Ich bin neu hier im Forum, habe mich bisschen eingelesen und finde es super, dass es eine Plattform gibt, auf der man sich über Skoliose austauschen und informieren kann. Ich habe leider in meiner Umgebung keine Person, die auch Skoliose hat und die nachempfinden kann mit welchen Zweifeln und Sorgen man sich manchmal herumgeschlägt. Deswegen dachte ich in so einem Forum mitzuwirken und vielleicht Kontakte zu knüpfen, könnte nicht schaden

Ich bin 22 Jahre alt, komme ursprünglich aus Zwickau, bin aber schon seit einigen Monaten in Nürnberg um mein Studium abzuschließen.
Meine Skoliose wurde mit 13 festgestellt. Zunächst verschrieb mir mein damaliger Orthopädie lediglich normale Krankengymnastik, die nichts gebracht hat. Als es dann nicht besser, sondern schlimmer wurde, sollte ich ein Korsett bekommen. Zunächst bekam ich eins, das total falsch angefertigt wurde. Ich konnte mich absolut nicht daran gewöhnen. Nach langer Recherche im Internet, stieß meine Familie dann auf Herrn Rahmouni. Bei ihm war ich dann bis 18 in Behandlung und trug die Jahre fleißig mein Korsett. Die Skoliose wurde zum Glück nicht schlechter. Mit 18 hieß es mein Wachstum sei abgeschlossen (laut den Röntgenaufnahmen meiner Hand). Seitdem versuche ich mich mit Physiotherapie (Schroth) der Skoliose zu stellen. Ich war bereit 4x zur Kur (Bad Salzungen), was mir immer sehr gut getan hat und mich auch um wenige Grad gerader gemacht hat.
Aktuell habe ich 48° (BWS) und ca. 20° (LWS).
Leider holt mich der Alltag jeden Tag auf Neue wieder ein, ich versuche jeden Tag den Schweinehund zu überwinden und meine Übungen zu machen. Die Skoliose in den Alltag zu integrieren und z.B. feste Zeiten für die Übungen einzuhalten, fällt mir nicht leicht.
Ich habe Phasen in denen ich unbeschwert durchs Leben gehe und auch so gut wie keine Schmerzen habe. Ich bin zwar sehr oft verspannt und wenn ich lang unterwegs bin oder meine 8h auf Arbeit sitze, tut mir der Rücken auch weh, aber es schränkt mich soweit nicht ein.
Dann gibt es aber auch Zeiten in denen ich mich weder im Spiegel von hinten sehen mag, noch die Muse habe mich damit auseinander zu setzen und einfach nur frustriert bin.
Ich habe mir als Ziel gesetzt meine Skoliose anzunehmen und zu akzeptieren. Aber ich glaube, da liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor mir

Jetzt habe ich für den Anfang einen ziemlich langen Roman geschrieben, ich hoffe es liest sich doch der/die eine oder andere durch!
Lieben Gruß an euch,
Stephi