Inklinationsstörung HWS

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inge22002
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Inklinationsstörung HWS

Beitrag von inge22002 »

Hallo,
bei meinem nun 19jährigen Sohn besteht seit ca. 1,5 Jahren ein unklares Inklinationsdefizit der HWS. Es wurde dafür keine anatomische Ursache gefunden und der Befund lässt sich nicht einordnen. Es fing langsam an und wurde aber immer mehr. In andere Richtungen kann er die HWS bewegen, die Inklination ist nicht möglich, weder aktiv noch assitiv, es tut ihm dann auch weh und er kann den Kopf einfach nicht nach vorne beugen so als ob eine Sperre da wäre. Wir sind seit 1,5 Jahren bei verschiedenen Ärzten unterwegs und sind hier schon am verzweifeln und werden nur von Arzt zu Arzt geschickt.
Die Ärzte drücken da nur immer beim Untersuchen mit Gewalt darum und bekommen das aber auch nicht mehr nach unten.

Er hat eine leichte Skoliose von ca 12 Grad, hatte als 4jähriger eine Borreliose, die antibiotisch behandelt wurde und als 10 jähriger eine Kleinhirnentzündung aufgrund einer Varizellen-Infektion. Im Grundschulalter hatte er ein allergisches Asthma bronchiale und musste ein paar Jahre lang Cortison als Dosier-Aerosol einnehmen. Zur Vorgeschichte ist vielleicht noch erwähnenswert das er 2013 unter Narkose alle 4 Weisheitszähne gezogen bekommen hat und erst eine feste und dann eine lose Zahnspange hatte.
Der Hausarzt hat verschiedene Laboruntersuchungen gemacht, darunter auch HLAB27 um einen M. Bechterew auszuschließen. Er bekam die HWS geröntgt, ein MRT von der BWS, HWS und Schädel war okay, so sagten es die Radiologen. Wir wurden zu einer Wirbelsäulenchirurgin geschickt.
Die hat sich mit einem Neurochirurgen besprochen und die beiden meinten vermehrte Liquorpulsation zu sehen. Dann wurden wir zur Uniklinik zur Neurologie geschickt, dort waren wir gestern und alle neurologischen und Muskeltests waren in Ordnung.
Der Arzt dort hat dort noch ein neues MRT der HWS angeordnet, es wurde bis auf eine Dorsalverlagerung des Myelons bei allseits erhaltener Liquormanschette nichts gefunden.

Der Hausarzt hat nun länger mit dem Neurologen telefoniert, es wurde vorgeschlagen zu versuchen in der Neurochiorurgie unter kurzer Vollnarkose die HWS passiv zu bewegen. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, da ich es auch wenn anatomisch kein Grund dafür zu finden ist es für gefährlich halte an der HWS zu manipulieren und wir möchten es erstmal mit Krankengymnastik über einen längeren Zeitraum versuchen (ca 4 Monate).

Hat jemand Erfahrungen mit einer Inklinationsstörung der HWS?
Ich würde gern mit ihm im Frühjahr zu Dr. Steffan fahren, vielleicht kann er uns weiterhelfen.
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Klaus
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Re: Inklinationsstörung HWS

Beitrag von Klaus »

Hallo inge,
Ich würde gern mit ihm im Frühjahr zu Dr. Steffan fahren, vielleicht kann er uns weiterhelfen.
Das ist sicherlich eine gute Idee.
Er hat eine leichte Skoliose von ca 12 Grad,...
Ausgehend von Deiner eigenen Situation fragt sich natürlich, ob eine Hyperkyphose/Hyperlordose vorliegt??
Dann besteht auch die Möglichkeit einer Veränderung der HWS, oft in Form einer Steilstellung bzw. Abschwächung der natürlichen HWS Lordose. Ist das in der Röntgenaufnahme ausgeschlossen?
Das nur wegen der kompletten Diagnostik der gesamten Wirbelsäule als Grundlage für weiteres Vorgehen. Möglicherweise musst Du auch an weitere "Fehlstellungs-Spezialisten" denken, weil die Wahrscheinlichkeit der Erfahrung mit einem solchen speziellen Falles damit steigt.
Das kann aber auch für die neurologische Schiene zutreffen, deshalb muss man wohl zweigleisig fahren.

Gruß
Klaus
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Re: Inklinationsstörung HWS

Beitrag von Dr. Steffan »

Wenn eine längerfristige Blockade der HWS besteht sollte man zu den absoluten Spezialisten dafür gehen. Ich würde die https://www.loreley-kliniken.de/abteilu ... e-medizin/ Klinik empfehlen.
Dr. K. Steffan
inge22002
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Re: Inklinationsstörung HWS

Beitrag von inge22002 »

Vielen Dank, ich werde dort mal nachfragen.
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Klaus
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Re: Inklinationsstörung HWS

Beitrag von Klaus »

Hallo inge,

die Empfehlung von Dr. Steffan klingt interessant, informiere uns doch bitte auch über die Bedingungen, die man wohl nur telefonisch erfahren kann. Offensichtlich gibt es für Kassenpatienten nur eine allgemeine orthopädische Sprechstunde. Allerdings lohnt sich nach meiner Ansicht bei einem besonderen Fall auch immer eine Privatsprechstunde.

Gruß
Klaus
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