Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zur OP

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Kaffeetrinker
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Kaffeetrinker »

Das würde ich auch so sehen,
hatte schonmal irgendwo geschrieben, in Facebook berichtete eine die vor ca 2 Jahren operiert wurde dass sie mit 52° die erste war die sie operierten und das dann gleich nutzten für ne Studie, ihre Narbe ging von vorne unten bis hinten über die Seite hoch zu den Schultern......... sowas hab ich noch nie gelesen und gesehen...

Dann würde ich auch zelten vorzihen ganz weit oben :)
Mic28
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Liebe Forum-Mitglieder,

wir haben im Familienrat "getagt" und uns entschieden: Sollte eine OP bei Lukas doch notwendig werden, dann NICHT in Dresden. Die beste Adresse scheint Neustadt (bei Lübeck) zu sein. Aber auch Bad Wildungen (Werner-Wicker-Klinik) scheint hierfür die erste Wahl zu sein. Letztere wäre für uns "besser" zu erreichen. Ich weiß, ich müsste jetzt im "Skoliose-OP-Forum" rumfragen (was ich auch bald tun werde): Aber hat jemand hier Erfahrungen mit den o.g. Kliniken?
Natürlich hoffen wir immer noch auf eine "Korsett-Lösung". Aber wenn es doch sein muss, soll unser Sohn (würde ja wohl jeder tun) zu den besten Spezialisten.
Ich habe noch mal eine andere Frage: Wozu dienen Erwachsenen-Korsetts? Um Schmerzen zu verhindern/vermindern oder erreichen die auch noch eine dauerhafte Korrektur am ausgewachsenen Körper?
Liebe Grüße an Euch, Micha
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Força
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Força »

Mic28 hat geschrieben:Wozu dienen Erwachsenen-Korsetts? Um Schmerzen zu verhindern/vermindern oder erreichen die auch noch eine dauerhafte Korrektur am ausgewachsenen Körper?

Das ist immer unterschiedlich und muss individuell abgeklärt werden. Oftmals ist es zur Schmerzreduktion aber manchmal erlangt man auch noch eine Verbesserung, also auch nach Abschultung bzw Ablegen des Korsetts. Wie das aber in ein paar Jahren aussehen wird ist noch ungewiss da die Korsettversorgung Erwachsener zumindest soweit ich informiert bin in gewisser Weise Neuland ist und in meinem Fall zb. eine Art Experiment, d.h ohne zu klare Zielvorgabe, man schaut einfach wie mein Körper reagiert und holt anhand dessen das optimalste raus. Ich bin noch ziemlich beweglich ohne Bindegewebsstörungen oder dergleichen und habe beim letzten Röntgenbild eine Korrektur von 56 auf etwa knapp 40 gehabt bei der sich die Lendenwirbel alle wieder komplett aufgerichtet haben und die Krümmung oben dann etwa 40 Grad war. Das war aber nach der ersten Trageperiode, mittlerweile bin ich in der zweiten und komme in die dritte, dh. das Korsett wurde bereits einmal deutlich verschärft und angepasst, links wurde es höher gemacht und der Druck der Pelotte oben rechts verstärkt, somit sind meine Schultern nun gerade und ich stehe schon seit Monaten wieder im Lot. Da ich durch viel Physio in den letzten Monaten nochmals beweglicher wurde macht meine Wirbelsäule mom. scheinbar lumbal einen gaaanz leichten Knick nach links, es soll nun unter der linken Schulter nochmals um 4 cm angepasst werden (bei ersten Mal waren es nur etwa 2 cm) und die lumbale Pelotte verändert, dann wird die Korrektur deutlich höher ausfallen, ich vermute ich werde dann etwa 30 Grad Restkrümmung haben da hochthorakal sehr schwer zu korrigieren ist. Meine Haltung ist jedenfalls schon sehr viel besser. Ein Erwachsener braucht ja etwas mehr Zeit sich an all das zu gewöhnen, aber ich denke oftmals ist die Therapie der von Jugendlichen sehr ähnlich, nur dass wir wohl nicht in der Gefahr sind uns noch so rasant zu verschlechtern.
Mein Korsett hat also schon zum Ziel noch eine Verbesserung zu erlangen. In ein, zwei Jahren muss ich mein Korsett vielleicht auch nur noch nachts tragen und kann die Korrektur dennoch halten und irgendwann dann auch wieder abschulen, je nachdem wie sich die Wirbesäule verfestigt.

Bei anderen Korsettträgern mag es jedoch ganz andere Gründe haben.

Warum viele denken ein Korsett bringt bei Erwachsenen nichts mehr? Weil sie es nie ausprobiert haben, so einfach. Weil keine Ergebnisse bisher bekannt sind. Weil die Lehrbücher teilweise Meinungen von vor über 30 Jahren wiedergeben wir mir scheint (ab 50 Grad Versteifung..)
Aktueller Verlauf mit Força carregar (Korsett)
Mic28
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Hallo Forca,

danke für die ausführliche Beantwortung meiner Frage zum Erwachsenen-Korsett. Ich hätte nicht gedacht, dass auch bei Erwachsenen eine Korrektur u.U. noch möglich ist. Hoffentlich wird da in Zukunft mehr geforscht, damit sich die Lehrbuchmeinung hierzu bald ändert ...

Viele Grüße und Durchhaltevermögen wünscht Micha
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von kiki68 »

hallo Mic28

ich habe keine Erfahrungen mit einer der von dir benannten OP-Kliniken, kann mich aber erinnern, dass vor einiger Zeit hier ein Vater ausführlich zur OP seiner Tochter in Neustadt gepostet hat. Gib mal unter suchen "Janina" ein. Der user-name vom Vater war irgendwas mit daddy...... Denke mal, dass du hier fündig wirst. Ich habe das damals sehr interessiert mitgelesen, da man anfänglich meiner Tochter auch zur OP geraten hat. Ich fand seine Schilderungen sehr informativ und bewegend.

Viel Glück, Erfolg und Kraft für die kommende Zeit
Mic28
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Hallo kiki68,

danke für den Tipp - ich habe mir den Leidensweg von Janine durchgelesen. Traurig, dass deren Vater nicht auf die Erfahrungen dieses Forums gehört hat. Wir tun das und haben morgen bei Dr. Wilke einen Termin und danach (hoffentlich!!) gleich bei CCTec, die uns freundlicherweise auch für diesen Tag einen Termin freihalten. So ist Lukas in den besten Händen, um eine OP möglichst zu vermeiden. Klar ist der Weg nach Berlin ein ziemlich weiter, aber für "Experimente" ist keine Zeit und offensichtlich gibt es nur wenige wirkliche Spezialisten, auf deren Urteil man bauen kann. Das ist es uns wert!!

Viele Grüße, Micha
mick
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von mick »

Hallo Micha!

Ich habe mich mal in der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen vorgestellt, weil mich ein Orthopäde dahin überwiesen hatte.
Die Ärzte waren sehr nett, haben sich meinen Rücken sehr genau angeguckt und machten auf mich auch einen wirklich kompetenten Eindruck (wollten z.B. bei mir noch mal per MRT abklären, ob meine eher ungewöhnliche Skoliose nicht vielleicht doch andere Ursachen hat, bevor man operiert). Was ich allerdings nicht gut fand: Ich war/bin eigentlich kaum in der OP-Indikation (ca. 35° lumbal) und sie haben trotzdem als einzigen erfolgversprechenden Weg bei mir eine OP gesehen. Ich hatte damals die Reha bereits geplant/bewilligt bekommen und dazu sagten sie, dass ich das gerne machen solle und das nett wäre, aber keine Wunder bringen würde. Zu den Einschränkungen und Folgen einer OP sagten sie erst mal so gut wie nichts (sicher machen Sie das dann, wenn man operiert wird, aber eigentlich finde ich, dass man einem Patienten solche Informationen geben sollte, bevor er sich entscheidet). Mir hat die Reha wirklich gut getan, ich habe mich dort auch bzgl. OP beraten lassen und dagegen entschieden (allerdings habe ich auch eine geringere Krümmung) und bin wegen meiner Schmerzen mit einem Rezept für einen Erwachsenen-Korsett wiedergekommen und bin im Nachhinein einfach nur unheimlich froh über das alles.
Wenn man sich aber schon für eine OP entschieden hat, ist Bad Wildungen eine sehr gute Adresse, glaube ich. Sie haben jedenfalls extrem viel Erfahrung und führen diese OP mit am häufigsten in Deutschland durch (Zahlen habe ich jetzt nicht parat). Aber dazu werdet ihr im OP-Forum viel mehr Informationen und Erfahrungsberichte bekommen.

Zum Erwachsenenkorsett: Wie Forca schon gesagt hat, sind die Zielsetzungen unterschiedlich. Es gibt da wenig pauschale Erfahrungswerte, da ja auch ohnehin nur wenige Ärzte eins verschreiben/nur wenige Erwachsene eins tragen. Ich trage meines eigentlich nur zur Schmerzreduzierung (obwohl ich es natürlich auch schön finde, wenn der Rücken etwas gerader aussieht...). Für eine wirklich dauerhafte Korrektur müsste man es mehr tragen (und mit stärkeren Pelotten) und das finde ich beruflich/privat schwer zu vereinen und mir genügt auch die Schmerzreduzierung, weil das einfach mein Hauptproblem ist. Das ist aber vielleicht anders bei Leuten, die schon eine höhere Gradzahl haben und dazu eine hohe Progredienz. Für eine Korrektur kommt es auch darauf an, wie beweglich die Wirbelsäule noch ist.
Warum so wenig Ärzte eins verschreiben: Es ist erschreckend, wie wenig niedergelassene Orthopäden über eine gute, adäquate Skoliosebehandlung Bescheid wissen. Selbst bei Jugendlichen (wo das ja eigentlich anerkannt und üblich ist), wissen viele Ärzte nicht darüber Bescheid, wann ein Korsett gut ist und ausreichend korrigiert, wer gute Korsetts herstellt, etc. Schroth ist oftmals unbekannt, wenn man Krankengymnastik verschrieben bekommt (was oft auch schon schwierig ist), dann meist normale und über Schroth muss man sich selbst informieren, bzw. einen passenden Therapeuten suchen. Man muss echt Glück haben, wenn der Arzt mal was über eine Reha in Bad Sobernheim/Bad Salzungen gehört hat und das unterstützt. So "Exoten" wie Erwachsenenkorsette sind da erst recht unbekannt. Da gibt es auch wenig Erfahrungen zu und selbst unter den wenigen Spezialisten, die solche empfehlen/verschreiben, habe ich den Eindruck, herrscht nicht völlige Einigkeit hinsichtlich der Details (z.B. wie die Tragezeit optimal ausgestaltet wird u.ä.). Bei den niedergelassenen Orthopäden habe ich auch den Eindruck, dass man den allgemeinen Trend in der Orthopädie (schnell/viel operieren; Zurückhaltung bei konservativen Methoden/Krankengymnastik) auch bzgl. der Skoliosebehandlung wiederfindet. Das sind natürlich alles nur meine persönlichen Eindrücke - andere mögen anderen Erfahrungen haben.

Ich wünsche euch alles Gute! Bei Dr. Wilke seid ihr sicher an einer guten Adresse!!

Viele Grüße,
mick
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Hallo Mick,

danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Natürlich hoffen wir, dass eine OP (noch) nicht notwendig ist (morgen um die Zeit sind wir schlauer). Auch hat uns CCTec in einem netten Telefonat Hoffnung gemacht, sprich: die kennen sich auch mit hochgradigen Skoliosen aus + behandeln diese erfolgreich. Aber wenn eine Op, dann höchstwahrscheinlich die WWK.

Viele Grüße, Micha
Mic28
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Liebe Forum-Mitglieder,

wir sind überglücklich - Lukas bekommt ein Korsett und die OP ist (vorerst bzw. hoffentlich für immer) vergessen!!!!
Die Sprechstunde bei Dr. Wilke war ein intensives Erlebnis - so einen kompetenten, einfühlsamen und ganzheitlich eingestellten Arzt haben wir noch nicht erlebt! Dr. Wilke nahm sich fast eine Stunde für Lukas und uns Zeit, erklärte uns Lukas' Zustand und die künftigen Möglichkeiten bzw. Behandlungsschritte sehr einleuchtend. Zielstellung ist jetzt zunächst, Lukas aus der OP-Indikation zu holen. Wir waren ja anschließend gleich bei CCtec - auch sehr nette Leute dort - und es wurden die Maße für das Korsett abgenommen. Außerdem bekam unser Sohn Schuheinlagen, auch von Dr. Wilke be- und verschrieben. Anfang/Mitte Juli bekommt Lukas dann das Korsett und bleibt drei Tage in der Helios-Klinik zum Eingewöhnen und Anpassen. Außerdem gehen wir umgehend eine Therapie nach Schroth und eine Behandlung mittels Spiraldynamik an (eben ganzheitlich).
An dieser Stelle sei Euch nochmals herzlich gedankt! Ohne Euch hätten wir nur die Diagnose einer unwilligen Fachärztin für Orthopädie und einer operationswütigen Uni-Klinik. Uns wird immer noch mulmig bei dem Gedanken, dass Lukas, gäbe es nur die Meinung der Ärzte hier vor Ort, bald Titanstangen und Schrauben in seiner Wirbelsäule hätte ...
Viele Grüße und wir berichten weiter!
Micha
Zebrastreifen
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Zebrastreifen »

Ui, echt tolle Wendung bei euch und ein vernünftiger Behandlungsplan :) :top:

Was glaub noch wichtiger ist ein Arzt der Eltern und Kind ernst nimmt und mit allen spricht.

Danke für deine/eure Rückmeldung.
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Tammi
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Tammi »

Super :top:
Nur sind es ja jetzt noch 6-8 Wochen bis das Korsett fertig ist und die Skoliose scheint sich ja recht schnell zu verschlechtern. Kann das Korsett für deinen Sohn nicht priorisiert werden? Angesichts der schnellen Verschlechterung wäre das sicherlich sinnvoll.
Ich wünsche euch jetzz nstürlich viel Glück mit dem Korsett und allem Anderen, was zur Therapie gehört und drücke euch die Daumen, dass die OP nie wieder ein Thema wird.

LG
Tammi
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Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Hallo Tammi,

Dr. Wilke hat Lukas genau untersucht und dabei u.a. festgestellt: Es liegt eine starke Skoliosekrümmung mit 61°/58° vor. Die Krümmung ist aber weich und redressierbar, die Methawinkel (Rippenabgangswinkel) sind positiv (d.h., die sind noch etwa rechtwinklig zu den Wirbeln und haben sich somit noch nicht der Skoliosekrümmung angepasst). Dr. Wilke sprach auch von 6 ... 8 Wochen Wartedauer auf's Korsett, sah in dieser Zeit aber keine Probleme. Unabhängig davon holen wir uns am Montag Termine für die Schrothbehandlung. Auch gibt es hier in Dresden einige Spezialisten für Spiraldynamik - da suchen wir auch rasch den Geeignetsten. Lukas bekommt somit sein Korsett unmittelbar vor den Sommerferien, was auch nicht schlecht ist, denn da hat er Zeit, sich erstmal zu Hause an das Tragen zu gewöhnen.
Ja, wir hoffen auch sehr, dass eine OP nie wieder ein Thema sein wird. Uns ist jedenfalls ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Und wir wissen, dass sich Lukas sehr wohl des Risikos bewußt ist, wenn der die Korsettbehandlung nicht durchhält ....
Viele Grüße, Micha
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Nagori »

Hallo,

ich bin ebenfalls 15 und hab leider auch viel zu spät (vor ca.5 Monaten) von meiner Skoliose erfahren. Ich hab zwei Bögen mit 46° und 50°. Bei weiten nicht so stark wie bei ihrem Sohn, aber auch mir wurde bei der Diagnose erklärt das es durchaus Möglich sei das ich operiert werden müsste. Wir haben nun ersteinmal mit einer Korsetttheraphie und Krankengymnastik nach Schroth begonnen um genau das zu verhindern.

Es ist bei mir schon ein wenig besser geworden, allerdings kann ich nicht beurteilen wie weit das bei ihrem Sohn funktioniert.
Meine Eltern und ich versuchen an einer Op vorbei zu kommen. Zur Zeit mache ich 2mal die Woche Physiotherapie, gehe zum Yoga, Reiten und noch anderen Sport. Gerade das Yoga hilft mir wahnsinnig, vielleicht können sie sich erkundigen ob es etwas in ihrer nähe gibt. Ich besuche eine sogenannte Gesundheitsklasse. Dort wird für jeden ein eigenes Programm entwickelt. Es nimmt mir einen großteil der Schmerzen, hilft mir mich aufrechter zu halten und gibt mir die Möglichkeit etwas runter zu kommen.

Ich hoffe ich konnte ihnen ein wenig helfen :)
Alles gute und LG!
Nagori
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Liebe Nargori,

danke für Deine Nachricht. Lukas hat einmal pro Woche, neben der bekannten Schroth-Therapie (die ihm auch sehr hilft), eine Behandlung mittels Spiraldynamik. Die Therapeutin ist hierfür speziell ausgebildet und die Therapie entsprechend intensiv und hilfreich. Lukas scheint jedes Mal um Zentimeter zu wachsen ... Skoliose muss man eben (wie so vieles) ganzheitlich betrachten. Und, wie Du schon richtig denkst: Eine OP sollte wirklich die allerletzte Möglichkeit einer "Behandlung" sein.

Lukas hat, im Gegensatz zu Dir, keinerlei Schmerzen. Aber er ist auch, wie Du, noch voll beweglich. Gerade deshalb lehnen wir eine Versteifung durch das Einoperieren von Titanstäben rigeros ab. Du bist hoffentlich bei einem wirklich erfahrenen Korsettbauer? Ich wünsche Dir viel Durchhaltevermögen. So eine Korsettbehandlung ist bestimmt nicht einfach zu "ertragen". Schön, dass Deine Eltern Dich unterstützen und Du so positiv denkst.

Viele Grüße, Micha
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Klaus
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Klaus »

Hallo Micha,
Lukas hat einmal pro Woche, neben der bekannten Schroth-Therapie (die ihm auch sehr hilft), eine Behandlung mittels Spiraldynamik.
Das hört sich sehr interessant an. Wir sind hier nämlich dringend auf der Suche nach Erfahrungsberichten über Spiraldynamik.
Ist diese Kombination ein Vorschlag von Dr. Wilke?

Gruß
Klaus
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Mic28 »

Hallo Klaus,

ja, der Hinweis zur Spiraldynamik kam von Dr. Wilke und passt genau ins Konzept einer ganzheitlichen Behandlung der idiopatischen Skoliose. Schroth ist gut für's tägliche Üben, die Spiraldynamik ergänzt/erweitert diese Therapie, soll aber vor allen im täglichen Leben (also beim Laufen, Sitzen) etc. angewandt werden, sozusagen "ins Fleisch" übergehen (z.B. beim Treppensteigen). Wichtig ist, dass der Spiraldynamik-Therapeut sich mit Skoliose auskennt. Wir hatten uns hier in Dresden zunächst einen Therapeuten herausgesucht (unter dem Gesichtspunkt des günstigen Anfahrtweges). Dieser (bzw. diese) war aber so freundlich+ehrlich, uns eine speziell für Skoliose ausgebildete Lehrerin zu empfehlen. Der deutlich weitere Weg lohnt sich aber in jedem Fall. Lukas wird einmal pro Woche "durchgenommen", um ein Bewußtsein für die Dreidimensionalität seiner Skoliose zu bekommen. Er wendet sein neues Wissen auch schon (sporatisch) zu Hause und in der Schule an. Vielleicht wird auch so sein Körper daran erinnert, das da was - im wahrsten Sinne des Wortes - schiefgelaufen ist. Seine Beweglichkeit in durch die Skoliose besonders betroffenen Bereichen (z.B. beim Rippenbuckel) verbessert sich jedenfalls ...
Einziges Manko: Obwohl Spiraldynamiktherapie in anderen Ländern längst anerkannt ist ... Für uns krankenkassengesteuerte Germanen heißt es immer noch: Selbst bezahlen. Aber auf die Behandlung verzichten wollen wir nicht. Schließlich hat Lukas jetzt DIE Chance, um eine OP herumzukommen.

Da habe ich noch mal eine Frage an alle: Vor über einem Monat waren wir bei Dr. Wilke, der eine Korsetttherapie als erfolgversprechend verordnet hat. Gestern (!) bekamen wir Post von der Krankenkasse, dass die Korsettverordnung erst noch durch den MDK GEPRÜFT werden muss. Ist das normal??? Was ist, wenn die KK das Korsett ablehnt? Abgesehen davon, dass ich dann explodiere ... Was könnte man dann tun?

Viele Grüße, Mic28
kiki68
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von kiki68 »

hallo,

wenn es zu einer Ablehnung d. beantragten Korsetts kommt, dann bleibt euch die Möglichkeit, gegen den Bescheid Widerspruch einzureichen. Achte drauf, ob der Bescheid eine sogen. Rechtsbehelfsbelehrung enthält, dann muss d. schriftl. Widerspruch innerhalb v. 4 Wochen bei der KK eingehen.

Prüfe mal genau, wann d. Antrag auf ein Korsett bei der KK gestellt worden ist. Es gibt ein sogen. Patientenrechtegesetz (§ 13 SGB V), das besagt, dass d. Antrag als genehmigt anzusehen ist, wenn nicht innerhalb einer bestimmten Frist (bei Einschaltung vom Med.Dienst sind es meist 5 Wochen)....... sollte euer Antrag länger als 5 Wochen bei der KK vorliegen, so kannst du das im Falle einer Ablehnung mal sehr kritisch hinterfragen.
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Klaus
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Klaus »

Hallo Micha,
Einziges Manko: Obwohl Spiraldynamiktherapie in anderen Ländern längst anerkannt ist ... Für uns krankenkassengesteuerte Germanen heißt es immer noch: Selbst bezahlen. Aber auf die Behandlung verzichten wollen wir nicht.
Dieses Thema wird hier ja seit einiger Zeit heftig diskutiert. z. Bsp.:
viewtopic.php?f=6&t=29554
Zum einen kann die Spiraldynamik im Rahmen einer KG oder auch MT Verordnung durchaus abgerechnet werden!
Nur das bringt natürlich nichts, wenn zum anderen die Praxis was anderes zeigt.

Hat sich Dr. Wilke bei Euch zur Kostenfrage bezüglich Spiraldynamik geäussert?

Aber dieses Konzept mit täglichen Schroth Übungen und der ergänzenden wöchentlichen Spiraldynamik finde ich interessant.

Gruß
Klaus
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von LinaSophie0607 »

Hey,

ich bin selber 15 und habe auch eine relativ schlimme skoliose (ein bisschen weniger schlimm als dein sohn). Man hat mir auch sofort eine op schmackhaft gemacht. meine eltern und ich haben diese erstmal abgelehnt und habe nach einer korsettversorgung gefragt. gerade wenn der körper noch nicht ganz ausgewachsen ist -wie es meiner ist- lohnt sich der versuch mit dem korsett.
und wenn das nichts bringt kann man ja immer noch wenn man volljährig ist eine op in betracht ziehen. obwohl ich schon ein korsett habe, haben wir die op immer noch im hinterkopf.

ich würde raten es mit dem korsett zu versuchen - da die skoliose von deinem sohn aber relativ schlimm ist und sie sich während der pubertät verschlimmern wird (wahrscheinlich) würde ich es mir mit der op nochmal gut überlegen. holt euch doch eine zweite meinung bei einem anderen arzt noch ein

alles gute

lg

lina ;D
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Tammi
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Re: Schwere Skoliose bei 15jährigem Jungen - Alternativen zu

Beitrag von Tammi »

Hallo Lina,

du schreibst, du hast eine schlimme Skoliose, aber in deinem Profil stehen 26°, das ist eher wenig. Wer wollte dich denn mit 26° schon operieren?

LG
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
Rehatagebuch 2015: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=30726
Antworten