Stehen kurz vor einer OP
Verfasst: So, 11.09.2016 - 09:31
Hallo miteinander,
lange habe ich mich nicht mehr gerührt. Das lag u.a. daran, dass wir lange in einem wunderbaren Urlaub waren, aber auch daran, dass wir auf unseren Termin bei Prof. Niemeyer gewartet haben.
Nun waren mein Mann und mein Sohn am Freitag dort und es sieht sehr danach aus, als würde sich mein Sohn doch operieren lassen. Beide waren sehr angetan von der Art und Weise, wie er ihnen alles erklärt hat, wie er Vor- und Nachteile abgewogen hat, wie er menschlich drauf war, wie viel Zeit er sich genommen hat.
Er würde ihn nicht so weit versteifen wollen wie uns das vor zwei Jahren im Annastift "offeriert" wurde, deshalb wird es wohl beweglicher von der Wirbelsäule bleiben. Und er könnte ihn, wenn ich das richtig verstanden habe ohne Restgrade operieren und das ist für mich bei der starken Krümmung fast unvorstellbar.
Leider hat mein Mann nicht gefragt, von wo nach wo sie ihn versteifen würden, das werde ich noch nachreichen an Information, wenn wir nachgefragt haben.
Ich selber bin hin und her gerissen. Mein Sohn ist jetzt sehr dafür, hat keine Angst mehr und hat großes Vertrauen zu diesem Mann. Und wir haben Vertrauen, weil Herr Wilke uns ja beim letzten Termin sehr detailliert informiert hatte, warum es bei unserem Sohn vielleicht Sinn macht ihn zu operieren und warum auch bald.
Es gibt so vieles zu bedenken.
Ganz grundsätzlich, ob man es macht oder nicht. Dann noch, wann der beste Zeitpunkt ist. Mein Sohn wird aller Wahrscheinlichkeit nach noch wachsen, also müssen wir sehen, ob er dann weiter in die Skoliose hinein wächst. Herr Niemeyer sagte pro 10° kommt ca. eine Stunde längere OP dazu. Aber wenn er noch mehr wächst stimmen irgendwann die Proportionen von Extremitäten und Oberkörper nicht mehr so gut zusammen, aber so viel wird das bei ihm nicht mehr ausmachen.
Unsere Krankengymnastin ist nicht dafür, weil sie sehr viele Patienten hat, die unter fiesen Nachwirkungen von OP's leiden. Aber auf der anderen Seite kennt sie ja auch berufsbedingt nur diejenigen, die Probleme haben und die anderen nicht. Und dann ist noch die Frage wann und wo wurde diese Patienten wie operiert.
Herr Niemeyer kommt mir nach allem, was ich gehört und gelesen habe sehr kompetent vor.
Wir werden jetzt noch einen Verzweiflungsakt machen bevor wir uns endgültig entscheiden. Ich hatte es ja schon angekündigt. Wir fahren nächsten Donnerstag nach Süddeutschland zu einem Geistheiler, der sagt, er könne Skoliosen aufrichten. Ein Kollege von mir ist dort gewesen (er hat allerdings keine Skoliose) und fand es sehr beeindruckend.
Ich bin eher von der super-skeptischen Sorte, aber in diesem Fall möchte ich einfach NICHTS unversucht lassen.
Im schlimmsten Fall haben wir einem freundlichen älteren Herrn zu seinem Lebensunterhalt verholfen und hatten eine schöne Reise miteinander. Denn Nebenwirkungen hat so etwas meistens nicht, wenn die Menschen ihr Handwerk verstehen.
Ich werde euch selbstverständlich einen Bericht schreiben, denn die sind anscheinend sehr rar, da die Menschen es hier entweder komplett ablehnen so etwas in Betracht zu ziehen oder sie können nichts Konkretes dazu schreiben, was den Schluss nahe legt, dass es ihnen nur um Werbung geht.
Auch mein Mann und ich werden uns behandeln lassen, denn Aufrichtung und Aufrichtigkeit kann schließlich jeder vertragen . Und ich habe dazu ja auch eine Skoliose zwischen 20 und 30° (ich habe es ewig nicht röntgen lassen, weil ich mit meinen Physio-, Spiral- und körpertherapeutischen Verfahren keine Schwierigkeiten und sehr selten Schmerzen habe im Rücken habe)
Und bevor ihr mich nun alle für komplett verrückt erklärt, wünsche ich mir eigentlich ein paar Erfahrungen von Menschen, die vor ähnlichen Herausforderungen und Entscheidungen gestanden haben oder stehen oder die auch operiert sind und wie es euch damit geht.
Oder auch Erfahrungen, die ihr in St. Georg mit Herrn Niemeyer gemacht habt oder von denen ihr gehört habt.
Oder was immer euch Hilfreiches zu meinem Bericht und unserer Situation einfällt.
Wir hatten auch noch über andere OP Verfahren nachgedacht, aber wir haben einfach niemanden, dem wir vertrauen würden, der sich mit diesen anderen Verfahren wie Tethering oder auch das Boots Camp mit diesen Neurotransmittern wirklich auskennt. Leider konnte ich nicht selber nach HH mitfahren, sonst hätte ich Herrn Niemeyer darauf angesprochen.
Und wenn es nach ihm ginge sollten wir unseren Sohn am besten noch in diesem Jahr operieren lassen und diese neuen Verfahren sind hier einfach noch nicht getestet und werden nicht angeboten. Und um ehrlich zu sein, möchte ich meinen Sohn nicht gern als Versuchskaninchen hergeben, auch wenn es so aussieht als könnte das vielversprechend sein, was die Beweglichkeit und Invasivität angeht.
In die USA zu reisen, um dort operieren zu lassen, weil es dort schon viel mehr Erfahrung gibt, erscheint mir auch keine gute Lösung, denn wie sollte eine gute Nachsorge aussehen, wenn die Kollegen hier etwas völlig Anderes machen und dem teilweise auch skeptisch gegenüber stehen. Und wie soll ich Vertrauen zu einem Arzt bekommen, den ich nur über Empfehlungen im Internet kenne und wo ich die Sprache nicht so gut verstehe (auch wenn das nach unserem USA Urlaub dies Jahr so viel besser geworden ist )
Und bei allem was Herr Niemeyer gesagt hat wird mein Sohn danach sehr beweglich sein und Sport machen können und müssen. Etwas, was er unbedingt tun möchte und was er momentan nur sehr eingeschränkt tun kann, weil er sehr schnell Rückenschmerzen bekommt.
Und by the way. Alles was ich über CCtec und Spiraldynamik denke und geschrieben habe gilt für mich nach wie vor.
Ich würde all das immer noch weiter empfehlen, weil ich gesehen haben, wie viel es bewirken kann. Aber bei der starken Skoliose und dem Ort, wo es thorakal ansetzt ist es im Falle meines Sohnes leider nicht genug.
Während ich das schreibe muss ich mal wieder weinen, weil ich mir so sehr gewünscht habe, dass wir es anders schaffen, aber momentan sieht es einfach nicht so aus.
Und bei allem sonstigen bin ich unglaublich stolz auf meinen Sohn wie er diese 2 Jahre gemeistert hat, die jetzt seit der Diagnose hinter uns liegen. Er hat eine solche menschliche Stärke gehabt, das mitzumachen, hat so wenig gehadert, ist so unermüdlich dabei geblieben und hat ein großartiges Selbstvertrauen, trotz Korsett, trotz sichtbar krummem Rücken, dass ich ihn sehr bewundere, was er mit seinen jetzt gerade mal 15 Jahren schon bewältigt hat
Und das macht mir Mut daran zu glauben, dass egal, wie es jetzt weiter geht er das schaffen wird
seid alle gegrüßt von der Sängerin, die nun bald 54 ist
lange habe ich mich nicht mehr gerührt. Das lag u.a. daran, dass wir lange in einem wunderbaren Urlaub waren, aber auch daran, dass wir auf unseren Termin bei Prof. Niemeyer gewartet haben.
Nun waren mein Mann und mein Sohn am Freitag dort und es sieht sehr danach aus, als würde sich mein Sohn doch operieren lassen. Beide waren sehr angetan von der Art und Weise, wie er ihnen alles erklärt hat, wie er Vor- und Nachteile abgewogen hat, wie er menschlich drauf war, wie viel Zeit er sich genommen hat.
Er würde ihn nicht so weit versteifen wollen wie uns das vor zwei Jahren im Annastift "offeriert" wurde, deshalb wird es wohl beweglicher von der Wirbelsäule bleiben. Und er könnte ihn, wenn ich das richtig verstanden habe ohne Restgrade operieren und das ist für mich bei der starken Krümmung fast unvorstellbar.
Leider hat mein Mann nicht gefragt, von wo nach wo sie ihn versteifen würden, das werde ich noch nachreichen an Information, wenn wir nachgefragt haben.
Ich selber bin hin und her gerissen. Mein Sohn ist jetzt sehr dafür, hat keine Angst mehr und hat großes Vertrauen zu diesem Mann. Und wir haben Vertrauen, weil Herr Wilke uns ja beim letzten Termin sehr detailliert informiert hatte, warum es bei unserem Sohn vielleicht Sinn macht ihn zu operieren und warum auch bald.
Es gibt so vieles zu bedenken.
Ganz grundsätzlich, ob man es macht oder nicht. Dann noch, wann der beste Zeitpunkt ist. Mein Sohn wird aller Wahrscheinlichkeit nach noch wachsen, also müssen wir sehen, ob er dann weiter in die Skoliose hinein wächst. Herr Niemeyer sagte pro 10° kommt ca. eine Stunde längere OP dazu. Aber wenn er noch mehr wächst stimmen irgendwann die Proportionen von Extremitäten und Oberkörper nicht mehr so gut zusammen, aber so viel wird das bei ihm nicht mehr ausmachen.
Unsere Krankengymnastin ist nicht dafür, weil sie sehr viele Patienten hat, die unter fiesen Nachwirkungen von OP's leiden. Aber auf der anderen Seite kennt sie ja auch berufsbedingt nur diejenigen, die Probleme haben und die anderen nicht. Und dann ist noch die Frage wann und wo wurde diese Patienten wie operiert.
Herr Niemeyer kommt mir nach allem, was ich gehört und gelesen habe sehr kompetent vor.
Wir werden jetzt noch einen Verzweiflungsakt machen bevor wir uns endgültig entscheiden. Ich hatte es ja schon angekündigt. Wir fahren nächsten Donnerstag nach Süddeutschland zu einem Geistheiler, der sagt, er könne Skoliosen aufrichten. Ein Kollege von mir ist dort gewesen (er hat allerdings keine Skoliose) und fand es sehr beeindruckend.
Ich bin eher von der super-skeptischen Sorte, aber in diesem Fall möchte ich einfach NICHTS unversucht lassen.
Im schlimmsten Fall haben wir einem freundlichen älteren Herrn zu seinem Lebensunterhalt verholfen und hatten eine schöne Reise miteinander. Denn Nebenwirkungen hat so etwas meistens nicht, wenn die Menschen ihr Handwerk verstehen.
Ich werde euch selbstverständlich einen Bericht schreiben, denn die sind anscheinend sehr rar, da die Menschen es hier entweder komplett ablehnen so etwas in Betracht zu ziehen oder sie können nichts Konkretes dazu schreiben, was den Schluss nahe legt, dass es ihnen nur um Werbung geht.
Auch mein Mann und ich werden uns behandeln lassen, denn Aufrichtung und Aufrichtigkeit kann schließlich jeder vertragen . Und ich habe dazu ja auch eine Skoliose zwischen 20 und 30° (ich habe es ewig nicht röntgen lassen, weil ich mit meinen Physio-, Spiral- und körpertherapeutischen Verfahren keine Schwierigkeiten und sehr selten Schmerzen habe im Rücken habe)
Und bevor ihr mich nun alle für komplett verrückt erklärt, wünsche ich mir eigentlich ein paar Erfahrungen von Menschen, die vor ähnlichen Herausforderungen und Entscheidungen gestanden haben oder stehen oder die auch operiert sind und wie es euch damit geht.
Oder auch Erfahrungen, die ihr in St. Georg mit Herrn Niemeyer gemacht habt oder von denen ihr gehört habt.
Oder was immer euch Hilfreiches zu meinem Bericht und unserer Situation einfällt.
Wir hatten auch noch über andere OP Verfahren nachgedacht, aber wir haben einfach niemanden, dem wir vertrauen würden, der sich mit diesen anderen Verfahren wie Tethering oder auch das Boots Camp mit diesen Neurotransmittern wirklich auskennt. Leider konnte ich nicht selber nach HH mitfahren, sonst hätte ich Herrn Niemeyer darauf angesprochen.
Und wenn es nach ihm ginge sollten wir unseren Sohn am besten noch in diesem Jahr operieren lassen und diese neuen Verfahren sind hier einfach noch nicht getestet und werden nicht angeboten. Und um ehrlich zu sein, möchte ich meinen Sohn nicht gern als Versuchskaninchen hergeben, auch wenn es so aussieht als könnte das vielversprechend sein, was die Beweglichkeit und Invasivität angeht.
In die USA zu reisen, um dort operieren zu lassen, weil es dort schon viel mehr Erfahrung gibt, erscheint mir auch keine gute Lösung, denn wie sollte eine gute Nachsorge aussehen, wenn die Kollegen hier etwas völlig Anderes machen und dem teilweise auch skeptisch gegenüber stehen. Und wie soll ich Vertrauen zu einem Arzt bekommen, den ich nur über Empfehlungen im Internet kenne und wo ich die Sprache nicht so gut verstehe (auch wenn das nach unserem USA Urlaub dies Jahr so viel besser geworden ist )
Und bei allem was Herr Niemeyer gesagt hat wird mein Sohn danach sehr beweglich sein und Sport machen können und müssen. Etwas, was er unbedingt tun möchte und was er momentan nur sehr eingeschränkt tun kann, weil er sehr schnell Rückenschmerzen bekommt.
Und by the way. Alles was ich über CCtec und Spiraldynamik denke und geschrieben habe gilt für mich nach wie vor.
Ich würde all das immer noch weiter empfehlen, weil ich gesehen haben, wie viel es bewirken kann. Aber bei der starken Skoliose und dem Ort, wo es thorakal ansetzt ist es im Falle meines Sohnes leider nicht genug.
Während ich das schreibe muss ich mal wieder weinen, weil ich mir so sehr gewünscht habe, dass wir es anders schaffen, aber momentan sieht es einfach nicht so aus.
Und bei allem sonstigen bin ich unglaublich stolz auf meinen Sohn wie er diese 2 Jahre gemeistert hat, die jetzt seit der Diagnose hinter uns liegen. Er hat eine solche menschliche Stärke gehabt, das mitzumachen, hat so wenig gehadert, ist so unermüdlich dabei geblieben und hat ein großartiges Selbstvertrauen, trotz Korsett, trotz sichtbar krummem Rücken, dass ich ihn sehr bewundere, was er mit seinen jetzt gerade mal 15 Jahren schon bewältigt hat
Und das macht mir Mut daran zu glauben, dass egal, wie es jetzt weiter geht er das schaffen wird
seid alle gegrüßt von der Sängerin, die nun bald 54 ist