Schwangerschaft, Geburt; die Folgen

Alles zu Schwangerschaft und Geburt mit Skoliose oder einer anderen Wirbelsäulenverkrümmung
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Dannilein82

Schwangerschaft, Geburt; die Folgen

Beitrag von Dannilein82 »

Wollte mal nachfragen, wie so eure Schwangerschaft und die Geburt verlaufen sind, wie es euch heute geht, ob ihr irgendwelche Folgen erlitten habt.
Am 06.06.05 habe ich meine Kleine zur Welt gebracht, in der Schwangerschaft hatte ich kaum Probleme mit meinem Rücken, ein paar Verspannungen, Ischiasnerv eingeklemmt usw. dann die Geburt war die Hölle, stundenlang Presswehen, seitdem Tag an, leide ich stark unter Rückenschmerzen, Verspannungen uvm. zudem hat sich meine Skoliose um 10° verschlechtert, ist das eigentlich viel?
Noch was anderes was mir Kummer macht, das meine Kleine es geerbt hat, ich würde mir Vorwürfe machen....
Bommenate
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Beitrag von Bommenate »

Hallo Dannilein82,

ich habe eine sehr starke Skoliose, bin nicht operiert und meine beiden Schwangerschaften waren problemlos (nur zum Schluss Ärger mit dem Ischiasnerv, muss aber nicht an der Skoli gelegen haben, hatten andere Schwangere auch). Die Geburten waren auch o.k., ich habe nur keine PDA (Peridualanästesie) bekommen. Da hat sich kein Arzt drangetraut. :D Bin ich im Nachhinein auf früh drüber. Nicht auszudenken, wenn sie sich "verstochen" hätten :/ .

Die Probleme kamen auch erst nachher. Ein paar Tage nach den Entbindungen konnte ich mich kaum aufrecht halten. Die Statik war wegen des plötzlich fehlenden Bauches verschoben und es waren auch keine Muskeln mehr da, die den Rücken in irgendeiner Art stützen konnten. Dass die Skoli schlechter wird kann schon sein, da während der Schwangerschaft sich das Bindegewebe total lockert. Ich habe mich aber nicht kurz vor den Schwangerschaften röntgen lassen, von daher fehlen Vergleichsergebnisse. Nach meinem zweiten Kind bin ich aber doch mal nach 13 Jahren zu einem Orthopäden gegangen, um wieder KG zu machen, die Muskeln wieder aufzubauen. :mukkies:

Auf dem damaligen Röntgenbild zeigte sich aber schon eine Verknöcherung (habe mir sozusagen eine eigene Stange gebaut) und zu dem Zeitpunkt war mein erstes Kind 2 Jahre alt. Ich weiß aber nicht, wie lange es dauert, bis sich so eine Verknöcherung bildet. :nixweiss: Wenn ich die schon vor den Schwangerschaften hatte, war das mein Glück und an der Stelle konnte es dann gar nicht schlechter werden.

Ich gebe Dir den Rat, wieder viel Sport und KG zu machen. Ich weiß, es ist nicht einfach, wenn man kleine Kinder hat, aber es geht Deinem Kind nur dann gut, wenn es Dir auch gut geht!!! :ja: Und sei froh, dass Du Ahnung von der Skoli und ein Auge (haben eigentlich alle Betroffenen) dafür hast, denn dann kannst Du Dein Kind immer beobachten und bei Veränderungen sofort einschreiten und zum Arzt gehen, bevor es zu spät ist. Das ist ja meist das Problem, dass eine Skoli zu spät erkannt wird.

In einem Thread habe ich mal gelesen, dass eine Skoli nicht zwingend vererbbar ist, nur die Bereitschaft dafür ist angelegt. Ob sich die Wirbelsäule dann verformt, kann man von daher nicht im Vorfeld sagen. Generell sind meist mehr Mädchen als Jungen von der Skoli betroffen, aber mein Bruder hat auch eine leichte Skoli. Meine Gedanken nach der Geburt meiner Kinder war: "Gott-sei-Dank sind es Jung´s, bleibt ihnen das erspart!". Nun, inzwischen beobachte ich sie mit Argusaugen und mein Jüngster (8 Jahre) stellt sich manchmal schief hin. Werde ich also demnächst mal nachschauen lassen. Besser zu früh als zu spät. Sport und Bewegung ist da sehr wichtig, damit Muskeln ein Verkrümmen verhindern oder nicht so schnell fortschreiten lassen.

Du brauchst Dir aber keine Vorwürfe machen, dass Du Deinem Kind die Skoli vererbt hast!!! Ist ja nicht gesagt, dass es so kommt. Außerdem wäre es furchtbar, wenn man wegen Eventualitäten auf Kinder verzichten müsste. Wenn Du Dich aus Zeifel gegen ein Kind entschieden hättest, wäre Dein Schätzle jetzt gar nicht da!!!

Viel Spaß noch mit Deiner kleinen Familie!!!

Viele Grüße,

Bommenate :freude:
Schenkt das Leben Dir eine Zitrone, mach Limonade draus!!!
Susanne69

Beitrag von Susanne69 »

Hallo Dannilein,

ich bin jetzt 36 und mein Sohn ist fast 15. Mein Kind war bei der Geburt gesund, auffällig gesund und gerade gebaut, das sagte der Arzt, als er mit Ultraschall die Knochen untersuchte. Heute sitzt mein Sohn auch oft schief vorm Computer und ich schimpfe (sanft, denn es bringt ja doch nichts, dann setzen sie sich erst recht schief hin). Vererbt ist wahrscheinlich nur die Muskelschwäche, die Bindegewebsschwäche. Die Knochen sind in Ordnung, solange sie von den Muskeln gut gehalten werden.
Der Orthopäde sagt, dass mein Sohn nicht krumm ist. Aber letztens bei einer Schuluntersuchung stellte die Ärztin leichte Skoliose fest. Demnächst muss ich wieder mit ihm zum Orthopäden, dem werde ich das mal mitteilen, mal sehen, was er sagt. Er ist auch immer schnell fertig mit seiner Untersuchung.
Ich selber kenne den Grad meiner Skoliose nicht, ich glaube schon, dass sie ziemlich schlimm ist, das lasse ich jetzt mal messen. Erst seit ich 30 bin, kenne ich eigentlich bewusst den Begriff "Skoliose", vorher war es immer nur der krumme Rücken. Meine Eltern sind zu spät mit mir zum Arzt gegangen. Und haben auch nicht gewusst, was sie machen sollten. Ich war nicht gerade der Sportler, mein Kind ist da besser dran. Er schwimmt gerne, das ist wichtig. Und ich schwimme jetzt auch oft. Seit ich jogge, habe ich 5 Kilo abgenommen und fühle mich auch stabiler. Am wichtigsten sind die Bauchmuskeln, wenn die gekräftigt sind, dann hält das schon eine Menge. Das Problem sind eben Arbeiten im Garten oder Hausarbeit, wenn ich fertig bin, bin ich wirklich fertig, krumm und viel kleiner. Es ist eine Schande, ich hasse das dann so, dass ich wirklich über eine Operation nachdenke. Obwohl ich sonst kaum Beschwerden habe, also weder Hexenschuss noch Genickstarre, noch sonstiges. Das hatte ich alles mal nach meiner Schwangerschaft. Da war es so, als ob sich alles neu verschoben hat. Mir ging es auch so: der Bauch war weg und ich kam nicht mehr klar. Für viel Rückbildungsgymnastik und dergleichen blieb wenig Zeit. Ich hatte keine Oma oder jemanden im Umfeld, der mir das Kind mal abnahm. Ich glaube schon, dass ich nach der Schwangerschaft krummer war als vorher. Vorher konnte ich mich immer noch irgendwie gerade machen, danach habe ich es versucht, aber man sah den krummen Rücken. Und man sieht ihn heute noch. Man kann abnehmen und sonst ist alles ok, aber der Rücken ist eben da.
Wenn ich jetzt z.B. vorm Computer sitze, was ich auch den ganzen Tag beruflich mache, falle ich zusammen. Es ist nicht anders möglich. Deswegen überlege ich, ob ich mich operieren lasse. Vielleicht wird es besser, allerdings werden die Muskeln ja auch nicht stabiler. Aber das würde ich mit Sport versuchen.
Ja, die Schwangerschaft kann die Skoliose verschlimmern, ich habs erlebt. Aber die Kinder müssen das nicht erben, versuche, dass du sie immer auf Trab hältst, dass sie sich immer bewegen. Weg von der "Glotze", weg vom Computer.
Susanne
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Beitrag von anne »

Hallo Susanne,

du schreibst, dass du über eine OP nachdenkst.

Warum versuchst du es nicht mal mit einer Reha in Bad Salzungen oder Bad Sobernheim und versuchst deine Skoliose-Probleme durch Krankengymnastik in den Griff zu kriegen?

Geh nicht voreilig ein solches Risiko ein, such dir vor allem einen kompetenten Orthopäden, der deine Skoliose genau ausmisst und dir adäquate Behandlungsmöglichkeiten vorschlägt.

Anne
Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie kräftig an und handelt (Dante)
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Beitrag von froggie71 »

Herzlich Willkommen, Dannilein :blume: !
Wollte zu deiner Frage auch mal meinen Senf dazu geben. Ganz kurz vorweg: ich habe eine Skoliose, die vor 22 Jahren operativ versteift wurde.
Ich habe meinen Sohn per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Meine Frauenärztin hatte mir von vorn herein dazu geraten, so dass auch alles vernünftig vorbereitet werden konnte. Leider war der Kaiserschnitt nicht mit PDA möglich, sondern wurde unter Vollnarkose ausgeführt. Generell glaube ich schon, dass die Wirbelsäule extrem unter den Folgen einer Schwangerschaft und Entbindung leidet. Jetzt ist das Baby zwar raus, aber die Belastung für deine Wirbelsäule ist immernoch da. Das fängt beim "Kind herumtragen" an und hört noch nicht bei dem Mehraufwand an Hausarbeit auf. Du solltest bedenken, dass dein Kind mit der Zeit auch schwerer wird und du es öfter als dir irgendwann lieb sein wird tragen musst (ich hoffe du hast in jeder Hinsicht einen starken Partner an deiner Seite!) Du solltest viel für die Stärkung deiner Rückenmuskulatur tun. Ich habe da einen ganz tollen Vorschlag für dich: Erkundige dich doch mal, ob in deinem Wohnort Babyschwimmen angeboten wird! Das ist super Klasse - die Bewegung tut deinem Rücken sehr gut und deinem Baby wird es bestimmt auch gefallen. Ich habe schon Muttis gesehen, die hatten noch ganz "frische" Babys mit zum Schwimmen. Natürlich wird das alleine nicht ausreichen, aber es ist eine gute Ergänzung und vorallem schöne Abwechslung.
Über die Vererbbarkeit gibt es verschiedene Auffassungen. Du solltest den Rücken deines Babys im Auge behalten, aber nicht zu kritisch, damit du nicht bei jeder normalen Schieflage gleich in Panik verfällst. Bei den Vorsorgeuntersuchungen würde ich den Hausarzt einfach darauf hinweisen, dass du eine Skoliose hast und dir deshalb um dein Baby etwas Sorgen machst. Vielleicht kann dann auch er etwas genauer hinschauen.
Klingt zwar etwas sarkastisch aber ist leider so: "Zum Glück" war meine Skoliose von Geburt an unübersehbar, nur leider, leider, leider wurde das Falsche an mir ausprobiert... nunja.
Ich wünsche dir und deinem "Sprössling" alles Liebe!!
Gruß.
froggie :jump:
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Gästin

Beitrag von Gästin »

Hallo Dannilein,

wollte auch mal was zu diesem Thema beitragen:
Während meinen beiden Schwangerschaften ging es mir super. Hatte mit dem Rücken überhaupt keine Probleme. Auch die Geburten gingen supi-schnell.. nur 3 Stunden.
Allerding habe ich danach immer Probleme mit dem Tragen der Kinder gehabt. Durch meinen Rippenbuckel auf der rechten Seite, kann ich die beiden nur auf der linken Seite tragen. Dadurch hat sich meine Skoliose zunehmend verschlechtert. Mittlerweile versuche ich immer darauf zu achten, daß ich sie nur vorn am Bauch trage, aber das ist nicht immer so einfach.
Ich habe mich vorher nie erkundigt, welche Auswirkungen sich durch eine Schwangerschaft für mich ergeben. Ich bereue es auch nicht, nur habe ich für mich jetzt einen Schlußstrich gezogen. 2 Kinder reichen, wer weiß, wie schlimm meine Skoliose sonst noch wird.

Grüsse
Claudia
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