Nordische Grüße von einem Scheuermann

Hier kann sich jeder, der möchte, kurz vorstellen und was über sich, seine Diagnose und/oder Therapie schreiben.
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Heisenberg
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Nordische Grüße von einem Scheuermann

Beitrag von Heisenberg »

Moin miteinander,

ich bin zwar froh ein offenbar sehr aktives und kompetentes Forum zum Thema Skoliose und Co. gefunden zu haben, aber auch etwas überfordert über die vielfältigen Informationen und die anscheinend nicht sehr ausgeprägte Verfügbarkeit von Spezialisten zu dem Thema.

Meine bisherige orthopädische Geschichte:

Ich (Mitte 40) arbeite körperlich aktiv mit viel tragenden und hebenden Tätigkeiten bis 15 kg, aber auch Fahr- und Büroarbeiten im Sitzen.

Seit einigen Jahren habe ich immer wieder Schmerzen im Schulter- und Lenden-WS-bereich.

Zunächst habe ich das durch regelmäßige Massagen mit Fango ganz gut in den Griff bekommen (meine Hausärztin hat mir angenehmerweise lange dauerhaft entsprechende Rezepte ausgestellt bis ihr die KV einen Bugschuss gegeben hat).

Dann habe ich angefangen zu Schwimmen und regelmäßig Yoga zu betreiben und das half auch ganz gut.

Nun scheint das seit einem halben Jahr auch nicht mehr dauerhaft zu helfen und ich wollte eigentlich wieder Massage Rezepte. Meine Hausärztin konnte mir nur eines ausstellen und sagte mir, für mehr müsste ich mich an einen Orthopäden wenden. So bin zur meiner jetzigen Orthopädin gegangen.

Die hat mich kurz untersucht und verschreibt mir seither Krankengymnastikrezepte (allerdings nur die üblichen 3 x 6 pro Quartal). Nun hat sie aber gleich bei meinem ersten Besuch gefragt, ob ich nicht schon mal über eine Reha-Maßnahme nachgedacht hätte. Hatte ich nicht, aber nach Überdenken meiner Situation und Rücksprache mit meiner Frau kam ich zu dem Entschluss, dass das sicher eine sinnvolle Maßnahme wäre.

Ich habe also mit Unterstützung meiner Orthopädin einen entsprechenden Antrag bei der Rentenversicherung gestellt und eine Klinik gesucht, die mir entsprechend der Diagnose der Orthopädin und einigen anderen persönlichen Kriterien passend erschien.

Als Diagnosen hatte sie in den Antrag:

1. Cervicalsyndrom
2. Lumbalsyndrom

geschrieben.

Ich hatte mich zwar etwas gewundert, dass offenbar keine tiefergehende Untersuchung wie Röntgen, MRT oder ähnliches nötig war, aber ich kenne mich ja nicht mit der Orthopädie aus.

Überraschenderweise ging mein Antrag sofort glatt durch und ich bekam 3 Wochen in der gewünschten Miriquidi Klinik im Thermalbad Wiesenbad genehmigt.

Im Zuge des Reha-Aufenthaltes bat ich um eine genauere Aufklärung über mein Krankheitsbild und das sollte dann im Rahmen einer orthopädischen Vorstellung gemacht werden. Ich wurde von einem Arzt eingehend untersucht und dieser fand dann auch meine "komische" Stelle in der Lendenwirbelsäule. Diese ließ er dann vor Ort frontal und seitlich Röntgen (er war sichtlich irritiert als ich ihm sagte, dass die letzten Röntgenaufnahmen an die ich mich erinnern könnte vor ca. 20 Jahren gemacht wurden). Auf Basis dieser Aufnahmen diagnostizierte er dann einen Zustand nach Scheuermann in der Lendenwirbelsäule inkl. einer Skoliose (den genauen Arztbericht erhalte ich noch).

Er meinte, dass meine Symptome klassische zu dieser Diagnose passen würden. Man könnte diese Diagnose noch mit Hilfe einer MRT Aufnahme absichern, was er aber nicht als zwingend nötig ansah. Dies könnte allerdings nicht in der Reha Klinik gemacht werden.

Darüber hinaus empfahl er noch, dass ich zu Hause auch meine obere Wirbelsäule untersuchen lassen sollte, da er es für nicht unwahrscheinlich hält, dass dort auch entsprechend deformierte Wirbel vorhanden sein könnten, die bisher aber noch nicht so auffällig in der Auswirkung seien wie in meiner Lendenwirbelsäule.

Er meinte ich könnte trotz dieser Diagnose meine derzeitigen Arbeitstätigkeiten weiter ausführen, sollte mich aber in Hinblick auf die noch über 20 Jahre bis zum Erreichen der Rente langfristig nach anderen Arbeitsoptionen umsehen.

Daraufhin habe ich nach dem Begriff "Morbus Scheuermann" im Internet gesucht und erfreulicherweise euer Forum gefunden. Allerdings bin ich von der Fülle an Infos und den offenbaren Mangel an flächendeckender fachlichen Kompetenz zum Thema etwas überwältigt.

PS: Meine aktuellen Fragen habe ich hier gestellt.
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