Die größte deutschsprachige Online-Selbsthilfegruppe von und für Patienten mit Wirbelsäulendeformitäten wie Skoliose, Morbus Scheuermann und Kyphose (Hyperkyphose). Hier können sich Patienten informieren und Erfahrungen austauschen.
Meiner 14 jährigen Tochter wurde nun auch ein 5 wöchige Rehabilitation in Bad Elster in der Fachklinik Sonnenhöhe genehmigt.
Bei einer telefonischen Anfrage bei Dr. Hoffmann in Leonberg meinte die Arzthelferin jedenfalls, dass diese Klinik bei ihnen bekannt sei und es sich um eine gute Reha-Klinik für jugentliche Skoliosepatienten handele und sie diese empfehlen würden.
Eine Anfrage an die Leitende Ärztin brachte diese Rückmeldung:
... sie fragen nach der K.Schroth-Therapie in unserer Einrichtung. Bei voll aufgebauten Therapieprogramm nach ca. 7-10 Tagen haben die Patienten einen stündlichen Therapieumfang von reiner K.Schroth-Therapie von durchschnittlich 3,5 h in 5 Therapieeinheiten anfangs mit Einzelbehandlungen 1 mal täglich sowie in Kleingruppen von maximal 4 Patienten sowie in Gruppen von maximal 10 Patienten. Zusätzlich kommt noch ein Behandlungsprogramm von 1,5 h, bei denen die Schrothkorrekturen auch Beachtung finden, allerdings im Rahmen von Haltungs- und Rückenschulung sowie Nord. Walking, also die Umsetzung in den Alltag.
Hallo Niniveh,
ich war 2009 4 Wochen zur Reha in Bad Elster und davor auch schon in Bad Salzungen, kenne also beide Kliniken.
In Bad Elster beginnt der Tag in der Schulzeit immer mit 1-2h Unterricht, die Schüler bearbeiten die Aufgaben, die ihnen aus der Heimatschule mitgegeben wurden und es ist immer ein Lehrer dabei den man fragen kann und der die Aufgaben auch kontrolliert. Danach beginnt die eigentliche Therapie, die meist bis ca. 16/ 17 Uhr dauert. 09 hatte die Klinik eine Schroththerapeutin, die die Einzeltherapie und die Gruppenschrothstunden durchgeführt hat, welche jeweils 1x pro Tag gemacht wurden. Die Einzeltherapie dauert 30min und da werden die Schrothübungen erlernt. Alle Therapien in der Klinik dauern meist nur 30 min. In der Schrothgruppe waren wir zu dritt und alle haben dann die gleichen Übungen gemacht, natürlich auf das jeweilige Krümmungmuster bezogen.
Dann gibt es dort noch das sogen. Haltungsturnen (tägl.), da ist man ca. zu zehnt und macht allgemeine Rückenübungen, Spiele, jedenfalls kein Schroth. Ansonsten gibt es noch Atemtherapie (tägl.), die ist aber auch nur allgemein ausgerichtet, Ergometer fahren (tägl.) und 2x pro Woche gehts Schwimmen. Wer kein Rückenschwimmen kann, bekommt es beigebracht und es wird mehr geschwommen als Wassergymnastik gemacht wird. Jeden Nachmittag findet noch freies Üben statt, da ist immer ein Therapeut dabei und man macht seine Schrothübungen selbst (30min.), danach Walking (45min.) durch Bad Elster und den nahegelegenen Wald. Massagen kann man bei Bedarf auch bekommen. Da mir persönlich das freie Üben zu kurz war durfte ich jeden Abend für 1h allein in den Turnraum gehen und üben. Ab und zu gab es auch Spiel + Sport, wo z.B. Volleyball gespielt wurde und auch angeleitetes Tanzen. 1- 2 x pro Woche musst man auch im Geräteraum an die Geräte.
In der Freizeit wurde es auch nicht langweilig, Erzieher waren immer da und achteten sehr auf die Pat. Es wurde aufgepasst das jeder zum Essen geht und das man spätestens 22 Uhr das Licht ausschaltete und im Bett war. Am Wochenende wurden immer Ausflüge orgenisiert und ansonsten konnte man in der Klinik Tischtennis oder Gesellschaftsspiele spielen. Einmal wurde auch gekocht und es gab auch Singabende. Einen TV gab es nur im Gemeinschaftsraum, was dazu führte das die meisten abends dort saßen und sich nicht jeder in seinem Zimmer verkroch. Das Bettenhaus der Klinik ist wahrscheinlich neu gebaut, auf jeden Fall modern und es gibt immer Doppelzimmer. Wenn nicht so viele Pat. da sind kann man aber auch allein im Zimmer sein.
Zusammengezählt kam ich auf 1,5 h Schroththerapie am Tag + meine freiwillige Übungszeit von 1h. Das ist natürlich kein Vergleich mit Bad Salzungen. Dafür ist meiner Meinung nach die Betreuung der Pat. besser und man wird duch das Walking auch gezwungen jeden Tag mal raus zu gehen bzw. hat dazu Zeit, das hat mir in BaSa gefehlt. Also wenn es euch nur um die reine Schroththerapie geht wäre BaSa wahrscheinlich besser. Andere Pat. in Bad Elster, die vorher kein Schroth konnten schienen am Ende der Kur die für sie ausgesuchten Übungen aber auch zu beherrschen.
Viele Grüße Afra
"Wohin auch immer wir reisen, wir suchen, wovon wir träumen und finden doch stets nur uns selbst." G. Kunert
Ich war vor kurzem 4 Wochen in Bad Elster.
Zuerst war ich ziemlich misstrauisch, weil ich gelesen hatte, dass die Sonnenhöhe nicht so gut ist wie Sobernheim und Salzungen. Aber ich hatte nun mal Bad Elster bekommen, und war froh überhaupt eine Reha machen zu können.
Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass es die beste Entscheidung überhaupt war. Jetzt, nach der Reha, fühle ich mich so gut wie noch nie! Ich habe überall Muskeln, und das in nur 4 Wochen. Auch bei den Schroth-Übungen bin ich mir sicherer. In den kurzen Physiotherapie-Behandlungen vor der Reha konnte doch nie das Gesamtkonzept vermittelt werden. Nun weiß ich, wie ich mich selbst korrigiere, gehe mit einem ganz anderen Körpergefühl und -bewusstsein und vor allem ein Stückchen gerader durch die Welt. Ich habe mich gestreckt, achte nun immer auf meine Haltung, sogar mein linker Rippenbogen hat sich zurückgebogen, und das obwohl ich ausgewachsen bin. Durch die Reha habe ich eine ganz andere Einstellung zu meinem Körper und der Skoliose bekommen.
Ich kann nicht sagen, wie es wäre, wäre ich nach Sobernheim gefahren, dort war ich noch nie. Ich weiß nur, dass dort viel intensiver Schroth gemacht wird. Zum erlernen von Schroth ist das ja vielleicht gut, aber ich habe das Gefühl, dass das 2-stündige Üben am Tag in Bad Elster mir auch viel gebracht hat. Außerdem finde ich den ganzheitlichen Therapieansatz sehr gut, der die Kinder und Jugendlichen dazu bringen soll, ihren gesamten Alltag mit mehr Bewegung zu gestalten. Es wird viel auf gute Haltung aufmerksam gemacht, es gibt jeden Tag eine Einheit Haltungs- und Rückenschule, bei der man zusätzlich zu Schroth noch viele Übungen zur Kräftigung der gesamten die Wirbelsäule stützenden Muskulatur kennen lernt. Man geht 2 x in der Woche Nordic Walken, da wird dafür gesorgt dass alle mal Frischluft schnuppern. 2 x in der Woche werden die Säckchen geschwungen. Ebenso 2 x wird geschwommen, wenn man möchte kann man auch noch verlängerte Schwimmzeiten bekommen. Jeden Tag muss man auch etwas für die Ausdauer tun, das Ergometer-Fahren ist Pflicht. Für Rückenschmerzpatienten werden Moorbehandlungen (feuchte Wärme) angeboten, ebenso wie Massagen. Alle 2 Wochen findet auch Spiel und Sport statt, bei dem alle in Bewegung kommen. Rhythmik ist auch im Programm enthalten, so wie die wöchentliche Entspannung, bei der man Entspannungstechniken für Körper und Seele erlernen kann. In den Kraftraum geht es 1 x pro Woche.
Zu einem der vorherigen Beiträge (ich glaube es war Toni?) muss ich sagen, dass die Selbstkontrolle sehr wohl erfolgen kann. Hinter allen Sprossenwänden existieren Spiegel, es gibt Rückspiegel und sowieso überall Spiegel. Auch wenn das Physiotherapiegebäude ziemlich alt und auch oft eng ist, sind die Therapeuten (drei Schroth-Therapeuten) sehr kompetent und gut ausgebildet. Sie gehen gut auf den Einzelnen ein. Da die Patientenschar überschaubar ist, kennen sie alle persönlich, es herrscht familiärer Umgang in der Physiotherapie. Es gibt nicht nur die Schroth-Therapeuten, sondern auch andere Physio- und Sporttherapeuten, die auch die Übungen der Funktionellen Gruppe (man muss nicht Schroth machen) betreuuen. Ein bisschen unglücklich ist schon, dass das Selbst Üben des öfteren von Nicht-Schroth-Therapeuten beaufsichtigt wird. DIe können zwar schauen ob man korrigiert, aber generelle Fragen zu den Übungen nicht beantworten. Die Schroth-Therapeuten können aber bei Nachfragen generell immer herangezogen werden.
Die Atmosphäre und der Umgang in der Sonnenhöhe ist familiär. Jeder kennt jeden, und es ist mir echt sehr schwer gefallen, dort wegzufahren. Bei 50 Betten insgesamt, in 4 Wohngruppen aufgeteilt, wird man doch in kurzer Zeit eine große Familie. Alle sind liebevoll, die Erzieher, Schwestern und Therapeuten. Sie wollen nur das beste für den Patienten. Die Kur war für mich echt eine Wohlfühl-Zeit! Ich habe viel gelernt, was ich auch sehr gut umsetzen kann!!
Man muss also abwägen, ob man Intensiv Schroth machen möchte, oder ob man lieber ein ganzheitliches Konzept mit weniger Schroth (im Vergleich zu den anderen Therapien aber immer noch schwerpunktmäßig) mit viel Bewegung machen will.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich eine zweite Reha genehmigt bekomme. Mit fast 18, ausgewachsen, kein Korsett und "nur" 20° sieht meine Hoffnung eher gering aus. Ich würde aber wieder nach Bad Elster fahren!
ich muss bald für 6 Wochen nach Bald Elster zur Reha und bin perse schon gespannt was mich da alles erwarten wird.
Ich selbst kämpfe seit knapp 1 Jahr extrems mit Rückenschmerzen und wurde rein mit medikamenten (Ibu 800 un Tilidin) und ein klein wenig Physiotherapie behandelt.
Ich habe für das jahr jetzt wieder eine sportbefreiung und naja das geht mir langsam auf die nerven.
So naja nun mal eine frage meinerseits an die die schon dort waren und zwar werde ich meinen laptop mitnehmen und brauch internet anschluss weiß da jemand inwiefern da was zur verfügung steht vorort?
Ich werde ab 25.10 oder wenn sie es noch vorziehen am 11.10 anreißen.
