Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
AnnaKat19
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: Mo, 28.12.2015 - 01:15
Geschlecht: weiblich

Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von AnnaKat19 »

Hallo,

ich bin jetzt auch neu hier im Forum angemeldet und hoffe, ihr könnt mir helfen oder mich vielleicht etwas aufbauen. :) Ich wusste nicht so genau, wo mein Thema hinpasst, aber musste mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben.

Seit ich in der Pubertät bin, habe ich Schmerzen. Es fing an mit Rücken-, Arm-, Spannungskopf- und Migräneschmerzen. Damals war meine Haltung auch nicht besonders gut. Wir waren dann bei verschiedenen Ärzten (auch in der Katharina-Schroth-Klinik), die eine Skoliose im Lendenwirbelbereich von ca. 24 Grad diagnostizierten. All die Orthopäden und Physiotherapeuten damals waren der Meinung, dass ich kein Korsett brauche. Nur in der Katharina-Schroth-Klinik empfahl man mir eins mit der Begründung, eher meine Kyphose damit zu behandeln und die Verschlechterung der Skoliose damit zu verhindern. Ich entschied mich dann trotzdem gegen ein Korsett. Ich war mit der Entscheidung eigentlich auch überfordert, aber wirklich alle anderen Orthopäden rieten mir davon ab und behaupteten sogar, ich hätte keine Kyphose. Sie stempelten mich schon als total hysterisch ab, weil ich immer wieder mit Fragen über die Kyphose ankam, die ja laut ihnen nicht vorhanden war.
Ich fing dann an mit Krankengymnastik nach Schroth, ging schwimmen, zum Ostheopathen und ließ meine Skoliose regelmäßig von einem Orthopäden kontrollieren.

Nun sind einige Jahre vergangen, ich bin mittlerweile 19 Jahre alt und laut den Orthopäden hat sich meine Skoliose nicht verschlechtert (sie liegt immer noch bei den 24 Grad). Rückenschmerzen habe ich keine mehr und meine Skoliose ist mir so gar nicht anzusehen. Insgesamt ist meine Haltung viel besser geworden.
Trotzdem habe ich massive Probleme mit meiner Halswirbelsäule. Ich habe jeden Tag Kopfschmerzen, andauernd einen steifen Nacken und meine Schultern schmerzen.
Letztes Jahr habe ich Abitur gemacht und hatte danach ein Jahr Pause (war arbeiten und reisen). Einige Monaten nach dem Abitur waren meine Schmerzen erst einmal besser. Ich war im Dezember letzten Jahres jedoch auch in einer Schmerzklinik und mache seitdem sehr viel Sport (Krafttraining und Ausdauer, 4x die Woche).
Jetzt studiere ich seit ein paar Monaten Jura und seitdem sind die Schmerzen wieder da und um einiges schlimmer.
Klar, die Vermutung liegt nahe, dass es etwas mit dem Stress zu tun hat, aber ich versuche, jeglichen Stress zu vermeiden und mache autogenes Training wie ich es in der Schmerzklinik gelernt habe.
Ich war bei Neurologen, Psychologen, Psychiatern, Orthopäden, Kieferorthopäden, Frauenärzten etc. Habe tausend Röntgen- und Blutbilder machen lassen. Außer einer leichten Schilddrüsenunterfunktion scheint alles in Ordnung zu sein. Kiefer ist sehr verspannt und knackt, trage deshalb seit einem Jahr eine Aufbissschiene, jedoch ohne Erfolg. Scheinbar ist meine Halswirbelsäule zu gerade, mache deshalb spezielle Übungen dafür, aber auch damit ist keine Besserung in Sicht.
Seit drei Monaten nehme ich außerdem Amitriptylin, jedoch sind die Schmerzen dadurch auch nicht besser geworden. Werde meine Ärztin darauf ansprechen, es abzusetzen.

Mein Leben hat sich durch meine Schmerzen sehr verändert. Ich mache kaum noch was mit meinen Freunden und war auch beim Familienessen an Weihnachten nicht dabei.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Schmerzmittel helfen nicht mehr und die Ärzte nehmen mich nicht ernst: "Ach, mit 19 Jahren kann man doch nicht solche Schmerzen haben!", "An der Skoliose liegt es nicht, die ist ja fast nicht vorhanden.", "Mach halt KG."
Ich bin traurig, habe ständig Panikattacken und halte diese Schmerzen einfach nicht mehr aus. Ich bin so dankbar, wenn die Schmerzen mal einen Tag erträglich sind. Jedoch kommen solche Tage immer seltener vor. Meine Schmerzen beeinträchtigen mich so sehr, dass ich keine Lebensqualität mehr habe.
Ich weiß natürlich, dass die Schmerzen nicht mein Leben beeinflussen sollen. Ich versuche ja auch, mich mit meinen Freunden zu treffen und überall dabei zu sein. Aber oftmals geht es nicht.
Ich lasse viele Vorlesungen ausfallen. Klar ist, dass ich so mein Studium nicht schaffen werde.
Im Moment bin ich komplett arbeitsunfähig... nein, sogar lebensunfähig. Für mich hat das so alles keinen Sinn mehr. Ich habe keine Hoffnung mehr, da ich schon alles abchecken lassen habe. In letzter Zeit denke ich deshalb häufig an Selbstmord. ;(
Dabei will ich ja eigentlich leben. Ich bin noch so jung und habe viele Ideen für mein Leben. Ich bin eigentlich ein lebensfroher und motivierter Mensch, jedoch ist von diesen Charakterzügen nichts mehr auffindbar.

Was kann ich noch tun? Ich meine, das kann doch nicht die Lösung sein, mich wegen der Schmerzen umzubringen. Irgendein Arzt muss mir doch helfen können...
Habt ihr Ideen oder Ratschläge?

Liebe Grüße
Anna
Saphira
Profi
Profi
Beiträge: 1510
Registriert: Mo, 07.06.2010 - 13:49
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: hochthorakal 15°, thorakolumbal 19°;
Hüftdysplasie bds.
Therapie: "normale" KG; Schroth-Reha in Sobi 04.2011 und 12.2013; seit 11.2013 Korsett von CCtec -> Mitte 2014 wg. Hüft- und Knieproblemen samt OPs abgebrochen

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Saphira »

Hallo Anna,

ich kann dich verstehen, dass es zermürbend und deprimierend ist, wenn man in so jungen Jahren schon mit solchen Schmerzen und Einschränkungen zu kämpfen hat und von den Ärzten nicht richtig ernst genommen wird. Das geht mir leider oft genauso.

Bei welchem Orthopäden bist du denn in Behandlung? Leider sind viele Orthopäden mit Skoliose überfordert und Hyperkyphosen werden leider oftmals erst recht nicht gesehen oder ernst genommen. Es gibt leider nur wenige Spezialisten. Je nachdem, wer für dich geschickter zu erreichen ist, kannst du dir ja mal eine weitere Meinung von Dr. Wilke in Berlin, Dr. Verres in Bingen oder Dr. Hoffmann in Leonberg bei Stuttgart einholen (oder ab April auch bei Dr. Steffan im MVZ Bad Sobernheim). Ein Korsett kann auch bei Erwachsenen noch Erfolge erzielen, v.a. bei der Schmerzlinderung. Wurde denn auch schonmal ein MRT deiner Halswirbelsäule gemacht oder nur Röntgenbilder? Wenn nicht, wäre das vllt. mal eine Option.

Du schreibst, dass du Amitriptylin nimmst. Treten die Selbstmordegedanken seitdem verstärkt auf? Leider haben viele Antidepressiva als Nebenwirkung eine erhöhte Suizidgefahr bzw. dass man eben vermehrt Selbstmordegedanken hat. Da solltest du dringend mit deinem behandenden Arzt darüber sprechen. Evtl. muss das Medikament abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden. Bist du da bei einem speziellen Schmerztherapeuten in Behandlung? Falls nicht, dann suche dir da bitte einen guten Schmerztherapeuten (meist Fachärzte für Anästhesie mit Zusatzausbildung in spezieller Schmerztherapie in eigener Praxis oder an Kliniken).

Es gibt auf jeden Fall noch Möglichkeiten, deine Lebensqualität zu verbessern. Ich stecke auch immer wieder in solch einer Situation fest, wo ich denke, das wird nie besser. Aber ich gebe nicht auf und immer wieder wird es auch besser. Ich denke, das viele Sitzen in deinem Studium verschlechtert aktuell bei dir die Schmerzsituation. Das kenne ich. Aber vllt. lässt sich auch hierfür Lösungen finden.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und gib noch nicht auf. Auch wenn es aussichtslos erscheint, es gibt immer einen Weg.

Grüßle,

Saphira
Wer immer nur vom großen Glücke träumt, der findet nichts, weil er das kleine Glück versäumt.
Soan
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 61
Registriert: Di, 23.06.2015 - 13:49
Geschlecht: männlich
Diagnose: Skoliose:
35° Thorakal,
29° Lumbal;
Therapie: CCtec Korsett seit 02/16
Reha BaSa 03/16
Schroth seit 03/16
Wohnort: Hannover

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Soan »

Hey Anna,

ich kann zwar deine extremen Schmerzen nicht nachempfinden, ich kann aber gut nachvollziehen, dass du denkst, es würde nie mehr besser werden. Man verzweifelt in solchen Situationen einfach, wenn kein Arzt einem konkret sagen kann, was mit einem nicht stimmt. Ich fange dann auch relativ schnell an zu denken, ich bilde mir vielleicht alles ein und drehe durch. :rolleyes:

Wie Saphira ja schon gesagt hat, gibt es Kliniken, welche sich auf Schmerzen spezialisiert haben. Mir fällt da z.B. die Schön Klinik ein, welche eine so genannte Multimodale Schmerztherapie anbietet. So ich wie ich das verstanden habe, arbeiten dabei verschiedene Fachärzte zusammen, um den Schmerzen auf den Grund zu gehen. Vielleicht wäre ja sowas in der Art eine Option?

Link:
http://www.schoen-kliniken.de/ptp/mediz ... art/03323/

LG Soan
Benutzeravatar
Alex_activitas
Schroth-Therapeut/in
Schroth-Therapeut/in
Beiträge: 744
Registriert: Mo, 04.04.2011 - 15:34
Geschlecht: männlich
Wohnort: 72827 Wannweil
Kontaktdaten:

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Alex_activitas »

Hallo Anna,

Du schreibst, dass Dein "Kiefer" sehr verspannt ist und knackt. Dies ist ein wichtiger Punkt, an dem ich ansetzen würde.
Denn "normalerweise" darf ein Kiefergelenk nicht knacken.
Hier wären noch ein paar Aspekte zu beachten:
Knackt nur eine Seite oder beide?
Wann knackt es (Anfang - Mitte - Ende der Bewegung? Bei Mundöffnung oder Mundschluß oder bei beidem)?
Gibt es Abweichungen des Unterkiefers bei Mundöffnung und/oder beim Mundschluß?
Lässt sich das Knacken beeinflussen (z.B. durch Traktion oder Kompression)?
etc.

Ich würde Dir raten, einen Zahnarzt und Physiotherapeuten aufzusuchen, der sich mit dem Kiefergelenk gut auskennt. Denn hier liegt oftmals ein großes Problem, das gerne übersehen wird.
Eine einfache Aufbißschiene (sog. "Tiefziehschiene") ist kein therapeutisches Mittel, sondern dient einzig und allein dem Schutz der Zähne. An der Ursache des Knackens und der Verspannungen ändert sie in der Regel nichts. Wenn doch, dann ist das Zufall.
Therapeutisch wirksame Schienen wären z.B. anfangs eine Jig-Schiene oder dann auch eine Michigan-Schiene. Diese ändern etwas am Bißverhalten bzw. auch an der Stellung des Unterkiefers. Leider werden die Kosten hierfür von den Kassen i.d.R. nicht übernommen.

Ich finde es gut, dass Du mit Deiner Problematik offen umgehst. Das zeigt, dass Du etwas ändern willst.
Daher mein o.g. Rat: geh das Problem mit dem Kiefergelenk an - bei Spezialisten.

Gruß und gute Besserung,
Alex
Alexander Heidrich - activitas - menschen, die bewegen
Homepage: http://www.activitas.de
activitas auf facebook: https://de-de.facebook.com/activitasWannweil
Benutzeravatar
Lucie.Köhler
Newbie
Newbie
Beiträge: 16
Registriert: Mo, 21.12.2015 - 21:13
Geschlecht: weiblich
Diagnose: seit 2007 Diagnose: Skoliose
Stand Feb. 2017: BWS 47°
LWS 38°
Therapie: Korsetttherapie (beendet 2017) und Physiotherapie nach Schroth(seit 2007- beendet 2017). Bevorstehende Operation.
Wohnort: Buchholz i. d. N.

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Lucie.Köhler »

Liebe Anna,
deine Situation kann ich zwar nicht nachvollziehen,
aber die Tipps oben werden dir ganz bestimmt weiter helfen.

Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.

Alles wird wieder gut, Anna.
Ich hoffe das es dir so schnell wie möglich wieder besser geht.
Benutzeravatar
Max60
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 128
Registriert: Sa, 28.11.2015 - 10:10
Geschlecht: männlich
Diagnose: Z.n. Morbus Scheuermann,
Hyperkyphose 61°,
Lendenstrecksteife,
Verkürzung Rückenmuskulatur
Therapie: KG
1. Rahmouni-Korsett seit 01/2016
2. Rahmouni-Korsett seit 07/2016
3. Rahmouni-Korsett seit 05/2021
Reha in BaSa 04/2016
Wohnort: Stuttgart

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Max60 »

Hallo Anna,

wenn ich die Hinweise von Alex und deine Symptome richtig verstehe, heißt der Fachausdruck dafür Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Schau mal nach unter http://www.cmd-dachverband.de/ (ich hoffe diesen Link angeben zu dürfen).

Ich wünsche dir alles Gute und drück dir die Daumen für einen baldigen Erfolg
Max
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. Meister Eckhart
Bernd
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 259
Registriert: Fr, 27.02.2004 - 18:08
Geschlecht: männlich
Wohnort: Stuttgart

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Bernd »

Ich kann Deine Schmerzen sehr gut nachvollziehen. Vor 2 Jahren ging es mir sehr ähnlich. Du bist wohl in einer Negativspirale aus Stress->Verspannungen->Schmerzen->noch mehr Stress->noch mehr Verspannungen etc. Eine Reha in der Argentalkilink Isny würde Dir sicher sehr helfen. Hat mir aus meiner Negativspirale vor 2 Jahren rausgeholfen. Ist eine sehr schöne, sehr ruhige Gegend dort, das wird Deiner Seele guttun. Für Deine Schmerzen gibt es dort Spezialisten, die sich damit auskennen. An Deiner Stelle würde ich zunächst eher eine Reha probieren als eine Schmerztherapie. Mit dem, was Du in der Reha kennenlernst, hast Du die Chance, ein Leben mit viel weniger Schmerzen zu führen, bei dem Du vielleicht nur noch selten Medikamente brauchst.
Saphira
Profi
Profi
Beiträge: 1510
Registriert: Mo, 07.06.2010 - 13:49
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: hochthorakal 15°, thorakolumbal 19°;
Hüftdysplasie bds.
Therapie: "normale" KG; Schroth-Reha in Sobi 04.2011 und 12.2013; seit 11.2013 Korsett von CCtec -> Mitte 2014 wg. Hüft- und Knieproblemen samt OPs abgebrochen

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Saphira »

Hallo Anna,

nachdem AlexActivitas die Sache mit dem Kiefer gepostet hat, ist mir noch eingefallen, dass dies bei mir ebenfalls ein weiteres Problem ist. Wurde da bei dir schonmal ein MRT vom Kiefer gemacht? Bei mir kamen dabei beidseits einiges an Schädigungen im Kiefergelenk heraus durch einen trotz jahrelanger kieferorthopädischen Behandlung nach wie vor falschen Biss. Ich bin da nun wieder in kieferorthopädischer Behandlung.

Ich denke, es gäbe einige Richtungen, in die du weiter abklären lassen kannst. Zur Not auch bei anderen Ärzten, wenn du beispielsweise bei einem Orthopäden oder Neurologen nicht weiter kommst, dann such nochmal einen anderen auf. Aber ich kenne solche tief verzweifelten Situationen leider zur Genüge :rolleyes: . Bei mir vergeht seit Jahren kein Tag ohne Schmerzen (auch nicht nur Rücken, sondern auch anderswo). An manchen Tagen ist es ganz erträglich, an manchen bin ich schier am Verzweifeln und am Heulen vor Schmerzen. Zum Glück kam bislang auf jede Schmerzphase (die leider auch mal monatelang anhalten kann) eine schmerzarme Phase (die auch mal längere Zeit anhalten kann). Wenn man allerdings in einer solchen heftigen Schmerzphase drinsteckt, erscheint es einem erstmal alles hoffnungslos und hilflos. Aber meiner Erfahrung nach kommen meist irgendwann wieder bessere Phasen.

@ Bernd: Anna ist gerademal 19. Ich weiß nicht, ob sie sich in Isny wohlfühlen wird. Dort in der Klinik ist der Altersdurchschnitt leider schon deutlich über 40. Da würde nichtmal ich mich mit meinen 30 Jahren wohlfühlen. Und wenn man sich in einer Rehaklinik nicht wohlfühlt, wirkt sich das auch wieder negativ auf den Rehaerfolg aus. Da gibt es sicherlich (oder hoffentlich) andere gute Rehakliniken, wo es auch mehr jüngere Patienten gibt.

Grüßle,

Saphira
Wer immer nur vom großen Glücke träumt, der findet nichts, weil er das kleine Glück versäumt.
Zebrastreifen
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 406
Registriert: So, 08.07.2012 - 00:25
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Kyphose 73°,
Skoliose LWS 11°

Hashimoto Thyreoiditis
Therapie: KG nach Schroth, Dehnen

Reha Sobernheim 2012, Salzungen 2016
Wohnort: Oberbayern

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Zebrastreifen »

Außer einer leichten Schilddrüsenunterfunktion scheint alles in Ordnung zu sein
Es gibt keine leichte Unterfunktion.

Lass das mal, besonders wenn Depressionen vorhanden sind näher ansehen.

Schilddrüse checken lassen mit Blut (TSH, fT4, fT3, TPO-AK, TRAK, TAK) und Ultraschall für Grösse und Struktur. ggf. Mängel wie Ferritin (Eisenspeicherung dazu CRP machen lassen, wenn der erhöht ist kann der Wert falsch sein, Holo-TC (Aktives B12), Biotin, Selen, Zink, Folsäure, Vitamin D).
AnnaKat19
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: Mo, 28.12.2015 - 01:15
Geschlecht: weiblich

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von AnnaKat19 »

Hallo,

danke für eure lieben Antworten! Das hat mich sehr gefreut.

Zum Thema Schilddrüse, Eisen, Vitamin D: Ich nehme bereits Vitamin D und Eisen. Wurde wie gesagt alles bereits abgecheckt. Zu meiner Unterfunktion sagen die meisten Ärzten, dass ich Schilddrüsenhormone nehmen kann, aber nicht muss. Das kommt darauf an, wie ich mich fühle. Ich habe es dann auch einmal mit Euthyrox ausprobiert, aber irgendwie ging es mir dann eher schlechter.

Zum Thema Kiefer: Das lasse ich auf jeden Fall noch einmal abchecken. Ich habe mich im Internet viel darüber informiert. Ich glaube jedoch, dass sich die meisten Ärzte damit nicht so gut auskennen.
Frage: Glaubt ihr, dass der Kiefer auch einen schiefen Hals verursachen kann? Das kann ich mir kaum vorstellen.

Zum Thema Amitriptylin: Mir ist nicht aufgefallen, dass die Selbstmordgedanken seitdem verstärkt aufgetreten sinn, wenn nur minimal. Ich werde es jedoch abklären lassen.

Ich hatte so sehr Schmerzen, dass ich nochmal im Krankenhaus war. Ich wollte eigentlich einfach nur Schmerztabletten bekommen, die wirken. Ein bisschen besser geht es mir auch. Der behandelnde Arzt konnte sonst (mal wieder) nichts festellen: Kein Bandscheibenvorteil, nur eine zu gerade HWS, leicht kyphotisch, leichte Skoliose. Von einem Korsett oder gar einer Operation würde er absehen. Er würde mir manuelle Therapie empfehlen. Ich habe ihm zwar mehrmals gesagt, dass ich das alles schon ausprobiert habe und das ohne Erfolg, jedoch fiel ihm sonst leider nichts anderes ein.

Mir fällt trotzdem auf, dass die Schmerzen erst mit Studiumbeginn so schlimm geworden sind. Ich bin jetzt sehr am Verzeifeln, weil ich unbedingt studieren will. Heißt es, mein Körper ist nicht dazu fähig? Bin ich arbeitsunfähig? Das kann doch nicht sein. Ich bin doch noch jung und etwas Stress ist normal, damit muss mein Körper umgehen können. Das sagt mir auch meine Schmerztherapeutin (übrigens ist sie Fachärztin für Anästhesie): "Du bist jung, fit und belastbar!" Aber ein Studium ist für mich eben nicht machbar mit den Schmerzen.
Ich frage mich, ob es etwas bringt, so viel abzuchecken, wenn die eigentliche Ursache das Studium ist. :(

Ich habe jetzt einen Termin im Janur in einer Schön-Klinik. Mal schauen, was dabei rauskommt.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2016! :)

Liebe Grüße
Anna :)
Benutzeravatar
Killarney
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 108
Registriert: Mo, 29.04.2013 - 13:37
Geschlecht: weiblich
Diagnose: 4BH links Skoliose: BWS 35°, LWS 43°; Rotation 4° und 12°
Therapie: Physiotherapie, Reha-Sport, Februar/März 2013 Reha in Bad Sobernheim , Erwachsenen-Korsett seit April 2013, Fersenkeil

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Killarney »

Hallo Anna,

ich habe hier jetzt nicht alles durchgelesen, was schon geschrieben wurde. Ich erinnere mich aber, dass es schon einmal einen Thread 'Skoliose und Studium' oder so ähnlich gegeben hat. Dort hatte ich auch etwas geschrieben. Du bist also nicht alleine mit deinem Problem.
Mein Studium war für mich rückenmäßig auch eine echt harte Zeit. Teilweise saß ich in der Vorlesungen und mir war schlecht vor Schmerzen. So schlimm wurde es bei mir aber meistens nur in der Hochchule selber - enge Räume - ungeeignete Arbeitsplätze - kaum Pausen für Bewegungen. In den höheren Semestern waren wir irgendwann weniger Studierende, sodass einfach mehr Platz da war und viele auch von meinen Rückenproblemen wussten. Irgendwann war ich dann auch an dem Punkt, dass ich es einigen Dozenten gesagt habe, weil ich mir mit meiner 'Hampelei', wenn ich nicht mehr sitzen konnte, blöd vorkam. Ich bin immer nur auf Verständnis gestoßen.
Meine Heimarbeit habe ich mir mit so vielen Pausen wir möglich gestaltet, versucht meinen Arbeitsplatz entsprechend anzupassen, und teilweise auch bewusst in der 'Fehlhaltung' gearbeitet, weil das für mich eine der wenigen Körperhaltungen ist, die ich länger aushalten kann. Mein Studium habe ich als Semesterbeste abgeschlossen. Ich bin aber auch sehr hart zu mir selbst und verlange sehr viel von mir. Selbstmordgedanken oder Fragen nach der Sinnhaftigkeit meines Lebens kenne ich schmerzbedingt leider auch. Meine Erfahrung ist, dass es aber immer irgendwie weiter geht.
Heute bin ich zwar nicht schmerzfrei, aber irgendwie geht es. Vielleicht weil Schmerzfreiheit nicht mehr mein Zeil ist?

LG
Killarney
mick
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 513
Registriert: Do, 13.10.2011 - 09:04
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose, 4BH li,
bei Gradzahlen große Messabweichungen,
ca. th. 28°, lu. 35°
LL (L4/L5)
Therapie: Korsett als Jugendliche, damals auch allg. KG; jetzt Schroth und Spiraldynamik;
Reha: Aug/Sep 2011 in Bad Sobernheim, Mai/Jun 2016 in Bad Salzungen
Korsett: 2011-2014 Sanomed
seit 2015 CCtec

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von mick »

Hallo Anna!

Gib nicht auf. Es geht immer irgendwie weiter.

Wir haben hier im Forum eine Liste mit ein paar Ärzten quer durch Deutschland, die wir für Skoliose/Kyphose empfehlen:
viewtopic.php?f=25&t=6472

An deiner Stelle würde ich es bei Dr. Verres in Bingen probieren. Er hat eine neue Praxis, ist nach den Berichten hier im Forum noch dabei, seinen Patientenstamm aufzubauen, sodass er sich sehr viel Zeit nimmt und Termine kurzfristig zu bekommen sind. Außerdem ist er selbst Osteopath und hat vielleicht einen ganzheitlicheren Blick - kann ja sein, dass deine Probleme nicht nur von Skoliose/Kyphose/der Fehlstellung der HWS kommen.
Er kann dir auch ein Korsett verschreiben, wenn er das für zielführend hält. Kann aber sein, dass es dir nicht so sehr hilft, wenn die Probleme eher vom Hals kommen oder im Zusammenhang mit dem Kiefer stehen. Vielleicht kann er dir auch eine geeignete Rehaklinik empfehlen.

Ich habe auch Jura studiert. Während der Anfangssemester haben auch bei mir die Schmerzen angefangen, allerdings nicht so stark wie bei dir. Schlimm wurde es bei mir in der Examensvorbereitung. Ich bin häufig aus dem Rep nach anderthalb Stunden wieder nach Hause gegangen, weil ich nicht länger sitzen konnte und hatte Sorge, dass ich niemals würde arbeiten können/berufsfähig sein aufgrund der Schmerzen. Ich habe oft im Liegen gelernt (nicht ganz so effektiv, aber besser als nichts) oder in der Kindsposition. Fürs Sitzen habe ich mir einen neuen guten Schreibtischstuhl gekauft, außerdem eine Balancekissen, auf das ich mich zeitweise gesetzt habe. Ein Stehpult habe ich probiert (also Regal umfunktioniert), aber das hat mir nicht geholfen. Außerdem habe ich häufig ein Kirschkernkissen/Wärmflasche/Wärmpflaster/Thermacare genutzt. Hilft dir Wärme? Sport und Rückenübungen haben bei mir damals auch nicht die Schmerzen wirklich bessern können, aber ohne war es auch noch schlimmer. Ich fand TENS ganz gut, das zumindest für eine kurze Zeit die Schmerzen deutlich verbessert hat.
Wann kommen denn bei dir die Schmerzen? Auch nach zu langem Sitzen? Hast du (für zuhause) einen guten Schreibtischstuhl?
Bei Jura sind ja die meisten Vorlesungen nicht mit Anwesenheitspflicht und für alles gibt es Bücher/Skripten/Fallbücher etc. Es spricht also grundsätzlich nichts dagegen, eine Vorlesung ausfallen zu lassen, wenn du den Stoff zuhause besser nachlesen kannst. Liegt das Problem bei dir an der schlechten Bestuhlung in der Uni? Dann könnte ggf. ein Balancekissen/Keilkissen Linderung verschaffen. Ggf. könntest du auch mal mit dem Sozialdienst für Chronisch Kranke/Behinderte sprechen, ob man etwas machen kann.
Gibt es denn Sachen, die dir grundsätzlich helfen, z.B. das autogene Training oder wie wäre z.B. Yoga oder TaiChi? Die du noch etwas ausbauen könntest? Machst du noch Sachen, die dir Spaß machen oder siehst du davon wegen Stress im Studium oder der Schmerzen ab?
Bei mir wurde es übrigens nach dem ersten Examen deutlich besser. Da habe ich Schroth angefangen, bin zur Reha gefahren und habe ein Korsett bekommen. Ich habe wieder mein geliebtes Ballett angefangen, dass ich in der Examenszeit aufgehört hatte, weil ich dachte, dafür hätte ich neben dem Lernen keine Zeit mehr (rückblickend völliger Quatsch) und habe wieder mehr unternommen. Außerdem war der ganze Druck, der in Uni und Rep aufgebaut wird, erst einmal weg. Danach war es nie mehr so schlimm und inzwischen bin ich Anwältin. Habe zwar immer noch Schmerzen, aber ich bin zufrieden, solange ich sie so in Grenzen halten kann, dass ich arbeiten kann.

Halt die Ohren steif!

Alles Gute,
mick
Bernd
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 259
Registriert: Fr, 27.02.2004 - 18:08
Geschlecht: männlich
Wohnort: Stuttgart

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Bernd »

@Mick: Deinem Beitrag kann ich mich voll und ganz anschliessen. Für mich an wichtigsten ist es, keine Scherzfreiheit mehr zu erwarten, meine (momentan geringen) Schmerzen zu akzeptieren und vor allem aktiv dagegen anzugehen. Dadurch, dass ich früher meine gesundheitliche Situation nicht oder nur wenig angenommen habe, habe ich mich selbst unter Druck gesetzt und damit meine Verspannungen und meine Schmerzen verstärkt.
Zebrastreifen
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 406
Registriert: So, 08.07.2012 - 00:25
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Kyphose 73°,
Skoliose LWS 11°

Hashimoto Thyreoiditis
Therapie: KG nach Schroth, Dehnen

Reha Sobernheim 2012, Salzungen 2016
Wohnort: Oberbayern

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Zebrastreifen »

Zum Thema Schilddrüse, Eisen, Vitamin D: Ich nehme bereits Vitamin D und Eisen. Wurde wie gesagt alles bereits abgecheckt. Zu meiner Unterfunktion sagen die meisten Ärzten, dass ich Schilddrüsenhormone nehmen kann, aber nicht muss. Das kommt darauf an, wie ich mich fühle. Ich habe es dann auch einmal mit Euthyrox ausprobiert, aber irgendwie ging es mir dann eher schlechter.
Lass deine Schilddrüse gut abklären, du brauchst wohl Hormone.

Und wenn es dir schlechter geht mit Schilddrüsenhormone hat das auch Gründe, entweder schreit der Körper mehr oder es handelt sich um eine Erstverschlechterung, da die Schilddrüse ihre Eigenproduktion zurückfährt. Ist aber nicht schlimm, da die Schilddrüse davor sich einen abmühen musste, um die Werte ranzuschaffen.

Hast du Befunde zur Hand?

Besonders bei Schilddrüse ist eine genaue Einstellung nach Befinden und Werten sehr wichtig.


Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass auch bei Schmerzen die Einstellung viel gebracht hat, besonders in Richtung Muskel- und Sehnenschmerzen.
Benutzeravatar
Namor
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 318
Registriert: Sa, 07.03.2015 - 11:38
Geschlecht: männlich
Diagnose: .
• Schmerzen (Steilst. Th7-Th11, HWS unklar)
• Rundrücken
• Depression
• Tinitus u. Trigeminus Neuralgie
• Befund -Ende 04/2015:
Kyph. 48° n. Stagnara
Sko. th 7° , lu 9° n. Cobb
Muskuläre Dysbalance
Therapie: .
• Destruktiven Sport abgebrochen
• Seit 01/2015 strecken und dehnen
• Rahmouni Korsett seit Ende 08/2015,
• Reha nach Schroth sobald KK Prozedere abgeschlossen und Termin gesichert ist.
• Ambulante Schroth KG seit Mitte 10/2015
Wohnort: Raum Hildesheim

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Namor »

Hi AnnaKat19 :)

Und auch hier wieder stimme ich Zebrastreifen zu.
Die physischen Auswirkungen, welche von der eigenen Psyche unbewusst ausgelöst wurden, werden i.d.R. völlig unterschätzt.
Auch ich habe dies unterschätzt, bevor ich bemerkte, dass der Großteil meiner körperlichen Leiden von einer Depression ausgelöst wurden.

Du solltest unbedingt klären lassen, ob du an einer Depression leidest, bzw. unterschiedlichen Behandlungsmethoden eine Chance geben.
Amitriptilyn hatte ich auch mal einige Zeit genommen. Ich persönlich schreibe diesem Medikament keinerlei gute Eigenschaften zu.

Eine Depression stellt eine echte physische Erkrankung dar und ist nicht einfach nur eine Phase der Verzweiflung !
Niemand ist unnütz !!!
Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
AnnaKat19
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: Mo, 28.12.2015 - 01:15
Geschlecht: weiblich

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von AnnaKat19 »

Hallo,

tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde. ;(

Ich finde leider die aktuellen Blutwerte nicht, habe aber in Erinnerung, dass sie ähnlich zu den Vorherigen sind:
TSH 6,75 (Referenz 0,40 - 4,00)
FT3 3,28 pg/ml
TAK 372 U/ml (Referenz bis 115)
TPO 46/ml (Referenz bis 34)
Ich denke, es ist eher ein Fall, wo man Schilddrüsenhormone nehmen kann, aber nicht unbedingt muss. Ich habe jetzt trotzdem wieder mit Euthyrox 25 mg angefangen. Mal schauen, wie es mir damit geht.

Sonst werden meine Schmerzen leider einfach nicht besser. Ich versuche einen geregelten Tagesrhythmus zu haben. Ich gehe also zu den Vorlesungen, entweder davor oder danach zum Sport und danach lerne ich. Ich versuche außerdem immer, mich zwischen den Lernphasen zu bewegen. Deshalb kann mir nicht vorstellen, dass die Schmerzen so stark sind, weil ich viel sitze. Ich mache momentan so viel Sport wie noch nie, habe also viel Bewegung zum Ausgleich und habe auch an Muskeln aufgebaut. Trotzdem wird es einfach nicht besser.
Ich war letztens bei meiner Osteopathin, doch auch danach hat sich nichts verbessert. Meine Bewegungfreiheit ist immer noch eingeschränkt, andauernd habe ich einen steifen Hals und extrem starke Kopfschmerzen. Die Tabletten helfen wie gesagt auch nicht.
Eigentlich würde es in der Uni echt gut laufen, meine Probeklausuren habe ich alle mit super Bewertung zurück bekommen, aber leider kann ich so momentan gar nicht lernen und bald stehen die richtigen Klausuren an.
Auch mit Freunden mache ich nichts mehr und ich ziehe mich immer mehr zurück. Klar, ich zwinge mich oft, mit ihnen wegzugehen, aber die Schmerzen werden so nur noch stärker, sodass es einfach nicht mehr möglich für mich ist.
Ich bin am Verzweifeln. Ich habe gar keine Ideen mehr, woran es liegen könnte und was ich noch an meinem Leben verändern soll. :nein:
Ich hoffe so sehr, dass mir irgendetwas helfen wird, aber so langsam gebe ich die Hoffnung komplett auf.

Liebe Grüße
Anna
Saphira
Profi
Profi
Beiträge: 1510
Registriert: Mo, 07.06.2010 - 13:49
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: hochthorakal 15°, thorakolumbal 19°;
Hüftdysplasie bds.
Therapie: "normale" KG; Schroth-Reha in Sobi 04.2011 und 12.2013; seit 11.2013 Korsett von CCtec -> Mitte 2014 wg. Hüft- und Knieproblemen samt OPs abgebrochen

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Saphira »

Hallo Anna,

meiner Meinung nach ist das nicht nur eine leichte Schilddrüsenunterfunktion, sondern schon eine deutliche. Ich würde mich an deiner Stelle mal bei einem Endokrinologen deswegen vorstellen (falls du noch nicht dort warst; die kennen sich damit meist besser aus als die Hausärzte).

Wurde in Richtung Rheuma schonmal untersucht? Sprich, warst du schonmal bei einem Rheumatologen? Nicht, dass es evtl. in diese Richtung noch eine Ursache gibt, die deine Schmerzen erklären könnten. Dann helfen die üblichen Schmerzmittel nämlich leider auch kaum bis gar nicht.

Und dann kann ich mich nur wiederholen, was die Sache mit deinem Kiefer angeht. Eine Kieferfehlstellung kann u.U. massive Kopfschmerzen und Nackenschmerzen verursachen! Eine einfache Aufbissschiene hilft da leider wenig. Hast du dich schonmal bei einem auf Erwachsene spezialisierten Kieferorthopäden vorgestellt? Lass das mal konkreter abklären bitte. Bei mir ist es vermutlich auch so, dass meine Kieferfehlstellung und mein dadurch resultierender falscher Biss für meine häufigen Kopfschmerzen und Nackenverspannungen verantwortlich ist. Daher bin ich dort seit September wieder in kieferorthopädischer Behandlung. Leider dauert so etwas teilweise einige Jahre, auch bis die Beschwerden endlich besser werden (da tut sich bei mir bislang leider noch gar nichts).

Also gibt es durchaus einige Ansatzpunkte für dich, wo du nun weiter forschen kannst. Eine schnelle Lösung deiner Schmerzen wird es wohl leider nicht geben. Eine weitere Möglichkeit wäre noch, dich bei einem Schmerztherapeuten vorzustellen. Ein solcher Arzt kann gemeinsam mit dir nach Behandlungen suchen, die deine Schmerzen lindern. Dazu gehören nicht nur Medikamente, sondern auch andere, begleitende und unterstützende Maßnahmen. Leider wird man da auch nicht auf Anhieb das richtige Konzept finden, das kann auch einige Zeit dauern, bis man das richtige für sich gefunden hat. Aber Schmerztherapeuten haben mehr Erfahrung und Möglichkeiten als Hausärzte oder Orthopäden. Und zum Thema Osteopathie: mit einer Sitzung allein ist es meist nicht getan, da braucht man teilweise schon mind. 10 Sitzungen oder mehr um Erfolge zu merken. Leider muss man meist die Kosten dafür selbst tragen (manche KK erstatten zumindest einen Teil der Kosten, andere gar nichts).

Grüßle,

Saphira
Wer immer nur vom großen Glücke träumt, der findet nichts, weil er das kleine Glück versäumt.
Benutzeravatar
Alex_activitas
Schroth-Therapeut/in
Schroth-Therapeut/in
Beiträge: 744
Registriert: Mo, 04.04.2011 - 15:34
Geschlecht: männlich
Wohnort: 72827 Wannweil
Kontaktdaten:

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Alex_activitas »

AnnaKat19 hat geschrieben:Zum Thema Kiefer: Das lasse ich auf jeden Fall noch einmal abchecken. Ich habe mich im Internet viel darüber informiert. Ich glaube jedoch, dass sich die meisten Ärzte damit nicht so gut auskennen.
Frage: Glaubt ihr, dass der Kiefer auch einen schiefen Hals verursachen kann? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Hallo Anna,

das Kiefergelenk und seine dazugehörige Muskulatur können erheblichen Einfluss auf den gesamten Körper nehmen.
Daher ist es auch durchaus vorstellbar, dass es eine gewisse Rolle bei Deiner HWS spielt.

@Saphira und AnnaKat19:
Bei einer Kieferorthopädischen Behandlung ist es jedoch gerade deshalb auch wichtig, dass nicht nur das Gelenk (sprich: die Stellung des Kiefergelenkes) behandelt wird, sondern auch die Muskulatur etc. Daher ist eine begleitende Behandlung bei einem Physio (der sich jedoch mit der CMD bzw. COCD auskennt!) sinnvoll wenn nicht sogar notwendig! Denn mit Änderung der Stellung des Kiefergelenkes ändert sich auch der Spannungszustand der Muskulatur und die gesamte Koordination. Dies muss mitbetrachtet und mitbehandelt werden.

Gruß,
Alex
Alexander Heidrich - activitas - menschen, die bewegen
Homepage: http://www.activitas.de
activitas auf facebook: https://de-de.facebook.com/activitasWannweil
affi
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 86
Registriert: Fr, 11.12.2015 - 08:59
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose, vor OP BWS 68°, LWS 42 °;
chronische Schmerzen; Bandscheibenvorfall L5
Therapie: Chêneau-Korsett im Alter von 9 bis 14; 2002 OP (ventrale Kompressionsspondylodese Th 5-Th 12 mit Halm-Zielke-Instrumentarium); Cranyosacrale Therapie, Schmerztherapie
Wohnort: Hamburg

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von affi »

AnnaKat19 hat geschrieben: Ich finde leider die aktuellen Blutwerte nicht, habe aber in Erinnerung, dass sie ähnlich zu den Vorherigen sind:
TSH 6,75 (Referenz 0,40 - 4,00)
FT3 3,28 pg/ml
TAK 372 U/ml (Referenz bis 115)
TPO 46/ml (Referenz bis 34)
Ich denke, es ist eher ein Fall, wo man Schilddrüsenhormone nehmen kann, aber nicht unbedingt muss. Ich habe jetzt trotzdem wieder mit Euthyrox 25 mg angefangen. Mal schauen, wie es mir damit geht.
Das ist keine "kleine" Schilddrüsenstörung sondern schon sehr heftig.
Ich hab z.B. ne Unterfunktion und erreiche mit Euthyrox 88mg einen Wert von 1,83. Wenn man z.B. schwanger werden möchte und der Hormonhaushalt deswegen besonders gut sein sollte, wird der Wert i.d.R. möglichst weit der 1 angenähert.
Du solltest das also unbedingt abklären lassen! 25 mg erscheint dabei auch relativ wenig... Wenn ich mal ne Woche meine Tabletten nicht nehme, merkt man das an der Stimmung auch ziemlich schnell. Ich hab auch eine Kollegin, die 25mg nimmt und wenn die ihre nicht nimmt, merkt sie das am gleichen Tag und ist sehr unausgeglichen.

Deine schlechte Stimmung kann also durchaus auf die Schilddrüse zurückzuführen sein. Ist bei Depressionen auch meist eine der ersten Sachen, die abgeklärt werden.

Liebe Grüße
Antje
Kopf hoch, sonst fällt das Krönchen runter.
viewtopic.php?f=18&t=31041&p=1091085#p1091085
Saphira
Profi
Profi
Beiträge: 1510
Registriert: Mo, 07.06.2010 - 13:49
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: hochthorakal 15°, thorakolumbal 19°;
Hüftdysplasie bds.
Therapie: "normale" KG; Schroth-Reha in Sobi 04.2011 und 12.2013; seit 11.2013 Korsett von CCtec -> Mitte 2014 wg. Hüft- und Knieproblemen samt OPs abgebrochen

Re: Selbstmordgedanken auf Grund der Schmerzen

Beitrag von Saphira »

@Alex_activitas: das sehe ich genauso, dass dabei begleitende Physiotherapie enorm wichtig ist! Zum Glück sieht das mein Kieferorthopäde genauso und versorgt mich regelmäßig mit entsprechenden KG- und MT-Rezepten ;) . Auch mein Zahnarzt ist dieser Meinung. Da bin ich ganz froh drum, weil es in meinem Fall anders keinen Sinn hätte und auch die Rezidivgefahr sonst höher wäre.

@Anna: im Idealfall sollte der TSH-Wert nahe 1 oder am besten sogar unter 1 liegen (zum Vergleich: mein TSH-Wert liegt bei 0,98)! Daher ist deine Unterfunktion leider nicht nur als leicht einzustufen, sondern schon als deutlich. Da sollte dringend gehandelt werden und die Werte gut eingestellt werden.

Grüßle,

Saphira
Wer immer nur vom großen Glücke träumt, der findet nichts, weil er das kleine Glück versäumt.
Antworten