Ballett bei Skoliose?

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skoli.flower
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Ballett bei Skoliose?

Beitrag von skoli.flower »

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne etwas Neues ausprobieren und dachte gleich an Ballett, da es mich sehr fasziniert.
Man richtet sich da doch sehr auf und bildet Muskeln, also müsste es doch eigentlich gut für den Rücken sein, oder? Ich werde dann voraussichtlich nächstes Jahr damit anfangen, dann bin ich 15. Ist es zu spät, damit anzufangen? Ich will jetzt auch keine Primaballerina werden, aber na ja... Obwohl, als ich jünger war, habe ich mal eine Zeit lang einen Ballett-Kurs gemacht. :D Das ist aber auch schon Urzeiten her...
Weiß da jemand von euch vielleicht mehr?

Ich freue mich über eure Antworten!
LG skoli.flower
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von mara »

hey :)
Als meine Lehrerin gehört hat, dass ich ein Korsett bekomme wollte sie mich gleich überreden mit Klassischem Ballett anzufangen da dies gut für den Muskelaufbau ist! Also ich denke das es gut ist ;)
Du kannst es ja mal ausprobieren und wenn du doch schmerzen haben solltest kannst du ja wieder aufhören ;)
Liebe Grüße Mara
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von Dolphingirl94 »

Hallo skoli.flower,

Ich mache seit Jahren Ballett und es gefällt mir sehr gut dort. Prinzipiell hat mir auch noch kein Arzt davon abgeraten (nur das übliche: Falls es Schmerzen verursacht...). Ich weiß nicht, inwiefern Ballett gut für meine Skoliose war, aber davon habe ich das auch nie ausgemacht. Das Tanzen gefällt mir so gut, das würde ich nie aufgeben.

Was ich dir aber, ganz von der Skoliose abgesehen, raten würde, ist, eine gute Ballettschule zu finden. Ich wurde bisher nach dem englischen System unterrichtet (hier lautet das Motto, dass jeder so gut mitmacht, wie er kann) und das gefällt mir persönlich sehr gut. Dort ist es auch ohne weiteres möglich, wieder später anzufangen. Im russischen System (das ist das andere System, das verbreitet ist) ist das nicht so ohne weiteres möglich.
Du solltest darauf achten, dass die Lehrerin wirklich ausgebildete Lehrerin der Royal Academy of Dance ist. Innerhalb der Ausbildung mussten diese Lehrer auch Anatomie studieren, sie kennen sich also auch ein bisschen aus.
Du solltest der Lehrerin dann auf jeden Fall von deiner Skoliose erzählen, weil du deswegen vielleicht einige Dinge nicht so gut kannst und sie bei anderen Übungen besonders auf dich achten muss.

Wenn du noch Fragen hast, frag ruhig :)
LG, Dolphingirl
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von jessi98 »

ich tanze modern jazz und da machen wir auch ein paar ballet sachen und ich habe überhaupt keine beschwerden dabei :) Probier es einfach mal aus :)
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von mick »

Hallo skoli.flower!

Ich mache trotz Skoliose seit Jahren Ballett, habe das auch zeitweise sehr intensiv gemacht (5 Mal in der Woche Training), jetzt nur noch 1 Mal in der Woche. Die Ansichten von Ärzten und Physiotherapeuten zu dem Thema waren recht verschieden, die meisten fanden es sehr gut, andere rieten eher davon ab (insbesondere wegen meinem Hohlkreuz und meinem Drehgleiten).
Sehr gut ist, dass du permanent auf die Haltung achten musst, dich ja auch selbst im Spiegel kontrollierst - da würde ich dir auch raten, eine Ballettschule auszusuchen, in der dein Lehrer viel auf die Haltung achtet und korrigiert. So werden auch Körperbewusstsein und Koordination der Muskeln gut geschult. Außerdem werden viele Muskeln trainiert, die im Alltag oder in anderen Sportarten weniger trainiert werden, aber für die Haltung wichtig sind, also diese inneren kleinen Muskeln. Meinem Rücken tut Ballett immer gut.
Was wohl eher weniger gut ist, sind die Sprünge, bei denen bei der Landung die Wirbelsäule auch gestaucht wird. Allerdings denke ich mir persönlich, dass nun mal bei jedem Sport irgendetwas ist, wo man sagen kann, das ist jetzt nicht optimal und da lautet die Devise immer noch "besser als kein Sport". Ich persönlich möchte es auch nicht aufgeben, ich habe das mal (aus anderen Gründen) gemacht und mir hat es so sehr gefehlt, mir ging es psychisch und körperlich nicht mehr gut, die Rückenschmerzen wurden in der Zeit schlechter und Ballett ist für mich der perfekte Ausgleich zum Alltag, macht so sehr Spaß, man konzentriert sich nur auf die Musik und den eigenen Körper...

Man kann problemlos auch mit 15 noch anfangen, wenn man es nur hobbymäßig betreiben möchte. Eine Karriere in dem Beruf ist halt praktisch ausgeschlossen, aber das möchtest du ja eh nicht.
Worauf du bei der Ballettschule meiner Ansicht nach vor allem achten solltest, ist, wie der Lehrer korrigiert. Man kann viele Sachen beim Ballett falsch machen, was langfristig dann auch wirklich zu Schäden führen kann, deshalb sollte der Lehrer unbedingt auf solche Fehler hinweisen. Ich gebe dir mal Beispiele: Die Füße werden ja auswärts gedreht beim Ballett. Es ist aber sehr wichtig, nicht nur den Fuß, sondern das ganze Bein nach außen zu drehen, also von der Hüfte an. Dreht man nur die Füße, sodass diese weiter nach außen gedreht sind als der Rest des Beines, ist das schlecht für die Knie. Anderes Beispiel: Wenn man das Bein hinten hebt (egal, ob gestreckt pder gebeugt) ist es wichtig, den Bauch fest unter Spannung zu halten, um nicht völlig ins Hohlkreuz zu kippen. Solche Dinge sollte der Lehrer korrigieren - ebenso auch die Haltung, dass die Schultern nach unten gezogen werden etc.
Selbst wenn du bei der Auswahl der Ballettschule noch nicht so genau weißt, worauf der Lehrer achten müsste, kannst du ja vergleichen, ob jemand die Schüler eher viel oder wenig korrigiert und vielleicht auch erklärt, wieso er die Korrektur gibt.
Ob die Schule nun nach der englischen oder russischen Methode unterrichtet, finde ich persönlich nicht so wichtig. Dolphingirl hat zwar schon recht, dass die russische Schule in mancher Hinsicht "strenger" ist und viel abverlangt, aber in Hobbyballettschulen wird das bei weitem nicht so streng gehandhabt wie z.B. in einer russischen Ballettakademie. Mein Ballettlehrer unterrichtet nach der russischen Methode, würde aber niemals von einem Schüler mehr verlangen, als dieser gesundheitlich kann. Wenn jemand ein Problem hat, dann zeigt mein Lehrer, wie der Schüler heikle Übungen anders (schonender) mitmachen kann oder, wenn es gar nicht geht, macht derjenige die Übung nicht mit (das kann z.B. bei Knieproblemen eine Übung mit vielen Sprüngen sein). Würde dir deswegen ebenfalls raten, deinem Lehrer von der Skoliose zu erzählen. Das habe ich auch gemacht, allerdings hat mein Lehrer das ohnehin sofort gesehen.
Zur Ausbildung des Lehrers: Im Studiengang Tanzpädagogik wird an den größeren Akademien (auch in Deutschland) eigentlich immer auch Anatomie unterrichtet, was ich (wie Dolphingirl) auch für sehr wichtig halte. In kleineren privaten Schulen, die Tanzpädagogik ausbilden, mag das nicht zwingend gewährleistet sein.

Viele Grüße,
mick
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von skoli.flower »

Erstmal danke, dass ihr euch Zeit genommen habt mir zu antworten, hat mir schon sehr geholfen!

@ mara: Ja?! Dann ist das ja super! Ich werd's einfach mal ausprobieren.

@ Dolphingirl: Seit wann tanzt du Ballett? Ich hab mal etwas recherchiert und auch ein paar Royal Academy Of Dance Schulen in Berlin gefunden, allerdings von der einen, die am geeignetsten für mich ist, keinen Link (?) Hab die jetzt kontaktiert, mal sehen, was draus wird. Wenn nicht, gäbe es noch eine andere, wo allerdings keine R.A.D.-Leute sind, aber eine Freundin von mir geht dahin und es gefällt ihr sehr. Würde halt gerne wirklich jemanden haben, der sich auch etwas mit Skoliose und dem ganzen Drumherum auskennt.

@ mick: Ja, stimmt, das mit dem Kniedrehen usw hat mir auch mal meine Freundin erzählt. Falls es mit der R.A.D. nicht hinhauen sollte, werde ich auf jedem Fall dem Lehrer in der anderen Tanzschule davon erzählen und darauf achten, wie er korrigiert und warum. Werde sowieso erstmal eine Probestunde machen.
Das mit der Tanzpädagogik beruhigt mich jedenfalls schon mal ein bisschen!

Hier noch eine Frage: Ich hab meinen Eltern meine Pläne "eröffnet" und sie waren nicht allzu sehr begeistert. Meine Mutter, weil ich in der ersten Klasse (!!!) schon mal Ballett getanzt und nach einem Monat aufgehört habe und sie mir irgendwelche teuren Kostümchen gekauft hat und es wäre nicht gut für mein schiefes Becken usw. Und mein Vater sagt, es würde nicht zu mir passen, denn ich hätte nicht die geeignetste Figur dafür, da ich groß und dünn bin. So viel zu elterlicher Unterstützung. -.-
Aber ich soll selbst entscheiden und erstmal eine Probestunde machen.
Gebt ihr ihnen recht, also in Sachen schiefes Becken und groß-und-dünn-sein? Außerdem bin ich nicht megagelenkig, hab mal Taekwondo gemacht bis vor einem Jahr, da haben wir uns am Anfang immer gedehnt und ich war schon recht flexibel, aber halt kein Gummi. Obwohl, meine Physiotherapeutin und die Orthopäden sagen, ich bin noch sehr biegsam, auch meine Wirbelsäule.


Ich freue mich über jede Antwort!
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von Dolphingirl94 »

Hallo skoli.flower,
skoli.flower hat geschrieben:@ Dolphingirl: Seit wann tanzt du Ballett? Ich hab mal etwas recherchiert und auch ein paar Royal Academy Of Dance Schulen in Berlin gefunden, allerdings von der einen, die am geeignetsten für mich ist, keinen Link (?) Hab die jetzt kontaktiert, mal sehen, was draus wird. Wenn nicht, gäbe es noch eine andere, wo allerdings keine R.A.D.-Leute sind, aber eine Freundin von mir geht dahin und es gefällt ihr sehr. Würde halt gerne wirklich jemanden haben, der sich auch etwas mit Skoliose und dem ganzen Drumherum auskennt.
Ich tanze inzwischen seit 13,5 Jahren Ballett. Bin seit meiner Kindheit immer dabei geblieben ;)
Ich persönlich empfehle die RAD-Leute, weil ich weiß, dass sie auch gewisse Anatomie-Kenntnisse haben. Aber es gibt natürlich auch andere sehr gute Ballettlehrerausbildungen. Was ich eben nicht empfehlen würde, wäre die Ballettschule einer ehemaligen Tänzerin o.ä., also von jemandem, der zwar Ballett tanzt und das vermitteln kann, aber nicht so viel vom Körper und der "Theorie" weiß. Mit Skoliose speziell werden sich die Lehrer wahrscheinlich nicht auskennen, aber sie wissen dann, dass sie besonders auf deine Haltung achten müssen und können dir vielleicht besser Tipps geben.

Das mit dem schiefen Becken stimmt natürlich teils. Aber deswegen solltest du ganz besonders auf die Haltung während des Tanzens achten und dich im Spiegel korrigieren (Achte am besten bei der Wahl der Ballettschule auch darauf, dass es ausreichend Spiegel in dem Tanzsaal gibt!). Und du solltest viel Wert auf einen guten Lehrer legen. Dann dürfte das keine zusätzlichen Schwierigkeiten geben.
Wenn du Ballett hobbymäßig betreibst, ist deine Figur egal. Jedenfalls sollte es das in einer guten Schule sein. In meinem Kurs hatten wir früher alles von kleinen, pummeligen Mädchen bis zu großen (>1,80m) und schlanken Mädchen. Das ist also egal.

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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von mick »

skoli.flower hat geschrieben:Gebt ihr ihnen recht, also in Sachen schiefes Becken und groß-und-dünn-sein? Außerdem bin ich nicht megagelenkig
Mit schiefem Becken kenne ich mich nicht so gut aus, aber da würde ich halt auch mit dem Lehrer sprechen, dass er auch darauf achtet. Oder meinst du einfach nur herausstehende Hüfte? Dafür finde ich es gar nicht schlecht, weil man die oft korrigieren muss.
Groß-und-dünn: Wie Dolphingirl schon gesagt hat, in einer Hobbyballettschule ist das egal. In meiner Ballettschule sind auch Mädchen mit jeder Statur.
Beweglichkeit: Die trainierst du da ja, das wird dann auch besser ;) Irgendwann setzt die natürliche Veranlagung Grenzen (es gibt einfach bewegliche und weniger bewegliche Menschen), aber auch das ist in einer Hobbyballettschule in Ordnung. Ich kenne auch Mädchen, die, obwohl sie nicht die besten Voraussetzungen haben, wirklich gut tanzen, weil sie eine tolle Ausstrahlung haben etc. Hauptsache ist aber, dass es dir Spaß macht!
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von skoli.flower »

@ Dolphingirl: Danke für die vielen Tipps, ich werde darauf achten!

@ mick: Danke ebenfalls! Also mit Beckenschiefstand meine ich, dass eine Hüfte mehr heraussteht, bei Physiotherapie muss ich beim Korrigieren die linke Hüfte praktisch nach vorne "drehen".

Das mit der Statur beruhigt mich schon mal! Ich persönlich finde auch, solange es einem Freude bringt und man mit Herzem dabei ist, kann man auch Ballett tanzen, wenn man nicht die optimale Figur dafür hat. Ich würde gerne erstmal mit einem Basic-Kurs in Ballett anfangen. Eine Freundin von mir macht den und meint, irgendwann muss man dann auch Spitze tanzen, und das kann ziemlich schmerzhaft werden. Beansprucht das sehr den Rücken bzw inwieweit?

Euch allen schöne und besinnliche Feiertage!

LG skoli.flower
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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von Dolphingirl94 »

Hallo skoli.flower,
skoli.flower hat geschrieben:Das mit der Statur beruhigt mich schon mal! Ich persönlich finde auch, solange es einem Freude bringt und man mit Herzem dabei ist, kann man auch Ballett tanzen, wenn man nicht die optimale Figur dafür hat. Ich würde gerne erstmal mit einem Basic-Kurs in Ballett anfangen. Eine Freundin von mir macht den und meint, irgendwann muss man dann auch Spitze tanzen, und das kann ziemlich schmerzhaft werden. Beansprucht das sehr den Rücken bzw inwieweit?
Also du musst schon mal nicht Spitze tanzen. Ein Mädchen aus meinem Kurs, das später dazu gekommen ist, tanzt auch keine Spitze. Bis du auf der Spitze tanzen kannst, solltest du allerdings einige Jahre lang schon Ballett tanzen, damit deine Füße genug trainiert sind und die Muskeln, Sehnen etc. durch die Spitze nicht zu sehr belastet werden. Prinzipiell ist Spitzentanz aber mehr eine Belastung für die Füße als für den Rücken ;)

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Re: Ballett bei Skoliose?

Beitrag von Minerva »

Hallo,
Der Thread ist jetzt zwar schon 11 Jahre alt, aber ich dachte, ich schreibe mal meine Erfahrung dazu. Ich selber tanze seit ich 12 bin (seit zwei Jahren) Ballett, habe davor bis ich 10 war 3 Jahre lang Rhythmische Sportgymnastik gemacht.
Ich kann selber bestätigen, dass es sehr auf den Lehrer ankommt, wie gut/schlecht beide Sportarten für den Rücken sind.
In der RSG hatten wir eine sehr strenge Lehrerin, die selber sehr beweglich war und diese Beweglichkeit auch von uns erwartet hat. Natürlich waren ein paar von uns, darunter ich, nicht so beweglich. Wir wurden immer dafür heruntergemacht und uns wurde gesagt wir sollen doch mehr üben. Dadurch habe ich angefangen mich täglich in einem nicht gesunden Maße zu dehnen. Anfangs hatte ich noch keine Probleme, aber nach zweieinhalb Jahren habe ich meinen Rücken deutlich nach dem Training gespürt. Außerdem hatte die Lehrerin mich immer für meine Größe heruntergemacht. Im Endeffekt bin ich froh aufgehört zu haben.
Jetzt im Ballett ist vieles ganz anders. Meine Lehrerin hat selber Skoliose und hat damit auch Verständnis dafür, dass meine Wirbelsäule nicht so beweglich ist und ich manche Übungen/Dehnungen nicht mitmachen kann. Außerdem ist es ihr egal welche Figur man hat. Ich habe zwar wieder angefangen mich täglich bzw. alle zwei Tage zu dehnen, aber nur so weit wie ich es an dem Tag geht.
Nach meinen Erfahrungen ist Ballett gut für meine Skoliose. Wenn ich vor dem Training leichte Schmerzen habe und im Training dann so gut die Schmerzen es erlauben mitmache, dann merke ich danach, dass die Schmerzen danach besser geworden oder sogar komplett verschwunden sind. Außerdem habe ich durch das Ballett eine deutlich bessere Haltung bekommen und mir fällt es leicht auch über längere Zeit aufrecht zu sitzen und zu stehen. Nebenbei bekommt man durch das Ballett eine gewisse Disziplin was z.B. das Dehnen angeht, die man dann auch auf die Schroth Übungen übertragen kann.
Worauf man meiner Meinung nach achten sollte ist, dass man bei Dehnungen nicht übertreibt, da es in dem Moment zwar nicht übel erscheint, man es später aber zurückgezahlt bekommt. Außerdem sollte man bevor man ausgefallenere Sprünge macht lernen, wie man beim Landen den Fall so gut es geht abfängt. Besonders sollte man aber darauf achten, dass man so gut es geht gerade steht um nicht bei bestimmten Schritten in die Skoliose hineinzufallen.
Wenn man ein paar Dinge beachtet, eine gute Lehrerin hat und einem das Ballett Spaß macht kann man es meiner Meinung nach ausprobieren und herausfinden, ob Ballett eine Möglichkeit für einen ist.
LG Minerva
"Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, erinnere dich daran, dass das Flugzeug gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm."

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