Charlottenhall - mit Morbus Scheuermann

Infos zu anderen (Reha-)Kliniken, die Wirbelsäulendeformitäten behandeln
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hahaha
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Charlottenhall - mit Morbus Scheuermann

Beitrag von hahaha »

Nun, wie der Titel schon sagt leide ich unter Morbus Scheuerman. Da die Krankengymnastik allein nicht ausreichte meine Rückenhaltung zu verbessern haben wir einen Kurantrag gestellt.
Gestern kam dann die Bestätigung und Zuweisung nach Charlottenhall.
Natürlich habe ich mich über diese Klink informiert und habe festgestellt, dass sie nicht auf Rückenerkrankungen spezialisiert ist. Zwar gehören orthopädische Behandlungen auch zu den angebotenen Therapien aber das Augenmerk liegt offenbar eher auf Übergewicht und Lungenkrankheiten.

Ihr habt bisher immer dazu angeraten eine Umwechslung in die Asklepios Seeklinik zu beantragen, jedoch scheint diese auf Skoliose spezialisiert zu sein. Wie sieht es dort mit der Behandlung meiner Kyphose aus?
Wisst ihr ob Charlottenhall denn für so etwas geeignet ist? Oder würdet ihr mir noch eine andere Klinik empfehlen?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten. :)
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Toni
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Beitrag von Toni »

Charlottenhall ist NICHT auf Wirbelsäulendeformationen spezialisiert und bietet keine WIR ( Wirbelsäulen-Intensiv-Rehabilitation).
Die haben nur minimalstes Schroth-Programm mit einer einzigen Therapeutin, die sie irgendwann mal von der ASKLEPIOS-Seeklinik abgeworben haben.

Die haben KEINE "symetrische Gruppe" (Schroth-Gruppe für Patienten mit sagittalen Indikationen wie z.B. Hyperkyphose, Hyperlordose und M. Scheuermann).
Du musst sofort schriftlich Widerspruch einlegen und die Reha in der ASKLEPIOS-Seeklinik beantragen!
Nur in den ASKLEPIOS-Kliniken in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen bist Du richtig behandelt.
Wieviel Grad BWS-Kyphose hast Du denn? Trägst Du ein Korsett?
Gruß Toni
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hahaha
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Beitrag von hahaha »

Danke für die schnelle Antwort. :)

Dann werden wir wohl Widerspruch einlegen. Wie lange dauert es ungefähr bis die so etwas bearbeitet haben?
Das Problem ist,das ich in der Oberstufe nicht einfach 6-8 Wochen fehlen kann. Der Zeitraum für Charlottenhall war günstig, da er sowohl die Herbstferien als auch die zwei Berufsorientierungswochen danach einfasste. Der Unterricht den ich verpasse beläuft sich so auf ein Minimum...

Schriftliches über meine Grad Zahl liegt mir momentan nicht vor. Aber es müssen mind. 60 sein, da mir auch eine Operation vorgeschlagen wurde. Aufgrund des hohen Risikos entscheid ich mich aber dagegen. Ein Korsett bekam ich nicht verordnet, es lohne nicht, da ich bereits fast ausgewachsen bin, meinte der Arzt.
Die Kur ist also die einzige Möglichkeit, neben der Krankengymnastik, noch wirklich etwas zu verbessern...

Eben darum, mache ich mir solche Sorgen. Werde mich jetzt mal genauer über die Asklepios Kliniken erkunden.
Nochmals danke!
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Toni
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Beitrag von Toni »

Ich fürchte, Du bist beim falschen Arzt in Behandlung!
Wenn Du nicht genau weisst, wieviel Grad Du hast, kann ja auch nicht festgestellt werden, ob und wann es sich verschlechtert.
Deine halbwegs genaue Gradzahl sollte Dir schon bekannt sein.

Mit 16 Jahren ist bei einem "Scheuermann" gar nichts zu spät!
M.Scheuermann hat eine sehr gute Prognose (besser als die meisten Skoliosen!) aber nur, wenn er konsequent behandelt wird.
Kein 16-Jähriger kann eine 60° Kyphose ständig und aus eigener Kraft (auch nachts im Schlaf!) reklinieren, ohne die Hilfe eines Korsettes oder zu mindest einer Haltungsorthese. Du bist nach spätestens 10 Minuten verkrampft und überanstrengt, wenn Du versuchst Hohlkreuz UND Buckel gleichzeitig in aufgerichteter und begradigter Position zu halten. Dafür verwette ich mein Lieblingskorsett!

Die OP-Indikation beginnt bei BWS-Kyphosen erst über 70 - 75° Cobb.
Die eine OP vorzuschlagen, aber Dich NICHT mit einem Korsett zu versorgen halte ich schon fast für einen ärztlichen Kunstfehler!

Wie lange das dauert, bis der Widerspruch bearbeitet und entschieden ist, hängt sehr von dem jeweiligen Kostenträger und dem zuständigen Sachbearbeiter ab.
Ich würde an Deiner Stelle den Widerspruch schriftlich einreichen und dann so schnell wie möglich mit dem Sachbearbeiter telefonieren und im das erklären.
Außerhalb der Hauptferienzeit ist die Seeklinik in Bad Salzungen erfahrungsgemäß relativ flexible.
Gruß Toni
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Beitrag von J-Maria »

Hallo hahaha,

lege offiziell ein Widerspruch ein, wenn ein klärendes Telefonat (Ansprechpartner und Tel.-Nr. s. Schreiben von Kostenträger) kein Erfolg gebracht hat. Normalerweise sollte ausreichen, wenn Du dort anrufst und sagst, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Verwechslung mit der auf Wirbelsäulen spezialisierte Klinik „Am See“ handelt.
Denk daran, der Ton macht die Musik. Also nicht besserwissentlich sondern aufklärend aufzutreten. Hat sich bis jetzt immer bewert ... , wir sind alle nur Menschen, und Menschen machen bekannter weise auch mal Fehler
Wie gesagt, wenn es nicht funktionier, ist ein schriftlicher Widerspruch (Vorsicht: Fristen einhalten) mit entsprechendem Hinweis angebracht
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hahaha
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Beitrag von hahaha »

Danke für eure Antworten Toni und J-Maria. :)

Tut mir Leid, dass ich erst so spät antworte, hatte heute sehr lange Schule.

Ich meine mich zu erinnern, dass ich 72 Grad habe, weiß es aber wie gesagt nicht mehr genau.
Da ich meistens keine Schmerzen empfinde, hab ich mich an die Kyphose gewöhnt. Mag sein, dass wir der Sache dadurch nicht immer die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Mein Vater hat heute mit der Rentenversicherung telefoniert. Telefonisch war da nichts zu machen. Die meinen, das wäre alles in Ordnung so, eine Umverlegung ginge nicht ohne ärztliche Begründung, Bearbeitungszeit 4- 5 Wochen. Die Zeit rennt mir davon...
Eben darum ziehe ich es auch in Betracht doch Charlottenhall zu nehmen. Gerade in der Elf kann ich nicht einfach 6 Wochen Unterricht verpassen. Genauso wenig aber kann ich es mir aber leisten, die 6 Wochen mit einer nicht optimalen Kur zu verschwenden.
Darum jetzt meine Frage:
Gibt es hier irgendjemanden der mit Rückenproblemen in Charlottenhall war und darüber berichten kann?
Es gibt mehrere Threads, in denen die Ersteller nach Charlottenhall sollten.
Berichte, kommen danach aber keine. Wohl auch, weil die meisten doch noch in die Seeklinik gekommen sind.
Hier zwei solcher Threads:
viewtopic.php?t=3543

viewtopic.php?t=11568

Gibt es irgendjemanden der weiß wie die Sache ausgegangen ist?

Vielleicht ist Charlottenhall ja gar nicht so schlecht. Sollte ich jedoch nichts positives hören, werde ich wohl auf die Asklepios Kliniken bestehen. :/
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

hahaha hat geschrieben:Vielleicht ist Charlottenhall ja gar nicht so schlecht. Sollte ich jedoch nichts positives hören, werde ich wohl auf die Asklepios Kliniken bestehen
.
Bitte nicht warten!
Wie Toni schon eindringlich gesagt hat, in Charlottenhall gibt es keine vergleichbare Schroth Therapie.
Die sind dort mit Kindern und Jugendlichen befasst, die komplexe Probleme haben, insbesondere Fettsucht, was man in Bad Salzungen auf den Strassen auch gesehen hat.

Das ist keine intensive Schroth Therapie mit mindestens 20 Wochenstunden reines Schroth plus weiterer zusätzlichen Therapien, die nur auf Skoliose/Kyphose ausgerichtet sind.
Und genau diese Schroth Therapie brauchst Du!

Gruss
Klaus
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hahaha
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Beitrag von hahaha »

Ich habe mal wieder ein Problem. :/
Wir haben sofort eine Umverlegung beantragt, wie von eich empfohlen ;) und die wurde letzendlich auch genehmigt. Allerdings hat dies solange gedauert, dass in der Seeklinik in dem für mich in Frage kommenden Zeitraum kein Platz mehr ist.
Wie schon gesagt, ich kann mich während der Schulzeit nicht einfach 6 Wochen verabschieden, genausowenig möchte ich die Kur aber deswegen fallen lassen.
Weiß einer von euch ob es da möglich ist einen Kompromiss zu finden?
Ob zB ein Kuraufenthalt auf 3 Wochen verkürzt werden kann? Oder heißt es denn ganz oder gar nicht?
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Ob zB ein Kuraufenthalt auf 3 Wochen verkürzt werden kann?
Bei Erwachsenen ist das fast die normale Zeit, die im allgemeinen am Anfang der REHA auf 4 Wochen verlängert wird.

Wenn man sich intensiv dort an den Übungen beteiligt, ist das zumindest besser, als gar keine REHA.
Macht man die REHA zum ersten Mal ist das wirklich eine knappe Zeit.
Ich denke, bei Jugendlichen sind 4-5 Wochen üblich, aber nicht 8 Wochen!

Bei meiner REHA in 2005 habe ich schon deutlich gemerkt, dass viele Jugendliche schon sehr animiert werden mussten, um die Übungen auch intensiv durchzuziehen. Irgendwie erinnerte mich das an meine Schulzeit, wo man nicht unbedingt ein Streber sein wollte. :)

Und es gibt auch viele, die die ausgefallene Schulzeit später nachholen.
Es können auch gar nicht alle in den grossen Ferien unterkommen!

Gruss
Klaus
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Beitrag von minimine »

Hallo hahaha,
während ich in Bad Salzungen war, war da auch eine Jugendliche, die aus dem gleichen Grund von 6 auf 4 Wochen verkürzt hat. Ich denke, 4 Wochen sollten es schon sein.

LG
Minimine
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Beitrag von benipat »

In meinem Kurgang bzw. in der Zeit in der ich in Salzungen war, waren auch Einige die verkürzt haben. Das sollte kein Problem sein. Würde aber auch meinen, dass 4 Wochen schon sinnvoll sind, allerding gehen sicher auch 3 Wochen - wenn es sein muß.

Grüßle

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