Reha für Rentner?

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banshee
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Reha für Rentner?

Beitrag von banshee »

Hallo liebe Forum-Mitglieder,
dies ist ein Hilferuf! Ich war bisher während meiner aktiven beruflichen Phase 12 mal in der Argental-Klinik in Isny-Neutrauchburg. Ich bin dort also fast schon zuhause, man kennt mich dort und bisher ist der Aufenthalt dort immer sehr erfolgreich gewesen. Ich habe eine links konvexe hochgradige Skoliose,COBB-Winkel 90 - 120 Grad.
Jetzt bin ich im beruflichen Ruhestand, habe 4 Jahre gewartet und dann bei der KK einen Reha-Antrag gestellt. Aussage der KK war zunächst, 'kein Problem', ich solle ruhig einen Antrag stellen. Der Orthopäde hat ein entsprechendes Gutachten geschrieben, zudem gibt es die dringende Empfehlung der Klinik, die Kur in geringeren Abständen zu wiederholen.
Bei der sogenannten Beratung der KK kam nun heraus, dass sie auf jeden Fall den Antrag ablehnen werden und ich allenfalls einen Anspruch auf eine ambulante Therapie habe. Wie wir alle wissen, sind ambulante Therapien lange nicht so effektiv wie stationäre.
Hat jemand Erfahrung im Durchsetzen einer Reha-Kur im Rentenalter? Danke schon jetzt für Eure Antworten.
Gruß von banshee
kiki68
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von kiki68 »

hallo banshee,

mit welcher Begründung will die KK den Antrag zur stationären Reha ablehnen? Da die KK aufgrd. des Status "Rentner" die korrekt angegangene Stelle ist, wird der Antrag durch einen Gutachter beurteilt. Prinzipiell gilt dabei schon der im Gesetz erfasste Grundsatz "ambulant vor stationär". Wenn du nun am Wohnort ausreichende Maßnahmen von physiotherapeutischen Behandlungen absolivert hast, kann dein stationärer Antrag auf dieser Argumentationsschiene nicht abgelehnt werden. Ambulante Maßnahmen sind definitiv nicht mit der Intensität einer stationären Reha zu vergleichen, gelten aber als sog. Ausgangsbasis dafür, dass alle am Wohnort machbaren Maßnahmen ausgeschöpft worden sind und keinen bzw. keinen ausreichenden Erfolg erzielt haben und daher eine stationäre REha erforderlich ist.
Solltest du keine ambulante Physiotherapie machen, würde ich in Richtung KK zumindest dahin argumentieren, dass dir die Übungen aus den letzten Rehas bekannt sind, du diese rglm. mehrfach wöchentlich in Eigenregie absolvierst, aufgrd. verändertem Beschwerdebild nun aber wieder eine Intensivmaßnahme benötigst, und dies am Wohnort halt nicht so engmaschig durchgeführt werden kann. Parallel dazu würde ich schon schauen, dass du auch ambulante Physiotherapie absolvierst, um die Ablehnungsgründe zu widerlegen.
banshee
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von banshee »

Hallo Kiki68,
danke für Deine schnelle Antwort. Die KK genehmigt mir laufend-soweit ich denken kann- krankengymnastische Übungen. Ich gelte unterdessen bereits als "Außerhalb des Regelfalls" erhalte also jeweils 10 Verordnungen am Stück. Außerem bekomme ich momentan noch 1x wöchentlich Wassergymnastik gesponsert. Dieser Punkt ist also abgedeckt. Die KK meint nun, das das ausreichend sei. Da mit dem Älterwerden aber die Beschwerden und Schmerzen einfach zu nehmen, würde ich halt gern nocheinmal zur station. Reha fahren. In Isny wird nach Lehner- Schroth gearbeitet und alle Maßnahmen sind darauf abgestimmt. Schlimm finde ich, dass der MDK nur nach Aktenlage entscheidet und der Orthopäde m.E. der KK nicht viel Widerstand entgegenbringt. Ich habe das Gefühl, ich brauche ganz intensive Argumentationshilfen, die ich ihm dann auf den Schreibtisch legen kann.
Es grüßt Banshee
Lady S
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von Lady S »

banshee hat geschrieben: Bei der sogenannten Beratung der KK kam nun heraus, dass sie auf jeden Fall den Antrag ablehnen werden und ich allenfalls einen Anspruch auf eine ambulante Therapie habe.
Nachdem Du den Antrag gestellt hast, muss ja irgendwann ein schriftlicher Bescheid der KK kommen.
Gegen den solltest Du dann (schriftlich!) Widerspruch einlegen und entsprechend argumentieren.
Grüsse, Lady S
kiki68
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von kiki68 »

Gegen die Ablehnung musst du innerhalb von 4 Wochen den Widerspruch einlegen....je nachdem aus welcher Fachrichtung der beratende MDKArzt ist, hat er nicht so viel Ahnung von Skoliose...am besten deinen Dr bitten,schriftlich zu formulieren,dass die akt.amb.Übungen nicht ausreichend sind um den zunehmenden Schmerzen entgegen zu wirken und um eine Vermeidung von langfristiger Versorgung mit Medikamenten entgegen zu wirken halt eine intensive Reha erforderlich ist.
kiki68
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von kiki68 »

Versuche doch mal beim RV Träger,die vorher die Rehas bezahlt haben, deren damals erstellten Gutachten anzufordern. Die reiche dann im Rahmen d.Widerspruchs der KK mit ein..... :arrow:
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Klaus
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von Klaus »

Hallo banshee,

mir fällt dazu nur ein ein, dass es für die KK folgenden Grund für die REHA geben kann, nämlich die
Erhaltung der Arbeitskraft.
Die fällt ja nun weg und somit wäre die
Erhaltung der Lebensqualität
jetzt das Ziel, was ja eigentlich von den Kassen besonders beworben wird.

Insofern würde ich hier ganz besonders die Lebensqualität in den Vordergrund stellen, die leider nur über die REHA zu erreichen ist.

Gruß
Klaus
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von minimine »

Hallo Klaus,
mir fällt dazu nur ein ein, dass es für die KK folgenden Grund für die REHA geben kann, nämlich die
Erhaltung der Arbeitskraft.
das ist nicht das Ziel der Krankenkasse, sondern der Rentenversicherung. Bei dieser gilt der Grundsatz: Reha vor Rente!
Bei der Krankenkasse gilt vielmehr der Grundsatz: Reha vor Pflege!

Hallo Banshee,

wenn du bereits Einschränkungen hast, also Alltagstätigkeiten, bei denen du Hilfe benötigst, dann unbedingt mit im Antrag angeben.

Ansonsten gilt natürlich bei jeder Reha, dass zunächst alle ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sein müssen. Du solltest dir daher vor deinem Antrag zunächst KG-Rezepte und ähnliches besorgen (wenn du das nicht sowieso schon hast). Dein Arzt sollte dann noch begründen, warum eine stationäre Behandlung notwendig bzw. in deinem Fall besser ist.

Wünsche dir viel Erfolg mit dem Antrag.
LG
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Klaus
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von Klaus »

Hallo minimine,
Bei der Krankenkasse gilt vielmehr der Grundsatz: Reha vor Pflege!
Aus
http://www.bmg.bund.de/themen/krankenve ... ation.html
Rehabilitationsleistungen sind in Deutschland Aufgabe der verschiedenen Sozialversicherungsträger, das heißt der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherung. ....
Rehabilitation hat nicht nur zum Ziel, die körperliche, berufliche und soziale Leistungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten zu erhalten oder zu fördern; sie fördert auch die individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Krankheits- und Lebensbewältigung......
Dabei ist es ein besonderes Anliegen, dass ältere Menschen nicht zu früh in die Pflege "abgeschoben" werden, sondern mithilfe der geriatrischen Rehabilitation so lange wie möglich aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Da kann ich eigentlich nicht erkennen, dass der Grundsatz REHA vor Pflege für alle Gruppen gilt.

Unabhängig davon, ist für Banshee natürlich das definierte Ziel der Rehabilitation wichtig (ohne beruflichen Aspekt), von dem ich denke, dass man das auch ganz persönlich z. Bsp. mit dem Stichwort Lebensqualität in einem entsprechenden Antrag definieren sollte. Und die ärztliche Begründung sollte in der Tat als Fazit aus den versuchten ambulanten Behandlungen die stationäre REHA als einzige Möglichkeit sehen.

Gruß
Klaus
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von minimine »

Hallo Klaus,

ehrlich gesagt verstehe ich jetzt nicht genau, was du mit "Gruppen" meinst.
Für Berufstätige und meistens auch Kindern/Jugendlichen ist idR die Rentenversicherung für Reha-Maßnahmen zuständig. Deren Ziel ist es, eine verfrühte Verrentung zu verhindern bzw. möglichst lange hinauszuzögern, daher gilt hier der Grundsatz Reha vor Rente. Für die Krankenkasse spielt daher die Begründung "Erhalt der Arbeitskraft" keine Rolle, weil die hier gar nicht zuständig wäre.
Bei Rentnern ist immer die Krankenkasse für Reha-Maßnahmen zuständig. Ziel ist hier, die Notwendigkeit für Pflege zu verhindern und somit die Selbstständigkeit des Patienten möglichst lange zu erhalten (ist ja auch sowas wie Lebensqualität). Daher auch mein Hinweis auf mögliche Einschränkungen, bei denen bereits jetzt Hilfe notwendig sind, auch beim Antrag mit anzugeben.
LG
Minimine

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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von Klaus »

Hallo minimine,

da hatte ich die "soziale Gruppe" im Blick, für die die KK zuständig ist, weil es keinen anderen Kostenträger gibt.
Das ist nicht nur die Gruppe der Rentner, sondern durchaus auch junge Leute, (habe gerade qwerty_x geantwortet, wo anscheinend die KK zuständig ist) bei denen REHA vor Pflege schon ein bischen komisch klingt. Beim "Erhalt der körperlichen und sozialen Leistungsfähigkeit" geht es da doch eher um die Möglichkeit, auch voll berufstätig zu sein und weniger darum, in die Pflegebedürftigkeit zu rutschen.

Gruß
Klaus
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Re: Reha für Rentner?

Beitrag von banshee »

Hallo minimine,Klaus, Lady S und Kiki 68
danke für all Eure Gedanken und Beiträge zu meiner Anfrage. Ich werde jetzt aus allen Antworten die Anregungen übernehmen und sie meinemOrthopäden vortragen. Mal sehen, was dann so weiter passiert. Ich hoffe jedenfalls noch immer auf ein Einlenken der KK.
Es grüßt Banshee
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