Dr. Niemeyer vor der Attrappe eines Diktaphons erschrocken

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Krolik
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Dr. Niemeyer vor der Attrappe eines Diktaphons erschrocken

Beitrag von Krolik »

Der erste Kontrolltermin nach einer Wirbelsäulenoperation bereitet einige Überraschungen nicht nur für Patienten, sondern auch für Ärzte, von denen die Riesenpauschale der Krankenkasse zu jenem Zeitpunkt schon abkassiert worden ist und die sich deshalb etwas entspannter als vor der Operation fühlen. Um die angenehme Entspannung nicht vermasseln zu lassen, sind die Ambulanz- und Oberärzte oft für jedes mögliche Theater bereit, das dann ein sicheres Herabschütteln der misslungenen oder umstrittenen Fälle ohne großen Arbeitsaufwand erlaubt. Als besonders geschickt gilt daher derjenige Klinikdirektor, der das Arbeitsteam mit möglichst jungen Ärzten erhält, denn die jungen Menschen (so unter 35-40) erweisen sich in der Praxis als besonders schauspielfähig und -lustig. Zum Beweis dessen kann man die letzten Berichte aus der Stadt Tübingen heranziehen.

Am Anfang erst zwei Fälle, die im Skoliose-OP-Forum schon beschrieben sind und eine außergewöhnliche Schauspielstärke des Tübinger Oberarztes, Herrn Dr. Th. Niemeyer, veranschaulichen.

1. Bericht von Oli, welche die Verletzung der Steuernerven ihrer Bauchmuskulatur bei einer Rippenbuckelresektion erlitten hat.
In der Ambulanz wurde ich zuerst von Frau Leichtle (Assistentsärztin) untersucht. Herr Niemeyer ist dann dazugekommen. Er hat gleich eine Vermutung geäußert, dass es sich möglicherweise nicht um Hämatom handelt. Das hat mich irgendwie in Angstzustand versetzt, da Muskellähmung wäre eine Katastrophe und ich wollte nicht einmal daran denken. Dies habe ich auch gesagt. (...)
Danach wartete ich in dem offenen Raum vor der Ambulanz in einem Schockzustand. Dann habe ich Herrn Niemeyer gesehen, dass er in die Ambulanz geht und gleich habe ich gespürt dass er schon Bescheid weißt. Nach 10 Minuten kam er raus und ist langsam mit gesenktem Kopf an mich vorbei ohne mich anzuschauen oder mich anzusprechen gegangen.
Gleich kam die Frau Leichtle raus und hat mich gerufen. Ich schaue den Herrn Niemeyer nach und fragte sie: "Wo geht Herr Niemeyer hin? Er möchte mit mir nicht sprechen!" Keine Antwort. Ich habe dann mit ihr gesprochen und musste heulen, da mir klar war dass ich jetzt schlechte dran bin wie vor der OP.
2. Bericht von Sarinya, welcher die langstreckige Versteifung des unteren Teiles der Wirbelsäule wegen einer Skoliose durchgeführt wurde und welche dann bei einem Nachvornebücken die oberen nichtversteiften Brustwirbelsegmente gefährlich überlastete.
... nachdem ich gestern von Dr. Niemeyer immer wieder wegen meiner Gym.-E-Mail, die ich ihm vor einigen Wochen geschickt hatte, aufgezogen worden bin, fange ich auch so an:
Er holte mich im Wartebereich ab, reichte mir die Hand mit einem breiten Grinsen im Gesicht und meinte nur: "Das haben Sie jetzt von Ihrer Gymnastik!" Na Klasse! Und obwohl ich ihm immer wieder gesagt habe, dass ich nicht mehr gemacht hätte als er mir erlaubt hat und außerdem das Ganze nicht bei der Gym., sondern beim Anziehen passiert sei, mußte ich mich immer wieder von ihm "verar*****" lassen. So einen Mann bräuchte man an der Seite, dann hätte man wenigstens was zum Lachen!
Röbis und CT (im übrigen CT der g a n z e n WS) waren schnell gemacht - es ging alles Rucki-Zucki und das Ergebnis war: z e r o - null - nichts - alles o.k.
Woher der "Knall" kam und wodurch dieses Ziehen und die Stiche bewirkt werden, konnte er auch nicht wirklich sagen, er vermutet auch eher muskulär. Ich muß halt jetzt abwarten, ob's von allein wieder besser wird. Der kleine Muskelbauch ist zwar da und von dort zieht's auch nach vorne, aber er konnte nichts außergewöhnliches feststellen.
Zuletzt geändert von Krolik am Do, 07.06.2007 - 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Krolik
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Beitrag von Krolik »

Das Vorherberichtete wäre aber kaum des neuen Threads wert, wenn nicht eine dritte Geschichte existierte, die ich von meinem Aachener Freund erfahren habe, der ebenfalls von Dr. Th. Niemeyer Anfang dieses Jahres wegen einer alten Kyphose operiert wurde. Bei jener postoperativen Konversation hat Herr Dr. Niemeyer sich selbst durch sein einmaliges Schauspielvermögen deutlich übertroffen! Er führte sich nämlich in die Suggestion eines Lauschangriffes ein und schloss darauf das Gespräch mit dem Patienten ab, ohne in die Einzelheiten seiner seltsamen Beschwerden eingeweiht werden zu müssen. Der Zustand der Selbstsuggestion wurde durch den Anblick einer großen Aktentasche erreicht, die im Raum gut sichtbar platziert wurde und aus der die Attrappe eines Diktiergerätes auffällig herausschaute. Das echte Theater begann aber erst danach...

Unter der Bedrohung eines unerlaubten Lauschangriffes entwickelten sich die Dialoge, welche man unter den Schlagzeilen der feinsten Comix-Blätter veröffentlichen könnte. Im Gesprächsraum der orthopädischen Ambulanz:

Patient: Stört es Sie etwa?
Oberarzt: Schalten sie das Diktaphon aus!
Patient: Es tut mir leid. Ich kann das aber nicht machen.
Oberarzt: Schalten sie bitte das Diktaphon aus!
Patient: Es tut mir leid. Das geht nicht...

Und später.
Patient: Sie sind ein hervorragender Wirbelsäulenchirurg, ein wirklichguter und darum möchte ich Ihnen helfen...
Oberarzt (mit pissemystischer Stimme): Nein, Sie wollen mir gar nicht helfen...
Patient: Doch, ich will Ihnen helfen. Ich bin deshalb extra nach Tübingen gekommen.

Und später schon in Form eines Abzählreimes im Kindergarten.
Oberarzt: Das ist keine Hilfe!
Patient: Doch, das ist die Hilfe!
Oberarzt: Das ist keine Hilfe...
Patient: Doch... Das ist sie.

:loldev:

Der "böse Lauschangriff" wurde beim Klinikdirektor und bei der Rechtsabteilung des UKT (mit tierischem Ernst) telefonisch gemeldet! Laut meinem Freund war das eine echt professionelle Vorführung, die ihm nun unvergesslich bleibt...
Zuletzt geändert von Krolik am Do, 07.06.2007 - 00:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Krolik
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Beitrag von Krolik »

Was soll man aus all diesen Geschichten über den "großen Tübinger Schauspieler" schließen? Hat der legendäre Wirbelsäulenchirurg wirklich so viel Fachgeheimnisse und -tricks zu verbergen, dass die Gesundheit eines einzelnen Patienten auf solchem Hintergrund weniger wichtig wird? Oder ist er mancher entstehender postoperativer Beschwerden immer soweit im voraus bewusst, dass er sich ihre erneute Darlegung unter jedem denkbaren (und undenkbaren) Vorwand zu ersparen sucht?

Mit diesem Beitrag wird keinerlei Kritik noch Schändung gegen bestimmten Facharzt gerichtet. Ich habe bloß noch eine wahre Geschichte von meinem Freund erzählt, was Oli und Sarinya früher mit ihren eigenen Geschichten genauso taten. Nicht mehr und nicht weniger.

Fazit: Manche Wirbelsäulenchirurgen (sogar die wirklichguten) verhalten sich vor, während und nach der Operation als drei absolut verschiedene Menschen! Diese Tatsache ruft zusätzliche Misserfolge bei den ohnehin recht komplizierten (und teueren) Operationen hervor, sie beeinflusst also die Komplikationsrate erheblich, wie es sich erst jetzt herausstellt. Diesen menschlichen (unkommerziellen) Aspekt lässt man leider immer außer acht, wenn man sich für einen großen chirurgischen Eingriff entscheidet. Also, bestimmte Leute: hier lesen, wach werden und zusätzlich aufpassen!
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Danke für den Beitrag, Krolik! ;)
caban
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Beitrag von caban »

netter beitrag, aber am Ende ist man oft noch immer ausgeliefert. entweder reageren die Ärzte mit "dann eben nicht, wir wollen ihnen ja nur helfen" oder sie sagen "sie haben ja keine ahnung und wissen nicht was gut für sie ist."

LG
Zuletzt geändert von caban am Mi, 27.06.2007 - 16:05, insgesamt 4-mal geändert.
oli
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Mein Kommentar

Beitrag von oli »

Hallo Krolik,
ich möchte mich zum Wort melden, da Du mich zitiert hast und das Ganze
aus meiner Sicht kommentieren möchte.
Ich möchte hier klar stellen, dass ich Herrn Dr. Niemeyr kein Vorwurf wegen der missgeglückten OP mache. Er ist auch nur ein Mensch und kein Roboter. Wo Menschen arbeiten passieren eben auch Fehler. Bei mir war die OP dadurch komplizierter da ich schon operiert war und dementsprechen war der OP Bereich verändert. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass er sich Zeit genommen hätte und mit mir über die Situation gesprochen hätte, als es klar war, dass der Nerv durchgetrennt wurde, aber ich kann ihn auch verstehen dass er das nicht gemacht hat. Ein Chirurg hat genug mit sich zu kämpfen wenn etwas schief gelaufen ist- und so habe ich ihn auch eingeschätzt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass
ihn die ganze Situation egal war. Nachhinein weiss ich dass
er mir auch nicht mehr sagen konnte als die Frau Dr. Leichtle. Eine Prognose wie sich ein verletzer Nerv weiter regeneriert ist ünmöglich zu treffen ( hier würde ich ein Buch von Clemens Kuby " Die Reise in die nächste Dimension empfehlen) .
Ich vertraue auf meine Selbsheilungskräfte.
Weitehin betrachte ich Herrn Dr. niemeyer als fähigen Chirurgen auch wenn ich mit der OP Pech hatte.
LG
Oli
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Krolik,

mit Deinem Beitrag sprichst Du sicherlich vielen Patienten bekannter WS-Chirurgen aus dem Herzen.

Leider trauen sich die meisten Patienten, bei denen etwas schief gelaufen ist oder auch solche, bei denen alles perfekt gelaufen ist, bei denen sich die Ärzte nach der OP aber entweder gar nicht mehr haben sehen lassen oder sich respektlos benommen haben, nicht mehr in den beiden Foren etwas darüber zu schreiben.

Einerseits haben die Betroffenen Angst, im Fall der Fälle keine oder eine schlechte Behandlung zu erhalten (immerhin durften wir schon erleben, in welchem Umfang Indiskretionen an und von Ärzten via Forum möglich sind), andererseits - und das finde ich für Selbsthilfeforen-Teilnehmer besonders schäbig - gibt es immer wieder Mitglieder, die meist unter feigen Missbrauch der Gastfunktion über diese herfallen.

Schön, dass Du den Mut hast, hier auch über unangenehme Themen zu schreiben - und das auf humorvolle Art.

Viele Grüße
Silas

----------------------------
* edit *

Da ich darauf hingewiesen wurde, dass mein Beitrag missverstanden werden kann, stelle ich nochmal klar:

Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn anonym an Ärzten Kritik geübt wird. Leider ist diese Form der Meinungsäußerung nach unfairen Angriffen für viele der einzige Ausweg, ihre Geschichte darzustellen und andere zu ggf. zu warnen.

Als unwürdig empfinde ich hingegen Personen, die andere Forumsmitglieder nach Schilderung schlechter Erfahrungen persönlich angreifen oder versuchen, deren Darstellungen nieder zu machen.
Zuletzt geändert von Silas am Di, 12.06.2007 - 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Bommenate »

Hallo Krolik,

da ich nicht zu den Menschen gehöre, die anonym schreiben ;) setze ich hier im Auftrag von Sarinya einen Text rein, den sie geschrieben hat, aber zur Zeit nicht selber reinsetzen kann.
Sarinya hat geschrieben:Hallo Krolik,

[ Admin: Passage zensiert wegen beleidigender Äußerungen ]

Tatsache ist, dass du nicht weißt, welchen Inhalt diese Gym.- Mails (es waren mehrere zwischen Dr. Niemeyer und mir) hatten und dass Dr. Niemeyer es daher nicht nötig hatte, irgend welche schauspielerischen Leistungen zu vollbringen.
Und Tatsache ist, dass seine Diagnose bzw. sein Befund, es sei alles in Ordnung, richtig war, denn ich hatte bereits zwei Wochen später keinerlei Beschwerden mehr und das hält bis heute an.
Und weiter ist es eine Tatsache, dass es mir super gut geht und ich mir keinen besseren Operateur und auch keinen besseren Arzt für so einen Eingriff vorstellen kann, denn Dr. Niemeyer sieht nicht nur die WS, die Skoliose, sondern er sieht den Menschen dahinter. Er gehört nicht zu der Kategorie Ärzte, die sich immer noch als die Götter in Weiß fühlen. Diese haben es vielleicht nötig, zu schauspielern, da magst du Recht haben - ich werde das jedenfalls nicht beurteilen.

Es wäre schön, wenn auch du, bevor du schreibst, den Denkapparat einschaltest - dazu ist er nämlich da.

Nichts für ungut
Sarinya

Noch ein kurzes Statement..... da viel nur über "Hörensagen" geschrieben wird, kann ich zum obigen Thema gerne meine eigenen Erfahrungen beisteuern.

Ich bin selber von Dr. Niemeyer operiert worden. Nach der OP gab es zwei kleine Problemchen, die inzwischen keine mehr sind und ich konnte keinen Unterschied bei Gesprächen vor oder nach der OP verzeichnen. Genauso war es per Mail oder Telefon. Jedesmal waren es offene, ehrliche und meist witzige Gespräche. Mein Motto: "So wie ich in den Wald reinrufe, schallt es raus!" Zudem ist mir ein menschlicher Arzt lieber als eine Maschine. Sollte ich noch mal "ran" müssen, würde meine Wahl wieder die gleiche sein... Dr. Niemeyer.

Sicherlich gibt es auch andere, doch ich möchte gar nicht wissen, was sich ein Arzt so alles von den Patienten anhören muss.

Ich bin auch dafür, Positives wie Negatives zu berichten, doch bitte nicht durch Hörensagen oder Zitaten, deren Zusammenhang nicht verständlich ist und deswegen einiges falsch rüberkommt. DANKE!

LG Bommenate
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Frage an olli, Bommenate, sarynia usw., um mal auf den Kern von Kroliks Beitrag zurück zu kommen:

Sollte denn ein Arzt etwas gegen das Aufzeichnen seiner Gespräche mit Patienten haben?

Seid ihr zum Beispiel der Meinung, dass es euch im Rahmen einer ärztlichen Behandlung nicht zustehen sollte, eure Gespräche zu dokumentieren, sei es per Aufnahmegerät oder zum Beispiel einer zweiten Person die daran teilnimmt?

Was würdet ihr zum Beispiel sagen, wenn ihr euren Partner zu einem Arztgespräch mitnehmen wollt, damit der sowohl die Inhalte des Gesprächs bezeugen kann, als auch dabei Notizen machen kann, und der Arzt dann sagen würde: "Ich gestatte es nicht, dass meine Gespräche mit Patienten unter Zeugen stattfinden und dokumentiert werden!"

Sollte sich ein Arzt seinen Patienten gegenüber Mitteln bedienen, die darauf abzielen, zum Beispiel den Nachweis von Behandlungsfehlern und eventuellen Schadensersatzansprüchen zu erschwehren - denn der Arzt / die Klinik ist ja versichert!
peter hat geschrieben:von den vieraugengesprächen hatte ich auch 3 im flur, im aufzug und hinter den mülltonnen. wenn du aber drum bittest, dies in irgendeiner form zu bestätigen...
Das sind Methoden, die in der Wirtschaft ganz sicher üblich sind, versteht man das aber unter einen guten Kundenservice?

Ist es für einen Arzt akzeptabel, seinen Patienten gegenüber (die über keine Rechtsabteilung verfügen) mit solchen Geschützen aufzufahren?

Würdet ihr es als gerechtfertigt und in Ordnung empfinden, wenn man zum Beispiel im Falle eines Behandlungsfehlers an euch (an dem ihr ja nun überhaupt keine Schuld tragt), nicht kulant verfährt und entsprechende Ersatzleistungen gestattet, sondern mit rechtlichen Schritten gegen euch und eure Ansprüche vorgeht?

Ich muss sagen, dass ich das Einleiten von rechtlichen Schritten gegenüber Patienten (gegenüber uns) als unmoralisch ansehe und nicht als ein akzeptables Verhalten betrachte, oder wie seht ihr das?

Hier gelten meiner Meinung nach die selben Regeln, wie bei allen sozialen Dientsleistungsunternehmen gegenüber Kunden. Denn was würdet ihr von einer Versicherung halten, die sich im Schadensfall nicht kulant verhält und zahlt sondern alles gerichtlich ausfechtet und darauf hofft, dass dem Versicherten vorher die Puste ausgeht? Für diese Versicherung habt ihr gezahlt und genauso auch für die Versicherung der Klinik, über die Bezahlung eurer Behandlung!

Unsere einzige Waffe gegen solche Vorkommnisse ist Publicity. Das nutzen solcher Methoden unter den Ärzten sollte angeprangert werden, und dem, der sie gegenüber Patienten einsetzt, sollte daraus genau der Imageschaden entstehen, den er sich mit seinen beabsichtigten Einsparungen damit verdient hat; genauso wie auch bei anderen Produkt Herstellern oder Dienstleistern der Fall. Das ist Teil des Verbraucherschutzes wie er in diversen Medien betrieben wird.

p.s. Im Übrigen Danke für's eingeloggte Antworten :). Würde mich freuen, wenn es so weitergeht.
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Beitrag von Antje »

BZebra hat geschrieben:Sollte denn ein Arzt etwas gegen das Aufzeichnen seiner Gespräche mit Patienten haben?
Unabhängig vom Rest der Diskussion habe ich zu dieser Frage eine eindeutige Antwort: Ich nehme seit letztem Dezember immer meinen Freund mit in die Untersuchungen und in die Gespräche mit den Ärzten. Er hilft mir, falls ich nicht an alle Fragen denke, die ich stellen wollte. Er hat noch zwei weitere Ohren, die sich die Antworten des Arztes anhören können - manchmal bekommt man in der Eile und Aufregung nicht alles mit. Außerdem unterstützt er mich dabei, wenn ich beim Arzt Druck mache, um vernünftige Antworten und Diagnosen zu bekommen.

Zu oft wurde ich schon beim Arzt mit schnellen Erklärungen abgespeist. Machen Sie Sport! - das ist die Standarddiagnose. Fragen nach Ursachen einer Erkrankung oder einer guten Aufklärung, was denn die Diagnose bedeutet, werden NIE ausreichend beantwortet. Zum Teil wird nichtmal genau erläutert, was denn die Diagnose überhaupt ist.

Ich schreibe allgemein, nicht nur für den Fall einer Skoliose oder bei Rückenbeschwerden. Auch mein Internist passt in diese Kategorie. Der darf sich auch schon auf ein Gespräch mit dem Duo "Antje + Anhang" freuen.

Wichtige Gespräche führe ich nicht mehr allein. Wenn ein Arzt das nicht akzeptieren will, dann stehe ich auf und gehe wieder.
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Beitrag von Bommenate »

BZebra hat geschrieben:Frage an olli, Bommenate, sarynia usw., um mal auf den Kern von Kroliks Beitrag zurück zu kommen:

Sollte denn ein Arzt etwas gegen das Aufzeichnen seiner Gespräche mit Patienten haben?
Oh, bei mir kam der Kern aber irgendwie anders rüber. Klar, ammüsant in der Geschichte mit dem Abhören verpackt, aber da Auszüge aus Oli´s und Sarinya´s Beiträgen gebracht wurden, macht die Abhörgeschichte nur 1/3 aus und Krolik hat selbst folgendes Fazit (somit für mich der Kern der Geschichte :zwinker: ) geschrieben:
Krolik hat geschrieben:Fazit: Manche Wirbelsäulenchirurgen (sogar die wirklichguten) verhalten sich vor, während und nach der Operation als drei absolut verschiedene Menschen! Diese Tatsache ruft zusätzliche Misserfolge bei den ohnehin recht komplizierten (und teueren) Operationen hervor, sie beeinflusst also die Komplikationsrate erheblich, wie es sich erst jetzt herausstellt. Diesen menschlichen (unkommerziellen) Aspekt lässt man leider immer außer acht, wenn man sich für einen großen chirurgischen Eingriff entscheidet. Also, bestimmte Leute: hier lesen, wach werden und zusätzlich aufpassen!
Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen einer zweiten Person beim Gespräch und einem Aufnahmegerät. Letzteres zeigt eher Misstrauen dem behandelnden Arzt gegenüber, dass man ihm hinterher die Worte negativ auslegen könnte. Genauso könnten Ärzte die Gespräche aufnehmen. Wäre bei manchen Patienten bestimmt angebracht :rolleyes: . Wenn ich aber mal von der normalen Situation ausgehe, einem Patientengespräch, dann nehme ich, wenn ich kann, auch meine bessere Hälfte mit. 4 Ohren hören mehr, ich vergesse nichts und es kann auch eine Diskussion entstehen. Das ist für alle hilfreich und so war es auch bei meinem Infogespräch zu meiner OP, bzw. was noch alles möglich ist. Das ist konstruktiv und sinnvoll! Ein Aufnahmegerät aber weckt sofort Misstrauen (geschürt durch Pressemitteilungen in der Politik ;) ). Ich hätte genauso gehandelt. So ein Misstrauen blockiert doch total die Konversation, weil man sich dann jedes Wort überlegt und in die Waagschale legt. Zwischen einem Arzt und Patienten sollte ein Vertrauensverhältnis vorliegen (im besten Fall), dann erst kommt es zur perfekten Behandlung auf beiden Seiten.

Wenn man einem Arzt nicht vertraut, sollte man ihn auch gar nicht aufsuchen. Ein Mal zum Kennenlernen und das war´s dann.

Es ist auch die Sache, wie man so ein Gespräch, wenn gewünscht mit Aufnahmegerät, angeht. Man kann wie oben von Krolik beschrieben, ganz auf dumm tun (weil man ja weiß, dass eine Attrappe vorliegt) und es auf eine Verarsche ankommen lassen oder wenn es einem wegen der Fülle von medizinischen Informationen wichtig ist, das Gespräch aufzunehmen, vorher das Anliegen schildert und nett drum fragt. Wie ich schon sagte... wie man in den Wald reinruft, schallt es auch raus.

Sorry BZebra, wo hast du denn das her:
BZebra hat geschrieben:
peter hat geschrieben:von den vieraugengesprächen hatte ich auch 3 im flur, im aufzug und hinter den mülltonnen. wenn du aber drum bittest, dies in irgendeiner form zu bestätigen...
Ein Zitat von irgendwoher??? Ich kann gerade nicht folgen :confused:

LG Bommenate
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Bommenate hat geschrieben:Es ist auch die Sache, wie man so ein Gespräch, wenn gewünscht mit Aufnahmegerät, angeht. Man kann wie oben von Krolik beschrieben, ganz auf dumm tun (weil man ja weiß, dass eine Attrappe vorliegt) und es auf eine Verarsche ankommen lassen
Es war ja nun keins, also hatte er es natürlich auch nicht angekündigt das Gespräch aufzuzeichnen.
Offensichtlich schien Dr. Niemeyer aber immens etwas dagagen zu haben UND glaubte man wolle ihm damit schaden!? Wie das?
Bommenate hat geschrieben:So ein Misstrauen blockiert doch total die Konversation
Ja, im Falle von Behandlungsfehlern und Schadenersatzansprüchen sogar komplett, wie bei Peter eben:

[equote="peter schrieb hier http://skoliose-info-forum.de/viewtopic ... 2693#52693"]von den vieraugengesprächen hatte ich auch 3 im flur, im aufzug und hinter den mülltonnen. wenn du aber drum bittest, dies in irgendeiner form zu bestätigen...[/equote]
Deine Einstellung, Bommenate, zum Einschalten der Rechtsabteilung gegen den Patienten? Ist die auch so positiv?

Zählt es zu den positiven Kriterien einer Behandlung, das Dokumentieren von Arztgesprächen zu unterbinden oder sollte dem Patient, der die Behandlung ja schließlich bezahlt, das von dem Behandler nicht gestattet werden (die Gesetzgebung mal außen vor gelassen)?

Ist es für dich akzeptabel, wenn dein Behandler so schnell mit dem Rechtsanwalt droht? Denn "wie man in den Wald reinruft..." trifft nicht immer zu. Ein tatsächlich vorliegender Behandlungsfehler kann genauso gut auch DICH auf die "unpopuläre Seite" bringen, ohne dass du darauf irgendwelchen Einfluss gehabt hättest.
Zuletzt geändert von BZebra am Di, 12.06.2007 - 20:05, insgesamt 3-mal geändert.
*Merle*

Beitrag von *Merle* »

Hallo!

Ich möchte mich auch noch kurz zu Wort melden.

[equote]BZebra hat folgendes geschrieben:
Sollte denn ein Arzt etwas gegen das Aufzeichnen seiner Gespräche mit Patienten haben?[/equote]

Was Tonbandaufnahmen angeht: Jeder hat das Recht zu entscheiden, ob er aufgenommen werden möchte oder nicht. Dieses Recht am gesprochenen Wort kann man auch einem Arzt nicht absprechen, sondern man muss es schlichtweg respektieren und akzeptieren, wenn er eine Aufnahme ablehnt. Insofern besteht kein Recht des Patienten per Aufnahmegerät die Behandlung zu dokumentieren.
Ganz abgesehen davon, dass einem eine heimlich bzw. ohne Zustimmung des Arztes gemachte Tonbandaufzeichnung u.U. im Falle eines Prozesses nicht weiterhilft, da das Gericht dies als unzulässiges, weil rechtswidrig erlangtes Beweismittel ansehen könnte.
Ganz anders m.E. ist das mit Dritten, die bei den Gesprächen anwesend sind, das halte ich für eine gute Idee, kann mich da nur meinen Vorschreiberinnen anschließen.

Gruß
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Beitrag von BZebra »

@Merle:

Die Frage ist: Würdest du als zahlender Patient nicht erwarten, dass er auf sein Recht eine Tonbandaufnahme zu verbieten, als ein Teil des Services verzichtet?

Eine Versicherung hat auch das Recht, die Schadensersatzforderungen die an sie gehen, vor Gericht auszufechten? Akzeptierst du es als gegeben, dass sie es tut, nur weil sie das Recht dazu hat, oder erwartest du, dass sie kulant ist und darauf verzichtet? Schließt du eine Versicherung bei einem Anbieter ab, von dem dir bekannt ist, dass er überall seine Rechte voll ausschöpft und vor Gericht zieht, um nicht zu zahlen?

Es gibt einen Unterschied zwischen "Recht haben" und der moralischen Bewertung dessen, wenn man dieses Recht in Anspruch nimmt.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Ich seh das auch etwas anders, BZebra!

Wenn zu mir jemand kommt und mir mitteilt, dass er das Gespräch mit mir aufzeichnen will überlege ich mir, warum er es wohl tun will.

Da gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Entweder er hat Angst, dass er sonst vergißt, was ich gesagt habe, oder er will alles was ich sage dokumentieren, um es später, möglicherweise vor Gericht, gegen mich verwenden zu können.

Wenn ich zu Beginn des Gespräches schon den Eindruck habe, dass wohl eher zweiteres vorliegt, werde ich das Gespräch unter diesen Voraussetzungen nicht beginnen, da ich hierzu viel zu wenig Jurist bin, um die Aussagekraft einzelner Worte oder Formulierungen zu beurteilen.

Daher würde ich in dem Fall den Patienten bitten, seine Fragen doch bitte schriftlich zu stellen, dann kann ich meine Antwort auch prüfen und möglicherweise auch einen Rechtsanwalt drüberschauen lassen, der sich mit den Fallstricken der Justiz besser auskennt als ich.

Ich kann hier nicht als Arzt sprechen, aber ich finde, diese Art von Selbstschutz muss man auch einem Arzt zubilligen. Es würde ja auch keinem von uns einfallen, sich vor Gericht selbst zu verteidigen, hier nehmen wir ja auch die Dienste eines Rechtsanwalts in Anspruch.
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
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Beitrag von Bommenate »

Hallo BZebra,
Krolik hat geschrieben:Der Zustand der Selbstsuggestion wurde durch den Anblick einer großen Aktentasche erreicht, die im Raum gut sichtbar platziert wurde und aus der die Attrappe eines Diktiergerätes auffällig herausschaute.
Das war Absicht und rein provokativ!!! Zudem erkennt man im folgenden Dialog des Gesprächs (kann man eigentlich nicht als Gespräch bezeichnen :rolleyes: ), den Krolik aufgeführt hat, dass es auch gar nicht darum ging, die Attrappe aufzuklären. Reine Verarsche!!! Was soll sowas??? Das verurteile ich schon mal als Erstes und das ist auch nicht lustig, ... bevor du weiter auf der Ablehnung der Tonbandaufnahme rumhackst.

Ich weiß jetzt wieder, warum ich mir vor längerer Zeit geschworen habe, hier im Skoliose-Info-Forum nichts mehr zu schreiben. Mir war es in diesem Thread aber wichtig, einiges richtig zu stellen, deswegen meine Posts und das wird auch eine Ausnahme bleiben.

Off topic:
Egal was man hier schreibt und zu welchem Thema auch immer, du zerpflückst jeden geschriebenen Satz und ich habe keine Lust und auch wirklich keine Zeit, deinem Hobby weiterhin Futter zu geben.

Meine Meinung habe ich dargelegt und vielen Dank Schildkröterich, du hast das genau richtig erfasst!

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Beitrag von BZebra »

Schildkröterich, meinen Infos nach hat eine Ton- oder Bild-Aufzeichnung vor Gericht nicht mehr Beweißkraft als eine normale Zeugen Aussage, wenn sie nicht von einem weiteren Zeugen unterstützt werden kann (anders die schriftliche Email!).

Es ist nur eine Gedächtnisstütze, der Patient kann sich also perfekt an das Gespräch "erinnern". Genausogut könnte man auch alles niederschreiben, wenn man schnell genug ist. Insofern kann man also wohl in allen Fällen davon ausgehen, dass es nur als Erinnerungshilfe genutzt wird bzw. genutzt werden kann.

Von viel mehr Bedeutung wäre hier eine Begleitperson, die als Zeuge auftreten kann!
Bommenate hat geschrieben:Reine Verarsche!!! Was soll sowas??? Das verurteile ich schon mal als Erstes und das ist auch nicht lustig, ... bevor du weiter auf der Ablehnung der Tonbandaufnahme rumhackst.
Ja, das kann man verurteilen, stimme ich mit dir überein. Und weiter...?

Auf das Einleiten rechtlicher Schritte gegen den Patienten gehst du nicht ein. Die wurden, wie ich es verstanden habe, nicht wegen der "Verarsche" getätigt!
BZebra hat geschrieben:Deine Einstellung, Bommenate, zum Einschalten der Rechtsabteilung gegen den Patienten? Ist die auch so positiv?

Zählt es zu den positiven Kriterien einer Behandlung, das Dokumentieren von Arztgesprächen zu unterbinden oder sollte dem Patient, der die Behandlung ja schließlich bezahlt, das von dem Behandler nicht gestattet werden (die Gesetzgebung mal außen vor gelassen)?

Ist es für dich akzeptabel, wenn dein Behandler so schnell mit dem Rechtsanwalt droht? Denn "wie man in den Wald reinruft..." trifft nicht immer zu. Ein tatsächlich vorliegender Behandlungsfehler kann genauso gut auch DICH auf die "unpopuläre Seite" bringen, ohne dass du darauf irgendwelchen Einfluss gehabt hättest.
Aber keine Antwort (bzw. eine Antwort zu einer nicht gestellten Frage) ist ja auch ne Antwort. ;)
Zuletzt geändert von BZebra am Di, 12.06.2007 - 23:38, insgesamt 13-mal geändert.
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Beitrag von Anke Strähle »

Wenn man ein Gespräch (egal wo und welcher Art) aufzeichnen möchte, sollte man den Gesprächspartner davor fragen ob er damit einverstanden ist. Heimliche Aufnahmen finde ich sind Vertrauensbruch. Wenn man sich unsicher sein sollte kann man ja immer eine zweite Person mit nehmen. Bei wichtigen Gesprächen nehme ich auch immer meine bessere Hälfte mit.

Ich glaube, daß ich im Falle von Dr. Niemeyer, das Gespräch auch abgebrochen hätte.

Das es sich dann auch noch um eine Attrappe handelte und sich Kroliks Bekannter zusätzlich noch dumm stellte finde ich einfach unmöglich und absolut nicht mehr lustig. Das dies von einem Erwachsenen kommt, ... einfach unglaublich!

Grüße Anke
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Beitrag von J-Maria »

Hallo Kròlik,
da hast Du den Salat ...

In der Sache hast Du wahrscheinlich nicht ganz unrecht, es gibt genug Fälle, wo man Ärzte zu recht kritisieren darf. Du hast Dir dafür nur Beispiele rausgesucht, die, wie wir jetzt erfahren haben, keine sind.
Da Du nicht die ganze Patientengeschichten, der zwei ersten Fälle deiner Erzählung gekannt hast, und unter falschen Annahmen/Informationen geschrieben hast, kann man Dir halt nur schlampig recherchiert vorwerfen und ggf. auch verzeihen. Ist ja nicht angenehm, aber man kann es noch als Missverständnis verbuchen, den wir froh sind, dank den Postings der Betroffenen, geklärt zu haben.
Ende gut alles gut – im Endeffekt, eine sehr positive Publicity für Dr. Niemeyer

Aber die Aktion deines Freundes, was soll man da sagen. Findest Du nicht, dass dein Freund mehr schauspielerische Fähigkeiten bewissen hat, als Du es dem Arzt zuweisen möchtest.
Hat sich ja richtig mit Requisiten (diese Geräteattrappe) darauf vorbereitet. Ich glaube nicht, dass er an dem Tag ärztlich behandelt werden wollte ...
Was hatte denn der Freund mit dieser Aktion vor? Er wollte dem Arzt helfen? Wobei?
Das war doch Kabarett live mit unfreiwilligen Beteiligten, und das auf Kosten der Krankenkasse.

Da müssen wir uns doch nicht darüber unterhalten, dass bevor man Gespräche aufzeichnet, man sich das Einverständnis der Beteiligten einholt, das ist ja nicht nur eine Rechtsfrage, sondern eine selbstverständliche Basis zwischenmenschlicher Kommunikation; egal, ob beruflich oder privat.
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Lynn
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Beitrag von Lynn »

Nie im Leben würde ich einen Arzt darum bitten, die Erlaubnis zu einer Tonbandaufnahme zu geben! Mal umgekehrt (wie auch Schildkröterich schon geschrieben hat) hätte ich an der Stelle des Arztes viel zu große Angst davor, dass man mir hinterher mein eigenes Wort im Mund herum dreht. Und sowas kann, wenn ein Anwalt rhetorisch bewandert ist, immer passieren ;) . Ich würde das auch nicht wollen. Zumindest nicht in dieser überfallartigen Weise. Vielleicht hab ich Paranoia, aber ich würde dem Patienten in diesem Fall erstmal was Schlechtes unterstellen, nämlich, dass er was gegen mich in der Hand haben will. Da hätte ich auch Bammel.
~ ehemals Ulaschatz ~
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