Hallo Prinzessin,
ich frage deshalb so konkret nach, weil es offenbar auch von der Charité keine aktuelle detaillierte Diagnose gibt. Oder?
Das ist aber sehr wichtig, wenn es um Behandlungsoptionen geht. Deshalb auch der wiederholte Tipp mit Dr. Trobisch (auch spezielle Fälle nach OP) bzw. den Spezialisten aus der Liste:
viewtopic.php?f=25&t=6472
Die Klinik in Magdeburg ist hier nur aus der kurzen Zeit von Dr. Trobisch (schon lange her) als möglicher Versuch bekannt, weil er als Chirurg auch die konservative Behandlung unterstützen wollte, sofern es die Diagnose hergibt. So jedenfalls hat er es auf einem Forumstreffen 2011 in Bad Salzungen berichtet und es gab später auch diverse (Fach)Diskussionen im Forum mit Dr. Steffan (ehemals MVZ Bad Sobernheim).
Ich habe mir das Wirbelsäulenzentrum der Uniklinik auf der Homepage angeguckt. Da geht es um die "Maximalversorgung" der DWG (Deutsche Wirbelsäulen Gesellschaft) und u.a. auch um das EOS Röntgen, was eine private Leistung ist. Für mich ist diese Klinik eindeutig chirurgisch ausgerichtet und möglicherweise kommt dasselbe heraus, wie bei der Charité. Du suchst aber nach einer konservativen Möglichkeit, Deine Beschwerden nach OP zu lindern, weil eine erneute OP bislang nicht empfohlen wurde.
Dazu braucht man aber viele praktische Erfahrungen mit Patienten, was den
konservativ arbeitenden Spezialisten vorbehalten ist.
Eine konkrete
aktuelle Diagnose wirst Du sicherlich bekommen, möglicherweise musst Du darauf bestehen.
Da es aber wichtig ist, seine eigene Situation zu verstehen, macht es schon Sinn, vorher
grundsätzliches zu klären.
Du schreibst von:
Ich habe eine linksseitige thorokal-lumbale S - förmig Skoliose, also 2 Bogen
Das passt nicht so ganz zusammen.
Eine S-förmige Skoliose bezeichnet eine zweibogige Skoliose, also links und rechtsseitig. Normalerweise liegt die in der Mitte der BWS und der LWS.
Dazu die Frage
Worauf beziehen sich denn die 60°. War das vor der OP oder etwa nach der OP oder wurde das noch später festgestellt?
dass die komplette LWS und der Übergang BWS versteift worden sind.
In den nicht versteiften Bereichen kann es zu einer Überlastung der Strukturen kommen (Muskeln, Bänder und Sehnen). Das kann zu Beschwerden führen, die durchaus erst viel später auftreten können.
Verständlich, dass man solange einiges schleifen lässt. Abgesehen davon, dass man beim Fitness Training einiges falsch machen machen, ohne es zunächst zu bemerken. Das kann Jahre dauern, ich weiß, wovon ich spreche, auch wenn ich nicht operiert bin und bei mir eine besondere Situation vorliegt, aber keine relevante Skoliose.
Grundsätzlich kann es also um die Stabilisierung der nicht versteiften Bereiche gehen, sofern die versteiften Bereiche stabil geblieben sind.
Du hast 2011 eine REHA in Bad Salzungen gemacht und es hat Dir nach Deinen Worten gut getan. Die Schroth Übungen hast Du später nicht mehr gemacht, insofern wäre das jetzt schon eine Option.
Ein Korsett kann eine weitere Option sein, wobei es
unterschiedliche Bauarten für unterschiedliche Zwecke gibt !
Dabei spielt der Korrekturdruck eine Rolle, der unterschiedlich hoch sein kann.
Im Thread von TheRoadBikeIbis hast Du geschrieben:
Mein Physiotherapeut meint, dass das Korsett tragen eher kontraproduktiv ist für die Muskeln, da sie diese schwächt... Ich weiß nicht was ich denken soll, so unterschiedlich sind die Meinungen ((
Der Korrekturdruck führt zu Ausgleichsbewegungen im Korsett und damit auch eher zu einer Muskelstärkung im Sinne von Muskelumbau.
Ganzheitlich gesehen muss man aber beachten, dass es in der Regel um verkürzte Strukturen im gesamten Körper geht. Deswegen muss versucht werden, zusätzlich mit Schroth KG die Gesamt-Situation muskulär so zu stabilisieren, dass die Abhängigkeit vom Korsett später soweit wie möglich reduziert werden kann. Das kann individuell ganz unterschiedlich sein und ist, wie die konservative Therapie generell, immer nur als Versuch anzusehen.
in demselben Thread hat geschrieben:
TheRoadBikeIbis hat geschrieben:Ja das lese ich auch viel, da die Muskeln abbauen sollen und die Bänder sich verkürzen.
Ein Korsett ist die stärkste Waffe gegen Verkürzungen, aber man muss eben mit gezielter Muskelpflege (z. Bsp. Schroth) die Gesamt-Situation im Blick haben. Sonst kommt man nicht weiter.
Gruß
Klaus