Verschlechterung der Skoliose

[Luma]

Hallo!

Wegen starken Rückenschmerzen mit Ausstrahlung ins Bein suchte ich meinen Orthopäden. Nach dem neuesten Röntgenbildern hat sich meine Skoliose von 45° BWS, 48° LWS (2017) auf 61° LWS als auch BWS verschlechtert. Der Orthopäde meinte ich solle mich in einer Klinik zur Op vorstellen. Eine Operation ist für mich allerdings die allerletzte Möglichkeit!

Ich habe mir einen Termin bei Dr. Odak in Bad Sobernheim vereinbart. Außerdem möchte ich eine Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen beantragen.

Nun zu meinen Fragen an euch:
Sollte der Rehaantrag von meinem Orthopäden gestellt werden oder wäre es besser diesen von Dr Odak ausfüllen zu lassen?

Welche Möglichkeiten gibt es zur Schmerzbehandlung? Korsett? Orthese?

Mein GdB liegt bei 40% macht es Sinn einen Verschlechterungsantrag zu stellen oder eher einen Gleichstellungantrag?

Wie schwer darf man mit Skoliose (nicht operiert) heben?

Vielen Dank für eure Hilfe!

LG

[robinho]

Hi,

würdest du noch verraten, wie alt du bist? Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber bei einer derartigen Verschlechterung in so kurzer Zeit wist du mit einer weiteren Progredienz rechnen müssen. Ab 70° hat man dann tendenziell ein reduziertes Lungenvolumen und andere Probleme.

Ich kann dir leider nur zu zwei deiner Fragen Antwort geben:

• Du kannst ein Korsett gegen Schmerzen tragen (habe ich auch gemacht). Du wirst allerdings feststellen, dass du eine Art Korsett-Abhängigkeit entwickeln wirst. Das heißt, dass die Schmerzen ohne Korsett schlimmer werden oder dir zumindest schlimmer vorkommen. Lebenslanges Korsetttragen würde ich mir sehr gut überlegen.

• Du darfst im Prinzip so schwer heben wie du willst. Der amerikanische Gewichtheber Lamar Gant ist (oder war) Weltrekordhalter im Kreuzheben (über 300 kg bei 60 kg Körpergewicht!) und hatte eine sehr schwere Skoliose, wie man auch auf Bildern im Internet sofort sieht. Ich würde dennoch an deiner Stelle vertikale Belastungen so gut es geht vermeiden. Der Körper ist nicht darauf ausgelegt, eine Seitbiegung wie sie bei der Skoliose gegeben ist abzufedern.

[Luma]

Hallo Roinho!

Vielen Dank für deine Antwort!
Ich bin 41 Jahre alt.

Ich merke zunehmend Beschwerden in meinem Arbeitsalltag. Arbeite im Krankenhaus und habe zunehmende beim umlagern der Pat. oder auch beim schieben der Patientenbetten Schmerzen. Deshalb habe ich bei meiner Vorgestzten um eine Versetzung geben. Nun möchte sie wissen wie schwer ich heben darf, wielange ich sitzen darf oder kann usw...

Viele Grüße

[robinho]

Hallo!

Merkwürdig, dass du mit Ende 30 so eine enorme Verschlechterung hattest. Ist da etwas passiert, z.B. Schwangerschaft? Und war es ein und derselbe Orthopäde, der die Röntgenbilder vermessen hat? Denn mitunter messen unterschiedliche Ärzte enorm unterschiedliche Winkel (10° und mehr Differenz!).

Hm, da kann ich dir leider auch nicht helfen was konkrete Zahlen anbelangt. Ich weiß aber, dass es da Tabellen etc. gibt. Generell empfiehlt man viel Abwechslung zwischen Gehen, Stehen, Sitzen und moderator körperlicher Belastung im Arbeitsalltag. Wenn du allerdings Schmerzen hast, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass es deinem Körper nicht gut tut.

Mein Rat: Stell dich in einer OP-Klinik mal vor und lass dich beraten. Das "kostet" ja erst einmal nichts. Es ist nämlich so: Deine Schmerzen werden mit den Jahren immer schlimmer werden und eine OP immer schwieriger hinsichtlich Regenerationszeit und Befundverbesserung. Es ist denke ich unwahrscheinlich, dass du die Schmerzen und Beschwerden dauerhaft mit konservativen Mitteln verbessern kannst, weswegen du um eine OP wohl nicht herum kommen wirst. Die Frage ist nur wann. Eine Versteifungs-OP solltest du so zeitig wie möglich anvisieren (wie gesagt wird es mit jedem Jahr immer schwieriger). Andererseits wird es wohl in 5 bis 10 Jahren ein relativ ausgereiftes nicht-versteifendes Verfahren geben und somit ist die Frage, ob man darauf "wartet".

[Lady S]

Wenn ich mich recht erinnere, wurde bei meinen Rehas in Salzungen gesagt, man solle maximal 5kg heben.
Deine Tätigkeit in der Pflege ist natürlich Gift für Dich.
Hast Du Dir schon mal Gedanken über eine andere Tätigkeit gemacht? Oder eine entsprechende Beratung in Anspruch genommen?

Wie wird Deine Skoliose denn bisher behandelt?
Du hattest doch schon vor längerer Zeit eine Reha geplant und hattest hier danach gefragt - hast Du die dann gar nicht gemacht?

Grüsse, Lady S

[Luma]

Hallo Lady S!

Ich war vor 3 Jahren zur Mutter-Kind-Kur. Damals war eine Schrothkur wegen der fehlenden Kinderbetreuung leider nicht möglich.

Ich hab bei meiner Personalchefin um Versetzung geben. Wo kann man sich diesbezüglich beraten lassen?

Meine Skoliose wird momentan mit KG ( seit kurzem Schroth) und Schmerzmittel behandelt. Leider hab ich in Wohnortnähe noch keinen Orthopäden gefunden bei dem ich mich gut aufgehoben fühle! Ich hoffe nun auf den Termin im MVZ Bad Sobernheim.

[Klaus]

Hallo Luma,

Ich hoffe nun auf den Termin im MVZ Bad Sobernheim.

Ich denke, das sollte erst einmal Dein nächster Schritt sein, bevor Du an eine Beratung in einer OP Klinik denkst. Unbedingt alle Unterlagen und insbesondere Röntgen-Aufnahmen mitnehmen, weil der zeitliche Verlauf der geschilderten Vergrößerung der Winkel Deiner Skoliose wichtig ist.

Was eine Schroth REHA bringen könnte, kann Dr. Odak sicherlich einschätzen und er sollte auch einen entsprechenden Antrag unterstützen. Da Du vor 3 Jahren bereits eine REHA durchgeführt hast, könnte es Probleme geben, weil normalerweise nur alle 4 Jahre eine REHA durchgeführt werden kann. Kommt ein bischen darauf an, wann die 4 Jahre konkret abgelaufen sind oder ob es eine Dringlichkeit gibt, die eine Verkürzung dieser Frist zulässt.

Auch bezüglich Korsett wird Dr. Odak einschätzen können, welche Art von Korsett wie weiterhelfen könnte. Und sofern es tatsächlich eine Indikation für eine OP geben sollte, wird er auch das ansprechen.

Gruß
Klaus

[Luma]

Hallo Klaus!

Vielen Dank für deine Antwort!

Op ist für mich die letzte Option. Ich hoffe, dass es konservative Möglichkeiten für mich gibt.

[Lady S]

Mein GdB liegt bei 40% macht es Sinn einen Verschlechterungsantrag zu stellen oder eher einen Gleichstellungantrag?

Was möchtest Du konkret damit erreichen?
Ein Gleichstellungsantrag führt ja nur dazu, dass der Kündigungsschutz (etwas) verbessert wird und ich glaube, für den AG zählen die Gleichgestellten bei der "Behindertenquote" mit.

Ich hab bei meiner Personalchefin um Versetzung geben. Wo kann man sich diesbezüglich beraten lassen?

Ich weiss da leider nicht gut Bescheid.
Wenn Du in einem grösseren Unternehmen arbeitest, kannst Du evtl. bei der Schwerbehindertenvertretung nach geeigneten Beratungsstellen fragen.
Bei arbeitsrechtlichen Dingen ist auch immer der Betriebsrat/Personalrat eine Anlaufstelle.
Ansonsten hat die Rentenversicherung grösstes Interesse daran, dass Du bis zur Altersrente arbeitsfähig bleibst und die vollen Beiträge bezahlst
Deswegen finanziert sie beispielsweise auch Rehas, Wiedereingliederungen und Umschulungen (jeweils unter bestimmten Bedingungen)
Such mal unter dem Begriff "Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben". Ich weiss nicht, ob und in welchem Umfang dort auch Beratung erfolgt.

Bei meinen Rehas in Salzungen wurde auch eine Sozialberatung angeboten, die einem die verschiedenen Möglichkeiten erklärt hat.
Grüsse, Lady S

[Luma]

Hallo Lady S!

Vielen Dank für deine Hilfe!

Ich arbeite in einem Krankenhaus mit 450 Betten. Durch eine Versetzung möchte ich eine Stelle erhalten bei der ich weniger körperlich arbeiten muss. Bei meiner jetzigen Tätigkeit stoß ich an meine physischen Grenzen. Meine Personalchefin war nicht erfreut über mein Anliegen, in unserer Abteilung herrscht Personalnot (5 unbesetzt Stellen)!

Mit der GdB Erhöhung möchte ich einen höheren Kündigungsschutz und evtl Arbeitshilfsmittel erzielen.

Wie warst du in Bad Salzungen zufrieden? Kennst du auch die Reha in Bad Sobernheim?

LG