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zweckform

Verfasst: Di, 16.01.2018 - 00:28
von zweckform
Guten Abend zusammen,

da meine erste Reha kurz bevor steht (in einer Woche geht es los) und das Thema Skoliose für mich eigentlich völlig neu ist, werde ich nun langsam nervös und werde hier öfter mal rumlesen. Aus diesem Grund verfasse ich auch hier eine kleine Vorstellung inkl. meiner bisherigen Geschichte. Fachbegriffe werden darin kaum vorkommen, da mir diese selbst noch relativ fremd sind :)

Schon als Kind habe ich öfter gehört, dass ich mich doch mal gerade hinsetzen/hinstellen soll, funktioniert hat das aber so nie. 2007, mit 16 Jahren, hat mich meine Mutter dann doch mal zum Arzt geschleift. Dort wurde eine schlechte Haltung diagnostiziert, der Aufbau der Rückenmuskulatur sollte Abhilfe schaffen. Dazu bekam ich auch gleich zehnmal(?) Krankengymnastik verschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, die Therapeutin war kaum doppelt so alt wie ich und sah verdammt gut aus. Dementsprechend motiviert habe ich geturnt ;) Eine Skolioseexpertin war sie aber offensichtlich nicht, denn auch ihr ist nichts aufgefallen. Erst beim letzten Termin wurde sie durch eine sehr alte und wohl auch erfahrene Therapeutin vertreten, die mich ca. fünf Sekunden angeschaut hat und mir dann mitgeteilt hat, dass ich wohl eine Skoliose habe. Ich hatte natürlich keine Ahnung was das ist, wurde dann aber aufgeklärt und bekam den Rat mal einen Orthopäden aufzusuchen.

Das habe ich dann 2008 auch getan. Ein Orthopäde in Augsburg hat eine Skoliose (Bogen unten ca. 30°, Bogen oben kaum ausgeprägt <10°) diagnostiziert. Mir wurde gesagt, dass eine Therapie nicht nötig sei, solange keine Verschlechterung eintritt. Aber zur KG nach Schroth könne ich ja trotzdem mal gehen, ein Rezept stellt er mir aus. Ansonsten soll ich wiederkommen, wenn ich Schmerzen habe oder nach ca. drei Jahren um festzustellen, ob noch alles beim Alten ist. Zusätzlich gab es eine Einlage, weil meine Beine unterschiedlich lang waren. Ein paar Wochen später wurde noch ein MRT gemacht und die Bilder kurz besprochen. Das Ergebnis blieb dasselbe.

Die KG fand ich nicht so besonders, im wesentlichen wurde die ganze Zeit die selbe Übung in verschiedenen Varianten gemacht. Die Motivation war mittelmäßig, denn eigentlich ging es mir ja gut und auf Grund des Besuchs beim Ortopäden sah ich auch keine Notwendigkeit zu Hause intensiv weiter zu üben.

2011 bin ich noch einmal beim selben Orthopäden gewesen. Das Röntgenbild sah eigentlich aus wie beim ersten mal, deswegen wurde nichts weiter unternommen.

Danach habe ich studiert und mich eigentlich nicht weiter um die Skoliose gekümmert. 2017 habe ich angefangen "in der Nähe" von Stuttgart zu arbeiten. Zufällig hatte ich gehört, dass es da einen fähigen Arzt geben soll. Daher habe ich mich entschlossen mal wieder nachzuschauen, ob noch alles ok ist. Diesmal beim neuen Orthopäden in Stuttgart, das war inzwischen näher als in Augsburg. Es wurden mal wieder Röntgenbilder gemacht, die das bekannte Ergebnis zeigten. Kaum Veränderungen, der Bogen oben ist evtl minimal stärker geworden, aber immer noch unter 10°. Ihr könnt euch meine Überraschung vorstellen, als es plötzlich hieß, dass so gar nichts in Ordnung sei und ich ein Korsett tragen und eine Reha machen soll.

Also war ich noch am selben Tag bei Rahmouni, allerdings nur circa 10 Minuten, weil man ohne das ok der Krankenkasse ja eh nichts machen kann. Das OK der Krankenkasse kam nicht, auch ein Widerspruch war erfolglos. Ein korrigierendes Korsett sei bei Erwachsenen nicht nötig bzw. bringe nichts. Ein Rahmenstützkorsett würde man aber bezahlen. Da das meines (beschränkten) Wissens nach aber v.a. zur Schmerzlinderung dient und ich so gut wie keine Schmerzen habe, werde ich da wohl vorerst drauf verzichten.

Die Reha fängt nun im Januar an und ich bin mal gespannt, was mich da erwartet. Das ich meine Skoliose loswerde erwarte ich kaum, dass ich immer etwas "krumm" daherkomme, habe ich inzwischen akzeptiert. Aber die Schmerzen und die möglichen Komplikationen, die mir bei einer Verschlimmerung vorhergesagt wurden, möchte ich natürlich dennoch gerne umgehen. Deswegen bin ich nun mal sehr gespannt auf die Reha und hoffe, dass ich da alles lerne, um auch in Zukunft schmerzfrei und nur ein bisschen krumm zu bleiben.

Insbesondere würde ich mich auch über Kommentare zum Korsettthema freuen. Ist das in meinem Fall überhaupt sinnvoll? Lohnt es sich, nach Ablehnung des Widerspruchs weiterzukämpfen?

In den kommenden Tagen werd ich mich dann mal durch das Forum wühlen und versuchen, mit noch etwas Grundwissen anzueignen, bevor es mit der Reha losgeht.

In diesem Sinne wünsche ich euch erstmal eine Gute Nacht :)
zweckform

Re: zweckform

Verfasst: Di, 16.01.2018 - 11:20
von Klaus
Hallo zweckform,

nochmal willkommen im Forum.

Ich hatte ja an anderer Stelle angeregt, dass Du doch etwas zu Deiner Situation sagen solltest. Schön, dass Du Dich hier nun mit so vielen Details vorstellst, aber das zieht viele Fragen nach sich. Und diese sind in dieser Rubrik nicht so gern gesehen, Untertitel: "NUR VORSTELLUNG- KEINE FRAGEN!"
Die Reha fängt nun im Januar an
Ich schlage Dir deshalb vor, gleich einen neuen Thread in "Skoliose allgemein" zu erstellen, damit noch rechtzeitig Tipps für die REHA gegeben werden können.

Gruß
Klaus