sie ein Not-Kaiserschnitt war.

Ich kann jetzt nicht sagen, welche Narkose für den Rücken die Bessere war. Mir persönlich ging es nach der Vollnarkose etwas besser, weil ich während der OP meines Sohnes und danach furchtbar spucken musste. Man sagte mir, dass kann ursächlich durch die narkoseform kommen, auch hatte ich weniger Schmerzen nach der 2. OP in Vollnarkose, aber das kann einfach an dem Umstand des 2. Kaiserschnitts liegen.

Ich würde die Narkoseform von deiner persönlichen Bauchentscheidung abhängig machen ( wie bei allem, was die Kinder angeht). Wenn du ein besseres Gefühl hast bei der Vollnarkose - dann mach das. Angst setzt nur unnötige Hormone frei und stresst das Kind !

Eine gute Zeit und einen guten Start mit dem Baby wünsche ich dir !

Grüßle

Benipat
Tata
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Beitrag von Tata »

Vielen Dank für die Infos.

Das Theater mit dem Kaiserschnitt und Krankenhaus ging heute noch weiter. Die Klinik will unbedingt erstmal eine natürliche Geburt versuchen und sollten dann irgendwelche Komplikationen auftreten, erst dann wird der Kaiserschnitt durchgeführt.
Mir wurde vom Krankenhaus ein Wunschkaiserschnitt angeboten. Die Folge dabei ist jedoch, dass die Krankenkasse keine Kosten dafür übernehmen kann. D.h. im schlimmsten Fall kann es sein, dass ich sowohl den Aufenthalt, die OP selbst und die weitere Behandlung selbst bezahlen muss. Habe mich heute bei der Krankenkasse zu diesem Thema erkundigt. Die unangenehme Nachricht wurde mir dort auch bestätigt. Man sagte mir, wenn das Krankenhaus es nicht für notwendig hält, Sectio (Kaiserschnitt) durchzuführen, dann muss ich mit der Kostenübernahme rechnen. Die Höhe der Kosten richtet sich nach dem Budget des Krankenhauses. D.h. die Höhe der Kostenübernahme sollte dort auch festgelegt werden. Die Klinik verweist mich jedoch an die Krankenkasse. Also ein Teufelskreis.
Habe heute versucht auf die Schnelle ein Beratungsgespräch bei einem anderen Krankenhaus zu vereinbaren. Die Beratung kann man mir gerne anbieten, jedoch keinen geplanten Kaiserschnitt, da der OP-Plan für die nächsten drei Wochen voll ist.
Habe mich letztendlich für die natürliche Geburt entschieden und hoffe, dass es die richtige Entscheidung ist.
LG
Tata
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Charp
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Beitrag von Charp »

Tata hat geschrieben:Nun heißt es auf einmal anders. Die Ärtze in der Klinik wollen den Kaiserschnitt per Spinalanästesie (SPA) durchführen. Dies zu Folge wird die Spritze an der Wirbelsäule (unten) eingesetzt. Davon ist zwar die operierte Stelle der Wirbelsäule nicht betroffen, aber die Wirbelsäule selbst. Habe Panik, dass dabei Komplikationen bzw. schlimme Folgen für den Rücken im Nachhinein entstehen können. Kann mir jemand dabei helfen?
Hallo,

der Pieks bei der Spinalanästhesie ist im Prinzip der gleiche wie bei der Lumbalpunktion, es wird zwischen 2./3. oder 3./4. Lendenwirbel in den Subarachnoidealraum gepiekt. Bei ner PDA ist es ähnlich, aber da ist kurz vorher Schluss (nur bis zur Dura mater). Das Rückenmark hört weiter oben auf, wird also nicht berührt, und auch sonst wird nichts beschädigt.

Um die (nicht-operierte) Wirbelsäule braucht man dabei keine Sorge zu haben, denke ich. Wenn die Lendenwirbelsäule versteift oder irgendwie verknöchert ist, ist diese Form der Betäubung oft nicht machbar, denke ich.

Bei "normalen" Skoliosen kommt es sicher auf die Erfahrung des Arztes an, sagte mir ein Anästhesist. Ich habe knapp 50° thorakolumbal, also auch Krümmung in der LWS, wo die Nadel eingeführt wird, und es gab überhaupt keine Probleme bei der Lumbalpunktion, die bei mir gemacht wurde. Hatte ein Röntgenbild zur Orientierung dabei und die Punktion hat der Stationsarzt gemacht. Genauso easy lief die LP bei anderen mit Skoliose (knapp 30°, andere Person etwa 40°).

Könnte mir vorstellen, dass einige Anästhesisten/Ärzte bei höhergradigen Skoliosen und Versteifungen eine Spinalanästhesie/PDA nicht machen können oder wollen. Mit dem dicken Babybauch ist es ja auch schwierig, sich vorzubeugen, um guten Zugang zu ermöglichen. Körpergewicht spiel auch ne Rolle (es hilft, wenn man die Dornfortsätze sehen kann). Meine knapp 50° waren aber ein kleineres Problem, als ich mir das vorher ausgemalt hatte.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt,

liebe Grüße,
Charp
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benipat
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Beitrag von benipat »

Hallo Tata,

mach dir keinen Kopf wegen der normalen Entbindung. Bei meiner Tochter war es ja fast eine normale Entbindung, weil sie ja dann schon fast da war und ich kurz vor knapp dann doch noch einen Not - Kaiserschnitt bekam, weil ihre Herztöne weg waren. Ich fand die normale Entbindung gegenüber dem ersten Kaiserschnitt deutlich angenehmer, weil ich ja zwischen den Wehen schmerzfrei war. Beim Kaiserschnitt hast du zwar keinen Wehenschmerz, aber dafür den Dauerschmerz hinterher von der Narbe und der geht deutlich länger. Und wegen der Stillproblematik gehen halt auch nicht allzu viele Schmerzmittel.

Wenn du keinen medizinisch notwendigen Kaiserschnitt brauchst - versuche es. Gehe es entspannt an und dann wird das schon. Es ist ganz viel Kopfsache - freue dich auf die Geburt und das was ihr zwei dann zusammen geschafft habt ! Es ist sicher ein Stück weit richtig Arbeit, aber es lohnt sich !

Wünsche dir alles Liebe für die Geburt und melde dich, wenn dein Zwerg da ist !

Grüßle

Benipat
Mellie26
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Beitrag von Mellie26 »

Meine erste Tochter kam per Kaiserschnitt unter Vollnarkose zur Welt, wiel sie auch falsch lag und zu früh war. Mein Sohn kam normal zur Welt. Allerdings habe icih mich auch erkundigt was die Narkoise angeht im Falle eines Kaiserschnittes. Ein KH sagte nein, machen die unter keinen Umständen, die würden def. Vollnarkose machen, das andere sagt, ERmessen des Anästesisten, weil er ja den Pieks machen muss usw. Also von vornherein ausgeschlossen wurde es da auch nicht. Und siehe da.. es ging ohne Kaiserschnitt und war ansich auch recht zügig. Einleitung begann gegen halb zehn morgens, ab 12h etwa Wehen, abends 18h haben die die fruchtblase aufgemacht und um 19.13h war er da
Gast

Beitrag von Gast »

Ein bisschen spät, aber trotzdem:
ich hatte beide Male eine PDA, obwohl ich eine Heidenangst davor hatte jemanden an meine Wirbelsäule zu lassen.
Beim ersten Mal war es eine Katastrophe, die Ärztin brauchte 3 oder 4 Versuche. Das Knirschen als sie die Spondylosen traf war überhaupt nicht mein Fall, aber die Geburtshelfer bestanden auf der PDa weil ich eine Entzündung am Muttermund hatte.
Als der Chefarzt beim 2. mal "PDA" sagte wäre ich vor Schreck fast weggelaufen, aber der Anesthesist war superkompetent, aht meine Wirbelsäule erst mal abgestastet, sich überzeugt wie steif oder beweglich sie ist, also wie weit ich mich vorbeugen kann und sie dann fix gesetzt.

Mein Tip zum Thema Kaiserschnitt: Such dir eine Beleghebamme und besprich das alles ganz in Ruhe mit ihr. Sie kennt dann die Schwangerschaft, kennt dich und deine Grenzen und das kann nur helfen. Ich hatte beim 2. Mal meine "eigene" Hebamme dabei und sie hat alles gerettet.
Ich wollte keinen Kaiserschnitt obwohl mir alle einen angeboten haben und auch meine Frauenärztin sagte da könne man bei mir "sehr großzügig" entscheiden. Irgendwie begriffen die Damen und Herren von der medizinischen Zunft nicht, dass ich lieber eine normale Geburt wollte.
Stina
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Diagnose: versteifte Skoliose im Bereich Th4 bis L1. Vor der OP Cobbwinkel 55 Grad, nach der OP 28 Grad. Nach Entnahme der Stäbe mittlerweile wieder bei ca. 42/26 Grad.
Therapie: Korsetttherapie, 6-wöchiges Gipskorsett, Versteifung der Wirbelsäule, KG, Kur in Isny 2003.
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Beitrag von Stina »

Bin Mama von zwei Kinder die per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind, hatte einmal ne PDA und einmal ne SPA und ich bin mit 18 versteift worden, jedoch hab ich meine Titanstäbe nach 2 Jahren wieder entfernen müssen weil ich Sie net vertragen habe.

Empfand die PDA besser, da bei SPA Sie 5-6 mal neu ansetzen musste. Danach hatte ich a weng Rückenschmerzen aber halb so wild.

Mach Dir keine Sorgen, die wissen schon was Sie machen.

Geniess die restlichen Wochen & ich wünsch Dir alles Gute.
LG

Stina
meli
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Re: Kaiserschnitt bei Skoliose

Beitrag von meli »

Hallo Tata,
Bin ebenfalls Mama von 2 Töchtern. beide lagen verkehrt, sodass Kaiserschnitte nötig waren. sie wurden in Vollnarkose durchgeführt, da das Krankenhaus zwar grosse Erfahrung mit Geburten, aber keine mit Skoliosen hatte. es war ihnen zu riskant örtliche Betäubungen zu setzen. so hat mein Mann die beiden zuerst erblickt und im Arm gehalten. ich hätte damals Alles dafür gegeben, natürlich entbinden zu können aber man entscheidet dann doch imm die sicherere Variante für das Baby. Ich war froh, die beiden überhaupt bekommen zu können und habe meinem Mann das besondere Erlebnis gegönnt.

Alles Gute
Meli
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Deutschfrau
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Diagnose: Skoliose seit 1969 bekannt, S-förmig mit je mehr als 40°
Therapie: Milwaukee-Korsett, Gipsbett, Glissonschlinge und Krankengymnastik in allen Variationen!

Re: Kaiserschnitt bei Skoliose

Beitrag von Deutschfrau »

Hallo Tata,
Bei mir wurde bei beiden Kindern erst mal abgewartet (natürliche Geburt), beim Ersten wars dann angeblich für die PDA zu spät, da der Muttermund auf 8 cm auf war. Da mir aber keiner geglaubt hat, dass ich erst in der 34. Woche bin ("na da haben sie und ihre Frauenärztin sich wohl verzählt) und keiner mal näher hingeschaut hat (ich hatte Fieber und einen Blasensprung - trotzdem zum Baden in die Wanne), hat man eine Infektion bei mir übersehen und mein Sohn konnte nur mit einem Notkaiserschnitt gerettet werden (Dank des nach 15 Stunden Wehen eintreffenden Oberarztes). Der Kleine war dann tagelang mit Antibiotika vollgestopft im Brutkasten und ich lang fast eine Woche fest im Bett und konnte nicht zu ihm und er nicht zu mir :( . Heute ist mein Schatz fast 18 und quietschfidel, oft zu fidel :lach: :lach: :lach:
Beim zweiten Kind war man wegen meiner Vorgeschichte vorsichtiger. Bei unserer Tochter hatte ich vor der Geburt in der späteren Geburtsklinik ein "Vorstellungsgespräch" mit dem leitenden Gynäkologen und auf Hinweis auf meine doch beträchtliche Skoliose hat dieser gleich einen Anästhäsisten hinzugezogen. So war alles schon auf die "Ankunft" unserer Ginny vorbereitet. :ja: und man hat mir 10 Wehen Stunden "zugestanden" :D , allerdings mit einer PDA. Der Anästhäsist hat sich meine Wirbelsäule vor dem Eingriff gut angesehen (ich bin allerdings nicht operiert) und sie sehr vorsichtig mit viel Zeitlassen gesetzt. Es hat leider wieder nicht mit der natürlichen Geburt geklappt und man hat dann einen "normalen" Kaiserschnitt mit vertiefter PDA gemacht. Es war ein tolles Erlebnis, da ich wie bei einer normalen Geburt meine Tochter gleich "begrüßen" durfte! Allerdings hätte ich bei Beiden eine natürliche Geburt vorgezogen, der Kaiserschnitt ist nun mal eine OP, die Narkose, ob voll oder lokal, haut dich erst mal weg und du kannst für dein Kind Stunden, wenn nicht Tage nicht da sein.
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Schnecke007
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Diagnose: Skoliose 4-bogig rechts
Therapie: ambulantes Schroth
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Re: Kaiserschnitt bei Skoliose

Beitrag von Schnecke007 »

Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass dieser Thread schon fast vier Jahre alt ist. :)

Viele Grüße,
Schnecke
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