mit 53 noch ein Rahmouni; BWS 82°, LWS 64°

Hier kann sich jeder, der möchte, kurz vorstellen und was über sich, seine Diagnose und/oder Therapie schreiben.
NUR VORSTELLUNG- KEINE FRAGEN!
Antworten
Anna 53

mit 53 noch ein Rahmouni; BWS 82°, LWS 64°

Beitrag von Anna 53 »

Ich bin 53 Jahre, habe seit meinem 9 Lebensjahr Skoliose. In der Wachstumsphase hat sie sich drastisch verschlimmert. Ich fuhr zweimal wöchentlich zur KG in die Uniklinik, ging schwimmen und bekam mit 12 Jahren ein Milwaukee Korsett, weil ich eine OP ablehnte.
1966, 67, 68 war ich jeweils 4 – 5 Wochen in Sobernheim und lernte begeistert Schroth. Meine Ausbildung zur Gymnastiklehrerin (3 Jahre) hat sich positiv auf meinen Rücken ausgewirkt. Nicht, dass die Skoliose besser wurde, aber die ständige Bewegung, Atemschulung, Massage waren einfach gut für mich. Knapp 20 Jahre habe ich dann mit großer Freude in Heilpädagogischen Tagesstätten behinderte Kinder bewegungs- und wahrnehmungsmäßig therapiert. Eine Schwangerschaft habe ich gut überstanden, durch Kaiserschnitt eine gesunde (gerade) Tochter zur Welt gebracht. Schmerzen gehörten zu meinem Leben, mal mehr, mal weniger, mal nicht zum aushalten. Schließlich musste ich meinen geliebten Beruf aufgeben, machte eine Umschulung, arbeitete dann noch 9 Jahre in der Verwaltung und bin seit 1999 in Erwerbsunfähigkeitsrente.
Ende März 2004 war ich nun bei Dr. Hoffmann mit der Erwartung von einem Spezialisten etwas zu hören: über den Ist-Zustand meiner WS, Prognose und Behandlungsmöglichkeiten. Mein Rücken hat sich in den letzten Jahren enorm verschlechtert. Ich spürte es durch massive Zunahme der Schmerzen, die nicht nur von der Skoliose kamen, sonder auch von einer Bandscheibenvorwölbung und einer Osteoporose. Dass sich aber vor allem die Skoli verschlechtert hatte, zeigte die im Juli letzten Jahres gemachte Rö-Ganzaufnahme bei meinem Orthopäden: BWS 82°, LWS 64° nach Cobb, waren die von ihm gemessenen Werte. Ich erhielt ein Rezept für KG nach Schroth begleitet von der Frage nach OP. Schroth konnte ich noch ganz gut „abrufen“, hatte diese Methode, vor allem die Atemtechnik doch sehr verinnerlicht.. Trotzdem sprach mein Hausarzt nach wie vor von OP – die Rö-bilder schreckten ihn sehr. Ich sagte dazu immer noch NEIN – wie vor über 40 Jahren in der Uniklinik. Mein Arzt und ich einigten uns auf die Vorstellung bei einem Fachmann für Skoliose, so kam ich zu Dr. Hoffmann. Er sah aufgrund der noch guten Mobilität der WS die Möglichkeit eines guten Ergebnisses durch eine OP. Er war regelrecht euphorisch, Korsett und Reha würden nicht wirklich etwas bringen. Ich verließ geschockt die Praxis – „für diese Entscheidung bräuchte ich Zeit, viel Zeit“, meinte ich zu ihm. Nur wollte ich jetzt etwas tun, außer KG, Muskelaufbautraining, Pilates, Yoga. Von Toni wusste ich, durch einen kurzen Austausch im Internet, dass ein Rahmouni-Korsett Schmerzen lindern kann. Ich erhielt dann doch ein Rezept von Dr. Hoffmann und fuhr gleich weiter zum Gipsen zu Rahmouni. An dieser Stelle möchte ich nochmals Toni danken, durch den ich gleich den für mich richtigen Weg einschlagen konnte. OP: Ja – Nein, für diese Entscheidung brauche ich Zeit. Ein „Ja“ kann es nur werden, wenn ich voll und ganz mit all meinen Gefühlen dahinter stehe. In der Zeit bis zur Fertigstellung des Korsetts habe ich gelesen, gelesen, gelesen.....eure Berichte/Meinungen im Forum. So war ich bestens u.a. darüber informiert, was die nächsten Monate/Jahre auf mich zukommt und über einige Fakten, die für mich als „Langzeit-Skoliotikerin“ neu waren.
Am 7.5.04 erhielt ich nun mein Korsett und bin, wenn ich mich quäle, in Gedanken bei all den Kids, die Rahmouni noch viiiieeel stärker drückt als mich „alte Frau“ (bin ich nicht, bin noch fit). Nun hoffe ich, dass die Qual auch eine „alte Skoliose“ noch etwas in die Knie zwingt. In 6 Wochen dann wieder zu Rahmouni und evtl. zum Röntgen. Ich hoffe sehr, dass ich danach körperlich und psychisch noch Kraft habe den Nachmittag und Abend in Stuttgart bei schönem Wetter zu genießen. Da ich ja so ein tolles, mit Liebe geführtes Hotel (ich berichtete kurz, Hotel Berg) gefunden habe, werde ich einen Tag dran hängen, um das Ganze positiv ausklingen zu lassen.

Nochmals, von ganzem Herzen Danke, allen Forum-Schreibern. Ihr seid eine gute Stütze - ihr seid stark im wahrsten Sinne des Wortes – würde Euch gerne kennen lernen,

herzliche Grüße,
Anna53
Benutzeravatar
Toni
Profi
Profi
Beiträge: 4374
Registriert: Sa, 20.04.2002 - 19:07
Geschlecht: männlich
Diagnose: M. Scheuermann Kyphose (urspr. 68°)
M. Baastrup
Therapie: 1 Boston B.O.B.
1 Milwaukee
2 Rahmouni´s
1 TüKO
Und SCHROTHen bis bis die Sprossenwand qualmt und sich die Spiegel krümmen!
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Toni »

Hallo Anna
Willkommen im erlauchten und ganz kleinen Kreis der Rahmouni User "over fifty" (Ich gehöre noch zu den Jugendlichen, da ich noch unter 50 bin! bin erst im August soweit.) ;D

Hallo BZebra (Schön von Dir zu lesen!!!)

Osteoporose ist NICHT unheilbar!
Es kommt drauf an wie man behandelt wird und wie man sich selbst behandelt. Bitte lest in diesem Thread weiter: http://skoliose.net/forum/viewtopic.php?p=18303#18303
(Hier nur Vorstellung neuer Mitglieder)
Denkt POSITIV und bleibt NEGATIV!
Antworten