Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose

Eine Verschlechterung bzw. die Notwendigkeit weiterer Behandlungsschritte entstand hauptsächlich durch …

… Beratungs- und oder Behandlungsfehler
264
67%
… Eigenverschulden / Verschulden der Eltern
57
15%
… fehlende Möglichkeiten der Medizin
27
7%
… Finanzierungsprobleme / Probleme des Gesundheitssystems
8
2%
Schlimmeres konnte seit Erstdiagnose noch verhindert werden
36
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 392

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BZebra
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Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von BZebra »

Was waren die Hauptgründe, die bei Euch nach der Erstdiagnose zu einer Verschlechterung der Skoliose und oder zum notwendig werden weiterer Behandlungsschritte geführt haben?

Die Umfrage richtet sich an Skoliotiker bzw. deren Vertreter hier im Forum.
  1. Durch Beratungs- und oder Behandlungsfehler

    Hauptgründe waren schlechte Aufklärung über die Risiken, Empfehlung falscher oder unzureichender Behandlungsmethoden, schlechte Behandlungsqualität.
  2. Durch Eigenverschulden / Verschulden der Eltern

    Ich/wir haben uns trotz Empfehlung sinnvoller Behandlungsmaßnahmen durch Professionelle dagagen entschieden, wodurch eine Verschlechterung eingetreten ist (z.B. stationäre Reha nach Schroth abgelehnt, Korsett-Therapie abgelehnt oder Korsett nicht getragen, den ärztlichen Rat ein qualifizierteres Behandlundsteam aufzusuchen nicht befolgt ...).

    Bitte stimmt nur für diese Option ab, wenn es sich bei dem Vorgeschlagenem wirklich um nach heutigem Maßstab sinnvolle Maßnahmen gehandelt hat, die der dann stattgefundenen Verschlechterung hätten entgegen wirken können.
  3. Durch fehlende Möglichkeiten der Medizin

    Therapie war den Umständen entsprechend jederzeit mehr oder weniger optimal. Euch hat nicht besser geholfen werden können.

    Betrifft ältere Semester zu deren Zeit die Technik noch nicht vorhanden war oder Patienten mit besonderem Ausgangsbefund (Zusatzerkrankungen, sehr starke Skoliose schon im Kindesalter ...).
  4. Finanzierungsprobleme / Probleme des Gesundheitssystems

    Versicherung hat die Übernahme der Kosten für die notwendige Behandlungen abgelehnt, nicht in ausreichendem Maße unterstützt oder zu lange herausgezögert wodurch eine Verschlechterung eingetreten ist.

    Hier z.B. auch Österreicher, Schweizer: Kostenübernahme für Behandlung in Deutschland abgelehnt (Reha, Korsett, OP).

    Hierunter kann auch die Nichtübernahme der Fahrtkosten zu qualifizierteren Behandlern zählen. Stimmt hierfür jedoch nur dann ab, wenn die Kosten tatsächlich zu hoch gewesen sind und ihr Euch NICHT primär gegen die Selbstübernahme der Kosten entschieden habt, weil ihr das Risiko und die Konsequenzen unterschätzt habt (dann bitte für Antwort 1 oder 2 abstimmen).
  5. Schlimmeres konnte seit Erstdiagnose noch verhindert werden

    Alle die seit ihrer Erstdiagnose keine oder kaum weitere Befundverschlechterungen hatten. Toi-toi-toi! ;)
14

Beitrag von 14 »

Schlimmeres konnte seit Erstdiagnose noch verhindert werden
trifft bei mir zu kann mich nur nicht einloggen
luna
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Beitrag von luna »

Ich bin immer noch total sauer auf meinen ersten Orthopäden, der keinen blassen Schimmer von Skoliose hatte und einfach drauflos behandelt, bzw. nicht behandelt hat, anstatt sein Unwissen zu bekennen.
Ich hab ein Jahr lang eine Schuheinlage getragen, mit 13 und 12° Skoliose. Keine Krankengymnastik, keine Aufklärung, gar nichts. Durch die Einlage und natürlich ein Jahr lang nichts tun hat sich der untere Bogen dann in einem Jahr auf 28° verschlechtert, obwohl ich durch KG gute Heilungschancen gehabt hätte.

Zum Glück haben wir uns dann selbst drum gekümmert und sind einfach mal zu Dr. Hoffmann gefahren.

ES SOLLTE VIEL MEHR AUFKLÄRUNG ÜBER SKOLIOSE GEBEN, DAMIT KÖNNTE SOVIEL VERHINDERT WERDEN!!!!!!!!!!!!!!!!!
Peter Schmidl 2

Misserfolge in der Skoliose

Beitrag von Peter Schmidl 2 »

luna schrieb: ES SOLLTE VIEL MEHR AUFKLÄRUNG ÜBER SKOLIOSE GEBEN, DAMIT KÖNNTE SOVIEL VERHINDERT WERDEN!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hallo luna, siehe dazu den aktuellen Beitrag unter Skoliose-allgemein "Forschungsprojekt Skoliose-Beratung".

Gruß, Peter in der Heide
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Hallo luna, siehe dazu den aktuellen Beitrag unter Skoliose-allgemein "Forschungsprojekt Skoliose-Beratung".
Und deswegen nicht nur den Fragebogen dieses Projektes ausfüllen, sondern auch hier abstimmen.

Ich bin erstaunt darüber, wie wenig Stimmen bislang hier abgegeben wurden. Das passt überhaupt nicht zu dem, was wir hier alltäglich neu zu lesen bekommen.

Gruss
Klaus
hamburg

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von hamburg »

BZebra hat geschrieben:Was waren die Hauptgründe, die bei Euch nach der Erstdiagnose zu einer Verschlechterung der Skoliose und oder zum notwendig werden weiterer Behandlungsschritte geführt haben?

  1. Durch Beratungs- und oder Behandlungsfehler

    Hauptgründe waren schlechte Aufklärung über die Risiken, Empfehlung falscher oder unzureichender Behandlungsmethoden, schlechte Behandlungsqualität.
Bei mir ist so einiges schief gelaufen.
Bin durch Zufall auf diese Seite gestossen und möchte mich gerne am Forum beteiligen.
Meine Mutter hat bei mir schon im Alter von 3 Jahren ein hervortreten eines Rippenbogens bemerkt. Leider ist sie damit "nur" zum Kinderarzt gegangen, nicht zum Orthopäden. Der Kinderarzt war der Ansicht, dass das normal ist, sich die Knochen und eben auch die Rippenbögen erst noch wachsen und formen müssen... blabla. Weiter ist erstmal nix passiert. Bei der Einschulung ist es dann erst richtig aufgefallen, dann bin ich zum erstenmal zum Orthopäden, der meinte, dass ich sofort hätte zum Orthopäden gehen sollen, tja- zu spät.
Dann folgten jahrelang Krankengymnastik. Mit 7Jahren das erste Korsett und von da an alle drei Monate Untersuchungen im Universitätskrankenhaus. UND ALLE DREI MONATE EIN ANDERER ARZT! UNMÖGLICH!!! Und meiner Meinung nach ein schwerer Fehler, denn jeder Artz entscheidet anders wie weiter therapiert werden soll...
Mit 13 bin ich operiert worden und nun mit 29 ist alles wieder wie vor der op... eigentlich müsste ich wieder operiert werden aber ich will nicht.

ich wünsche allen alles gute - bin ein wenig deprimiert... ;(
schön, dass es dieses forum gibt!

liebe grüsse aus hh.
sweety1
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Beitrag von sweety1 »

noch n grund:
differenz eines beines das falsch ausgeglichen wurde
Immer dran denken:
wir schaffen das schon egal was auch passiert
raggiodisole
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Beitrag von raggiodisole »

Hallo aus Wien/Italien!

Ich könnte überall abstimmen (einbisschen). Bei alle Punkte kann ich eigentlich etwas dazusagen..
Bei mir wurde in Italien, wo ich aufgewachsen bin, die Skoliose komplett übersehen.. Meine Ma dachte nicht das sowas bei mir geben könnte mit so viel Sport..und ich hatte keine Schmerzen. Jetzt im Nachhinein weiss ich aber was ein paar Symptome zu sagen hatten, tja.
Ich glaube dort (In Italien) wird auch geschlafen :zzz: siehe Scoliosi Forum Italia (es werden nur ziemlich oberflächliche Meldungen gegeben, und ich habe nicht den Eindruck dass sie am Neuesten Stand der Behandlungsmöglichkeiten sind; überhaupt in Vergleich zu Euch in Deutschland empfinde ich selbst Österreich als etwas Träge!!

Entdeckt wurde bei mir die Skoliose 1994 nach eine Knie-op (Kreuzbandriss beim Aikidounfall), nachdem ich eine Fehlhaltung beim Gehen entwickelt hatte und Ischiasschmerzen im Rechten Bein hatte. Vielleicht war für mich das viele Sporteln (u.a. Akrobatik, Schirennen) die Rettung.. aber ich hätte vermutlich einen Korsett tragen müssen... wer weiß..

Jetzt habe ich 56 LWS, 38 BWS, Linksconvex/Rotation.. bin 39 Jahre alt.

Ciao ciao
Karen :cool:
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Danke an alle für's Abstimmen!
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sapling
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Traue keiner Statistik....

Beitrag von sapling »

:juggle:
Natürlich will ich die Fragestellung hier nicht kritisieren, doch scheint mir das Ergebnis allzu einseitig auf Beratungs/Behandlungsfehler hinauszulaufen. Vielleicht ist das ganz natürlich, weil dieses Forum sich ja die Aufklärung zum Ziel gesetzt hat.
Bei mir liegt die Zeit in der ich erstmals beraten/behandelt wurde nun schon fast 35 Jahre zurück, doch ich erinnere noch sehr gut, dass man mir seinerzeit schon Gipsbett und Korsett verschrieben hat. Die Kenntnis ist also schon sehr lange da und sie wird sicher nicht verloren gegangen sein. Jeder Orthopäde sollte heute in der Lage sein, eine Skoliose zu erkennen und zumindest die Therapiemöglichkeiten aufzeigen können. Mit Sicherheit gibt es da manches 'schwarze Schaf' doch kann ich nicht glauben, dass 90% der Verschlechterungsfälle auf die Orthopäden/Berater zurückzuführen sind.
Ich glaube heute daran, dass wir eigenverantwortlich sind und auch genau hinhören müssen. Insbesondere gilt das für die Eltern, da die meisten Skoliosen ja entdeckt werden, wenn die Betroffenen noch nicht ganz die Verantwortung in die eigenen Hände genommen haben. Hier sollte man einmal der Frage nachgehen, inwieweit man mit dem Einsatz der Erziehungsberechtigten zufrieden ist. Man einer muss auch zu seinem Glück (grader Rücken) "gezwungen" werden - und das können nur die Eltern - auch wenn es weh tut.
Viele Grüße
SAPLING
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BZebra
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Re: Traue keiner Statistik....

Beitrag von BZebra »

Hi Sapling,

welche Option zum Abstimmen fehlt denn Deiner Meinung nach?
sapling hat geschrieben:Bei mir liegt die Zeit in der ich erstmals beraten/behandelt wurde nun schon fast 35 Jahre zurück, doch ich erinnere noch sehr gut, dass man mir seinerzeit schon Gipsbett und Korsett verschrieben hat.
Falls Du in dem Dir verschriebenen Gipsbett geschlafen hast und das Korsett getragen hast, aber die Skoliose sich weiter verschlechtert hat, würde das unter fehlende Möglichkeiten der Medizin zählen. Liegt ja immerhin 35 Jahre zurück.
Jeder Orthopäde sollte heute in der Lage sein, eine Skoliose zu erkennen und zumindest die Therapiemöglichkeiten aufzeigen können. Mit Sicherheit gibt es da manches 'schwarze Schaf' doch kann ich nicht glauben, dass 90% der Verschlechterungsfälle auf die Orthopäden/Berater zurückzuführen sind.
Wir sind zwar keine Ärzte, aber die Informationen die sich hier finden sind ja nun mal für viele ausreichend genug, dass sie damit die Beratung ihrer Ärzte ersetzen und deren Funktion nur noch auf Röntgenbild machen, Gradzahl ausmessen und Rezept austellen beschränken.

Die "Beratung" tritt also in erster Linie gegen uns an. Überall wo nicht irgendwann später dann noch positivere Erfahrung gemacht wurden als ein Beispiel wie es hätte besser laufen können, sind wir dann der Maßstab, was soviel heißt, hätten die Betroffenen von ihren Ärzten und Behandlern die Informationen bekommen, die ihnen hier zur Verfügung gestellt wurden (inklusive aufzeigen "was passiert wenn?"), hätte ihrer Meinung nach eine Verschlechterung verhindert werden können.
Insbesondere gilt das für die Eltern, da die meisten Skoliosen ja entdeckt werden, wenn die Betroffenen noch nicht ganz die Verantwortung in die eigenen Hände genommen haben. Hier sollte man einmal der Frage nachgehen, inwieweit man mit dem Einsatz der Erziehungsberechtigten zufrieden ist.
… Eigenverschulden / Verschulden der Eltern
sapling hat geschrieben:Mit Sicherheit gibt es da manches 'schwarze Schaf' doch kann ich nicht glauben, dass 90% der Verschlechterungsfälle auf die Orthopäden/Berater zurückzuführen sind.
90% scharze Schaafe unter den Orthopäden??? Ich würde eher sagen die Skoliose Behandlung ansich ist ein "Schandfleck der Orthopädie"!

Jeder für Skoliose-Therapie nicht qualifizierte Arzt kann die Verantwortung an qualifiziertere Leute abgeben. Er kann eine Überweisung zu einem anderen besser qualifizierten Facharzt austellen und damit hätte er sich schon richtig verhalten und wäre "sauber" aus der Sache draußen, ohne potentiellen Schaden anzurichten, wenn der Patient sich auf ihn verläßt und nicht aus eigenem Antrieb nach besserer Behandlung und Betreuung sucht.

Aus dieser Umfrage kann man auch schön entnehmen, wie häufig Patienten hierher kommen, um sich eigenständig zu informieren und die Information ihres Arztes zu überprüfen, ohne vorher am eigenen Leibe erlebt zu haben, dass sich das tatsächlich verschlechtern kann: 10%!

Du, Sapling, forderst Eigenverantwortung?
Woher soll die kommen wenn einem gar nicht erst bewußt ist, dass sie notwendig ist? Wir verlassen uns in unserem Leben so oft auf Spezialisten, und das ist auch notwendig, sonst könnten wir garnicht erst das Haus verlassen. Man kann nicht überall wo man hingeht mal eben eine Qualitätskontrolle durchführen (mal schnell Nahrungsmittel auf Gifstoffe überprüfen oder das Auto nach dem TÜV noch mal selbst unter die Lupe nehmen, man weiß ja nie ...). Das Leben erfordert dass man Verantwortung an andere abgibt und bei der Skoliose Behandlung ist es eben so, dass man hier in falscher Sicherheit gewiegt wird, dass einem falsche tatsachen bezüglich der Kompetenz vorgegaugelt werden, weil die "Spezialisten" entweder nicht die Größe haben, darauf hinzuweisen, dass sie einer bestimmten Sache nicht gewachsen sind, oder sich ihrer Unfähigkeit auf diesem Gebiet gar nicht erst bewußt sind und ihnen das erst auf Kosten eines ihrer Patienten klar werden muss.

Wenn ich mein eigenes Beispiel nehme:

Mein Arzt hätte meine Eltern und mich nur über das Verschlechterungsrisiko von über 90% bei 32° einer 12-jährigen vor ihrer ersten Menarche aufklären müssen. Dazu noch ein paar Beispielbilder einer Verschlechterung. Das wäre es gewesen!

Hat er aber wahrscheinlich selbst nicht gewußt und hat anstelle in Aussicht gestellt, dass sich mit täglicher (unspezifischer) Krankengymnastik vielleicht noch ein Korsett vermeiden ließe!

Es ist unentschuldbar, weil ich seit meinem 6. Lebensjahr bei ihm in Behandlung war, ihm die Klinik in Sobernheim bekannt war und er mich schon spätestens ein Jahr zuvor dorthin hätte schicken müssen, da er schon zu diesem Zeitpunkt in seinen Akten eine starke Progredienz vermerkt hatte.

Sein ganzes Konzept für die Indikationsbereiche und Notwendigkeit verschiedener Behandlungsmethoden war vollkommen falsch. Es hatte von Anfang an keine Aussicht auf Erfolg eine progredient werdende Skoliose am Fortschreiten zu hindern weil konsequent alles zu spät eingeleitet wurde. Jahrelang hat die Krankenkasse also Geld für eine Prävention bezahlt, die gar keine war.

Trotzdem würde ich ihn nicht als einen schlechteren Orthopäden betrachten, im Gegenteil, ich würde ihn selbst in Bezug auf Skoliosebehandlung als einen besseren Orthopäden ansehen, als es die meisten anderen sind; denn nach Sobernheim hat er mich immerhin überwiesen, wenn auch fast zu spät. Lernfähig war er außerdem noch, zumindest hat er seinen Fehler selbst erkannt und zugegeben. Ich bin als Patientin bei ihm geblieben, zumal sein schlechtes Gewissen immer für rückfragenloses Ausstellen von Rezepten gut war.

Das was passiert ist (Verdoppelung der Gradzahl innerhalb eines 3/4 Jahres) hat er selbst nicht für möglich gehalten. Ich war eben die erste, bei der ihm so etwas passiert ist, und wahrscheinlich auch die einzige und letzte, denn ein paar Jahre später war er schon in Rente.

Skoliosen sind eben nicht so häufig, dass niedergelassene Orthopäden genug try-and-error Erfahrungen sammeln können, dass dabei jemals eine ordentliche Skoliose-Behandlung bei rauskommt. Der Erfolg hängt einzig und allein von dem theoretischen Wissen darüber ab, und dies ist in nahezu allen Lehrbüchern falsch und unvollständig so dass Orthopäden die orgdentlich beraten und behandeln eben die Ausnahme sind.
sapling hat geschrieben:Natürlich will ich die Fragestellung hier nicht kritisieren, doch scheint mir das Ergebnis allzu einseitig auf Beratungs/Behandlungsfehler hinauszulaufen.
Ich habe nichts anderes erwartet! Überrascht bin ich nur über den kleinen Anteil derer, die es seit Erstdiagnose (die ja noch nicht mal lange zurück liegen muss) noch ohne Verschlechterung bis zur Umfrage geschafft hat.
pegasus091078
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Behandlungsfehler

Beitrag von pegasus091078 »

Ich laufe definitiv unter Behandlungsfehler.

Ich bin der Ansicht das neue Praktiken die ein Arzt testet viel zu oft auf dem Rücken ;D kranker Menschen ausgetragen wird. Mich haben sie krank operiert und nur weil ein Professor eine neue Methode testen wollte.

Man hat mir sogar VIOX verschrieben, was mittlerweile in Deutschland verboten ist.

Es gibt so viele Vorsorgeuntersuchungen die man hat ob als Kind oder Erwachsener, da muß eigentlich ein Arzt in der Lage sein eine Skoliose frühzeitig zu erkennen. Meine Eltern sind keine ausgebildeten Ärzte und ich hatte auch keine schiefe Haltung, also war es für sie schlichtweg nicht zu erkennen.

Ich hoffe dass sich in der Beziehung noch vieles ändern wird und vorallem erst geforscht dann getestet.

Gruß

Pegasus
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sapling
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Beitrag von sapling »

Hallo BZebra,
es hat leider etwas gedauert...
Es fehlt keine Option. Ich glaube nur dass die Fragestellung das Ergebnis beeinflusst und meine Eigene Geschichte und Erfahrungen nicht mit dem Ergebnis zusammenpassen. Ich habe seinterzeit Gipsbett und Korsett nur kurz getragen, weil ich ja keine Schmerzen hatte und man mir die Konsequenzen nicht deutlich machen konnte. Die Skoliose hat mich lange Zeit begleitet ohne dass sie mich wirklich wesentlich beeinträchtigt hätte.
Nehmen wir mal ein Beispiel aus der Zahnmedizin. Bei der Skoliose ist es so wie bei Karies oder Paradontose. Es zunächst nicht weh - und wer geht schon gerne zum Zahnarzt. Wenn Dir der Arzt die Diagnose stellt, dann liegt es in erster Linie an DIR etwas aus der Diagnose zu machen und DU musst es ernst nehmen und die Krankengymnastik regelmäßig aufsuchen (oder die Zähne regelmäßig richtig putzen). Und genau das ist den Jugendlichen in der Regel nur schwer klar zu machen. Und nun schau dir an, wie viel Informationen über das Zähneputzen in den Schulen und der Öffentlichkeit gemacht werden - und das Ergebnis verändert sich nicht wesentlich, weil du viele Jugendliche einfach nicht Mental erreichst.
Wenn Dir etwas nicht richtig weh tut, dann wirst du in der Regel auch nicht alles tun um den Schmerz zu vermeiden, und wenn der Schmerz dann erst einmal wieder weg ist, dann nimmt auch die Sorgfalt bei der Therapie wieder ab. Das meine ich mit Eigenverantwortung.
Wenn uns als Jugendlicher also nicht so richtig klar ist, was später auf uns zu kommt und unsere Eltern (die ja in der Regel den Schmerz auch nicht haben) uns hier nicht zwingen, dann geht es eben so wie es häufig geht, das man die Skoliose nicht so richtig ernst nimmt. Die die als Jugendliche schon starke Schmerzen haben, sind hiervon natürlich ausgenommen, doch das scheint mir eher die Ausnahme zu sein.
Wen erreichen wir mit diesem Forum? Im wesentlichen die jenigen die Schmerzen oder das Beweusstsein haben.
Kann man es nun den Orthopäden anlasten, dass sie uns oder unseren Ältern 'nur' gesagt haben, dass 'wir später Schmerzen haben werden, wenn wir heute nichts dagegen tun' oder dass sie uns nur KG verschreiben haben oder ein Gipsbett und Korsett, das wir in die Ecke gestellt haben?
Hier muss die Eigenverantwortung oder die Verantwortung der Eltern in den Mittelpunkt gestellt werden und das ist meines Erachtens das größte Problem in der Skoliosebehandlung/Therapie.
Später ist es dann leicht die Schuld den anderen (Ärzten) zuzuschieben. Das ist nur allzu menschlich. Daher glaube ich nicht an die Aussagekraft dieser Umfrage.
Nun habe ich weder eure Erfahrung und schliesse nur von mir selber auf meine Umwelt. Es mag sein, dass die Welt für 70% sich anders darstellt, doch das passt nicht zusammen mit meinen Erfahrungen, insbesondere nach dem Besuch BaSa im vergangenen Jahr. Ich habe selbst dort noch viele Jugendliche angetroffen, die das eigentlich alles nur als nette Party aufgefasst und die Therapie nicht ernsthaft betrieben haben.

Viele Grüße
SAPLING
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Sobi-Anna
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Beitrag von Sobi-Anna »

Aber oft sind die ärzte auch wirklcih schuld. Z.B. in einer Kur in sobi hab ich ein Mädchen kennengelernt, dass im Gibsbett gelgen hat. schlimm genaug, jetzt hat das die skoliose aber ncoh verschlechtert!!
ich habe auch selbst wie oft den arzt gewechselt, weil einfach niemand sich auskennt.
Das schlimme daran ist ja, dass die wenigsten ärzte zu geben, wenn sie sich mit etwas nicht auskennen. Sondern einfach mal drauf los therapieren. das klingt schlimm ist aber leider die Wahrheit. Mittlerweile kenn ich mich selbst besser aus, als die meisten Orthopäden hier in der nähe.
Das Beste ist einafch, den Arzt mit so veilen Fragen bombadieren, bis man sih ganz sicher ist. ^^
was wär ich nur ohne:
Hardt I. , Hardt II. und
Hardt III. ( der Wahre/ der Bunte)
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DAGI T
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Beitrag von DAGI T »

:juggle:
Ich wollte ZWEI Gründe angeben, die bei mir und allgemein sicher die Hauptgründe sind...
aber, man kann nur einmal an Abstimmung teilnehmen... is´ja auch richtig so...okay...

gute Nacht...
was wäre unser LEBEN ohne MUSIK!?
schutzelfe-berlin
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Beitrag von schutzelfe-berlin »

@Luna.....kann ich nachvollziehen.....mein erster Orthopäde sagte zu mir wörtlich :" 60% der Deutschen haben eine Wirbelsäulenverkrümmung,damit müssen Sie leben "....nur wie ich mit meinen täglichen Schmerzen leben soll,konnte er mir nicht beantworten :-(
Chree
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Beitrag von Chree »

Ich finde halt es ist ein verdammt fieses Krankheitsbild.

Da es schon meistens so im Kindesalter beginnt und dann meistens nicht richtig was unternommen wird.

Das ist leider bei Menschen so das wenn man was nicht dirkt spürt, das man dann nix macht. Und wenn ich wollte könnte ich da einige andere beispiele aufzählen.
Und selbst wenn man sie kennt tut man oft nix dagegen. Und wenn man dann auch noch selber der geschädigte ist ist es natürlich um so schlimmer. Aber was geschehn ist, ist geschehn und so denke das man nun mit seinen ganzen erfahrungen und Kraft versuchen sollte das beste daraus zu machen.

Chris

PS: Der post passt glaub nicht ganz hier rein.
Tiberius
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Beitrag von Tiberius »

Nach meiner eigenen Erfahrung muß ich sagen, daß unser Orthopäde zwar bei meinem jüngsten Sohn die Diagnose zutreffend gestellt hat, aber dann nur lapidar Krankengymnastik nach Voijta empfohlen hat mit dem Hinweis, der Buckel würde nie ganz verschwinden.
Die Therapeutin stellte dann nach etwa 2 Jahren fest, daß die Gymnastik eine weitere Verkrümmung nicht aufhalten könne, so daß wir den Arzt erneut aufsuchten. Daraufhin bestätigte er unsere Vermutung, daß unser Sohn ein Korsett bräuchte und empfahl uns einen Arzt in der nächsten Großstadt, der in Bad Wildungen praktiziert hatte und mit dem er wohl befreundet war.
Dieser Arzt legte uns nahe, nach Bad Wildungen zu gehen, wenn wir die bestmögliche Behandlung haben wollten.
In Bad Wildungen scheint der Schwerpunkt der ärztlichen Fürsorge auf dem Anpassen und Tragen eines Korsetts zu liegen - KG nach KS wird da eher lapidar erwähnt.
Nach den Erfahrungen mit unserer KS-Therapeutin muß ich jedoch sagen, daß ich eine Weiterbehandlung in Bad Sobernheim ernsthaft in Erwägung ziehe. Nach dem Studium der KS-Literatur scheint mir dieses Skoliose-Zentrum das einzig Richtige zu sein.
Fazit: Internetrecherche und Weiterbildung in Eigeninitiative ist das einzige Mittel, um Ärzten unbequeme Fragen zu stellen. Oberflächlichkeit ist das Letzte, was Betroffene gebrauchen können.
peter 1
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Beitrag von peter 1 »

Ich stimme dem, was 'sapling' geschrieben hat, nachdrücklich zu !!! Das sind auch meine Argumente beim Thema "Die faulen Orthopäden" gewesen. Dass dies nicht die einzigen Aspekte zu diesem Thema sind, will gleich hinzufügen, damit nicht wieder behauptet wird, ich würde das Thema einseitig betrachten.
Gruß, Peter.
Hudson_Zeus
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Beitrag von Hudson_Zeus »

Mehr als 15 jahre habe ich probleme mit meinem Rücken und bin seit dem auch jährlich mehrmals zu verschiedenen Ärzten. Keiner hat je eine Skoliose oder auch einen Beckenschiefstand von 2cm bemerkt! Erst der wechsel an einen anderen Wohnort und somit auch zu einem anderen Arzt brachte die Skoliose und den Beckenschiefstand ans Tageslicht ... Ich kann nur jedem raten sich nicht nur auf einen oder zwei Ärzte zu verlassen! Bei mir waren es 5 verschiedene Ärzte und 1 Orthopäde... nichts... ich wurde teilweise als Simulant hingestellt!!!
Nur durch meinen Wohnortwechsel wurde mir nun geholfen! Ein neuer Arzt und ein andrer Orthopäde. Dort wurde mir auch gesagt das es nicht der Fall ist daß meine Skoliose und mein Beckenschiefstand erst kürzlich entstanden sind was man Aufgrund der Untersuchung und der Abnutzung erkennen kann! Klare Aussage war das es sich ums Kindesalter bei der Entstehung handelte....
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