Von 0 auf 42 in 8 Wochen
Verfasst: Mo, 02.04.2018 - 23:30
Hallo an alle hier im Forum,
bisher habe ich nur mitgelesen und von Euren Beiträgen profitiert - möchte mich aber etwas aktiver daran beteiligen.
Bis vor etwa 8 Wochen war der Bergriff Skoliose für uns ein Fremdwort. Das hat sich leider mittlerweile geändert.
Durch die ganzen U-Untersuchungen & Co ist unser Sohn ohne jegliche Probleme durchmarschiert und wir hatten Skoliose überhaupt nicht auf dem Radar..
Ich muss da auch immer an den Vergleich zu einer Wanderung in den Bergen decken – bisher waren wir auf einem leicht geschwungenen, soliden Wanderweg am Südhang unterwegs. Das schattige Tal war weit entfernt.
Angefangen hat unsere Skoliose-Reise mit einem Kieferorthopäden-Besuch Ende Januar. Unser 16 jähriger Sohn kam nach Hause und erzählte, dass der Kieferorthopädie bei ihm eine krumme Wirbelsäule festgestellt hat, die bei ihm zu einem Fehlbiss führe. So merkwürdig sich das auch anhörte, nach einem Blick unter das T-Shirt war klar, dass der Kieferorthopäde leider recht hat.
Kurz darauf waren wir dann mit unserem Sohn beim "örtlichen" Orthopäden. Diagnose: Skoliose, Massnahmen: unspezifische KG verschrieben und weiterhin Sport – sonst könne man nichts machen. Um bei dem Bergwandervergleich zu bleiben: Das war der erste Abstieg in Richtung Tal.
Gleichzeitig hatte ich auch schon angefangen mich über Skoliose zu informieren. Dabei bin ich dann auch auf dieses Forum gestoßen und habe sehr viele Informationen sammeln können.
Das war/ist zwar nach wie vor echt nicht leicht für mich zu lange in den Beiträgen zu stöbern, da manche Beiträge echt schwer zu verdauen sind. Aber ich habe mich erst mal im Forum auf die Suche nach einer Orthopäden- und KG-Empfehlung gemacht.
Mit KG-Rezept vom ersten örtlichen Orthopäden konnten wir direkt mit Schroth-Therapie anfangen ( DANKE -für die Schroth-Empfehlung hier im Forum)
Ende Februar hatten wir dann einen Termin bei Dr. Hoffmann in Leonberg (da war übrigens Frau Dr. von Richthofen schon mit ihm in der Sprechstunde).
Leider ging es an diesem Tag recht weit hinab in des dunkle, schattige Tal zum Wasser.
Lumbal 42Grad mit 23Grad thorakalem Gegenschwung, sowie 69Grad Kyphose. Risserzeichen III-IV verspricht noch "etwas" Wachstum.
Viele KG-Rezepte, Orthesenverordung, Reha-Empfehlung Bad Sobernheim und die Aussicht auf "OP in 1-2Jahren wenn sich die Lage nicht bessert" und wir sollen Gas geben um das restliche Wachstum noch zu nutzen .... erst mal ein Mega-Schock.
( DANKE -für die Dr. Hoffmann-Empfehlung hier im Forum. Aber leider keine positive Diagnose)
Wie kann man sowas als Eltern nicht erkennen – wir machen uns Vorwürfe, das nicht früher erkannt zu haben, kramen Rückenbilder vom Urlaub raus - letztes Jahr, Strand – nichts zu erkennen. Kann das wirklich so schnell gekommen sein?? Alles lamentieren hilft nicht.
Also ein paar Tage danach zu Rahmouni zum Gipsen und warten auf's Korsett.
Dazwischen noch zu einem Osteopathen, der auch Orthopäde ist (Termin hatten wir schon ausgemacht bevor wir bei Dr. Hoffmann waren). Dieser sagte: Keinesfalls Korsett – aber sehr viel Sport und regelmäßiges Lösen von Blockaden. Wir alle stehen dieser Empfehlung als alleiniger Behandlung skeptisch gegenüber...aber evtl zusätzlich zum Korsett??
Weiter geht's mit Info sammeln - Skoliose Infotage in Heidelberg (alleine ohne Sohn) – sehr informativ , aber doch sehr "chirurgisch" geprägt. Da will ich gar nicht daran denken ... noch tieferes Tal, Schlucht, Wasserfall und so.
So seit einer Woche hat unser Sohn nun sein Korsett - sehr tiefes Tal.
Er fühlt sich stark eingeengt, es zwickt/schmerzt hier und da, behindert beim Atmen, sitzen fällt schwer und selbst Schuhe binden klappt kaum. An Schlafen mit Korsett ist nicht zu denken. Auch die Wirkung nach "außen" macht ihm sehr zu schaffen, aber den guten Freunden hat er es schon mal gezeigt.
Ok – da muss er sich sicher noch Zeit lassen um sich daran zu gewöhnen und wir versuchen ihn zu unterstützen so gut wir können, aber im Augenblick scheint dieser Weg recht weit zu sein. Jetzt sind noch Schulferien, wie das aber mit Schule, Studienfahrt, ... gehen soll, macht ihm/uns auch noch sehr zu schaffen.
Im Augenblick hoffen wir auf einen leichten Anstieg und dass unser Weg nicht noch weiter in die dunkle, tiefe, kalte Schlucht führt.
Ein paar Fragen:
- Wie seht ihr ergänzende osteopathische Behandlung? Wir wollen unserem Sohn so wenig wie möglich Termine reinlegen ... wenn aber ein positiver "Gegenwert" zu erwarten wäre ?...
- Ein guter Freund hat uns Vitalogie empfohlen. Gibt es da im Forum aktuelle Erfahrungen?
- Hat jemand Erfahrung mit Selbsthilfegruppen in diesem Altersbereich? Keine Ahnung ob das überhaupt für unseren Sohn in Frage kommt, aber ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Erfahrungsaustausch unter etwa Gleichaltrigen helfen könnte.
Vielen Dank schon mal vorab
bisher habe ich nur mitgelesen und von Euren Beiträgen profitiert - möchte mich aber etwas aktiver daran beteiligen.
Bis vor etwa 8 Wochen war der Bergriff Skoliose für uns ein Fremdwort. Das hat sich leider mittlerweile geändert.
Durch die ganzen U-Untersuchungen & Co ist unser Sohn ohne jegliche Probleme durchmarschiert und wir hatten Skoliose überhaupt nicht auf dem Radar..
Ich muss da auch immer an den Vergleich zu einer Wanderung in den Bergen decken – bisher waren wir auf einem leicht geschwungenen, soliden Wanderweg am Südhang unterwegs. Das schattige Tal war weit entfernt.
Angefangen hat unsere Skoliose-Reise mit einem Kieferorthopäden-Besuch Ende Januar. Unser 16 jähriger Sohn kam nach Hause und erzählte, dass der Kieferorthopädie bei ihm eine krumme Wirbelsäule festgestellt hat, die bei ihm zu einem Fehlbiss führe. So merkwürdig sich das auch anhörte, nach einem Blick unter das T-Shirt war klar, dass der Kieferorthopäde leider recht hat.
Kurz darauf waren wir dann mit unserem Sohn beim "örtlichen" Orthopäden. Diagnose: Skoliose, Massnahmen: unspezifische KG verschrieben und weiterhin Sport – sonst könne man nichts machen. Um bei dem Bergwandervergleich zu bleiben: Das war der erste Abstieg in Richtung Tal.
Gleichzeitig hatte ich auch schon angefangen mich über Skoliose zu informieren. Dabei bin ich dann auch auf dieses Forum gestoßen und habe sehr viele Informationen sammeln können.
Das war/ist zwar nach wie vor echt nicht leicht für mich zu lange in den Beiträgen zu stöbern, da manche Beiträge echt schwer zu verdauen sind. Aber ich habe mich erst mal im Forum auf die Suche nach einer Orthopäden- und KG-Empfehlung gemacht.
Mit KG-Rezept vom ersten örtlichen Orthopäden konnten wir direkt mit Schroth-Therapie anfangen ( DANKE -für die Schroth-Empfehlung hier im Forum)
Ende Februar hatten wir dann einen Termin bei Dr. Hoffmann in Leonberg (da war übrigens Frau Dr. von Richthofen schon mit ihm in der Sprechstunde).
Leider ging es an diesem Tag recht weit hinab in des dunkle, schattige Tal zum Wasser.
Lumbal 42Grad mit 23Grad thorakalem Gegenschwung, sowie 69Grad Kyphose. Risserzeichen III-IV verspricht noch "etwas" Wachstum.
Viele KG-Rezepte, Orthesenverordung, Reha-Empfehlung Bad Sobernheim und die Aussicht auf "OP in 1-2Jahren wenn sich die Lage nicht bessert" und wir sollen Gas geben um das restliche Wachstum noch zu nutzen .... erst mal ein Mega-Schock.
( DANKE -für die Dr. Hoffmann-Empfehlung hier im Forum. Aber leider keine positive Diagnose)
Wie kann man sowas als Eltern nicht erkennen – wir machen uns Vorwürfe, das nicht früher erkannt zu haben, kramen Rückenbilder vom Urlaub raus - letztes Jahr, Strand – nichts zu erkennen. Kann das wirklich so schnell gekommen sein?? Alles lamentieren hilft nicht.
Also ein paar Tage danach zu Rahmouni zum Gipsen und warten auf's Korsett.
Dazwischen noch zu einem Osteopathen, der auch Orthopäde ist (Termin hatten wir schon ausgemacht bevor wir bei Dr. Hoffmann waren). Dieser sagte: Keinesfalls Korsett – aber sehr viel Sport und regelmäßiges Lösen von Blockaden. Wir alle stehen dieser Empfehlung als alleiniger Behandlung skeptisch gegenüber...aber evtl zusätzlich zum Korsett??
Weiter geht's mit Info sammeln - Skoliose Infotage in Heidelberg (alleine ohne Sohn) – sehr informativ , aber doch sehr "chirurgisch" geprägt. Da will ich gar nicht daran denken ... noch tieferes Tal, Schlucht, Wasserfall und so.
So seit einer Woche hat unser Sohn nun sein Korsett - sehr tiefes Tal.
Er fühlt sich stark eingeengt, es zwickt/schmerzt hier und da, behindert beim Atmen, sitzen fällt schwer und selbst Schuhe binden klappt kaum. An Schlafen mit Korsett ist nicht zu denken. Auch die Wirkung nach "außen" macht ihm sehr zu schaffen, aber den guten Freunden hat er es schon mal gezeigt.
Ok – da muss er sich sicher noch Zeit lassen um sich daran zu gewöhnen und wir versuchen ihn zu unterstützen so gut wir können, aber im Augenblick scheint dieser Weg recht weit zu sein. Jetzt sind noch Schulferien, wie das aber mit Schule, Studienfahrt, ... gehen soll, macht ihm/uns auch noch sehr zu schaffen.
Im Augenblick hoffen wir auf einen leichten Anstieg und dass unser Weg nicht noch weiter in die dunkle, tiefe, kalte Schlucht führt.
Ein paar Fragen:
- Wie seht ihr ergänzende osteopathische Behandlung? Wir wollen unserem Sohn so wenig wie möglich Termine reinlegen ... wenn aber ein positiver "Gegenwert" zu erwarten wäre ?...
- Ein guter Freund hat uns Vitalogie empfohlen. Gibt es da im Forum aktuelle Erfahrungen?
- Hat jemand Erfahrung mit Selbsthilfegruppen in diesem Altersbereich? Keine Ahnung ob das überhaupt für unseren Sohn in Frage kommt, aber ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Erfahrungsaustausch unter etwa Gleichaltrigen helfen könnte.
Vielen Dank schon mal vorab