wie atme ich richtig?

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
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Lydia
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wie atme ich richtig?

Beitrag von Lydia »

Hallo zusammen!

Ich (w,21) mir nicht ganz sicher, ob meine Frage etwas mit Skoliose zu tun hat, aber ich bin in diesem Forum gelandet, weil ich auch eine Skoliose habe.
Allerdings hielt meine Orthopädin die Skoliose für nicht so ausgeprägt, dass man für eine genauere Diagnose in Kauf nehmen könnte, Röntgenstrahlen auf Gebärmutter und Eierstöcke zu senden.
Meine Haltung ist, wie meine Ärztin sagt "aus orthopädischer Sicht zum Heulen" (aus meiner Sicht übrigens auch) Deswegen mache ich nun jeden Tag ein kleines Programm an Rückenschule- Übungen.

Mein Problem dabei: Ich habe bisher reine Bauchatmung praktiziert und soll mich jetzt auf Rat meiner Orthopädin die Brustatmung erlernen.
Allerdings weiß ich nicht so recht, wie ich das anstellen soll. Habe die Anleitung erhalten, mich wie KingKong hinzustellen, Bauch- und Gesäßmuskeln anzuspannen, Fäuste zu ballen und die Schultern abwechselnd zu heben und zu senken, um die Atemhilfsmuskulatur zu aktivieren. Das geht kurze Zeit gut, wenn ich mich ganz darauf konzentriere. Doch ich fühle mich jedesmal erleichtert, wenn ich wieder in mich zusammenfallen und einen tiefen (Bauch)atemzug holen kann, und meine Gesichtsfarbe wieder von dunkelrot zu normal wechselt.

Manchmal denke ich insgeheim, dass es ja einen Grund dafür geben muss, dass ich nie Brustatmung ausgeübt habe, und will es auf die Skoliose schieben. Meine Ärztin hat diesen Verdacht sofort weggewischt.
Doch mir kommt dieser Gedanke immer noch ziemlich logisch vor...

Aber ich will nicht nur über mysteriöse Ursachen spekulieren...
... vielleicht hat von Euch jemand Tipps, was ich noch tun kann, um eine normale Atmung / Haltung zu erlernen?

Danke schon mal!
Es grüßt Euch Eure Anonyma
Dr. Steffan
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Re: wie atme ich richtig?

Beitrag von Dr. Steffan »

Anonyma hat geschrieben:Allerdings hielt meine Orthopädin die Skoliose für nicht so ausgeprägt, dass man für eine genauere Diagnose in Kauf nehmen könnte, Röntgenstrahlen auf Gebärmutter und Eierstöcke zu senden.
Meine Haltung ist, wie meine Ärztin sagt "aus orthopädischer Sicht zum Heulen" (aus meiner Sicht übrigens auch)
Bei so einer Aussage muß ich anfangen zu heulen. Natürlich sind Rö-Strahlen nicht gesund, aber eine Skoliose auch nicht. Deswegen auf eine Diagnose und die nachfolgende Therapie zu verzichten ist schon am Rande des Kunstfehlers.
Dr. Steffan
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

SCHORTH: Auch genannt Atmungsorthopädie.
JuicY
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Beitrag von JuicY »

joa drehwinkelatmung gell :ja:
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

... und die größten meßbaren Erfolge haben die immer bei den Atmungs-Werten.
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sloopy
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01/2010 thorakal 48°
09/2010 im Korsett 21°
08/2011 72h ohne Korsett ~37°
Therapie: Schroth-KG, 7 Rehas in Bad Sobernheim (91,92,93,95,97,'03,'10)
Rahmouni-Korsett 2002-2004
CCtec-Korsett 2010-2013
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Beitrag von sloopy »

Boa, eure Beiträge grenzen ja schon an Maulfaulheit ;) Wenn ihr einfach irgendwelche Worte in den Thread werft, ist Lydia auch nicht geholfen. Also Lydia:

Geh zu einem anderen Orthopäden, lass deine WS in einer Ganzaufnahme im Stehen röntgen, die Gradzahl ausmessen und lass dir dann KG nach Schroth verordnen. Falls nötig (das sollte der Orthopäde entscheiden können), stell einen Reha-Antrag für Bad Salzungen. Bei der Schroth-Therapie ist das wichtigste die ATMUNG, darauf baut die ganze Therapie auf.

Gruß, sloopy
Mein Thread: Mein CCtec (Erwachsenen)korsett und ich

"Bewahre mich vor dem naiven Glauben,es müsse im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen." (Antoine de Saint-Exupéry)
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Atmung im Korsett: Blasinstrumente???

Beitrag von lisabet »

Zum Thema Atmung:
Meine Tochter Luisa seit zwei Jahren Klarinette. Seit einem halben Jahr trägt sie jetzt ein Korsett. ihre Atmung hat sich dadurch so verändert, dass das Klarinettenspiel für sie immer schwieriger wird. Sie kann nicht in den Bauch atmen, atmet zu flach, presst dann die Lippen zu fest zusammen und dann kiekst das Instrument nur noch. So wurde Musik bei uns zum zusätzlichen Kümmernis, anstatt Freude zu machen, wie ursprünglich beabsichtigt. Wir überlegen schon, ob sie auf ein anderes Instrument wie etwa Klavier oder Geige umsteigen sollte.
Kennt jemand von euch Atemübungen, die hier weiterhelfen könnten?
Spielt jemand ein Blasinstrument mit Korsett und wie gehts damit?
Lisabet
JuicY
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Beitrag von JuicY »

hat sie das auch ihne korsett? ich finde..sonst könnte man schon ma ne stunde das ding abmachen. hab ich früher auch so gemacht.


@sloopy: besser so? *gggg*

liebe grüße, tina!
Tobias78
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Beitrag von Tobias78 »

Hallo Lisabet!

Ich spiele zwar kein Blasinstrument, sondern mache klassischen Gesang, aber das ist denke ich vergleichbar. Im Korsett habe ich viel zu wenig Luft, da geht gar nichts. Aber auch wenn ich das Korsett ausziehe habe ich den Eindruck, daß ich etwas weniger Luft habe als vorher.
Atemübungen könnte ich Dir ein paar sagen, aber die funktionieren wahrscheinlich nur ohne Korsett. Übt Deine Tochter denn mit oder ohne Korsett? Wie alt ist sie denn?

Viele Grüße,
Tobias
lisabet
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Atmen und Musik im Korsett

Beitrag von lisabet »

Hallo Tobias,
meine Tochter ist zwölf Jahre alt. Zunächst hat sie immer mit Korsett geübt, aber seit es diese massiven Schwierigkeiten gibt (etwa seit 4-6 Wochen), zieht sie das Korsett zum Klarinettespielen aus. Trotzdem scheint sie sich durch das Korsetttragen eine flachere Atmung angewöhnt zu haben und es fällt ihr schwer, tief in den Bauch zu atmen.
Das Gekiekse verleidet ihr die Klarinette und das ist so schade, weil sie seit September im Schulorchester spielt, zu Weihnachten ein neues und besseres Instrument bekommen hat und bislang immer viel Freude an der Musik hatte, wir spielen auch gemeinsam und ich begleite sie auf dem Klavier.
Für Tipps zu Atemübungen und sonstige Anregungen wäre ich sehr dankbar.
Elisabeth
Tobias78
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Beitrag von Tobias78 »

Hallo Lisabet!

Eine einfache Übung für die Tiefatmung ist: Hinsetzen und Oberkörper nach vorne fallen lassen und dann langsam ohne Gewalt aus und einatmen. In so einer Position atmet man automatisch tief. Man kann auch zusätzlich die Hände auf die Lendengegend legen um die Ausdehnung zu fühlen. Dann aufstehen und versuchen so weiter zu atmen. Auch hier kann man die Hände zur Kontrolle seitlich an den Bauch legen. Auch hier langsam und ruhig atmen und ohne Kraft. Die kurzen Atempausen in einem Stück verleiten oft dazu zu hoch einzuatmen, weil es schnell gehen muß. Vielleicht mal versuchen, die Atempausen im Stück künstlich zu verlängern und dann wirklich langsam, bewußt und tief einatmen.
Eine sehr gute Übung ist auch das „Tiefhecheln“, das ist allerdings etwas schwieriger. Aber damit kann man das schnelle Tiefatmen sehr gut üben. Dabei muß sich der Bauch im Atemrhythmus schnell bewegen, der Brustkorb muß ruhig sein. Nicht zu lang üben, sonst wird einem schwindelig.
Ich wünsche Euch jedenfalls viel Erfolg.

Tobias
Gast

Re: wie atme ich richtig?

Beitrag von Gast »

Bei so einer Aussage muß ich anfangen zu heulen. Natürlich sind Rö-Strahlen nicht gesund, aber eine Skoliose auch nicht. Deswegen auf eine Diagnose und die nachfolgende Therapie zu verzichten ist schon am Rande des Kunstfehlers.
Dr. Steffan
Sind solche Diagnosen immer notwendig? Kann ein erfahrener Arzt nicht "von aussen" einschätzen, ob die Skoliose nur so geringgradig ist, dass sie keiner weiteren Behandlung bedarf?
(Allerdings sagte meine Ärztin mir schon, dass ich Skoliose habe, während ich in der Anamnese vollbekleidet auf dem Stuhl vor ihr sass...)
Ich habe ein Rö von TH10- Becken , frontal und seitlich. Nach dem Ermessen zweier Orthopäden sei darauf in Sachen Skoliose "nicht viel zu sehen": Die WS ist beinahe kerzengerade, bestenfalls kann man eine Rotation der Wirbel erkennen. Habe mal selbst mal versucht den Cobb - Winkel zu bestimmen und lande bei ca 5 Grad.
Von der HWS sind auch Aufnahmen gemacht worden, die wiederum nur eine leichte Rotation der Wirbel und leichte Asymmetrie des Kopfgelenks zeigen.
Sprich: es sind nur TH2-Th9 ungeröntgt, und diese sieben Wirbel werden wohl kaum noch meßbare Kurven schlagen, oder?

Allerdings habe ich mich schon immer gefragt, ob es beim Rö nicht auch ausschlaggebend ist, wie man gerade dasteht. Ich meine: Wenn ich so dastehe, wie ich es mir jahrelang angewöhnt habe, nämlich mit deutlich nach innen gedrehten Beinen und ungleich belasteten Füßen, gelingt es mir, ziemlich gerade zu stehen (zwar mit ausgeprägtem Hohlkreuz, aber das ist ne andre Sache) Dann sieht man auch kaum meine unterschiedlich hohen Schultern.
Wenn ich mich aber so richtig schön auf beide Füße stelle und beide Knie nach vorne gucken lasse, und Gesäß und Bauchmuskeln spanne, scheint sich die Architektur meines Oberkörpers zu ändern: Da fällt die linke Schulter nach hinten unten, der Hals kommt aus dem Lot
... und meine Familie fragt mich misstrauisch, was ich da vor dem Spiegel denn für einen Unsinn mache...
Nun frage ich mich: ist das wirlich Unsinn? mache ich mir vielleicht was vor? Und wenn nicht: Woran liegt das?

Tja, Entschuldigt, dass das posting so lang geworden ist. Aber das lag mir mal auf dem Herzen.
Ich freue mich schon auf Eure Beiträge!
Ade, dawntreader

(hab mich jetzt mal angemeldet, das Eröffnungsposting ist auch von mir)
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

Sicher kann ein erfahrener Arzt von außen sehen ob sein Gegenüber eine Skoliose hat oder nicht aber das reicht nicht. Zur Beurteilung einer Skoliose braucht es eine genaue körperliche Untersuchung. Bei WS-Ganzaufnahmen ist die Möglichkeit durch veränderte Körperhaltung das Ergebnis zu beeinflussen eher gering. Daher sind solche Aufnahmen bei der Skoliose Pflicht.
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
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Beitrag von dawntreader »

DrSteffan hat geschrieben:Bei WS-Ganzaufnahmen ist die Möglichkeit durch veränderte Körperhaltung das Ergebnis zu beeinflussen eher gering. Daher sind solche Aufnahmen bei der Skoliose Pflicht.
Dr. Steffan
War schon bei zwei Orthopäden bzw. Orthopädin (unerlaubterweise innerhalb eines Quartals), keiner von beiden hat solche Rö- Bilder für nötig gehalten. Dabei habe ich den zweiten direkt darauf angesprochen.
Käme mir dumm vor, noch einmal um so eine Aufnahme zu bitten, zumal ich das Gefühl hatte, dass die Orthopädin meine Besorgtheit für übertrieben hielt. Soll ich etwa noch einmal den Arzt wechseln?
Oder ist das Ganze am Ende nicht so wichtig?
Ich meine, es stört mich schon, und wie oben beschrieben denke ich auch, dass meine Fehlhaltung und -atmung damit zusammen hängt.
Aber kann man denn wirklich gravierende Verbesserungen erreichen?

Grüße, Dawntreader
Dr. Steffan
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Beitrag von Dr. Steffan »

Käme mir dumm vor, noch einmal um so eine Aufnahme zu bitten
Sie haben ein Recht darauf angemessen untersucht zu werden. Man kann auch mit anderen Messmethoden sehen ob es sich um eine Skoliose handelt z.B. Skoliometeruntersuchung und 3-D Messung aber ein ordentliches Rö. ersetzten diese Messmethoden nicht.
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
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