Hannover/Student/23

[Soan]

Hallo an alle,

dann möchte ich hier mal auch ein paar Sachen von mir Preis geben. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere, der mit ähnlichen Problem kämpft.

Ich bin 23 Jahre alt und studiere in Hannover Jura. Meine Skoliose war lange unerkannt und ich hatte auch lange keine Symptome - außer in meiner Kindheit äußerst häufige Kopfschmerzen, welche laut Orthopäde auch tatsächlich durch die Ausformung meiner Skoliose erklärbar wären. Mit ungefähr 21 Jahren wurde dann meine Skoliose diagnostiziert. Behandelt wurde sie bisher nur mit Krankengymnastik und sensomotorischen Einlagen. In dieser Zeit sind leider auch meine Schmerzen schlimmer geworden bzw. sind überhaupt erst aufgetreten. Daher habe ich angefangen viel Sport im Fitness-Studio zu machen, was nach einiger Zeit auch relativ gut gegen die Schmerzen geholfen hat. Mein großes Problem ist derzeit, dass ich, wenn ich lange sitze (Vorlesung oder Lernen), ziemlich schnell Schmerzen bekomme und mich auch verspannt fühle. Das drückt extrem auf die Konzentration. Gibt es hier noch andere Studenten, die dieses Problem haben?

Naja, ich denke, das sind so die wichtigsten Sachen von mir. Ich würde mich freuen, wenn ich hier (vor allem gleichaltrige) Leidensgenossen finden würde, mit denen man sich austauschen kann.

LG soan

[Lachflash]

Hallo Soan!

Ich bin 21 und studiere bei dir in der Nähe. Wie man sich freiwillig Jura antun kann ist mir allerdings ein Rätsel

Ich weiß nicht, wie es in Hannover aussieht, aber hier haben wir oft so eklige Klappstühle,
die ich eher Folterinstrument als Sitzgelegenheit nennen würde (wechsle gerade Studiengänge und bin daher fürs erste davon verschont).
Kannst du beim Lernen nicht kurze Pausen einlegen?
Wird ja sogar gesunden Leuten empfohlen immer mal wieder aufzustehen und Lockerungsübungen etc. zu machen.
Früher war ich auch viel im Fitnessstudio, gerade lässt das meine Gesundheit gar nicht mehr zu
Betreibst du Kraftsport? Nur so aus Neugierde

Viele Grüße

Lachflash

[Soan]

Hey Lachflash,

Jura studiere ich eigentlich ganz gerne. Aber ich kann dennoch deinen Kommentar verstehen, ich stelle mir manchmal die selbe Frage .

Deine Beschreibung eurer Stühle passt ganz gut auf die Beschreibung unsrer! In den großen Vorlesungssälen sind bei uns die Stühle (Wenn man sie überhaupt so nennen kann) fest montiert, den Sitz muss man herunterklappen und die Rückenlehne ist so gut wie gerade - selbstverständlich aus gemütlichem Holz . Ich konnte oft nicht so richtig eine angenehme Sitzposition finden. Manchmal hatten wir 2x90 Minuten vorlesungen hintereinander. Da wusste ich schon vorher, dass ich danach starke Rücken- und Nackenschmerzen haben werde. Zum Glück sind meine derzeitigen Vorlesungen in kleineren Seminarräumen wo Stühle stehen die ihren Namen mehr oder weniger verdient haben. Auf jeden Fall halte ich das gut aus.

Pausen beim Lernen lege ich ständig ein! Meistens lege ich mich zum lesen auch mal ins Bett oder bewege mich einfach mal kurz (Abwasch machen zB^^). Wenn es so gar nicht mehr geht, gehe ich dann auch ins Fitness-Studio, weil ich mich vor allem während ich Sport mache ziemlich gut fühle. Im Fitness-Studio mache ich dann vor allem Kraftsport, ja. Das hat mir auch wirklich schon was gebracht. Beispielsweise bin ich nicht mehr am verzweifeln, wenn meine Freunde mal eine Sitzgelegenheit ohne Lehne aussuchen. Das hat mich früher echt fertig gemacht, aber derzeit funktioniert das ganz gut.

Mir tut es leid, dass es dir momentan gesundheitlich nicht gut geht. Darf ich fragen, was du jetzt studieren möchtest?

LG soan

[Lachflash]

Ich frage mich, ob irgendjemand auf diesen Holz"stühlen" bequem sitzen kann.
Bei mir werden meistens die Beine nach einer Weile einfach taub, bei den normalen Stühlen geht es
glücklicherweise
Gut, dass dir der Sport so viel bringt, ohne Lehne nicht richtig sitzen zu können stell ich mir extrem nervig vor.
Ich warte jetzt erst mal meinen Termin bei Dr.Hoffmann ab, gerade dreh ich mir ständig die Rippen raus, da macht
trainieren keinen Spaß
Nehmen die Leute in deinem Umfeld Rücksicht auf deine Schmerzen? Ich will den Leuten nicht auf die Nerven gehen damit,
aber teilweise lässt es sich nicht ändern. Bei Studenten erwartet man solche Probleme wohl nicht.

Ab nächstem Wintersemester studiere ich Psychologie, davor habe ich IT studiert

[Soan]

Also wenn ich meine Kommilitonen sehe, denen nach 180 Minuten Holzmassage nicht im geringsten etwas weh tut, bin ich schon ziemlich neidisch. Aber bequem ist es für sie vermutlich auch nicht so wirklich...^^

Dass meine Beine taub werden hatte ich zum Glück noch nicht. Wie machst du das denn? Stelle mir das schwierig vor. Am liebsten möchte man sich ja dann seine Beine vertreten gehen, aber so mitten in der Vorlesung will man ja auch nicht raus.

Ich hatte auch schon zuvor gelesen, dass du ebenfalls jetzt einen Termin bei Dr. Hoffmann gemacht hast und nun auf eine echte Behandlung hoffst. Ich wünsche dir natürlich, dass er dir helfen kann!

Mit all meinen Freunden habe ich ein ziemlich gutes Verhältnis. Sie wissen zwar nicht, dass ich Skoliose habe, aber wenn ich mal eine Pause brauche oder so etwas, dann machen wir das einfach. Wenn ich z.B. nach einer langen Vorlesung Schmerzen habe sage ich das auch und ich kann mit ihnen darüber reden ohne das sie genervt sind. Das liegt aber bestimmt auch daran, dass ich meine Freunde nicht so sehr damit nerven will und es oft verschweige, wenn ich gerade Schmerzen habe. Es ist bei mir genauso wie bei dir, ich will damit keinen Nerven. Es ist halt so, dass ich regelmäßig Schmerzen habe, aber man muss es ja nicht so oft erwähnen - helfen tut es ja auch nichts.

Psychologie...da hast du dir ja auch nicht unbedingt ein einfaches Studium ausgesucht! Machst du dir Gedanken darüber, ob deine Schmerzen dich beim Studium behindern?

LG Soan

[Killarney]

Hallo ihr Zwei,

ich kann eure Situation sehr gut nachempfinden. Wenn ich an mein Studium denke, dann waren für mich lange Vorlesungstage echt der Horror. Manchmal bin ich aus den Vorlesungen raus gegangen und mir war vor lauter Schmerzen ganz schlecht! Auch ich habe immer versucht, mir das nicht anmerken zu lassen aber den Leuten im direkten Umfeld fällt es mit der Zeit schon auf, einfach die Art, wie man sich bewegt, welche Haltungen man zur Entlasstung annimmt etc. Den Bachelor habe ich als Präsenzstudium absolviert und den Master schließlich berufsbegleitend mit nur wenigen Blockveranstaltungen pro Semester, damit kam ich deutlich besser klar - wenn auch nicht schmerzfrei. Meine Leistungen konnte ich jedenfalls im Master noch einmal deutlich steigern und schiebe das auch auf die Möglichkeit, mir meine Lern- und Arbeitsphasen freier einteilen zu können.
Gerade habe ich eine relativ zeitintensive Weiterbildung begonnen, zu der leider auch regelmäßige Seminare von 9 - 18 Uhr gehören. Während ich im Bachelor meine Skoliose noch verschwiegen bzw. einfach verdrängt und im Master nur nach und nach einigen Kommilitonen davon erzählt hatte, habe ich nun in der ersten Veranstaltung der Weiterbildung meine Rückenprobleme thematisiert, einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass andere Menschen mein 'rumgezappel' mitunter als Desinteresse wahrnehmen und es mir wichtig war von vorne herein Missverständnisse zu verhindern. Tja, man wird eben älter und die Probleme leider auch nicht weniger

LG
Killarney

[Lachflash]

Ich hibbel manchmal während der Vorlesungen etwas rum oder lehne mich an die Leute neben mir (hängt von der Situation und Sitznachbar ab)
Muss man halt durch, jedenfalls schläft man so selbst nicht ein, egal wie langweilig der Prof ist
Killarney, ich weiß nicht wie es bei Weiterbildungen ist,aber ich glaub im Studium juckt es niemanden, ob man aufpasst oder nicht
(außer man stört aktiv die Vorlesung).
Die Übelkeit nach einem langen Unitag kenn ich auch, danach ist dann leider nicht viel produktives mehr möglich

Danke Soan, hoffe ich auch für dich.
Weiß nicht, ob du schon eine Antwort hast, mir wurde gesagt, die nächsten freien Termine gibt es erst wieder ab September
(ich habe nächsten Monat wohl noch den letzten gekriegt).

Ich hoffe, dass ich zum Studienbeginn wieder so fit bin, dass ich klar komme.
Letztes Jahr zu Weihnachten habe ich das erste Mal wirklich kapituliert, wobei ich das Studium eh schrecklich fand
(hatte da aber zusätzlich noch mit den Folgen einer gebrochenen Schulter zu kämpfen).
Gerade stehe ich unter starken Schmerzmitteln und bin trotzdem nicht mal ansatzweise schmerzfrei (dafür recht meschugge im Kopf).
Wie ich solche Phasen während des Studiums durchstehen will weiß ich nicht, aber muss man wohl durch.
Sonst kann man jedenfalls Nachteilsausgleich beantragen und mehr Zeit für Hausarbeiten kriegen, habe ich aber keine Erfahrungen mit.
Schränken dich deine Schmerzen ein? Hast du schon mal über Nachteilsausgleich nachgedacht?

Viele Grüße

Lachflash

[Klaus]

Hallo soan,

willkommen im Forum.

In dieser Rubrik sollte es wirklich nur um eine kurze Vorstellung gehen! Mittlerweile ist hier ein Chat entstanden.

In Deinem Thread
viewtopic.php?f=1&t=30622
sollte die Diskussion weitergehen und auch um die Details ergänzt werden, die dort fehlen. z.Bsp. dass Fitness-Studio.

Gruß
Klaus

[Soan]

Hey Klaus,

danke für das Willkommenheißen. Ich bin neu und kenne mich mit den Gepflogenheiten hier noch nicht richtig aus. Spricht denn etwas dagegen, das aus einer Vorstellung ein kleiner Chat entsteht? Ich finde die Thematik dieses Threads (Skoliose und Studium) passt nicht so recht zu der Thematik meines anderen Threads. Ich hoffe du bist nicht böse, wenn ich hier gerade noch eine Antwort einstelle.

Zu Lachflash und Killarney: Ich kann das Problem mit dem "Rumzappeln" und die Angst, es könnte als unhöflich verstanden werden, gut nachvollziehen. Nachdem ich letztens jedoch zwei Profs. bei einer relativ wichtigen Veranstaltung gesehen habe, die in ihre Stühle "runter gesunken" sind (ihr versteht?^^) mache ich mir da irgendwie keinen Kopf mehr deswegen.

Killarney, dass irgendwie alles besser klappt, wenn man sich die Zeit selbst einteilen kann, ist bei mir genauso! Die Zeiten zu denen ich noch viele Vorlesungen hatte waren für mich echt anstrengend. Aber sobald ich das meiste von zu Hause aus machen konnte, kam ich damit viel besser zurecht. Ich bin auch froh, dass ich alle großen Klausuren hinter mir habe. Die gingen nämlich immer vier Zeitstunden. Im Examen muss ich allerdings wieder Klausuren schreiben, und zwar 6 Stück a 5 Zeitstunden. Das ist für mich echt eine Herausforderung...eine echte.

Lachflash, im September ich echt noch eine Ecke hin. Habe noch keine Antwort bekommen. Aber ich habe mich an lange Wartezeiten schon gewöhnt. Ich sage mir immer: Hauptsache die Richtung stimmt. Mir tut es echt leid, dass es dir mal so schlecht ging, dass du nicht mehr konntest. Ich hoffe es geht in Zukunft für dich nur noch bergauf. An so einen "Nachteilsausgleich" habe ich abstrakt schonmal gedacht, jedoch habe ich von soetwas noch nie etwas gelesen oder gehört. Bei den Hausarbeiten ist die Zeit auch nie ein Problem gewesen. Wir dürfen über die komplette vorlesungsfreie Zeit die Hausarbeiten schreiben - also die Zeit frei einteilen. Letztens habe ich jedoch meine Schwerpunktarbeit geschrieben, wofür wir festgelegte 6 Wochen hatten. Man musste im Prinzip jeden Tag durcharbeiten. Das habe ich natürlich nicht geschafft. Das Ergebnis war dann in Ordnung. Ich hatte mir mehr erhofft. Ob ich so einen "Nachteilsausgleich" bekommen hätte weiß ich nicht . In dieser Beziehung haben mich meine Schmerzen eingeschränkt. Da unser Studiengang ansonsten sehr frei gestaltet ist (keine Präsenzpflicht), konnte ich bisher alles ziemlich gut meistern.

LG Soan

[Klaus]

Hallo soan,

Spricht denn etwas dagegen, das aus einer Vorstellung ein kleiner Chat entsteht? Ich finde die Thematik dieses Threads (Skoliose und Studium) passt nicht so recht zu der Thematik meines anderen Threads. Ich hoffe du bist nicht böse, wenn ich hier gerade noch eine Antwort einstelle.

Na ja, es spricht schon einiges dagegen, weil das Thema Skoliose und Studium eigentlich einen eigenen Thread wert wäre. So gehen hier wertvolle Tipps und Erfahrungen auch für andere verloren. Ich bin deswegen nicht "böse", sondern finde es einfach schade, weil man hier so etwas nicht erwarten würde. Und dann gibt es eben auch die Regel, die auch im Untertitel deutlich steht:

Hier kann sich jeder, der möchte, kurz vorstellen und was über sich, seine Diagnose und/oder Therapie schreiben.
NUR VORSTELLUNG- KEINE FRAGEN!

Gruß
Klaus