Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Honigdachs
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Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Moin,

ich habe mich ja an anderer Stelle schon vorgestellt.
Bei mir wurde ein Beckenschiefstand und Skoliose über den Orthopäden festgestellt. Vermessen wurde die Wirbelsäule noch nicht.
Gleichzeitig hatte ich einen Termin zu einer Arbeitsplatzbesichtigung mit unserem Amtsarzt, dem ich von meiner Sache erzählte. Dieser schlug vor, ich sollte in zusammenarbeite mit ihm einen Antrag auf eine Reha einreichen.

Nun meine Frage, auf was ich besonders achten, wenn ich den Antrag ausfülle? Habe ich ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Klinik und des eventuellen Zeitpunktes der Reha?

Beste Grüße
Axel
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Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,

ich habe Deinen Thread aus "andere REHA-Kliniken" hierher verschoben,
weil es um Deine allgemeine Rücken-Situation gehen sollte. Du hast auch schon viele Details in der Vorstellungsrubrik untergebracht und leider hier nicht wiederholt.
Grundsätzlich ist es so, dass Du bislang keinen kompetenten Orthopäden kennengelernt hast. Du hast ferner davon gesprochen, dass Du Ende April einen Termin bei Dr. med. Vahldiek in der Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen hast.
Wenn ich mir die entsprechende Homepage angucke, fällt mir z. Bsp folgendes auf:
In unserer Klinik werden mehr als 900 Eingriffe an der Wirbelsäule pro Jahr durchgeführt
Damit liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Wirbelsäulen-Chirurgie. Was die konservative Behandlung angeht, gibt es hier im Forum nur eine Erfahrung aus 2012 und zwar mit der 6-jährigen Tochter einer Mutter. Sie spricht auch von einer ambulanten Sprechstunde, wo viele Jugendliche mit Skoliose seien.

Das Problem, bei Erwachsenen wird auch in solchen Kliniken häufig nicht mehr von konservativer Therapie gesprochen. Das belegen viele Berichte. Insofern musst Du damit rechnen, dass zwar eine konkrete Diagnose aufgrund eines Röntgenbildes erstellt wird, aber die Behandlungsoptionen eher chirurgisch ausgerichtet sein können.

Eine zielgerichtete REHA bei Skoliose bzw. Fehlstellungen der Wirbelsäule ist die nach Katharina Schroth, in intensiver Art und Weise in Bad Salzungen und Bad Sobernheim. Ein Arzt in einer Klinik, der das meistens nur dem überweisenden Orthopäden empfiehlt, muss auch bei Erwachsenen davon überzeugt sein. Und erst recht der Orthopäde / Arzt, der den Antrag für eine Schroth REHA ganz gezielt unterstützen sollte, damit der auch genehmigt wird und Du in die richtige Klinik kommst.
Deswegen die Tipps mit den tatsächlichen Spezialisten, von denen es leider nicht viele gibt.

Ich weiß nicht, was Dein Betriebsarzt sich bezüglich REHA vorgestellt hat. Ich würde das erst einmal so lange zurückstellen, bis eine konkrete und kompetente Diagnose vorliegt. Wie schon im anderen Thread gesagt, eine REHA mit falschem Ansatz hat im Anschluss eine Wartezeit von 4 Jahren, ehe eine neue durchgeführt werden kann.

Und was noch wichtig ist, bei Dir wurde eine Skoliose ohne nähere Angaben festgestellt. Bei männlichen Usern frage ich deshalb grundsätzlich nach einem möglichen Rundrücken und Hohlkreuz ??

Gruß
Klaus
Honigdachs
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Moin,

besten Dank, dass du den Beitrag an die richtige Stelle verschoben hast. Ich muss mich erst noch etwas im Forum zurechtfinden.

Ich stelle hier noch mal die Details ein, die ich in der Vorstellung schon geschrieben habe.
Axel hat geschrieben: mein Name ist Axel, bin 44 Jahr und komme aus OWL, Ostwestfalen-Lippe.

Bei mir wurde ein Beckenschiefstand mit einer Skoliose festgestellt.
Laut des Orthopäden liegt dadurch eine Beinlängendifferenz von 2cm
vor. Dies wurde allerdings nur festgestellt, in dem mich der Orthopäde
zum Ausgleich auf 2 Holzplatten gestellt hat. Darum wurde mir ein
Fersenkeil von zunächst 1cm verschrieben. Eine direkte Vermessung der
Beinlänge hat nicht stattgefunden.

Nach dem ich mich etwas mehr mit dem Thema befasst hab, musste ich
feststellen, dass in es in den seltensten Fällen an einer
Beinlängendifferenz liegt bzw. diese nur durch den Beckenschiefstand
hervorgerufen wird.

Die Beschwerden liegen aktuell auf der linken Seite direkt über dem
Hüftkamm und, wenn ich mich vorbeuge nach einiger Zeit im oberen Bereich
des Rückens.
Zu Dr. med. Vahldiek, an seine Adresse bin ich über das Deutsche-Skoliose-Netzwerkgekommen, als jemand hier in meiner Nähe. Eigentlich habe ich den Termin als 2. Meinung, um zu hören, ob die Meinung vom Orthopäden bestätigt wird oder nicht.
Die Schwerpunkte hatte ich auch gelesen, aber eine operative Behandlung kommt zu diesem, frühen, Zeitpunkt auf keinen Fall in Frage, wenn überhaupt.

Mein Betriebsarzt hat sich da sicherlich noch nicht ganz genaue Vorstellungen gemacht, bzw. kenne ich sie noch nicht. Aber er macht auf jeden Fall den Eindruck, dass man mit ihm darüber sehr gut reden kann, auch wenn ich meine eigenen Erkenntnisse und Wünsche einbringe. Er ist ja sicherlich primär darauf aus, dass es mir wieder bessergeht, hoffe ich doch.

Welcher Arzt in meiner Nähe könnte denn eine genaue Diagnose stellen? Ich wäre da für Anregungen sehr dankbar.
Darüber hinaus hätte ich gerne gewusst, welcher Arzt vermisst meine Wirbelsäule, damit ich die Gradzahlen habe. Was sagen diese eigentlich genau aus?

Bei dieser ganzen Sache darf ich aber den Beckenschiefstand nicht außer Acht lassen, dass ich aktuell der Bereich, der mir Probleme und Schmerzen bereitet. Hier hoffe ich auf Hilfe von einem Osteopathen. Die Skoliose ist spürbar, ja. Ich habe auch ab und an etwas Muskelschmerzen im seitlich Bereich, aber ich weiß noch nicht, wie das mit dem Beckenschiefstand zusammenhängt und wenn ich diesen Bereich „bearbeite“ oder „bearbeiten lasse“, wie sich das auf die Wirbelsäule auswirkt.

Ich stoße immer wieder bei dieser Thematik auch auf den Atlaswirbel, dass dieser schief sein kann und die Beschwerde daher kommen. Kommt das wirklich so soft vor?

Einen leichten Rundrücken im oberen Bereich habe ich, sicherlich auch etwas durch meine Größe bedingt mit 1,96m. Ich versuche durch Sport diesen Bereich auch etwas zu entlasten um dort etwas gerade zu werden. Ein Hohlkreuz liegt eigentlich nicht vor.

Ich merkte an der ganten Thematik schon, dass ist nicht leicht und vieles hängt zusammen. Wenn man sich nicht selbst schlaumacht, fällt man schnell irgendwo durch ein Raster eines Arztes und man wird nicht richtig behandelt, sie den Fersenkeil, der mir verschieben wurde. Den trage ich allerdings nicht mehr.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,
Zu Dr. med. Vahldiek, an seine Adresse bin ich über das Deutsche-Skoliose-Netzwerkgekommen, als jemand hier in meiner Nähe. Eigentlich habe ich den Termin als 2. Meinung, um zu hören, ob die Meinung vom Orthopäden bestätigt wird oder nicht.
Na ja, die Diagnose und Behandlungsempfehlung von Deinem bisherigen Orthopäden muss man wohl als mangelhaft ansehen. Wenn Du also eine 2. wirklich kompetente Einschätzung Deiner Situation haben möchtest, die die möglichen konservativen Therapieoptionen in den Fokus stellt, musst Du schon gezielt vorgehen.
Die Klinik von Dr. med. Vahldiek findest Du im DNS unter Skoliose OP Kliniken. Auch wenn bislang überhaupt nicht klar ist, wie Deine Situation tatsächlich ist, ist so etwas vom Ansatz her eigentlich keine gute Idee.
....als jemand hier in meiner Nähe......Welcher Arzt in meiner Nähe könnte denn eine genaue Diagnose stellen? Ich wäre da für Anregungen sehr dankbar.
Ja, es ist am Anfang bei vielen Newbies schwierig, davon zu überzeugen, dass aufgrund der wenigen Spezialisten ein durchaus (oft einmalig) weiter Weg erforderlich sein kann.
Darüber hinaus hätte ich gerne gewusst, welcher Arzt vermisst meine Wirbelsäule, damit ich die Gradzahlen habe. Was sagen diese eigentlich genau aus?
Dr. Vahldiek wird sicherlich anhand der dort gemachten Röntgenaufnahmen (Wirbelsäulen-Ganz-Aufnahme 1x frontal und 1x sagittal (seitlich gesehen)) auch die Gradzahlen der Skoliose und hoffentlich auch des "leichten" (was immer das auch ist) Rundrückens ermitteln.
Damit kann man die einzelne ganz individuelle Situation erst einmal grundsätzlich beschreiben, denn es gibt extrem viele unterschiedliche !!

Diese Beschreibung mit Gradzahlen ist aber nur ein Teil, der andere ist die manuelle Untersuchung, die Aufschluss über mögliche Korrekturen und damit auch entsprechende Behandlungsoptionen geben kann. Hier ist die praktische Erfahrung mit möglichst vielen unterschiedlichen Fehlstellungs-Patienten und entsprechenden konservativen Behandlungsoptionen gefragt. Das kann in der Regel kein normaler Orthopäde oder auch Skoliose- Chirurg leisten.
Bei dieser ganzen Sache darf ich aber den Beckenschiefstand nicht außer Acht lassen, dass ich aktuell der Bereich, der mir Probleme und Schmerzen bereitet. Hier hoffe ich auf Hilfe von einem Osteopathen. Die Skoliose ist spürbar, ja. Ich habe auch ab und an etwas Muskelschmerzen im seitlich Bereich, aber ich weiß noch nicht, wie das mit dem Beckenschiefstand zusammenhängt und wenn ich diesen Bereich „bearbeite“ oder „bearbeiten lasse“, wie sich das auf die Wirbelsäule auswirkt.
Das sind aber auch alles Themen für einen Spezialisten.
Wenn ich nur die möglichen Auswirkungen einer ständig bestehenden Skoliose (und "leichten" Rundrückens) behandele, muss ich mich nicht wundern, wenn das immer nur temporär hilft.

Die Erfahrungen mit den Ärzten haben in 2010 hier im Forum dazu geführt, dass ich eine Liste aufgestellt habe, in der die Ärzte mit den meisten positiven Bewertungen aufgeführt sind. Diese Liste wird seitdem fortlaufend aufgrund der Berichte aktualisiert, was leider bislang nur zu einem für mich ungenügenden Anstieg von Spezialisten geführt hat. Ich wäre froh, wenn es wenigstens in jedem Bundesland einen geben bzw. vermehrt als positiv in den Erfahrungsberichten vorkommen würde.
viewtopic.php?f=25&t=6472
Ich merkte an der ganten Thematik schon, dass ist nicht leicht und vieles hängt zusammen. Wenn man sich nicht selbst schlaumacht, fällt man schnell irgendwo durch ein Raster eines Arztes
Richtig, man muss seine eigene Kompetenz aufbauen. ;)

Gruß
Klaus
Honigdachs
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Hallo Klaus,

besten Dank für die Liste mit den Spezialisten, viele sind es ja wirklich nicht. Sehr schade, da das Thema doch eigentlich viele Menschen angeht.

Ich möchte mich in dieser ganzen Sache auch nicht verzetteln, darum werde ich sicherlich den eingeschlagenen Weg über Dr. med. Vahldiek gehen. Auf der anderen Seite werde ich mich aber auch mit der Liste der Spezialisten näher befassen und auch dort versuchen einen Termin zu bekommen, Berlin ist ja immer eine reise wert.

Sicherlich muss das ganzheitlich gesehen werden, also Skoliose und Beckenschiefstand. Das sind beides Dinge die bei mir zutreffen und die zusammen behandelt werden müssen. Darum ist es für mich persönlich wichtig, diese Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, so auch der Weg über den Osteopathen. Was dabei raus kommt, ich weiß es noch nicht.

Ich werde mich hier im Forum umschauen und Erfahrungsberichte zu konventionellen Behandlungsmethoden lesen.

Der Termin mit meinem Amtsarzt steht ja auch noch aus, bezüglich des Antrages auf Reha. Eventuell reichen wir den auch erst ein, wenn ich einen Termin mit einem Spezialisten hatte. Welche Kliniken sind denn spezialisiert auf Behandlung von Skoliose?

Und ja, die Diagnose und Behandlungsempfehlung meines Orthopäden war mehr als mangelhaft.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,
Ich möchte mich in dieser ganzen Sache auch nicht verzetteln, darum werde ich sicherlich den eingeschlagenen Weg über Dr. med. Vahldiek gehen. Auf der anderen Seite werde ich mich aber auch mit der Liste der Spezialisten näher befassen und auch dort versuchen einen Termin zu bekommen, Berlin ist ja immer eine reise wert.
Zusätzlich zeitnah einen Termin bei Dr. Wilke zu machen, ist eine gute Idee. Achte aber bitte auf die Details in der Liste bezüglich Standorte. Die erforderlichen Röntgenaufnahmen solltest Du Dir bei Dr. Vahldiek als Datei aushändigen lassen.
Welche Kliniken sind denn spezialisiert auf Behandlung von Skoliose?
Die meisten positiven Erfahrungen gibt es mit der Behandlung nach Katharina Schroth. Entsprechende Intensiv Schroth REHA Kliniken gibt es in Bad Salzungen und in Bad Sobernheim.
Bad Salzungen wird manchmal von Mitarbeitern der Deutschen Rentenversicherung "verwechselt" :) mit Bad Salzdetfurth, was wohl eher mit mangelnder Auslastung dieser Klinik zu tun hat. Bei der Antragstellung deshalb immer die genaue Bezeichnung der gewünschten Klinik angeben.
In der Sendung Plusminus am letzten Mittwoch war übrigens auch die MEDIAN Salze Klinik Bad Salzdetfurth (Orthopädie und Psychosomatik) ein Thema, wo es um Finanzinvestoren bei Rehakliniken ging. Da war auch die Rede von großen Gruppen, die alle das gleiche machten.

Gruß
Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Moin Klaus,

besten Dank für deine Hilfe. Ich denke, dass das aktuell der richtige Weg für mich ist.
Ich werde mir die Liste der Spezialisten noch einmal genau anschauen, auch werde ich über die beiden Kliniken und der Methode nach Schroth informieren.

Auf jeden Fall werde ich weiter berichten.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Moin,

Sport und Bewegung ist ja sicherlich auch bei Skoliose förderlich. Aber was muss ich da achten, welche Sportarten sind zu bevorzugen?
Rumpfstabilisierung und Muskelaufbau doch sicherlich, oder?

Und gibt es hier im Forum eine Liste mit Therapeuten, die nach der Schroth-Methode arbeiten? Würde gerne schon einmal schauen, ob es bei in der Nähe jemanden gibt.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,
Sport und Bewegung ist ja sicherlich auch bei Skoliose förderlich. Aber was muss ich da achten, welche Sportarten sind zu bevorzugen?
Ich denke, dass man sich am Anfang erst einmal um eine wirklich gezielte Behandlung kümmern sollte. Auch wenn da Schroth und evtl. ein Korsett in Frage kommen können, ist das allein von Deiner ganz individuellen Situation abhängig. Der Spezialist wird eine entsprechende Einschätzung vornehmen.
Rumpfstabilisierung und Muskelaufbau doch sicherlich, oder?
Es geht eher um den Muskelumbau in den korrigierten Strukturen.
Bei Fehlstellungen der Wirbelsäule geht es meist um verkürzte Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen), die entsprechend gedehnt werden müssen. Erst dann sollte ein Muskelaufbau gemacht werden, Schroth KG kombiniert das.
Und gibt es hier im Forum eine Liste mit Therapeuten, die nach der Schroth-Methode arbeiten?
Abgesehen von der Suchfunktion des Forums mit entsprechenden Stichworten, gibt es diese Möglichkeit:
Hotline für Patienten, die nach SCHROTH ausgebildete Krankengymnasten in ihrer Umgebung suchen: 06751/874-174
Es werden die genauen Postleitzahlenbereiche der gewünschten Gegenden benötigt!
Grundsätzlich sollte man die Aktualität vor Ort nachprüfen.
Wenn es mehrere zur Auswahl gibt, speziell nach der Behandlung von Erwachsenen fragen.
Wenn sich herausstellt, dass Dein Rundrücken das eigentliche Problem sein sollte, auch noch nach der Behandlung von solchen Fehlstellungen fragen.

Es geht hier um die notwendigen praktischen Erfahrungen. Wenn dem Schroth Therapeuten diese Patientengruppe fehlt oder unzureichend ist, kann es Probleme geben. Deswegen ist eine stationäre Schroth REHA immer besser, weil die dort einfach sehr viel mehr unterschiedliche Patienten haben. Ganz abgesehen von der Intensität, die man für diese komplexe Therapie braucht. Nach einer REHA ist die ambulante Schroth Therapie zur fortlaufenden Kontrolle gut geeignet. Hier geht man dann mit der erworbenen eigenen Kompetenz ganz anders an die Sache.

Gruß
Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Hallo Klaus,

sorry, ja, ich hätte zunächst über die Suchfunktion gehen könne. Aber das ist mir in dem Moment irgendwie nicht eingefallen.

Dann werde ich all diese Informationen nächste Woche mit zu Dr. med. Vahldiek nehmen. Ich weiß jetzt, was ich fragen muss und auf was ich achten muss.

Ein Muskelumbau und eine korrigierte Struktur ergibt Sinn, bevor man dann an den Aufbau geht. Ich werde parallel mal schauen, ob ich über die Hotline einen Therapeuten für die Schroth-Methode hier in der Nähe habe.

Ich werde dann hier mal von dem Termin bei Dr. med. Vahldiek berichten. Deine Ausführungen haben mir wieder ein Stück geholfen, besten Dank.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Moin allerseits,

heute hatte ich den Termin bei Dr. med. Vahldiek.
Positiv zu erwähnen ist, dass er sich Zeit genommen hat.

Zu Skoliose. Er hat eine Ganzaufnahme der Wirbelsäule gemacht. Leider waren die Aufnahmen an einigen Stellen etwas zu hell. Er meinte aber, dass ein Scheuermann/Buckel vorliegen würde. Also scheint das tatsächlich an der Haltung zu liegen. Ich denke da sollte ich den richtigen Übungen gegensteuern können.

Weiterhin hat er eine Abweichung von 12Grad festgestellt und meinte, da ich ausgewachsen sein, würde sich das nicht weiter ändern und ab 10Grand spricht man von einer Skoliose, ich wäre also ganz knapp drüber.

An das Thema Reha und Schroth-Therapie wollte er nicht so richtig ran. Er meinte, dafür wäre die Skoliose nicht stark genug und es wäre zu früh, da die Diagnose noch nicht ganz feststeht.

Auf den Bildern meiner Hüfte vermutete er im Bereich der letzten Bandscheiben/Wirbel eine Abnutzung. Ich weiß, dass ich in dem Bereich eine Vorwölbung habe. Die macht mir aber eigentlich keine Probleme, keine Schmerzen und strahlt auch nicht ins Bein aus. Also soll ich mir einen Termin zum MRT besorgen, damit wir uns das noch einmal genau anschauen können.

Bei dem Beckenschiefstand und dem Fersenkeil hat er eigentlich das Bestätigt, was der erste Orthopäde auch gesagt hat. Beinlängendifferenz von 2cm, Fersenkeil sein genau richtig.
Auch er hat weder die Beinlänge gemessen, noch kam ihm in den Sinn, ob das Becken auch verdreht sei. Er meinte, ich sollte den Fersenkeil weiter 6-8 Wochen tragen damit man eine Veränderung sieht und nach dem MRT Termin wieder zu ihm kommen.

Nun, ich bin weiterhin der Meinung, dass der Fersenkeil eben nicht das Richtig ist. Jetzt werde ich mir überlegen, was ich weitermache. Ein Termin beim Osteopathen steht auch noch aus.

Ist es so, dass bei Skoliose mit 12 Grad nichts weiter unternimmt? So ganz kann ich mir das nicht vorstellen. Wäre eine Schroth-Therapie weiter die richtige Option?

Es wird auf einen Termin bei einem Spezialisten für Skoliose rauslaufen.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,
Zu Skoliose. Er hat eine Ganzaufnahme der Wirbelsäule gemacht........ Er meinte aber, dass ein Scheuermann/Buckel vorliegen würde. Also scheint das tatsächlich an der Haltung zu liegen. Ich denke da sollte ich den richtigen Übungen gegensteuern können......Weiterhin hat er eine Abweichung von 12Grad festgestellt.......Bei dem Beckenschiefstand und dem Fersenkeil hat er eigentlich das Bestätigt, was der erste Orthopäde auch gesagt hat. Beinlängendifferenz von 2cm, Fersenkeil sein genau richtig.
Auch er hat weder die Beinlänge gemessen, noch kam ihm in den Sinn, ob das Becken auch verdreht sei.
1. Ich gehe davon aus, dass er auch eine seitliche gesehene (sagittale) Aufnahme gemacht hat?
Wenn ja, warum hat er den "Scheuermann Buckel" also den Rundrücken (BWS-Hyperkyphose) nicht ausgemessen? Dazu gehört auch die Gradzahl der LWS-Lordose. Oft ist mit dem Rundrücken auch ein Hohlkreuz (Hyperlordose) verbunden, sowie eine begleitende geringe Skoliose, was mit 12 Grad der Fall wäre. Wie schon gesagt, kann die Skoliose dann nicht das Problem sein, sondern ein Rundrücken/Hohlkreuz.
Ob das nur an der Haltung (Fehlhaltung) liegt, sollte ein Arzt bei der Untersuchung testen, was hier wohl nicht gemacht wurde.
Eine Fehlhaltung ist per Definition die Haltung, aus der man aus eigener Kraft kommen, aber nur kurzfristig halten kann. Wenn man dabei in eine normale BWS Kyphose und LWS Lordose kommen kann, wäre es eine reine Fehlhaltung. Die Behandlung ist aber trotzdem anspruchsvoll und dauert eine Weile.
Meistens ist es aber so, dass die Fehlhaltung einen individuell ganz unterschiedlichen Anteil an der Fehlstellung hat, was eine Hyperkyphose/Hyperlordose nun mal ist.

2. Eine Skoliose ist bezogen auf 12 Grad tatsächlich harmlos und nicht behandlungswürdig. Man kann allerdings nicht nur auf die reine Gradzahl gucken.
3. Eine echte Beinlängendifferenz gibt es selten, wenn das nicht ausgemessen wurde, ist die Diagnose fragwürdig.
Es wird auf einen Termin bei einem Spezialisten für Skoliose rauslaufen.
Es sollte besser heißen, einen Spezialisten für Fehlstellungen der Wirbelsäule, wozu ich Dir nur dringend raten kann!

Gruß
Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Hallo Klaus,

sorry, dass ich jetzt erste schreibe, die letzten Tagen waren etwas intensiv, die Imkerei will versorgt sein.

Ja, er hat auch eine seitliche (sagittale) Aufnahme gemacht. Warum er das nicht weiter ausgemessen hat, kann ich dir nicht sagen. Ich habe aber auch nicht dran gedacht und ihn gefragt, aber ich hätte es von ihm erwarten können.

Auch eine echte Beinlängendifferenz schließe ich aus. Es wurde ja bei keinem der beiden Ärzte überprüft, wie lang die Beine sind und on das Becken nur gekippt oder auch verdreht ist.

Allerdings wurde ich von Dr. med. Vahldiek zum MRT geschickt, da er auf den ersten Orthopäden nicht genau sehen konnte, wie die Bandscheiben im LWS-Bereich sind. Ich hatte vor Jahren schon eine Vorwölbung zwischen dem 4. und 5. LW. Diese ist wohl mehr geworden und da ist jetzt eine stressbedingte Entzündung.
Also war der Besuch bei Dr. med. Vahldiek nicht ganz umsonst. ;-)

Ich werde mich jetzt also auf die Suche nach einem Spezialisten begeben und hier im Forum mal schauen, wer für mich in der Nähe in Frage kommt.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Hallo Klaus,

du kommst ja ganz aus meiner Nähe, hättest du eine Empfehlung für einen Spezialisten?

Beste Grüße
Axel
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Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,

Dr. Wilke in Berlin.

Gruß
Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Hallo Klaus,

besten Dank! :top:

Gruß
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Moin allerseits,

so, es geht weiter. Eventuell habe ich doch hier in der Nähe kompetente Orthopädin gefunden.

Ich habe ihr meine Geschichte erzählt. Sie folgt zunächst der Diagnose mit der Beinlängendifferenz und dem Beckenschiefstand und meint, dass Eine bedingt das Andere, besonders bei 2cm Unterschied. Ok, lassen wir das mal so stehen.

Bei L4/L5 scheinen die Knochen auch mit angegriffen zu sein, die Flüssigkeit ist raus und eine Vorwölbung ist sichtbar. Rückgängig machen kann man das nicht, aber vorbeugend mit der Ernährung arbeiten, dass es nicht schlimmer wird. Dies scheint für die Probleme im hinteren Gürtelbereich verantwortlich zu sein.

Zur Skoliose. Sie hat mir jetzt KG nach Schroth verordnet. Yes, sie wusste von was sie spricht, hoffe ich. ;) Gleichzeitig habe ich einen Termin bei ihr zu einer 3D Wirbelsäulenvermessung.
Auf die Reha angesprochen meinte sie, sicherlich gibt es da die beiden Spezialkliniken aber bei der leichten Ausprägung könnte das auch jede gute Orthopädische Reha behandeln.
Ok, da muss man noch mal sehen.

Auf jeden Fall soll ich die Rücken- und Bauchmuskulatur weiter stärken.

Aber ich denke, ich könnte jetzt auf dem richtigen Weg sein. Zumindest glaube ich, sie hat mich verstanden.

Gruß
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,
Aber ich denke, ich könnte jetzt auf dem richtigen Weg sein
Auch wenn Du das nur vermutest, bin ich schon überrascht, nachdem ich Dir viele wichtige Details versucht habe zu erklären.
Eine tatsächliche Beinlängendifferenz ist selten.
Du sprichst nur von 12 Grad Skoliose (da macht eine Schroth REHA wenig Sinn) und vergisst die nicht ausgemessene sagittale Aufnahme.
Rücken- und Bauchmuskeln einfach nur zu "stärken" ist kontraproduktiv, wenn nicht eine Hyperkyphose/Hyperlordose ausgeschlossen werden kann und keine Verkürzungen der Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen) bestehen.

Wozu soll die 3D Aufnahme sein?

Gruß
Klaus
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Honigdachs »

Hallo Klaus,

erneut vielen Dank für deine Rückmeldung und deine Geduld mit mir.

Ich war nun davon ausgegangen, dass die 3D Aufnahmen Aufschluss auf Sagittal, Hyperkyphose und Hyperlordose geben. Ist dem nicht so?

Kann bei der Krankengymnastik nach Schroth ermittelt werden, ob eine verkürzte Struktur vorliegt und diese dann behandelt werden?

Macht eine Reha nach Schroth Sinn, wenn die Skoliose „nur“ 12 Grad beträgt, ungeachtet der Ermittlung der Hyperkyphose/Hyperlordose? Oder könnte das wirklich durch eine gute orthopädische Reha behandelt werden?

Zur Beinlängendifferenz, ich weiß, dass es sehr selten vorkommt. Ich bin vor 2 Wochen bei einem Osteopathen gewesen. Er hat Markierungen auf den Unterschenkeln vor der Behandlung gemacht und diese waren nach der Behandlung nicht mehr gleich, so dass er auch von einer Beinlängendifferenz ausgeht. Auch da weiß ich, dass das noch keine genaue Messung ist.

Beste Grüße
Axel
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Re: Frage zur Antragstellung bei einer Reha

Beitrag von Klaus »

Hallo Axel,
Ich war nun davon ausgegangen, dass die 3D Aufnahmen Aufschluss auf Sagittal, Hyperkyphose und Hyperlordose geben. Ist dem nicht so?
Eine 3 D Aufnahme ist eine rein optische Aufnahme, die gern angeboten wird, weil es eine private Leistung ist. ;)
Da zwischen Optik und tatsächlicher Stellung der Wirbelkörper ein großer Unterschied sein kann, gilt genauso wie für die Skoliose, dass eine Röntgenaufnahme verbindlich ist. Die hast Du ja auch, nur leider keine ausgemessenen Winkel. Dr. Vahldiek und jetzt auch die Orthopädin sind offensichtlich gar nicht darauf eingegangen! Sagittale Fehlstellungen sind genauso ernst zu nehmen. Insbesondere bei Männern gibt es häufig bei einer geringen Skoliose eine Hyperkyphose/Hyperlordose, was dann das eigentliche Problem sein kann.
Leider ist das immer noch eine weitverbreitete Inkompetenz der Orthopäden, weswegen sich ja die Liste mit den Spezialisten entwickelt hat bzw. musste.

3 D Aufnahmen geben Aufschluss über evtl. optische Verdrehungen und sind hauptsächlich ein Vergleichs-Mittel, um Therapie-Ergebnisse zu dokumentieren, z. Bsp. bei der REHA.
Kann bei der Krankengymnastik nach Schroth ermittelt werden, ob eine verkürzte Struktur vorliegt und diese dann behandelt werden?
Eigentlich ja, aber der Therapeut sollte schon eine komplette ärztliche Diagnose haben. Die Schroth Übungen unterscheiden sich individuell ganz deutlich.
Macht eine Reha nach Schroth Sinn, wenn die Skoliose „nur“ 12 Grad beträgt, ungeachtet der Ermittlung der Hyperkyphose/Hyperlordose? Oder könnte das wirklich durch eine gute orthopädische Reha behandelt werden?
Bei 12 Grad Skoliose wirst Du keine Genehmigung für eine Schroth REHA bekommen, weil das bei Erwachsenen überhaupt nicht relevant ist und ist bis mindestens 20 Grad auch nicht behandlungswürdig, auch nicht in einer "guten orthopädischen REHA". Aber darum geht es bei Dir ja nicht allein.

Gruß
Klaus
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