Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

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Sunflower
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Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Sunflower »

So, ich bin zurück von meiner Reha in Isny und wie versprochen, liefere ich nun meinen Erfahrungsbericht.

Da die anderen Threads Isny betreffend doch schon etwas älter sind, eröffne ich mal meinen eigenen, ich hoffe, das ist ok.

Also, wie Ihr ja mitbekommen hattet, habe ich mich bewusst für die Argentalklinik entschieden, da ich erstens nicht sehr weit von Isny entfernt wohne und zweitens ich nur Positives über die Klinik gehört habe. Ich werde im Verlauf immer wieder mal mit Bad Sobernheim vergleichen (dort war ich 2005) - dies soll aber nicht als Wertung verstanden werden - aber ich denke, für die Meisten hier ist das ja doch von Interesse.

Ich war also in der Argentalklinik 1 untergebracht - eine reine Orthopädie-Rehaklinik. Es gibt gleich nebenan die Argental 2, die aus mehreren Häusern besteht, dort sind aber neben der Orthopädie auch noch viele Burn-out /Psychosomatik-Patienten untergebracht.

Die Klinik ist sehr schön, die Zimmer nur Einzelzimmer, zweckmässig eingerichtet mit Balkon und Flachbildfernseher, auf Wunsch auch Zimmersafe und Telefon zu mieten bzw freizuschalten. Die Klinik liegt in Neutrauchburg, das ist ein Ortsteil von Isny, sehr schön idyllisch gelegen, zu Fuß nach Isny ca 15 min, es gibt auch Linienbusanbindung. Eine ganz tolle Cafeteria gibt es auch (dort auch W-Lan Hotspot) incl. Fernsehzimmer mit "Sky". Die Cafeteria ist bis 22.30 Uhr geöffnet, dort gibt es alles was das Herz begehrt, auch schön, wenn Besuch da ist, die Kuchenauswahl unübertrefflich und eine wunderbare Sonnenterrasse. So viel mal zum Haus an sich...

Arzt und Therapieeinteilung:

Ich habs leider geschafft, an den so ziemlich unfähigsten Arzt der Klinik zu geraten. Keiner der Patienten, die ihm zugeteilt waren, waren zufrieden, einige (bei denen es um Sachen wie Rentenbeantragung, Behinderung etc ging) haben eine Beschwerde beim Chefarzt erwogen bzw auch durchgeführt. Der Gute konnte leider nicht gut deutsch, so dass ein richtiger Dialog überhaupt nicht möglich war... er scrollte total planlos durch den Therapieplan, ich hab daraufhin gleich eingeworfen, dass ich unbedingt zur Schroth-Therapie eingeteilt werden möchte... er schaute mich an, als ob ich nicht ganz dicht wäre und meinte "sowas gibt hier nicht!" Ähm, ja ist klar... :rolleyes: Ich hab dann nur gesagt, dass es die sehr wohl gibt und er soll jetzt einfach alles ankreuzen, was mit Skoliose zu tun hat... na, wenigstens das hat er gemacht. Ich hab dann beschlossen, mir den Arzt am Allerwertesten vorbei gehen zu lassen, denn erfahrungsgemäss hat man dann ja doch wesentlich mit den Therapeuten zu arbeiten, und NICHT mit dem Arzt. So war das dann auch...
Mein Arzt hat mir auch nicht gesagt, dass ich mich in der Station einfinden soll zum messen lassen (Grösse und Sitzhöhe) sowie zur Spirometrie (Lungenfunktion) - zum Glück hat das gleich in den ersten Tagen eine Therapeutin festgestellt, dass da bei mir noch gar nix gemacht worden ist... (beide Ergebnisse haben sich bei mir verbessert durch den Aufenthalt). Eine 3-D-Messung wie in Sobi findet nicht statt, die Skoliose an sich wird nicht überprüft.

Die Therapeuten sind alle SEHR kompetent, die Schroth-Therapeuten sind meist auch in Bad Sobernheim ausgebildet worden. Meine Skolioseeinschätzung wurde von einer Therapeutin durchgeführt, die in 5 min die exakt gleiche Skizze gemacht hat, wie ich sie bereits von Sobernheim habe :top:

Mein Therapieplan (beispielhaft - die Pläne waren täglich fast gleich):

7.30 Uhr Skoligruppe Leistung (es gibt auch eine Anfängergruppe, aber ich als Ex-Sobi"insasse" kam natürlich sofort in die Leistungsgruppe ;) )

9.30 Uhr Skoligruppe Wasser

11.00 Uhr HWS Extension Trac (eine Art Streckbank - Elektroabteilung... seeeehr angenehm für meinen Nacken :top: )

13.00 Uhr Atemgruppe Skoli

15.30 Uhr Autogenes Training

Das sieht jetzt auf den ersten Blick nach GAR NIX aus... stimmt so aber nicht. Ich muss sagen, dass ich das Glück hatte, dass ich in der Leistungsgruppe morgens meist allein war, zu meiner Zeit waren nicht viele Skoliosepatienten in der Klinik. Das hiess dann Intensivtraining. Beim schrothen in Isny müssen sicherlich Abstriche gemacht werden - es wird wenig bis gar nicht mit Unterlagerung gearbeitet, die Reissäckchen muss man zwar mitbringen, aber die kommen nicht wirklich zum Einsatz. Da die Therapieeinheiten nur immer jeweils eine halbe Std dauern, werden die Übungen eher einfach gehalten, keine grossen Aufbauten, die zuviel Zeit beanspruchen würden. An den Handspiegel hab ich selber nicht mehr gedacht und hab ihn prompt vermisst, denn die Deckenspiegel wären ja da... es gibt keine Hüfthölzer und die entsprechenden Übungen dazu.

Bei der Wassergruppe hatten wir anfangs eine Therapeutin die offensichtlich keine Schroth-Therapeutin war, das war ganz normale Wassergymnastik. Ab der 2. Woche hat dann aber meine Leistungsgruppen-Frau die Gruppe übernommen, die war dann auf Schroth ausgerichtet. In der Atemgruppe wird oft mit Partnerübungen gearbeitet, Stimulation der schwachen Seite etc auch Schrothgang... (in der Gruppe waren wir zwischen 3 und 8 Leuten)

Ich hab entweder Trac oder im Wechsel dazu Einzelgymnastik gehabt. Eins von beiden fand immer statt. In der Einzelgymnastik wird quasi auf Wunsch gearbeitet - da es (zumindest für mich) weder Fango noch Massagen gab (Aussage Chefarzt in einem Vortrag - Fango und Massagen sind Wellness, nicht Rückentherapie!) habe ich die Einzelgymnastik meist zur Dehnung und Lockerung meiner Muskelverhärtungen genützt und um andere Übungen zu erfahren (individuell für meine Probleme).

Anfangs wird man von seinem Einzeltherapeuten im MTT-Raum (med-tech. Training sprich Gerätetraining) eingewiesen. Der MTT-Raum ist täglich von 7.00 bis 20.00 geöffnet und man kann dort dann eigenständig trainieren. Der Skoli-Gruppenraum ist ab 15.00 Uhr frei zugänglich und dort kann dann ebenfalls noch mit den Schroth-Utensilien trainiert werden - allerdings, wie teils im MTT auch, ohne Therapeut. Also nur ratsam, wenn man schroth-erfahren ist.

In Neutrauchburg gibt es dann auch noch das BWZ (Bewegungszentrum), ca 5 min zu Fuß erreichbar. Das ist ein Sportzentrum mit mehreren Hallen, Hallenbad, Sauna etc. Dort findet eine grosse Vielzahl von Kursen aller Art statt (Rückenschule, Rückengymnastik, HWS-Gymnastik, Aqua-Jogging, Aqua-Fitness, Tai-Chi, freies Schwimmen, Nordic Walking, und noch vieles vieles mehr), dort kann man sich einen Kursplan besorgen - wenn man dabei sein möchte, braucht man allerdings in seinem Therapieheft eine Verordnung seines Arztes für die gewünschte Anwendung, sonst darf man nicht dabei sein. Teils wird das bei der Therapieplanung gleich mitverordnet, ich hab mir dann aber nachträglich noch ein paar Sachen eintragen lassen wie zB freies Schwimmen, denn in der Klinik gibt es zwar 2 Bewegungsbäder, die sind aber nicht schwimmtauglich und auch nicht dafür gedacht (die sind auch nur nachmittags fürs freie Üben ca 30 min geöffnet mit Aufsicht). Ich hatte also fürs BWZ noch Verordnungen für Tai-Chi, HWS- und Rückengymnastik und freies Schwimmen. Man muss halt sehen, wie sich die Zeiten der BWZ-Kurse mit dem eigenen Klinik-Therapieplan vertragen und dementsprechend selber planen.

Überhaupt ist in der Argentalklinik die Eigenverantwortung das A und O. Niemand kontrolliert, ob man auch das MTT besucht, selbst übt bzw ins BWZ geht. Das sieht auf den ersten Blick nach sehr viel Freizeit und Langeweile aus, man kann sich den Tag aber durchaus selbst gestalten und die BWZ-Kurse finden auch mehrmals täglich statt. Aber wer selbst nichts macht und auf Therapie wartet, der hat Pech gehabt.

Die Therapeuten sind alle sehr nett, sehr engagiert und man kann auch viel Spass haben, der soll ja auch nicht zu kurz kommen... auch die Angestellten der Klinik sind super freundlich, das Essen ist klasse und reichhaltig, ich kam mir mit all den Buffets vor wie im Hotel!

Als Resümee stelle ich fest, dass die Argentalklinik für jemanden, der noch nie geschrothet hat, eher nicht in Frage kommt. Denn das Schroth-Programm ist nicht intensiv genug, um es "intus" zu bekommen in der Zeit. Das habe ich von den "Anfängern" öfters gehört, dass sie erst in der letzten Woche den Dreh mit den Korrekturen raus hatten - von den Anfängern hat auch kaum jmd mal in die Leistungsgruppe gewechselt, und wenn, dann erst in der letzten Woche.
Auch, wer NUR schrothen will, wird sich in Isny am falschen Ort fühlen, denn dort wird einfach auch viel anderes gemacht.

Ich hatte mich bewusst für Isny entschieden, weil ich der Meinung war, dass mich ein volles Schroth-Programm überfordern würde, da ich vor allem auch mit meinen BSV gekämpft habe und ich auch einfach einen Erholungseffekt gebraucht habe - für mich war die Mischung aus schrothen, HWS stärken und Entspannung/Entschleunigung perfekt! Ich würde wieder in die Argentalklinik gehen. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und habe wieder ein wesentlich besseres Körpergefühl und fühle mich auch wieder aufrechter. Auch die Schmerzen sind besser geworden.

Ach ja, noch zum Alter: als ich dort ankam, hab ich erstmal einen Riesenschreck bekommen! Lauter Leute Ü60 oder eher Ü70 im Eingangsbereich mit Rollatoren und Krücken - ich hab gedacht, ich checke im Altersheim ein! Ich bin ja erst Mitte 30 und war somit in meiner Altersklasse in der absoluten Minderheit... es sind halt viele "Hüften" und "Knie" da... Zum Glück kamen gleichzeitig mit mir noch ein paar andere meines Alters (ungefähr) an... die Leute U30 kann man an einer Hand abzählen...

Ich hatte übrigens eine Verlängerung beantragt und auch genehmigt bekommen - das musste ich aber von mir aus fordern, angeboten hat mir das keiner (wie damals in BS)

Falls ich nun etwas vergessen haben sollte - fragt mich einfach!

Als Nachtrag fällt mir noch etwas ein: es ist ja immer wieder erstaunlich, bzw eher befremdlich, was Patienten bez. Skoliose für Aussagen von Ärzten bekommen... ich habe ja nun mit meinen "Mitskoliosen" regen Erfahrungsaustausch betrieben und wurde dann schon immer auf DAS Thema "Sobernheim" angesprochen - und habe immer wieder gehört, dass den Patienten bei Rehabeantragung von den Orthopäden/Ärzten von Bad Sobernheim ABGERATEN wurde :eek: Begründung: das ist nur was für Kinder/Jugendliche! Ich hab das natürlich jedesmal aufs Heftigste verneint! Auch wenn meine Gruppenleutchens teils deutlich älter als ich waren, der Schrotheinstieg wird wohl nirgends so intensiv und förderlich sein wie in Bad Sobernheim (zu BaSa kann ich mich natürlich nicht äussern, dort war ich noch nie). Ich finde das einfach haarsträubend und unmöglich! Einige haben dann tatsächlich überlegt, mal als Selbstzahler nach Sobi zu gehen... Schade um die vertane Chance... :(
Bärle

Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Bärle »

Hallo, Sunflower

Deine Bericht aus Isny ist prima.

Dazu meine Fragen
>was wurde in der Leistungsgruppe gemacht?
Kann man auch gleich von Anfang an in die Leistungsgruppe gehen.

>Das Sportzentrum scheint eine gute Lösung zu sein.
Kann man sich dabei raussuchen an was man dort teilnimmt oder
wird dies verordnet.
Deine Verlängerung hat anstandslos geklappt. Das hört sich klasse an.

prima dass Dir Dir die Reha Linderung gebracht hat.

viele Grüße, Thomas
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Klaus
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Klaus »

Mal abgesehen davon, dass in Isny Hyperkyphosen nicht mit Schroth behandelt werden, wäre ich nach Lesen Deines Berichts mit Sicherheit auch mit Skoliose in Bad Salzungen in 2005 als 61-jähriger besser aufgehoben gewesen. ;)

Gruss
Klaus
Sunflower
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Sunflower »

Bärle hat geschrieben: >was wurde in der Leistungsgruppe gemacht?
Kann man auch gleich von Anfang an in die Leistungsgruppe gehen.
zB Seitenlage, Übungen in Bauchlage mit Gurt, Pezziballübung, Sprossenwand + Deuserband, Bauchmuskelübungen etc
Ich war sofort in der Leistungsgruppe eingeteilt, bei Leuten, die Schrotherfahrung haben, wird das wohl immer so sein, schätze ich.
>Das Sportzentrum scheint eine gute Lösung zu sein.
Kann man sich dabei raussuchen an was man dort teilnimmt oder
wird dies verordnet.
Zuerst bekam ich vom Arzt dort Rückengymnastik verordnet - nach Durchsicht des Kursplans habe ich dann noch für mich Tai-Chi und freies Schwimmen herausgesucht und meinen Arzt gefragt, ob ich dafür eine Verordnung bekommen kann, das war kein Problem.

@Klaus: wie ich schon geschrieben habe, das muss jeder für sich selbst entscheiden, wo er/sie die persönlichen Prioritäten setzt.
Bärle

Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Bärle »

Hallo, Sunflower

danke Deiner Antwort und Deinen Bericht.
Falls ich mal wieder eine Reha machen würde
tendiere ich auch für Isny. Wäre ich nur dort hingegangen.

jedenfalls können dort weitere Ortho-Erkrankungen mit behandelt werden
und es wird offensichtlich darauf eingegangen. >So wie ich dies
aus deinem Bericht heraus lese. Das wäre für meinen Fall die geeignetste Klinik.

Deine Schrothanwendungen waren ausreichend wie ich finde und freies Üben
ist ja dort auch möglich. Mit TaiChi als Ergänzung, na das ist doch wunderbar.
Das mit dem Sportzentrum scheint gut gelöst zu sein und Anwedungen können
umdisponiert werden.
Verlängerung ohne Probleme, wo gibt es das noch ? einfach gut.
Die Klinik scheint prima zu sein.

Kommt man da automatisch in die Klinik 1 ? oder muss man dabei aufpassen
um in die Richtige Klinik zu kommen. Ist man erst einmal eingewiesen gibts kein zurück mehr.
So wie ich denke.

viele Grüße, Thomas
Sunflower
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Sunflower »

... es wird übrigens auch noch unterschieden zwischen Skoli-OP-Gruppen und Nicht-Operierten (weiss jetzt nicht mehr so genau, ob das in Bad Sobernheim auch so war) - in Isny gibt es auch viele Bandscheiben-Patienten (operiert und nicht operiert), das war mir ebenfalls sehr wichtig, dass das ebenfalls kompetent behandelt wird.

Ich wurde automatisch in die Argental 1 eingewiesen, ich hatte auch den Beschluss von der DRV für diese Klinik. Mir wurde allerdings geraten (von jmd der schon dort war), lieber in die Argental 2 zu gehen, die ist eigentlich eher für die Leute, die "gut zu Fuss" sind... die Argental 1 hat ein bissl mehr Krankenhaus-Charakter, die Argental 2 ist mit den vielen Einzelhäusern eher wie ein Feriendorf aufgebaut. Begründung für den Ratschlag war eben, dass die Argental 2 von den Zimmern her schöner wäre. Das kann ich ja nun nicht nachprüfen, aber mir hat es in der Argental 1 SEHR gut gefallen - ausserdem: die Skoli-Gruppen finden NUR in der Argental 1 statt, was bedeutet, dass die Skolileute der Argental 2 (war aber nur Eine) zu jeder Anwendung 5 min hin und wieder zurück musste... vor allem blöd bei den Wasseranwendungen, die man sonst im Bademantel besuchen kann, wenn man in der Argental 1 ist...
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Klaus
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Klaus »

sunflower hat geschrieben:@Klaus: wie ich schon geschrieben habe, das muss jeder für sich selbst entscheiden, wo er/sie die persönlichen Prioritäten setzt.
Ich habe das auch bezüglich meines Alters geschrieben, weil das in Isny ja offensichtlich auch eine große Rolle spielt.
Aber zugegebenermassen ist aktive Muskelpflege etwas, was mich seit über 25 Jahre beschäftigt. ;)

Gruss
Klaus
Bärle

Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Bärle »

Hallo,

Folglich wäre es für Skolioseanwendungen und Schroth
egal ob man in die 1 oder 2 verfrachtet wird. Bis auf die
Wegstrecke eben.

nochmals danke für Deine Info.



viele Grüße, Thomas
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Lena52 »

Ein toller Bericht von Dir aus Isny !

Dazu eine Frage von "Frau zu Frau":

Werden die Schroth-Übungen -so wie in Bad Salzungen erwünscht - auch nur mit Sport-BH gemacht?

Das hat mich persönlich ein wenig irritiert, da wir/ich in Bad Salzungen gemeinsam mit Jugendlichen trainieren mußten.
Die Jugendlichen haben sich tot gelacht und herrlich amüsiert .... natürlich ganz diskret..... und wenn einer von den Therapeuten kam, dann wurde großzügig und diskret über alles hinweg gesehen.

Ich fand das alles total peinlich! Nie wieder werde ich mir so etwas antun!

Die Kiddies haben sich herrlich amüsiert, wenn ältere Frauen (ab 60 und aufwärts) ihre T-Shirts auszogen und Ihre Übungen -nur spärlich bekleidet absolviert haben.

Es war so unendlich peinlich und ich kann es hier kaum beschreiben. Nie wieder werde ich mir so etwas antun!

Wie wird das in Isny mit der Sportbekleidung gehandhabt?

Muß man da auch in BH an der Sprossenwand etc. herumhängen?
Wird man dort auch so von Schülern und halbwüchsigen, pubertierenden Jungen begafft, wie in Bad Salzungen?
Gibt es dort eine Trennung (Alter/Geschlecht etc.)?

LG Lena
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Dalia »

Ich habe die letzten Postings in einen eigenen Thread verschoben: viewtopic.php?f=10&t=26203

Hier geht es um Isny und nicht um Bad Salzungen.

Hallo Sunflower, ich fand deinen Bericht sehr interessant, herzlichen Dank. Toll, dass wenigstens ein bischen Schroth angeboten wird und offensichtlich auch Kompetenzen vorhanden sind.

Dein Erfahrungsbericht wird für manche, die keine reine Schroth-Reha machen wollen, sicher eine Ermutigung sein, sich für Isny zu entscheiden.

Wie lange war die Wartezeit, bis du die Reha antreten konntest und wie lange warst du auf Reha?
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Sunflower »

Sorry, dass ich so lange nicht on war...

Zu der Frage mit dem "Dresscode" beim schrothen.... ja klar, auch hier nur mit Bikini-Oberteil. Alles andere hätte mich auch sehr irritiert, denn mit Klamotten wird es schwierig, die Korrekturen mit Hilfe der Spiegel auszuüben. So ein gutes Auge habe ich denn doch nicht.

Aber keine Sorge: in Isny sind keine Jugendlichen untergebracht. Freies Üben in DEM Sinn gibt es nicht - bzw nur im MTT-Raum, und dort wird natürlich bekleidet trainiert ;) ist ja "nur" ein Geräteraum, eher ungeeignet für Schroth. Wenn man alleine Schrothen möchte, kann man das im Schrothraum machen ohne Aufsicht, da ist nach meiner Erfahrung dann eh kein anderer da.

Und wie weiter oben geschrieben - ich war teilweise das einzige Mitglied der Schroth"gruppe" :lach: zumindest bei den "Fortgeschrittenen", die man automatisch ist, wenn in der Vita Sobi oder BaSa auftauchen.

Wartezeit hatte ich 4 Wochen ca. von der Genehmigung bis zum Antritt der Reha und auch eine Verlängerung genehmigt bekommen - also 4 statt 3 Wochen.
Bärle

Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Bärle »

Hallo,

wie warst Du mit der Sichtweise bzw. mit der Beurteilung der Problematik
von Seiten der Ärzteschaft zufrieden ???

Grüße
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von rejoy »

Hab ich das richtig verstanden, Kyphosen werden in Isny nicht behandelt?

Och nö, ich dachte schon, das wäre eine schöne Alternative für mich, da die Intensität in BaSa für meinen Körper damals zu viel war. Und jetzt wo ich ja schrothen kann, würde es mir voll und ganz reichen, das nur auf dem Nebengleis zu fahren und mich ansonsten auf meine Grunderkrankung zu konzentrieren.
No Body is perfekt

and meiner auch not:

:halloatall:

Rejoy´s 1. Anlauf

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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Sunflower »

Bärle hat geschrieben:Hallo,

wie warst Du mit der Sichtweise bzw. mit der Beurteilung der Problematik
von Seiten der Ärzteschaft zufrieden ???

Grüße
Leider gar nicht. Mein behandelnder Arzt vor Ort kannte sich mit Skoliosen gar nicht aus. Ich hatte das Gefühl, der kennt sich mit gar nix aus, ist evtl gar kein Orthopäde. Einmal wurde man dem Oberarzt vorgestellt, der im Gegensatz dazu einen wesentlich kompetenteren Eindruck machte. Aber das ist sicherlich nicht mit den Ärzten in Sobi zu vergleichen.
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Janluna »

rejoy hat geschrieben:Hab ich das richtig verstanden, Kyphosen werden in Isny nicht behandelt?

Och nö, ich dachte schon, das wäre eine schöne Alternative für mich, da die Intensität in BaSa für meinen Körper damals zu viel war.
Das kann ich gut verstehen rejoy :ja: Ich hatte direkt nach der Reha in in BaSa Nesselsucht, die sich GsD schnell verflüchtigte. Daran war wohl die übertriebene Körperbetätigung Schuld, ich hatte schon bei den Übungen gemerkt, wie alles anfing zu jucken, aber das ging dann auch immer wieder weg. Ist ja auch kein Wunder, wenn man von 0 auf 100 gehen muss :boese: Jeder Mensch ist anders und nicht jeder verpackt es, auf einmal mind. 5 Stunden pro Tag hart rangenommen zu werden :|
Viele Grüße
Janluna
Bärle

Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von Bärle »

Hallo, Sunflower
Leider gar nicht. Mein behandelnder Arzt vor Ort kannte sich mit Skoliosen gar nicht

oh weh, das hört sich bescheiden an.
Was da dann wieder im Abschlussbericht steht ????
Aber jede Klinik macht ja den Patient bumberl gesund.
Zumindest auf dem Papier. Egal wie die Klinik heißt und egal wo die
Sonne untergeht.

viele Grüße
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Re: Erfahrungsbericht Argentalklinik Isny

Beitrag von cybilwcw »

Hallo, ich komme gerade von der Argentalklinik 2 in Isny und bin sehr enttäuscht. Habe die Reha abgebrochen weil so eine Verschlechterung eingetreten ist.

Zu mir: Ich habe wirklich nur eine minimale Skoliose, unter 10 Grad. Doch bei mir macht sie leider sehr starke Schmerzen. Mein rechter Rückenmuskel ist sehr hart der Nachts nochmal härter wird, sodass ich nicht schlafen kann. Akut ist das seit einem Jahr, seitdem ein Physiotherapeut meinte an meinem Beckenschiefstand etwas ändern zu müssen. Nach 11 Monaten hab ich dann eine Reha beantragt und sollte extra nach Isny, nicht nach Sobernheim oder so.

Mein Arzt war eine Katastrophe. Hat mich einfach in diese Wirbelsäulen Präventivgruppen gesteckt. Trocken und 2 mal Wasser am Tag. Ich sollte aber von meinem Orthopäden aus gerade NICHT beide Rückenmuskeln auftrainieren. Denn das würde meinen harten Muskel nur noch verstärken. Das war der Ärztin aber egal. Es ging mir dann von Tag zu Tag schlechter weil mein Muskel immer mehr zu gemacht hat. Nach 1 Woche haben sich dann so extrem schmerzhafte Triggerpunkte in der Muskulatur gebildet dass ich 24 Stunden wahnsinnige Schmerzen hatte. Der Arzt hat das Programm trotzdem nicht umgestellt. Der Oberarzt hat noch drauf geschaut und hat gleich gesagt dass sei alle psychosomatisch ohne mich wirklich zu untersuchen :( Eine Triggerpunktbehandlung wurde mir verweigert. Das sei nicht die URsache für den Schmerz...naja, Ursache vlt nicht, aber zu dem Zeitpunkt waren die Triggerpunkte mein akutes Problem. Und Triggerpunktbehandlungen und Massagen können die da auch verschreiben....wenn sie wollen...

Habe nach 2,5 Wochen die Reha abgebrochen. Was dort mit mir gemacht wurde soll ich ja gar nicht machen und wenn kann ich das auch zu Hause durchführen. Krankengymnastik hatte ich auch nur 2 mal die Woche. Die Therapeuten haben allerdings einen sehr guten Ruf. Aber wenn ich 5 mal die Woche mehrmals am Tag meine Rückenmuskulatur noch verhärte, kann der Krankengymnast ja auch nicht zaubern. Denn er hat gesagt: Rechte Seite nicht auftrainieren, nur links. Und in den Gruppen wurde das ja genau anders gemacht :(

Mein Therapietag sah also so aus:
8:30 Wirbelsäule präventiv trocken
9:00 Hüfte Wasser
10:30 Wirbelsäule präventiv Wasser

Nachmittags ab und an einen Vortrag, 1 mal die Woche autogenes Training, 3 mal Interferenzstrom (dauert 7 Minuten und hat alles verschlimmert), 2 mal Extraktion (dauert 10 Minuten und hatte keinen positiven und negativen Effekt), 2 mal die Woche KG. Es hieß immer, wenn Strom oder Extraktion nicht hinterher eine Verbesserung bringt soll es vom Plan gestrichen werden. Bei mir blieb es drauf.... Dann soll man ja noch immer in den Geräteraum gehen und die Übungen machen. Also mein Plan war nie so wirklich voll. Auch wenn ich noch im Geräteraum war. Und die Gruppen (die ja auch max. 25 Minuten dauern) taten mir gar nicht gut. Hatte das Gefühl die wollen nur abkassieren.

Bis auf Privatpatienten (die auch ein straffes Programm haben mit täglicher Einzelgymnastik, Fango und auch noch Massagen und Triggerpunktbehandlung) war niemand zufrieden mit denen ich gesprochen hab. Also über die Ärzte schimpfen eigentlich alle...es soll aber in der Argentalklinik 1 auch einen sehr guten geben. Aber mit denen ich zu tun hatte waren halt alle am schimpfen. Und die Therapeuten werden sehr gelobt. Bei mir passte das eine Programm halt nicht mit dem anderen zusammen. Sehr schade, denn ich habe mir sehr viel davon versprochen. Die meisten sind dort auch ohne Besserung gegangen. Aber es gibt solche und solche. Nur in meinem Zeitraum war das gerade der Fall.

Jetzt wurde ich entlassen und mir wurde gesagt es sei alles psychosomatisch. Diese Thematik bin ich aber ja mittlerweile auch schon angegangen. Also ob das bei mir psychosomatisch sei, dass ich mich wegen Stress oder so zu viel verkrampfe. Aber das wurde von den Phsychologen her verneint. Hatten das alles schon zuvor analysiert. Das wollte der Arzt aber auch nicht hören.

Ein sehr enttäuschter Aufenthalt. Und leider waren die anderen Patienten zu dem Zeitpunkt auch sehr unzufrieden. Individuell fühlte sich dort kein Kassenpatient behandelt....

Zur Klinik und Umgebung:
Naja, Zimmer sind halt älter aber für eine Reha ok. Hätte mir nur mehr Abendprogramm gewünscht und vor allem am Wochenende. Da ich von weit weg kam und alle anderen Besuch war ich am Wochenende doch sehr allein. Und viele Reha´s bieten auch am Wochenende Ausflüge oder Unterhaltungsprogramm an. Das hat mir etwas gefehlt. Was aber ja jetzt für eine Reha auch nicht sooo schlimm ist. Das Essen fand ich sehr gut, hab viel zu viel gegessen ;) Umgebung ist auch ganz schön. Aber ohne Auto kommt man halt auch nicht rum. Aber das ist wie gesagt für eine Reha auch zweitrangig finde ich.
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