Vor einigen Tagen hatte ich ein ausführliches Gespräch mit meinem Hausarzt (Internist) über den Sinn und Unsinn einer (orthopädischen) Reha.
In diversen, jedoch nicht schlaflosen Nächten habe ich das sacken lassen, aber so richtig … ich weiß auch nicht.
Vielleicht kann mir jemand von Euch einen Hinweis oder eine Idee oder ähnliches hier hintippern. Vielen Dank schon mal!!!
Wegen meiner Skoliose war und bin ich nicht in Behandlung, schlicht weil ich mir mit Schmerzen & Co. bisher einigermaßen selber helfen konnte und weil im Umkreis kein diesbezüglich brauchbarer Orthopäde tätig ist.
Ich habe meinem Hausarzt deutlich von meiner Beschwerdezunahme berichtet und war im Februar krankgeschrieben. Den Ausflug zu damaligen Orthopäden habe ich nebenan ausführlich beschrieben. Ich soll nach 6 x MT/Physio wiederkommen. Da zweifle ich über die Sinnhaftigkeit. Zumal ich von meiner Physio inzwischen weiß, daß er äußerst selten Physio verschreibt und schon gar nicht außerhalb des Regelfalls.
Das ist für mich immer noch ein ungeklärter Punkt. Ich habe bisher keinen Cobb-Winkel, an dem jedoch einiges hängt.
Der Orthopäde aus dem Jahr 2016 sah sich nicht in der Lage, den/die Cobb-Winkel auszurechnen und der letzte hat sich ausschließlich für die Nacken-/Armschmerzen und null für die Skoliose interessiert. Beim Ersttermin sollte ich sogar T-Shirt anbehalten. (Mein Gyn sagte immer: „Durch die Hose keine Diagnose.“ Daran dachte ich kopfschüttelnd in dem Moment.) Sein Fazit: Kein Verschleiß. Das war’s.
Ich schweife ab …
Jedenfalls habe ich bei meinem Hausarzt nach einer orthopädischen Reha gefragt. Er sieht eine Genehmigung nicht nur skeptisch, sondern sieht die Ablehnung schon im Briefkasten:
- weil er meinte, daß ich eher eine psychosomatische Reha brauche. Ich gebe gerne zu, daß mein letztes Jahr beruflich sehr schwierig war und eine Besserung nicht in Sicht ist, ABER die Beschwerdezunahme begann bereits deutlich früher und ist inzwischen massiv.
- weil er meinte, daß ich die Skoliose schon fast mein ganzes Leben habe und warum sollte jetzt eine Reha notwendig sein.
- weil er meinte, daß die KK auf ambulante Angebote verweisen wird. Auf meinen Einwurf des Nichtvorhandenseins ambulanter Angebote entgegnete er, dies sei der KK egal.
- weil er meint, eine orthopädische Reha bringt meinen GdB inklusive Merkzeichen in Gefahr. Dies wäre bei einer psychosomatischen Reha nicht möglich. (Ehrlicherweise ist das eine große Sorge von mir!)
- weil er meinte, orthopädische Reha werden nur nach einem Akutfall bspw. Unfall genehmigt.
Außerdem sprach er von Druck seitens der KK und Regreßforderungen
Immerhin konnte ich ihm ein Rezept für ein stärkeres Schmerzmittel aus den Rippen leiern. Bisher habe ich mich mit Ibu 400 an schlechten Tagen über Wasser gehalten. In letzter Zeit wurde ich davon müde. Jetzt gibt es Novaminsulfon. Erfahrungen?
Komisch fand ich, daß er mir nicht sagen konnte, welcher Kostenträger für mich zuständig ist. Oder hatte ich zuviel erwartet?
Deshalb konnte er mich auch keine Reha-Klinik nennen – hängt vom Kostenträger ab.
Ich bin verwirrt und verunsichert aus der Praxis raus.
Ich fühle mich überhaupt nicht ernst genommen, sondern allenfalls in eine für den Hausarzt einfach zu klärende Schublade geschoben worden zu sein.
Trotzdem habe ich inzwischen nach dem Inhalt eine psychosomatischen Reha gegoogelt.
Fazit: Das ist so überhaupt gar nicht meins …
- mit Gesprächsrunden im kleinen und großen Rahmen … ich erzähle im Familienkreis, der besten Freundin und meinem Seelsorger von meinen Problemen. Das reicht.
- Kreativkurse … kreatives Schreiben ist mein Hobby, Malen habe ich ausprobiert – talentfrei, genau wie alles Musikalisches.
- PME … mal im Rahmen einer Rückenschule ausprobiert – fand ich ätzend & komplett sinnfrei (ich für mich, anderen mag es sicher helfen).
- Yoga … ausprobiert – zu unsportlich und deutlich weniger als Rückenschule für mich geeignet. Der Meditationsteil am Ende war für mich gähnend langweilig.
- Strand-/Wald-/Bergspaziergänge bzw. Nordic Walking … beides für mich völlig ungeeignet ist.
Es ist doch viel Text geworden. Danke für das Durchhalten!