Vorgehen bei Skoliose im Erwachsenenalter II

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Antworten
Gaby35
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: Mi, 11.12.2002 - 00:00
Wohnort: Duisburg

Vorgehen bei Skoliose im Erwachsenenalter II

Beitrag von Gaby35 »

Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich jetzt bei meinem Orthopäden eine Überweisung bei Dr. Steffan holen wollte, haben sich folgende Neuigkeiten ergeben, zu denen ich wieder einige Fragen an Euch habe.

Mein Arzt gab mir folgende Aussagen:

- Eine Überweisung bekomme ich nicht; ist nicht erforderlich in meinen Fall, da er selber kompetent ist und die Klinik sowieso nur operieren will und man sich dort kaum Zeit nehmen wird für meinen leichten Fall.
Stimmt das so??? Wäre der Termin bei Dr. Steffan wirklich überflüssig für mich? Ich will mich ja auch nicht blamieren dort, wenn ich mit meiner "leichten" Skoliose und Schmerzen, mit denen ich leben kann, einen Spezialisten aufsuche.

- Daraufhin hat er mich geröngt. Ergebnis: ca. 15° Skoliose. Einschränkungen bei der Atmung und Luftröhre sind vom orthop. Standpunkt nicht gegeben. Keine Ahnung, was das ist; da muß ich wohl mal einen Internisten aufsuchen.

- Ich bekam ein Rezept für 8 x KG. Wenn ich wollte, könne ich einen Schroth-Therapeuten aufsuchen. Längere KG oder Dauer-Gymnastik (oder wie man das nennt), scheint nicht erforderlich zu sein. Wenn die Beschwerden nicht in 6-8 Wochen weg sind, soll ich wiederkommen. Dann würde ich auf rheumatische Erkrankungen untersucht.
Glaubt Ihr, dass ich durch einige Wochen intensive KG schmerzfrei sein kann??? In den letzten 15 Jahren habe ich das leider nicht geschafft.

- Auf dem Rezept steht die folgende Diagnose:
"LWS-Syndrom bei Lumbalskoliose / strukturelle Hs der WS / Muskelinsuff.-dysbal.-insuff.Bewegungsstö.fix.HS"
Kann mir das jemand mal übersetzen?

Also ich muß sagen, dass mich mein Arzt total verunsichert hat. Jetzt weiß ich überhaupt nicht, was ich machen soll. Könnt Ihr mir einen Rat geben??? Ich will mich ja jetzt auch nicht in irgendwas hineinsteigern, was vielleicht gar nicht so schlimm ist. Soll ich jetzt alles so auf sich beruhen lassen oder trotzdem irgendwie den Termin bei Dr. Steffan wahrnehmen???

Liebe Grüße

Gaby
netkitty
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 672
Registriert: Do, 05.12.2002 - 00:00
Wohnort: Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von netkitty »

Hallo Gaby,
ob dein Arzt selber so kompetent ist mag jetzt einfach mal dahingestellt sein.
Seine Aussage bezüglich Dr. Steffan ist jedoch definitv falsch. Er ist Arzt in einer Reha Klinik und er hat dort überhaupt nicht die Möglichkeit dich zu operieren. Außerdem halte ich es von deinem Arzt für sehr, sehr merkwürdig, dir bei einem Winkel von 15° (falls der auch stimmt) eine OP in Aussicht zu stellen. Der Arzt, der das tut hat nun wirklich keine Ahnung.
Da du aber offensichtlich schmerzen hast, solltest du dich wirklich darum bemühen auch nach den 8XKG weiterhin behandelt zu werden. Selbst wenn dir die Behandlung hilft, und du danach erst mal keine Schmerzen mehr hast, laß dir von mir sagen: die kommen garantiert wieder! Du mußt, wenn du einen Schroth Therapeuten gefunden hast, dir auf jeden Fall Übungen zeigen lassen, die du auch zu Hause machen kannst. Denn das wichtigste bei der Behandlung ist kontinuierliches Weiterturnen. Weil, da machen wir uns ja nichts vor " 8XKG" machen deinen Rücken nicht gerade.

Zum Thema Atmung ist folgendes zu sagen: Bei der Skoliose wird durch die Drehung der Wirbelsäule auch eine Verformung des Brustkorbs verursacht, diese wiederum hat bei schwereren Skoliosen eine Beeinträchtigung der Lungen und Herzfunktion zur Folge.
Was du jetzt machen kannst, da dein Arzt dich nicht überweisen will, dazu kann ich dir nur folgendes empfehlen: Frag deinen Arzt ob er dir die Röntgenbilder gibt und versuche von einem anderen Arzt eine Überweisung zu bekommen. Ich weiß es ist nervig, aber nur wenn du hartnäckig bist kommst du weiter. Im Zuge der Sparmaßnahmen kannst du schon fast froh sein wenn du überhaupt ein Rezept für KG bekommst. Ich selber renne auch ständig von einem Arzt zum anderen. Die erwachsene Skoliose ist laut Meinung der meisten Ärzte nicht zu verbessern, das einzige was man tun muß ist zu verhindern das der Patient schmerzen hat, notfalls auch mit Spritzen. Aber das wollen wir ja alle nicht.
Versuche einen Arzt zu finden, der dir die Behandlungen aufschreibt, die du brauchst. Ein Tip den ich mal von Dr. Steffan bekommen habe:
Orthopäden wechseln und abwechselnd zum Hausarzt und Orthopäden gehen.
Dr. Steffan
Grüsse
Nicole


Netkitty ist zu doof für den "Neuen Look" des Forums und war so verblüfft, das sie vergessen hat sich einzuloggen (immernochstaun)
Nicole
(Hallo Nicole, ich hab das einloggen mal übernommen ;) ) Gruß, sloopy
Dr. Steffan
Arzt / Ärztin
Arzt / Ärztin
Beiträge: 1455
Registriert: Fr, 24.05.2002 - 14:57
Geschlecht: männlich

Re: Vorgehen bei Skoliose im Erwachsenenalter II

Beitrag von Dr. Steffan »

Gaby35. hat geschrieben: Mein Arzt gab mir folgende Aussagen:

- Eine Überweisung bekomme ich nicht; ist nicht erforderlich in meinen Fall, da er selber kompetent ist und die Klinik sowieso nur operieren will und man sich dort kaum Zeit nehmen wird für meinen leichten Fall.
- Daraufhin hat er mich geröngt. Ergebnis: ca. 15° Skoliose.
- Auf dem Rezept steht die folgende Diagnose:
"LWS-Syndrom bei Lumbalskoliose / strukturelle Hs der WS / Muskelinsuff.-dysbal.-insuff.Bewegungsstö.fix.HS"
Kann mir das jemand mal übersetzen?
1. Über die Kompetenz des Arztes läßt sich streiten. Scheinbar hat er keine Ahnung was wir hier machen. Auch leichte Skoliosen sind zu behandeln, vorallem wenn Schmerzen vorhanden sind.
2.Hat er eine Wirbelsäulenganzaufnahme gemacht?? Wie viel Grad hat die Brustwirbelsäule??
3. Übersetzung: Schmerzen in der Lendenwirbelsäule bei Skoliose in der Lendenwirbelsäule/Haltungsstörung der Wirbelsäule/Muskelschwäche und ungleichgewicht, fixierte Bewegungsstörung
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
Benutzeravatar
BZebra
Profi
Profi
Beiträge: 4915
Registriert: Mo, 20.05.2002 - 15:06

Beitrag von BZebra »

Die Diagnosen auf Deinem Rezept brauchst Du aber nicht so ernst zu nehmen, das sind Standardfloskeln, die auf jedes Rezept drauf müssen, damit es den Regeln der neuen Heilmittelverordnung entspricht.
Z.B. Muskuläre Dysbalance, das entspricht der Leitsymptomatik und wurde aus dem Heilmittelkatalog abgeschrieben; trifft wohl auch auf Skoliosen generell zu.

LG,
BZebra
klausder3
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: So, 23.02.2003 - 19:17
Wohnort: Frankfurt (Oder)

Beitrag von klausder3 »

Hallo Gaby,

ich war zur Rehe im September dort und kann sie nur weiterempfehlen bei Erkrankungen die die Wirbelsäule betreffen. Ich bin das erste mal richtig ernst genommen worden und gut versorgt worden. Die Behandlund danach ist ein Thema für sich, ich habe jetzt den Hausarzt und Orthopäden gewechselt. Der Hausarzt läßt sich von einem Kurbefund noch beeindrucken ein Orthopäde aber nicht. Sie arbeiten weiter wie immer und gehen aus ihren Schranken nicht herraus. Ein Rezept zur Weiterbehndlung nach K.S. habe ich noch nicht bekommen, darum möchte ich auch am Treffen in Bad Salzungen teilnehmen. Ich würde Raten hinfahren.....!!!!
Antworten